Mit der WD_Black P50 bietet Western Digital eine externe SSD, welche sich an Gamer und High End Nutzer richtet. Dementsprechend kann diese auf dem Papier auch mit beeindruckenden Daten punkten.
So setzt diese auf einen USB C 3.2 Port mit Datenraten jenseits von 1000 MB/s. Erhältlich ist diese dabei in Kapazitäten von bis zu 4TB.
Klingt doch spannend, aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann hier die WD_Black P50 überzeugen? Finden wir es heraus!
Die WD_Black P50 im Test
Bei der WD_Black P50 handelt es sich um eine absolute High End externe SSD, welche sich gerade optisch etwas an die Gamer unter Euch richtet.
So setzt Western Digital auf ein schwarzes Aluminiumgehäuse mit einem schicken weißen Aufdruck. Das Gehäuse wirkt sehr massiv und ist natürlich ideal für die Wärmeabfuhr.
Allerdings ist das Gehäuse der P50 relativ groß. Dieses misst 118 x 61,8 x 14 mm und bringt 112g auf die Waage. Damit gehört diese zu den größeren externen SSDs. Intern setzt diese natürlich auf eine NVME SSD, welche auch ein wenig den Formfaktor vorgibt.
Angeschlossen wird die SSD via USB C (USB C 3.2 10Gbit). Western Digital liefert ein USB A auf USB C und ein USB C auf USB C Kabel mit.
Aktuell bietet Western Digital mit folgenden Kapazitäten an:
- 500GB
- 1TB
- 2TB
- 4 TB
Bei der P50 handelt es sich um eine „Premium“ SSD, dementsprechend sind auch die Preise etwas höher. Für die 1TB Version müsst Ihr aktuell rund 199€ auf den Tisch legen.
Bezüglich der Haltbarkeit (TBW) gibt es seitens WD keine Angabe. Ihr erhaltet lediglich eine Garantie über 5 Jahre.
Das Testsystem
Folgendes Testsystem wurde für alle Tests genutzt:
- AMD Ryzen 5 3600X
- ASUS Prime X570-P
- 16GB RAM
- ADATA XPG SX8200 Pro
- Windows 10
Die Windows Version wird über alle Tests sofern möglich identisch gehalten.
USB C 3.2 2×2
Die WD_Black P50 setzt als eine der ersten externen SSDs auf den noch recht frischen USB C 3.2 2×2 Standard. Leider sind die Bezeichnungen für USB Ports aktuell extrem unübersichtlich.
- USB C 3.0 oder auch 3.1 Gen 1 = 5 Gbit bzw. rund 500 MB/s
- USB C 3.1 Gen 2 oder auch 3.2 = 10 Gbit bzw. rund 1000 MB/s
- USB C 3.2 Gen 2 2×2 = 20 Gbit bzw. rund 2000 MB/s
Ein USB C 3.2 Gen 2 Port mit 20 Gbit ist extrem selten! So verfügt mein normaler AMD Ryzen Test-PC nicht über solch einen Anschluss.
Ich habe allerdings einen Intel NUC mit USB 4 bzw. Thunderbolt 4, welcher zu USB C 3.2 2×2 in der Lage sein sollte. Leider scheint die WD_Black P50 aber nicht kompatibel zum Intel NUC 11 Pro!
An den beiden USB C Ports wird die SSD nicht erkannt! Zudem verweigert der NUC das Starten komplett wenn die SSD an einem der USB C Port hängt.
An regulären USB A Ports oder Thunderbolt 3 Ports gab es keine Probleme, aber wir erhalten nur das langsamere 10 Gbit Tempo.
Daher kann ich Euch leider keine Benchmarks mit dem vollen 20Gbit Tempo anbieten.
Der Test (10 Gbit)
Die WD_Black P50 sollte in der Theorie zu Datenraten im Bereich von 2000 MB/s in der Lage sein. Allerdings aufgrund meiner Probleme mit USB C 3.2 2×2 kann ich Euch nur Benchmarks mit einer 10Gbit Anbindung anbieten.
Ihr seht hier also die Leistung der WD_Black P50, wie Ihr diese an einem Thunderbolt 3 oder USB „Gen2“ Port erreichen könntet.
