Die Goal Zero Yeti 150 Powerstation im Test, 168Wh POWER

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Powerbanks sind etwas Feines. Allerdings gibt es durchaus Situationen wo eine einfache Powerbank nicht reicht. Beispielsweise auf längeren Camping Trips oder bei Foto/Video Shootings auf freier Fläche.

Hier kommen sogenannte Powerstationen ins Spiel. Powerstationen sind „große“ Powerbanks, bei welchen die Portabilität etwas gegen mehr Leistung und Anschlüsse getauscht wurde.

Powerstationen gibt es in vielen verschiedenen Größen, von noch halbwegs kompakt für groß genug ein ganzes Kamera Team mit Strom zu versorgen. Habt Ihr Euch für solch eine Powerstation schon einmal interessiert, werdet Ihr mit Sicherheit über den Hersteller Goal Zero gestolpert sein.

Goal Zero ist bei solchen Powerstationen fast etwas wie der Markführer. Goal Zero Powerstationen richten sich durchaus an die erweiterten Nutzer bzw. den professionellen Einsatz. Dies spiegelt sich auch im Preis wieder.

Goal Zero „Yeti“ Powerstationen können durchaus einige hunderte, wenn nicht sogar tausende Euro kosten.

In diesem Test wollen wir uns allerdings die kleine „Yeti 150“ ansehen, welche für erschwingliche 250€ zu haben ist.

Von daher was kann die Goal Zero Yeti 150 und ist diese empfehlenswert?

An dieser Stelle vielen Dank an Goal Zero für das Ausleihen der Yeti 150 für diesen Test!

 

Die Goal Zero Yeti 150 Powerstation im Test

Bei der Goal Zero Yeti 150 handelt es sich um eine sogenannte „Powerstation“. Eine „Powerstation“ ist, wenn man so will, eine Powerbank in größer mit mehr Anschlüssen, mehr Kapazität usw.

Die Yeti 150 ist dabei primär für Campingausflüge oder das Arbeiten unter freiem Himmel (Fotoshootings usw.) gedacht. Dass es sich hier nicht um ein Modell handelt das man täglich mit zur Schule oder Arbeit nimmt, sollte dabei bereits auf den ersten Blick klar sein.

Die Powerstation kommt auf ein Gewicht von 5,4 KG und Abmessungen von rund 20 x 16,5 x 14,5 cm.

Für eine klassische Powerbank ist dies sehr groß, auch wenn man die Kapazität von 168 Wh (45405mAh @ 3,7V) bedenkt. Dazu aber später mehr.

Um diesen massiven Brocken an Leistung etwas portabler zu machen, setzt Goal Zero auf einen Tragegriff auf der Oberseite. Dieser fährt beim Anheben ein Stück weit aus und erlaubt einen durchaus komfortablen Transport vom Auto zur Wirkungsstätte der Powerstation.

Auch das Gehäuse macht einen sehr schönen massiven Eindruck. Goal Zero nutzt einen massiven Kunststoff, welcher mit großen Schrauben zusammengehalten wird.

Dies verleiht der Yeti 150 Powerstation gleichen einen etwas professionelleren Look. Man merkt gleich, dass es sich hier um ein wertiges Produkt handelt. Ich würde zwar die Powerstation nicht absichtlich fallen lassen, aber grundsätzlich passt die Massivität!

Lediglich vom Wasserschutz bin ich etwas enttäuscht. Klar die Powerstation ist nicht wasserdicht, aber auf Lüftungsschlitze auf der Unterseite hätte ich verzichtet. So müsst Ihr sehr vorsichtig sein falls Ihr die Yeti 150 auf eine feuchte Wiese stellt.

 

Die technische Ausstattung der Yeti 150 Powerstation

Das Wichtigste an der Yeti 150 sind klar die Anschlüsse und die Kapazität. Die Powerstation verfügt laut Hersteller über 168Wh Kapazität, was sehr ordentlich ist. Allerdings nutzt Goal Zero einen Bleiakku, anstelle von Lithium. Dies erklärt auch das hohe Gewicht und die größeren Abmessungen.

Grundsätzlich ist ein Bleiakku kein „nogo“, diese haben durchaus ihre Vorzüge, gerade beim Preis und bei der Leistung, sind allerdings deutlich größer als die Lithium Alternative.

