Vielleicht habt Ihr auch schon einmal beleuchtete Ladekabel gesehen. Hierbei handelt es sich um Ladekabel die integrierte LEDs besitzen, die beim Laden Eures Smartphones aufleuchten oder sogar den Fluss des Strom „simulieren“.
Dies sieht auf Bildern klasse und wirklich beeindruckend aus! Auch kann dies durchaus nützlich sein, da es so möglich ist auf Distanz zu erkennen ob der Ladevorgang abgeschlossen ist oder noch nicht.
Aber hier stellen sich durchaus ein paar Fragen. Funktioniert dies wirklich gut? Reduziert dies meine Ladegeschwindigkeit? Und sieht das Ganze wirklich gut aus?
Um diese Fragen zu klären habe ich mir drei beleuchtete USB C Ladekabel von Areson, Geabon und MKDGO bestellt.
Wollen wir uns das ganze doch einmal im Test ansehen!
Die Kabel
Folgende Kabel habe ich mir für diesen Test bestellt:
Ich habe die USB C Versionen gekauft, aber es gibt auch ähnliche Kabel mit microUSB und Lightning.
Preislich schwanken wir bei den drei Kabeln zwischen 16,79€ für das MKDGO und 6,99€ für das Geabon Kabel. Diese beiden Kabel sind auch nur 1 Meter lang, das Kabel von Areson für 10,91€ ist mit 2 Metern ein Stück weit länger.
Was die generelle Haptik und Form angeht, zeigen sich zwischen den drei Kabeln Parallelen. Alle drei Kabel sind Flachbandkabel mit einer glatten „Lack“ Textur. Dabei sind auch alle drei Kabel in drei Bereiche unterteilt. Links und Rechts gibt es jeweils einen Bereich in welchem vermutlich das eigentliche Kabel verläuft, während es in der Mitte einen Kabelkanal für die LEDs gibt.
Eine weitere Besonderheit und Gemeinsamkeit sind die Stecker. Der USB C Stecker ist recht normal von seiner Größe. Der USB A Stecker hingegen ist signifikant größer, gerade bei den Kabeln von Areson und MKDGO.
Damit die LEDs funktionieren, muss das Kabel die 5V Ladespannung des Kabels „anzapfen“ und passend für die LEDs umwandeln. Hinzu kommt noch weitere Elektronik für die Stromfluss- Simulation. Diese zusätzliche Elektronik wird mit Sicherheit in den Steckern untergebracht sein.
Was den generellen Qualitätseindruck angeht, bin ich von allen drei Kabeln eher mittelmäßig angetan. Alle Kabel wirken recht plastikhaft und teils auch etwas billig.
Im Detail ist aber das Kabel von MKDGO schon eine Stufe besser und wertiger als das Areson Kabel und dieses nochmals eine Stufe besser als das Geabon Kabel.
Legt Ihr also Wert auf eine brauchbare Haptik gilt hier erst einmal, das teurere Kabel ist besser.
Funktion
Bei der Funktion gibt es Unterschiede. Alle drei Kabel versuchen den Fluss des Stroms über LEDs zu simulieren. Das Geabon Kabel macht dies sehr billig. Es gibt hier einfach zwei LED Bänder welche abwechselnd, dauerhaft blinken.
Beim Geabon Kabel ist es egal ob ein Smartphone angeschlossen ist oder nicht!
Dies ist bei den Kabeln von Areson und MKDGO anders! Diese beiden Kabel schalten sich komplett ab wenn kein Gerät angeschlossen ist oder ein zu geringer Ladestrom anliegt.
Das Areson Typ C-Kabel schaltet sich bei ca. 0,4-0,5A ein und schaltet sich beim Unterschreiten von 0,2-0,3A wieder ab. Auch besitzt das Areson einen Tempo Wechsel, je nach Ladestrom.
Allerdings dies nur in zwei Stufen, langsam 0,2-0,5A und schnell bei allem über 0,5A.
Leider hat das Kabel aber einen Nachteil, es erzeugt ein leises Pfeifen wenn die Leds an sind. Wenn Euch dies stört, lasst die Finger vom Kabel.
Was das Verhalten angeht, ist das MKDGO Kabel vergleichbar. Es schaltet sich allerdings etwas früher ein (bei ca. 0,3A) und auch die zwei Geschwindigkeitsstufen setzen etwas früher ein.
Das Licht
Grundsätzlich ist der Effekt des Lichtflusses bei den Kabeln von Areson und MKDGO ausgesprochen gut und überzeugend! Ich war hier klar positiv überrascht.
Auch die Helligkeit ist an sich angenehm. Die Kabel sind relativ dunkel. Bei Sonnenlicht werdet Ihr die LEDs kaum erkennen. Allerdings in einem abgedunkelten Raum, abends beim Fernsehen usw., ist die Helligkeit ideal.