In CrystalDiskMark erreicht die SSD ein maximales Tempo von 1023 MB/s lesend und 934 MB/s schreibend. Wir sind hier also der Grenze des USB C 3.2 Gen 2 Standards.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Für Test Nr. 1 kopiere ich eine 40GB Datei auf die SSD und von dieser wieder herunter.
Beeindruckend, aber um ehrlich zu sein wenig überraschend kann sich die WD_Black P50 auf die Spitzenposition in diesem Test setzen, obwohl diese aufgrund der 10Gbit Anbindung unterhalb ihrer Möglichkeiten gehalten wird.
In Test Nr.2 kopieren wir den Installationsordner von Bioshock Infinity auf die SSD. Das Spiel besteht aus einer Mischung aus vielen großen und kleinen Dateien.
Hier eine erste Überraschung, beim Lesen kann sich die P50 erneut auf Platz 1 setzen. Allerdings beim Schreiben fällt diese hinter die Crucial X8 zurück.
Wie sieht es aus wenn wir die Dateigrößen noch etwas verkleinern? In Test Nummer 3 kopieren wir meine Lightroom Library mit 38,5GB und 47533 Dateien.
Hier gibt es eine kleine Überraschung, denn die externe SSD scheint etwas „Probleme“ mit vielen kleinen Dateien zu haben. Zu mindestens spielt diese hier nicht ganz weit vorne mit.
Bei sehr großen Dateien kann diese wiederum ihre stärken ausspielen.
Hier kann die WD_Black P50 die Konkurrenz regelrecht „zerstören“, da die P50 nicht auf einen Aggressiven Schreibcache setzt, sondern durchgehend ihre gute Datenrate halten kann.
Fazit
Die Western Digital WD_Black P50 ist die aktuell vermutlich schnellste externe SSD, auch wenn die USB C 3.2 2×2 Schnittstelle bei mir etwas zickig war.
So kann die SSD theoretisch bis zu 2000 MB/s erreichen, was absolut beeindruckend ist. Hierfür ist allerdings eine USB C 3.2 2×2 Verbindung nötig, welche bei mir im Test leider nicht funktionieren wollte. Dies ist nicht zwingend die Schuld der SSD, sondern kann auch an meinem Test PC und dem recht neuen Zustand der USB C 3.2 2×2 Verbindung geschuldet sein.
An einem normalen USB C Port funktionierte die SSD aber absolut problemlos und erreichte die vollen maximal möglichen 1000 MB/s.
Dabei konnte sich die WD_Black P50 auf Platz 1 der bisher von mit getesteten externen SSDs setzen. Dies liegt auch daran das Western Digital keinen aggressiven Cache oder ähnliches nutzt. Ihr habt von Anfang bis Ende eine gleiche hohe Leistung, was die WD_Black P50 auch für Content Creator sehr interessant macht.
Kurzum, die WD_Black P50 ist ein sehr teurer spaß, der aufgrund der USB C 3.2 2×2 Verbindung auch etwas zickig sein kann. Aber diese ist grundsätzlich die schnellste externe SSD die Ihr aktuell bekommen könnt.
„Aber diese ist grundsätzlich die schnellste externe SSD die Ihr aktuell bekommen könnt.“ Hhhhmm, vielleicht, wenn man von externen SSDs mit echtem Thunderbolt 3 Anschluss absieht. Meine 2 TB Glyph Atom Pro SSD NVME liefert an meinem MacBook Pro von 2017 2.330 MB/s lesend und 2.243 MB/s schreibend (BlackMagic Disk Speed Test) …
Müsste die Festplatte an einem Thunderbolt 3 Anschluss nicht ebenfalls die volle Geschwindigkeit erreichen? Mit max. 20 Gbit/s (ohne aktives Kabel) ist Thunderbolt 3 doch genauso schnell wie USB C 3.2 2×2.
Thunderbolt 3 hat eine maximale Bandbreite von 40 GBit/s. An einer externen SSD mit USB-C Anschluss kann man keine Thunderbolt 3 Transferraten nutzen, wenn der Anschluss und der in der SSD verbaute Controller nicht auch Thunderbolt 3 unterstützen. Mit einer externen Thunderbolt 3-fähigen NVMe SSD (bspw. von Glyph oder G-Drive) kann die hier getestete USB-C SSD nicht mithalten.