Die Yeti 150 Powerstation verfügt über eine „normale“ 220V Steckdose mit maximal 80W. Hinzu kommen zwei USB Ports mit jeweils 2,1A und ein „Zigarettenanzünder“ (12V) mit maximal 120W.

Ihr könnt natürlich nicht alle Anschlüsse gleichzeitig voll nutzen, aber das Maximum liegt bei guten 160W. Die Powerstation hat also durchaus ordentlich power!

Die drei Anschlusstypen lassen sich im Übrigen unabhängig voneinander ein- bzw. abschalten. Ideal gerade aus Sicherheitsgründen.

Geladen wird die Yeti 150 über einen prioritären Stecker. Ein passendes 16V 5A (80W) Netzteil liegt bei. Alternativ könnt Ihr auch ein Solarpanel nutzen, allerdings muss dieses von Goal Zero stammen, aufgrund des proprietären Steckers. Ein passendes Solarpanel geht ab rund 180€ los (bei Amazon).

Dies ist aus meiner Sicht klar ein Nachteil! Nutzer zu proprietären Ladegeräte zwingen ist immer unschön und kostet hier etwas Flexibilität.

Bonuspunkte gibt es wiederum für das kleine LC Display, welches Euch über den aktuellen Ladestand informiert.

 

Kapazität

Die Kapazitätsmessung erweist sich bei der Goal Zero Yeti 150 etwas schwierig, denn die Kapazität hängt stark vom gewählten Anschluss ab.

Ohne die Powerstation völlig zu zerlegen, vermute ich das Goal Zero im Inneren auf einen 12V Blei (Gel?) Akku setzt. Das bedeutet die Spannung für die USB Ports muss von 12 V erst auf 5V abgesenkt werden, bzw. im Falle der Steckdose von 12V DC auf 230V AC angehoben werden.

Hierdurch besitzt die Powerbank vergleichsweise viel Elektronik im Inneren, was die Effizienz spürbar senkt.

So konnte ich 115Wh Kapazität über die USB Ports messen und 93Wh über die Steckdose, aber 152Wh über den Zigarettenanzünder.

Ja ich finde diese Werte auch etwas merkwürdig, aber ich habe die USB Messung 5x wiederholt und kam jedes Mal auf das gleiche bzw. sehr ähnliche Ergebnisse.

Dass wir bei der Steckdose „nur“ auf 93Wh Kapazität kommen (Ihr könntet also ein 93W Gerät theoretisch eine Stunde mit Strom versorgen), ist nicht überraschend. Das umwandeln von 12 DC auf 230V AC ist recht komplex, daher überrascht mich hier eine deutlich niedrigere Effizienz nicht.

Dies ist normal und im Rahmen dessen was ich erwartet habe.

Auch das die Kapazität beim 12V Anschluss am höchsten ist, ist nicht überraschend. Ich vermute der 12V Anschluss wird ohne große zusätzliche Elektronik einfach durchgeschliffen sein. Es gibt lediglich eine Abschaltung wenn die Spannung des Akkus unter Wert x fällt.

Allerdings die große Diskrepanz zwischen 12V Ausgang und den USB Ports kann ich mir nicht erklären! Normalerweise haben 12V DC auf 5V DC Wandler wie man diese beispielsweise in Autoladegeräten findet sehr gute Effizienzwerte! 90%+ ist hier nicht ungewöhnlich.

Ich konnte lediglich eine leicht gesteigerte Kapazität beobachten wenn der Entladestrom über die USB Ports erhöht wurde.

 

Aufladen

Starten wir mit den USB Ports des Yeti 150. Hierbei handelt es sich um recht unspektakuläre Ladeports, welche keine Schnellladestandards oder Ähnliches unterstützen.

Dementsprechend Laden alle von mir getesteten Smartphones mit einem „Standard“ Tempo an den Ports. Immerhin eine Apple Optimierung ist vorhanden! So erreichte das Apple iPhone Xs Max in der Spitze 5V 2,01A! Dies ist ein sehr guter Wert für ein nicht Schnellladegerät.

Auch auf der Android Seite werden ebenfalls sehr gute Ladegeschwindigkeiten erreicht. Keine Klagen hier!