Ich würde mir beide Kabel nicht auf den Nachttisch legen, aber sie sind auch nicht penetrant störend.
Das Geabon Kabel ist ein gutes Stück heller! Dieses ist auch tags erkennbar hell, aber abends fast etwas störend.
Auch ist hier der Lichtfluss Effekt nicht so überzeugend.
Das Ladetempo mit LED Kabeln
Soweit so gut, aber beeinflussen die LED Kabel das Ladetempo von Smartphones negativ? Ehe wir uns dies ansehen, schauen wir uns den Stromverbrauch der Kabel an.
Hier gibt es bei den Kabeln von Areson und MKDGO zwei Stufen, aus und ein. Das Geabon Kabel hingegen ist immer an.
Interessant! Das Geabon Kabel benötigt lediglich 0,089W, während die beiden anderen Kabel 0,39W bzw. 0,965W im aktiven Betrieb benötigen. Diesen höheren Verbrauch kann ich nicht nur auf die LEDs und die höhere Anzahl dieser zurückführen. Ich vermute in den Kabeln von Areson und MKDGO steckt mehr Elektronik, da diese ja aktiv den Strom überwachen.
Wirkt sich dies aber auch auf die Spannung aus?
Die Spannung bzw. der Spannungsverlust durch das Ladekabel ist der Grund warum ein Smartphone potenziell langsamer laden könnte. Pumpt Euer Ladegerät 5V auf einer Seite in das Kabel und am anderen Ende kommen nur 4,5V an, dann ist dies für Euer Smartphone möglicherweise ein Problem, das es mit einem reduzierten Ladetempo entgegnet.
Verglichen mit einem normalen Referenzkabel sieht man durchaus einen gewissen Spannungsverlust, gerade beim 2 Meter Kabel von Areson. Dieses ist sogar nur für maximal 2A geeignet, da ansonsten die Spannung zu stark sinkt.
Die Kabel von Geabon und vor allem von MKDGO hingegen halten sich wacker. Hier würde es mich wundern wenn wir in der Praxis eine stark reduzierte Leistung sehen.
Kommen wir damit zur Praxis. Hier habe ich das Samsung Galaxy S10+ und Huawei Mate 20 Pro als Test Smartphones genutzt. Einmal wurden diese an einem normalen 5V 2,4A Ladegerät und einmal an einem QC3.0/FCP Ladegerät schnellgeladen.
(Leistungsaufnahme inklusive Kabel)
Beim Schnellladen von Smartphones gibt es in der Regel nur zwei Stufen, es funktioniert oder es funktioniert nicht. Bei den Kabeln von Areson und MKDGO funktioniert es und es wird bei beiden Smartphones +- das gleiche Tempo wie mit dem Referenz Kabel erreicht.
Das Geabon Kabel hingegen unterstützt kein Quick Charge!
Etwas anders sieht es aus wenn wir die Smartphones nicht schnellladen, sondern an einem normalen Ladegerät laden.
Hier erreicht das Referenzkabel klar das höchste Tempo, gerade wenn wir die Leistung für die LEDs herausrechnen. Allerdings ist der Unterschied zwischen dem Referenzkabel und dem MKDGO Kabel überraschend gering!
Auch das Geabon Kabel hält sich ganz ordentlich, das Areson hingegen schmiert etwas ab. Bei diesem wird man eine deutliche Reduktion des Ladetempos spüren.
WICHTIG! Mit Huawei Super Charge funktionieren die Kabel NICHT!
Fazit
Ladekabel mit LEDs sind schon etwas Cooles und können auch praktisch sein! Bei einem guten Kabel dieses Typs kann man bereits auf Distanz erkennen ob das Smartphone voll ist oder noch lädt.
Hinzu kommt das wirklich schöne Lichtspiel.
Allerdings gibt es auch Einschränkungen. Das billigste Kabel dieses Typs „Geabon USB C Kabel auf USB 3.0“ in meinem Vergleich würde ich beispielsweise nicht empfehlen. Die LEDs reagieren nicht auf den Ladestrom und auch Quick Charge funktioniert nicht.
Die beiden anderen Kabel sehen schon etwas besser und wertiger aus. Allerdings kann gerade das Areson Typ C-Kabel den Ladestrom ein Stück reduzieren. Allgemein würde ich keine 2 Meter Version dieser LED Kabel empfehlen. Zu viel Länge + mehr LEDs wird Eurer Ladetempo immer negativ beeinflussen.
Etwas anders sieht es beim MKDGO USB Typ C Kabel aus. Dieses ist nur 1 Meter lang, bietet fast kein negativ beeinflusstes Ladetempo und eine wirklich gelungene Beleuchtung.
Solltet Ihr Euch also für ein USB C Ladekabel mit LEDs interessieren, schaut Euch das Kabel von MKDGO an. Mit über 16€ ist dieses zwar nicht ganz billig, aber blöd gesagt es taugt!