Litime gehört zu meinen Lieblings-Herstellern im Bereich der LiFePO4-Akkus. Diese bieten im Allgemeinen eine gute Leistung zu recht fairen Preisen.
Eins der neueren Modelle von Litime ist der 12V 140 Ah Deep Cycle Lithium-Akku mit Bluetooth. Dieser setzt dabei auf den DIN H8 L5 genormten Formfaktor. Hier bietet der Akku mit 140 Ah eine sehr hohe Kapazität.
Dies zumindest auf dem Papier. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann die „Litime 12V LiFePO4 140Ah Deep Cycle Lithium-Batterie mit Bluetooth“ die Kapazitätsangabe erfüllen und was kann die Bluetooth-Verbindung? Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Litime für das Zur-Verfügung-Stellen des Akkus für diesen Test.
Der Litime 12V LiFePO4 140Ah Deep Cycle Akku im Test
Bei dem „Litime 12V LiFePO4 140Ah Deep Cycle Akku“ handelt es sich um einen LiFePO4-Akku in der recht typischen Form einer „Autobatterie“, zumindest für mich als Laien.
Dies liegt daran, dass dieser Akku auf ein Standardformat setzt: „DIN H8 L5″ oder auch als „Group 49″ bekannt. So misst er 358 x 177 x 189 mm und bringt ein Gewicht von 13 kg auf die Waage.
Das Gehäuse besteht aus einem stabilen und hochwertigen schwarzen Kunststoff, mit einem ausklappbaren Griff auf der Oberseite.
Ein Display oder Ähnliches besitzt der Akku nicht. Wir haben lediglich zwei M8-Schrauben auf der Oberseite, welche den Plus- und Minus-Kontakt herstellen.
Entsprechende Schrauben und auch Schutzabdeckungen sind im Lieferumfang enthalten.
Warum ein LiFePO4-Akku?
LiFePO4-Akkus bieten eine Vielzahl von Vorteilen im Vergleich zu Blei-Gel- und herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus.
Die Haltbarkeit von LiFePO4 ist beträchtlich höher. Sie sind wesentlich widerstandsfähiger und nicht anfällig fürs thermische Durchgehen, wie es bei Lithium-Ionen-Akkus vorkommen kann.
Das Aufladen und Entladen von LiFePO4 gestaltet sich unkompliziert, nicht zuletzt dank des Battery Management Systems (BMS), welches bei diesem Typ Akkus immer verbaut ist.
Der größte Vorteil von LiFePO4-Akkus ist ihre Langlebigkeit. Sie können problemlos über 3000 Zyklen durchhalten, während Blei-Gel-Akkus oft bereits nach weniger als 100 Zyklen bei tiefer Entladung an Leistung verlieren. Lithium-Ionen-Akkus schaffen normalerweise zwischen 300 und 1000 Zyklen.
LiTime wirbt bei diesem Akku mit folgenden Leistungs-/Haltbarkeitswerten:
- 4000 Zyklen (100% Entladetiefe)
- 6000 Zyklen (80% Entladetiefe)
- 15000 Zyklen (60% Entladetiefe)
Dies sind fantastische Werte! Sicherlich etwas hoch angesetzt, aber auch nicht unmöglich.
Im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus sind LiFePO4-Akkus auch weniger anfällig für Brände. Im unwahrscheinlichen Fall eines vollständigen Versagens des BMS können LiFePO4-Akkus rauchen oder dampfen, jedoch normalerweise nicht in Flammen aufgehen.
Auch hinsichtlich der Ladespannung zeigen sich die Akkus etwas entspannter im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus. Zusätzlich bietet das BMS Schutz vor Unterspannung, Überspannung, Kurzschlüssen und Überlast, falls etwas schiefgehen sollte.
Allerdings gibt es auch Nachteile von LiFePO4-Akkus:
Obwohl sie kleiner und leichter sind als Blei-Gel-Akkus, sind LiFePO4-Akkus bei gleicher Kapazität größer und schwerer als Lithium-Ionen-Akkus.
Des Weiteren dürfen LiFePO4-Akkus nicht bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius aufgeladen werden.
Letzteres ist ein wichtiger Punkt, denn viele LiFePO4-Akkus haben hiervor keinen Schutz. Bei diesen musst du selbst aufpassen, sie nicht bei unter 0 Grad zu laden. Allerdings hat dieser Akku dank Bluetooth-BMS einen Schutz vor dem Laden bei Temperaturen unter 0 Grad.
Mit Bluetooth-BMS
Ein sehr wichtiges und nützliches Feature bei diesem Akku ist das Bluetooth-BMS. Du kannst dir also auf Wunsch die Litime-App herunterladen und diese mit dem Akku verbinden, um weitere Werte und Informationen zu erhalten.
Die Litime-App hat trotz mäßiger Bewertungen im App Store bei mir tadellos funktioniert.
Bonuspunkte bekommt diese sogar für ein Sicherheitsfeature. 99% aller LiFePO4-Akkus haben eine konstant offene Bluetooth-Verbindung.
Dieser erfordert allerdings die Eingabe der Seriennummer, bevor die App eine Verbindung zulässt.