Das Spannendste ist klar die Steckdose. Diese kann bis zu 80W konstant liefern und 160W in der Spitze.

Was bedeutet dies? Viele Geräte, gerade Netzteile, „saugen“ sich beim Einstecken kurzzeitig voll. Hier entsteht also für Bruchteile einer Sekunde ein teils signifikant höherer Strom als das Gerät letztendlich benötigt.

Dies kann aber dazu führen, dass sich solche Powerstationen aufgrund eines Überstroms abschalten, obwohl das angeschlossene Gerät eigentlich nicht die maximale Leistung überschreitet.

Mit 160W ist dieser temporäre Spitzenstrom erfreulich hoch gewählt! Hierdurch war es in der Praxis auch gut möglich diverse Geräte an der Powerstation zu betreiben.

Ich habe an dieser diverse kleinere Notebooks getestet, wie auch Ladegeräte von Werkzeug und alles was unter dem konstanten Limit von 80W blieb lief problemlos.

Dabei ist die Spannung auf der Steckdose auch ausreichend stabil! Klasse!

Bedenkt nur lediglich das Goal Zero hier nicht auf unsere Europäische Schuko Steckdose setzt, sondern auf eine „Universal“ Steckdose. Diese funktioniert auch absolut problemlos mit allen Steckertypen, aber es gibt bei Schuko Steckern keine Erdung!

 

Wiederaufladen

Ihr könnt die Goal Zero Yeti 150 entweder über ein proprietäres Solar-Panel aufladen, oder über das beiliegende Ladegerät.

Hier möchte ich mich nochmals „beschweren“ , dass ein spezielles Goal Zero Solarpanel nötig ist die Powerstation zu laden. Dafür gibt es keinen Grund, außer der Versuch mehr Geld zu machen.

Wie auch immer, wie schnell geht das Aufladen über das beiliegende Ladegerät? Dieses Ladegerät besitzt eine Leistung von 16V 5A, also 80W.

Praktisch nimmt die Powerstation aber nur rund 67W auf. Ziehen wir die Effizienz ab werden rund 60W in der Powerstation landen.

60W ist gar nicht mal so wenig! Die Powerstation ist somit in rund 3 Stunden voll.

 

Fazit

Die Goal Zero Yeti 150 ist wie zu erwarten ein recht spezielles Produkt.

Starten wir aber am Anfang. Die Powerstation macht einen sehr schön professionellen und wertigen Eindruck. Man merkt hier kein billiges 0815 Produkt vor sich zu haben.

Das Gehäuse ist durchdacht und schön massiv!

Auch die Anschlussvielfallt ist stark. 12V, USB und eine Steckdose helfen Euch so ziemlich alle Geräte auf dem Markt zu laden. Dabei bietet die Steckdose mit 80W auch ausreichend Leistung um Geräte wie Kühlboxen, Akkuladegeräte (für Kameras zum Beispiel) usw. zu versorgen.

Der 12V „Zigarettenanzünder“ bietet sogar bis zu 120W Leistung.

Allerdings ist die Kapazität so eine Sache. Laut Hersteller bietet die Yeti 150 168Wh, was ich so aber nur bedingt bestätigen kann. Über die USB Ports und auch die Steckdose fällt die effektive Kapazität deutlich niedriger aus!

So viel niedriger, dass ich für USB Geräte (oder Geräte die sich via USB laden lassen) keinen Sinn in der Goal Zero Yeti 150 sehe! Kauft Euch hier lieber zwei große reguläre Powerbanks.

Sinn macht die Goal Zero Yeti 150 Powerstation nur wenn Ihr die Steckdose oder den 12V Anschluss benötigt. Hier ist zwar auch die Kapazität nicht gigantisch (dafür müsstet Ihr zu den größeren Modellen von Goal Zero greifen), aber die Powerstation ist für solche Geräte sinnvoll.

Ich denke hier gerade an Fotografen/Videografen, die vielleicht „on the Go“ ihre Kamera Akkus laden wollen oder mit Beleuchtungssystemen arbeiten. Ähnliches gilt natürlich auch für andere Nutzer die mittelgroße Geräte eine Zeit lang unabhängig von der Steckdose betreiben wollen.

Hier passt auch der Preis von knapp über 200€ für die Goal Zero Yeti 150.

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Michael Barton
Michael Barton
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