Lithium‑basierte AA- und AAA-Akkus bieten im Vergleich zu herkömmlichen Ni‑MH‑Akkus einige Vorteile. Vor allem die höhere Spannung verbessert die Leistung und Kompatibilität mit diversen Endgeräten.
Allerdings sind Lithium‑AA- und AAA‑Akkus in der Regel ein gutes Stück teurer als Ni‑MH‑Akkus. Dennoch gibt es derzeit interessante Designs, z. B. mit Ladeboxen usw.
Beispielsweise haben mich die Akkus von iMuto und Batzone im Test durchaus überzeugt. Preislich sind diese zwar „vertretbar“, aber auch nicht günstig – gerade wenn du größere Mengen kaufen willst.
Bei AliExpress bin ich nun über den Anbieter/Hersteller PUJIMAX gestolpert. Auch dieser bietet Lithium‑AA- und AAA‑Akkus in einer sehr ähnlichen Ladebox wie iMuto und Batzone an. Du kannst hier auch einzelne Akkus zu sehr guten Preisen nachkaufen.
Beispielsweise erhältst du 12 Lithium‑AAA‑Akkus für rund 15 €. Dabei sollen die Akkus eine Kapazität von 1100 mWh bieten, was ordentlich wäre.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Sind hier die AAA‑Lithium‑Akkus von PUJIMAX wirklich gut? Finden wir im Test heraus!
Warum Lithium AA oder AAA Akkus?
Aber warum überhaupt Lithium‑AA- oder AAA‑Akkus nutzen? Was ist der Vorteil gegenüber Ni‑MH‑Akkus?
- Konstante Spannung von 1,5 V
- Schutz vor Tiefentladen
Im Kern haben Lithium‑AA- und AAA‑Akkus aus meiner Sicht vor allem zwei Vorteile. Zum einen liefern diese Akkus konstant 1,5 V – also sind sie als Ersatz für normale 1,5‑V-Batterien geeignet, selbst in Geräten, die normalerweise mit AA/AAA-Akkus nicht gut funktionieren, weil diese nur 1,2 V liefern.
Zudem bieten Lithium‑AA/AAA‑Akkus einen Schutz vor Tiefentladen. Sie können normalerweise nicht zu tief entladen werden; erreichen sie einen minimalen Ladezustand, schalten sich die Akkus einfach ab. Ni‑MH‑Akkus hingegen können von einigen Geräten unter 1 V entladen werden – was bei Batterien okay ist, aber Ni‑MH‑Akkus beschädigt. Ich habe schon sehr viele Ni‑MH‑Akkus verloren, weil sie von Lampen, Lichtern usw. einfach zu tief entladen wurden.
Dies kann bei Lithium‑AA/AAA‑Akkus nicht passieren und erhöht damit die Lebenserwartung massiv.
Schwierigkeiten von Lithium AA/AAA Akkus
Allerdings haben Lithium‑AA/AAA‑Akkus auch Schwierigkeiten und Nachteile, die beachtet werden sollten.
- Lithium‑AA/AAA‑Akkus benötigen integrierte Elektronik – Spannungswandler, Schutzelektronik usw.
- Die Kapazität ist nicht besser als bei Ni‑MH‑Akkus.
Lithium-Akkus haben eine Spannung von 3,6 oder 3,7 V; AA- und AAA-Batterien bzw. Akkus liefern hingegen 1,5 bzw. 1,2 V.
Das bedeutet: In den AA‑ bzw. AAA‑Lithium‑Akkus muss ein Spannungswandler eingebaut werden, der von 3,6 V auf 1,5 V reduziert. Zudem braucht man Schutzelektronik usw.
Dies macht Lithium‑AA/AAA‑Akkus um einiges komplexer als Ni‑MH‑Akkus, die einfach nur eine Akkuzelle sind – komplexer bedeutet meist auch teurer. Durch diese Spannungswandlung und den zusätzlichen Platzbedarf der Elektronik ist zudem die Kapazität von Lithium‑AA/AAA nicht besser als bei Ni‑MH‑Akkus; im besten Fall liegt sie auf dem gleichen Niveau.
Die PUJIMAX Lithium AAA Akkus mit 1100 mWh im Test
Die PUJIMAX Lithium‑AAA‑Akkus gibt es in mehreren Set‑Zusammenstellungen. Du kannst die Akkus „einzeln“ kaufen oder mit einer Ladebox.
Einzeln sind die Akkus vergleichsweise günstig; mit Ladebox bekommst du auch von anderen Herstellern ähnliche Sets zu einem ähnlichen Preis.
Spannenderweise bietet PUJIMAX aber verschiedene Ladeboxen an – mit 4, 8 oder sogar 12 Slots. In diesen Ladeboxen können die Akkus geladen und aufbewahrt werden, was sie sehr praktisch macht.
Dabei kann auch die maximale Anzahl an Akkus gleichzeitig geladen werden – gegebenenfalls bis zu 12 Stück auf einmal.
Die Ladebox verfügt über einen USB‑C‑Eingang sowie eine Status‑LED pro Akku im Deckel, welche je nach Ladestand leuchtet. Die Akkus selbst setzen auf ein grünes Design und entsprechen ansonsten der Form einer normalen AAA-Batterie/Akku.
mWh vs. mAh
Bei herkömmlichen AA‑Akkus auf Nickel‑Metallhydrid‑Basis wird die Kapazität in Milliamperestunden (mAh) angegeben. Bei Lithium‑basierten Akkus hingegen ist die Angabe in Milliwattstunden (mWh) üblich – aber warum?