Aber was kann nun die App anzeigen?
- Ladestand in %
- Ladedauer / Entladedauer bei aktueller Leistung
- Spannung in Volt
- Strom in Ampere
- Leistung in Watt
- geschätzte aktuelle Kapazität in Ah
- Temperatur
- Zyklenzahl
- Systemstatus
Dies sind die guten Standard-Features eines Bluetooth-BMS. Einstellungsmöglichkeiten gibt es kaum bzw. nur eine: Du kannst den Akku über die App ein- und ausschalten.
Dennoch ist das Bluetooth-BMS und die App ein großer Mehrwert! Es ist bei LiFePO4-Akkus sehr schwer, den aktuellen Ladestand anhand der Spannung festzustellen.
Hier bietet das Bluetooth-BMS hingegen eine zuverlässige Auskunft.
Kapazitätstests bei Techtest.org
Für die Messung der Kapazität von LiFePO4-Akkus setzt Techtest.org auf eine elektronische Last. Dieses Gerät wandelt Energie in Wärme um und zeichnet dabei die entnommene Energiemenge auf. In meinen Tests kamen die Modelle Atorch DL24MP und Atorch DL24EW zum Einsatz. Letzteres diente zur Verifizierung der Ergebnisse des ersten Geräts. Zusätzlich wurde der Akku vorübergehend an eine Offgrid-Solaranlage in meinem Büro angeschlossen, um realitätsnahe Einsatzbedingungen zu simulieren.
Wie hoch ist die Kapazität des Litime 12V LiFePO4 140Ah?
Kommen wir zum wichtigsten Punkt: Wie steht es um die Kapazität? Haben wir wirklich 140 Ah?
| Ah | Wh | |
| 20A | 143.49 | 1847 |
| 30A | 143.495 | 1829 |
| 40A | 143.137 | 1839 |
Ja, erfreulicherweise kann der Akku die Herstellerangabe erreichen bzw. sogar überschreiten. So erreichte dieser bei mir +- 143 Ah bzw. 18xx Wh.
Dies ist ein solides Abschneiden für einen LiFePO4-Akku im Neuzustand.
Im Vergleich zu anderen LiFePO4-Akkus sehen wir, dass dies ein prozentual durchschnittliches Abschneiden ist.
Spannungsverlauf
Werfen wir noch einen Blick auf den Spannungsverlauf des Akkus.
Dieser ist wie bei den meisten LiFePO4 sehr flach! Gefühlt hier sogar noch etwas flacher als bei einigen Konkurrenten.
So spielt sich +- 90% der Kapazität des Akkus im Spannungsbereich 13,1 V bis 12,6 V ab. Wird eine Spannung von 12,5 V unterschritten, ist der Akku praktisch leer.
Das BMS zieht bei ca. 10,7 V die Reißleine und schaltet den Akku ab.
Fazit
Der Litime 12V LiFePO4 140Ah Deep Cycle Akku hinterlässt im Test einen sehr positiven Gesamteindruck. Du bekommst hier einen leistungsstarken LiFePO4-Akku im gängigen DIN-H8-Format, der sich ideal für den Einsatz im Wohnmobil, insbesondere unter dem Sitz, eignet. Die gemessene Kapazität liegt sogar leicht über der Herstellerangabe, was Vertrauen schafft und zeigt, dass Litime seine Spezifikationen nicht nur auf dem Papier erfüllt.
Besonders gefallen hat mir das Bluetooth-BMS. Die App liefert dir alle relevanten Informationen übersichtlich und zuverlässig, inklusive Ladestand, Temperatur und Zyklenzahl. Gerade bei LiFePO4-Akkus ist das ein echter Mehrwert, da sich der Ladezustand über die Spannung allein kaum sinnvoll abschätzen lässt. Auch der integrierte Schutz vor dem Laden unter 0 °C ist ein wichtiges Sicherheitsfeature, das längst nicht selbstverständlich ist.
Natürlich ist auch dieser Akku kein Schnäppchen, bewegt sich aber in einem fairen Preis-Leistungs-Bereich, gemessen an Kapazität, Verarbeitung und Ausstattung. Wie immer gilt jedoch: Die Preise für LiFePO4-Akkus schwanken teils deutlich. Mein klarer Tipp an dich ist daher, vor dem Kauf unbedingt die aktuellen Tagespreise zu vergleichen. Triffst du dabei auf ein gutes Angebot, bekommst du mit diesem Litime-Akku eine sehr solide, langlebige und moderne Energiespeicherlösung.










Eine wichtige Info fehlt, nämlich ob man in der App die Spannungswerte der einzelnen Zellen sieht. Das ist im Falle irgendeines ungewöhnlichen Verhaltens des Akkus oder des BMS (z.B. „schaltet plötzlich ab trotz 20% angezeigter Restkapazität“) für die Ursachenfindung ausgesprochen nützlich. Oft ist eine einzelne Zelle daran schuld, etwa aufgrund einer erhöhten inneren Selbstentladung oder eines anderweitigen Produktionsfehlers.