Samsung SSDs gehören zu den beliebtesten Modellen auf dem Markt, insbesondere die externen Samsung SSDs. Mit der T9 hat Samsung nun ein neues Modell eingeführt.
Verglichen mit der T7 soll dieses Modell die doppelte Datenrate erreichen können, mit bis zu 2000 MB/s beim Lesen und Schreiben.
Das klingt doch vielversprechend! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Leider gibt es bei der Samsung T9 ein paar Besonderheiten. Mehr dazu im Test!
Die Samsung T9 im Test
Samsung orientiert sich bei der T9 optisch etwas an der T7 Shield-Version. So ist die eigentliche SSD auch hier mit einer Gummischicht überzogen.
Diese soll die SSD bei Stürzen schützen. Allerdings ist die T9 nicht wassergeschützt, wie es die T7 Shield ist
Die T9 misst 88 x 60 x 14 mm und wiegt 120 g. Zum Vergleich: Die T7 Shield ist mit 88,5 x 59 x 13 mm und einem Gewicht von 95 g etwas kompakter.
Unterm Strich ist die Samsung T9 sicherlich keine winzige externe SSD, aber sie ist auch nicht riesig. An der SSD findet sich neben dem USB-C-Port noch eine Status-LED.
Zum Lieferumfang gehören sowohl ein USB-C-auf-USB-C-Kabel als auch ein USB-C-auf-USB-A-Kabel.
20 Gbit USB-C „USB 3.2 Gen 2×2“ ist speziell
Für die Datenrate von bis zu 2000 MB/s setzt die Samsung T9 auf einen USB 3.2 Gen 2×2-Port mit 20 Gbit.
Dabei handelt es sich um einen recht speziellen USB-Port. Die SSD ist natürlich universell kompatibel, aber um die volle Datenrate zu erreichen, benötigst du einen speziellen 20 Gbit USB-C-Port.
Denkst du jetzt: „Mein Notebook hat einen USB 4-Port mit 40 Gbit oder Thunderbolt mit 40 Gbit, dann bekomme ich die volle Datenrate“, muss ich dich leider enttäuschen!
Folgende maximale Datenraten kannst du je Port erwarten:
- USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit): maximal ca. 400 MB/s
- USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit): maximal ca. 1000 MB/s
- USB 3.2 Gen 2×2 (20 Gbit): maximal ca. 2000 MB/s
- Thunderbolt 3 (40 Gbit): maximal ca. 1000 MB/s
- Thunderbolt 4 (40 Gbit): maximal ca. 1000 MB/s
- USB 4 (40 Gbit): maximal ca. 1000 MB/s
Das bedeutet, du wirst zum Beispiel an diversen MacBooks und 99 % aller Notebooks nur ca. 1000 MB/s mit der T9 erreichen. Nur eine Handvoll Computer hat den „optimalen“ 20 Gbit USB-C 3.2 Gen 2×2-Port, der für die volle Leistung benötigt wird.
Leistung in Benchmarks
Samsung wirbt bei der T9 mit Datenraten „von bis zu 2000 MB/s“. Ich habe diese zunächst mit CrystalDiskMark am ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI getestet. Dieses AM5-Mainboard verfügt über entsprechende 20 Gbit USB-C-Ports.
Hier konnte ich tatsächlich fast die von Samsung beworbenen Werte erreichen. Die SSD schaffte 2029 MB/s lesend und 1844 MB/s schreibend – sehr ordentliche Werte!
Zusätzlich habe ich die SSD auch an einem 10 Gbit USB-C-Port getestet.
Hier erreichte ich 998 MB/s lesend und 992 MB/s schreibend, was den zu erwartenden Werten entspricht.
In der Praxis ein Stück langsamer
Allerdings sind dies absolute Maximalwerte, die ich so im normalen Windows-Betrieb nicht erreichen konnte. Das ist in gewissem Rahmen auch normal, denn der Windows Explorer ist etwas langsamer. Welche Datenraten konnte ich in der Praxis erreichen?
- Lesend: ca. 1400 MB/s
- Schreibend: ca. 1200 MB/s
Bessere Leistung möglich
Du kannst in der Praxis noch etwas mehr Leistung aus der Samsung T9 herausholen. Dafür musst du im Gerätemanager die SSD auf „Bessere Leistung“ umstellen.
Das empfiehlt sich vor allem, wenn du die SSD konstant am selben System verwendest. Mithilfe dieser Einstellung lassen sich die Datenraten um ca. 200–400 MB/s in der Praxis steigern.
Die Samsung T9 besitzt einen Schreibcache
Die meisten modernen SSDs verfügen über einen sogenannten SLC-Cache. Das liegt daran, dass selbst aktuelle NAND-Module nicht dauerhaft mit Geschwindigkeiten von 2000 MB/s oder mehr beschrieben werden können. Um dennoch hohe Schreibgeschwindigkeiten zu erreichen, setzen viele Hersteller auf einen SLC-Cache. Kurz gesagt bedeutet das, dass ein bestimmter Bereich der SSD deutlich schneller beschrieben werden kann als der Rest des Laufwerks. Dieser Bereich wird zunächst gefüllt und, wenn ausreichend Speicher verfügbar ist, im Hintergrund wieder freigeräumt.
Auch die Samsung T9 kann ihre Schreibrate nicht konstant halten!
Nach dem SLC-Cache sinkt die Datenrate auf ca. 900 MB/s. Das ist aber immer noch ziemlich schnell! Hier gibt es also wenig zu beanstanden.
Fazit
Die Samsung T9 ist eine gute externe SSD, die ich allerdings nur wenigen Nutzern empfehlen würde.
Das liegt nicht an der grundsätzlichen Leistung der SSD – in Tests konnte ich bis zu 2029 MB/s lesend und 1844 MB/s schreibend erreichen. Praktisch lagen die Werte etwas niedriger, aber immer noch über 1200 MB/s.
Auch der Schreibcache ist normal, und die 900 MB/s nach dem Schreibcache sind schneller als die meisten externen SSDs maximal erreichen.
Das Problem ist vielmehr der USB 3.2 Gen 2×2-Port. Ich vermute, dass 95 % aller Nutzer keinen USB 3.2 Gen 2×2-Port an ihrem PC oder Notebook haben und somit die hohe Geschwindigkeit der SSD nicht nutzen können.
An einem Thunderbolt- oder USB 4-Port ist die SSD auf ca. 1000 MB/s limitiert. Hier könntest du dann auch zur Samsung T7 Shield greifen, die die gleiche Geschwindigkeit erreicht und günstiger ist.