Ein Akku mit 2000 mAh kann theoretisch eine Stunde lang 2000 mA liefern, unabhängig von der Spannung. Und genau hier liegt das Problem: Nickel‑Metallhydrid‑Akkus haben eine durchschnittliche Spannung von 1,2 V, während Lithium‑AA‑Akkus mit 1,5 V arbeiten.
Durch die um 25 % höhere Spannung eines Lithium‑Akku enthält er bei gleicher mAh‑Angabe auch 25 % mehr Energie. Da vielen dieser Zusammenhang nicht bewusst ist, geben Hersteller die Kapazität lieber in mWh an – eine Einheit, die die Spannung bereits berücksichtigt. Zum Vergleich: Ein Nickel‑Metallhydrid‑AA‑Akkus mit rund 2900 mAh entspricht etwa 3500 mWh.
Wie hat Techtest.org die Lithium‑AA‑Akkus getestet?
Zum Testen der AAA‑Akkus habe ich das SkyRC MC3000 Ladegerät/Testgerät verwendet. Mit diesem habe ich die Akkus bei 0,1 A, 0,2 A und 0,4 A entladen. Ich habe jeweils vier Akkus aus dem Set getestet, um die übliche Serien‑Schwankung abzubilden.
Wie hoch ist die Kapazität der PUJIMAX Akkus?
Laut PUJIMAX sollen die Akkus eine Kapazität von 1100 mWh bieten. Aber wie sieht es nun in der Praxis aus?
- Bei 0,1 A Last erreichten die Akkus im Schnitt eine Kapazität von 959 mWh bzw. 655 mAh.
- Bei 0,2 A Last erreichten die Akkus im Schnitt eine Kapazität von 1000 mWh bzw. 690 mAh.
- Bei 0,3 A Last erreichten die Akkus im Schnitt eine Kapazität von 988 mWh bzw. 688 mAh.
Damit liegt die Kapazität der Akkus etwas unter der Werksangabe – was aber nicht unnormal ist. Auch boten die iMuto‑Akkus aus diesem Test () eine etwas höhere Kapazität (ca. 121 mWh mehr), was allerdings auch zu der höheren Werksangabe von iMuto passt.
So wirbt iMuto mit 1300 mWh und erreichte bei 0,2 A 1121 mWh im Schnitt; PUJIMAX wirbt mit 1100 mWh und erreichte 1000 mWh im Schnitt. Damit schneiden die Akkus unter dem Strich erwartungsgemäß ab – aber du siehst hier auch, dass diese eine tendenziell etwas niedrigere Kapazität als High‑End‑Ni‑MH‑Akkus bieten.
Wirklich 1,5 V?
Aber haben wir wirklich eine konstante Spannung von 1,5 V?
Nicht ganz! Ja, die Akkus liefern ± 1,5 V konstant – bis zu den letzten ~5 %. Dann sinkt die Spannung auf 1,1 V ab. Dies ist aber ein gewolltes und gewünschtes Verhalten. Warum? Das soll die „niedrige Batterie‑Standmeldung“ bei diversen Endgeräten auslösen bzw. bei Lichtern und Taschenlampen kannst du erkennen: „Ah, diese sind plötzlich dunkler geworden, die Akkus sind gleich leer“. Ein, wie ich finde, sehr praktisches Feature!
Wie lange dauert das Laden?
Die Ladebox kann laut Aufdruck die Akkus mit 0,2 A @5 V laden. Effektiv kannst du davon ausgehen, dass eine vollständige Ladung der Akkus rund 2 Stunden dauert.
Fazit
Zunächst musst du dir überlegen, ob für dich Lithium‑AAA‑Akkus und deine Anwendung das Richtige sind. Ich würde Lithium‑AAA‑Akkus beispielsweise nicht für „Mini‑Verbraucher“ empfehlen – wie Smart‑Home‑Sensoren usw.
Lithium‑AAA‑Akkus machen sich am besten in Bereichen, wo es z. B. die Gefahr des Tiefenentladens gibt, was reguläre Akkus beschädigen kann. Ich denke hier an LED‑Lichter, LED‑Kerzen usw. Haben diese eine längere Laufzeit mit Lithium‑AAA‑Akkus? Nein – aber sie sind konstant hell, was aber auch wiederum dazu führen kann, dass die effektive Laufzeit deutlich geringer ist. Lithium‑AAA‑Akkus sind also eher spezialisiert.
Solltest du dich für diesen Akku‑Typ entscheiden, sind die hier getesteten PUJIMAX‑Akkus absolut in Ordnung! Ich vermute, dass die meisten Lithium‑AA/AAA‑Akkus, die in solchen Ladeboxen kommen, vom selben Hersteller stammen. So gibt es zwar Unterschiede bei der Kapazität, aber funktional sind diese identisch.
Am Ende musst du aber auf den Preis schauen. Bekommst du die PUJIMAX‑Akkus günstiger als die iMuto‑AAA‑Akkus, greif zu. Ansonsten würde ich die iMuto‑Akkus aufgrund der etwas höheren Kapazität bevorzugen.