Die NVME SSD mit dem niedrigsten Stromverbrauch, die SK hynix Gold P31 im Test

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Die SSD kann einen großen Einfluss auf die Akkulaufzeit eines Notebooks haben! 1W mehr oder weniger kann teils über Stunden Laufzeit entscheiden.

Aber welche ist die NVME SSD mit der niedrigsten Leistungsaufnahme, aber dennoch guter Leistung? Lange Zeit galt hier die SK hynix Gold P31 als absoluter Geheimtipp, wenn es um eine gute Energieeffizienz geht.

Es gab nur ein Problem, die SK hynix Gold P31 war in Europa nicht zu bekommen. Allerdings seit kurzem ist die P31 ganz regulär bei Amazon zu bestellen und dies auch zu einem halbwegs fairen Preis.

Machen wir es kurz, ja die SK hynix Gold P31 ist wirklich so gut und sparsam wie alle sagen! Mehr dazu im Test.

 

Die SK hynix Gold P31 im Test

Die SK hynix Gold P31 ist eine ganz klassische M.2 NVME SSD im 2280 Format. Allerdings macht SK hynix bei der Präsentation der SSD sehr viel richtig!

Zunächst wirkt die Verpackung sehr wertig gemacht und fast vollständig recycelbar. Es gibt lediglich um die SSD eine Kunststofftüte, welche aber auch angeblich komplett bio-zersetzbar ist. Für mich ist das kein absolutes Verkaufsargument, aber besser so als mit zu viel Kunststoff.

Aber auch die SSD selbst wirkt wertig. Wir haben bei dieser ein schwarzes PCB, mit einem schicken und aufwendigen Aufkleber.

 

Die Technik

Die SK hynix Gold P31 ist derzeit in drei Versionen verfügbar, 500GB, 1TB und 2TB.

500GB 1TB 2TB
Schreibend 3500 MB/s 3500 MB/s 3500 MB/s
Lesend 3100 MB/s 3200 MB/s 3200 MB/s

Dabei sollen wie üblich die beiden großen Versionen etwas flotter sein als die kleine 500GB Version. Große Unterschiede gibt es hier aber auf dem Papier nicht, lediglich 100MB/s mehr schreibend.

Dabei setzen alle Versionen auf TLC NAND, von SK Hynix. Dies ist schon eine erste Besonderheit. Die meisten SSDs setzen auf NAND von Kioxia oder Micron, welche ihren Speicher allen kleineren Herstellern anbieten. Samsung und SK Hynix fertigen auch ihren eigenen NAND, dieser ist aber nur bei den jeweils eigenen SSDs zu finden.

Dabei gilt der NAND von SK Hynix im allgemeinen als sehr gut! Wir haben hier zwar nur den 128 Layer NAND und nicht den ganz neuen 176 Layer NAND, wie du ihn bei der Solidigm P44 Pro findest, aber dennoch ist dieser als gut zu bezeichnen.

Info Solidigm = SK Hynix

Auf Seiten des Controller kommt ebenfalls etwas “Einzigartiges” zum Einsatz, der Hynix ACNT038. Dieser soll unter anderem für die hohe Energieeffizienz verantwortlich sein.

 

Nur PCIe 3.0

Die SK hynix Gold P31 ist eine PCIe 3.0 SSD. An sich ist dies im Jahr 2023 eher etwas traurig. PCIe 4.0 SSDs und so langsam sogar schon 5.0 SSDs sind hier eigentlich Standard.

Allerdings ist die P31 halt nicht auf Performance getrimmt. Diese SSD versucht nicht die schnellste zu sein, sondern eine gute Leistung bei niedrigerer Leistungsaufnahme zu liefern.

Erwarte also hier keine absolute High End Performance.

 

Das Testsystem

Folgendes Testsystem kommt für folgende Benchmarks zum Einsatz

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16GB RAM
  • Windows 11 Pro 22H2

 

Theoretische Tests

Wir starten den Test mit einem absoluten Klassiker unter den Speicherbenchmarks, CrystalDiskMark 8. Schauen wir uns zunächst hier einmal die Datenraten an, beginnend mit den lesenden Werten.

Lesend erreichte die SK hynix Gold P31 3601 MB/s und schreibend 3479 MB/s. Damit übertrifft diese die Herstellerangabe merklich und ist hart am PCIe 3.0 Limit.

Natürlich sind 3600 MB/s im Jahr 2023 weniger beeindruckend, die SSD fällt hier selbst hinter die günstigen PCI 4.0 Modelle zurück.

Was mir allerdings etwas mehr Sorgen macht, sind die Werte für die Zugriffszeiten und IOPS, welche hier recht schlecht ausfallen!

Allerdings ist hier CrystalDiskMark auch gerne etwas „wählerisch“ je nach Controller, was wir hier auch am sehr schlechten Abschneiden der Samsung SSDs sehen.

Neben CrystalDiskMark gibt es aber weitere Benchmark-Tools. Beginnen wir mit AS SSD, welches uns neben den Datenraten auch einen Score präsentiert.

Hier sehen wir auch eher ein überschaubar gutes Abschneiden der SSD. Diese platziert sich am unteren Ende des Testfelds, sogar hinter der Crucial P3.

Allerdings ist AS SSD für die modernen SSDs eher mäßig gut optimiert.

In Anvil’s Storage Utilities zählt die P31 wieder zu einer der besseren PCIe 3.0 SSDs.

 

PC Mark

PC-Mark versucht in seinem Speicher-Benchmark alltägliche Anwendungen, wie Office Anwendungen, Spiele usw. zu simulieren.

Hier gibt es zwei Tests, die „Quick“ und die „volle“ Version. Die „volle“ Version nutzt größere Dateigrößen, entsprechend schneiden hier SSDs mit schlechterer Schreibgeschwindigkeit oder aggressivem Scheibcache schlechter ab.

Im PC Mark Test schneidet die P31 im Mittelfeld der PCIe 3.0 SSDs ab. Diese setzt sich zwischen die FireCuda 520 und der Kioxia EXCERIA Plus. Spannend, die Crucial P3 schlägt hier die P31.

 

3D Mark SSD Test

Schauen wir uns auch einmal den 3D Mark SSD Test an. Im Gegensatz zu anderen Tests misst dieser nicht nur einfach die Datenraten usw., sondern dieser simuliert das Laden echter Spiele (mit deren Spiele-Daten usw).

Folgendes testet der 3D Mark SSD Test:

  • Loading Battlefield™ V from launch to the main menu.
  • Loading Call of Duty®: Black Ops 4 from launch to the main menu.
  • Loading Overwatch® from launch to the main menu.
  • Recording a 1080p gameplay video at 60 FPS with OBS (Open Broadcaster Software) while playing Overwatch®.
  • Installing The Outer Worlds® from the Epic Games Launcher.
  • Saving game progress in The Outer Worlds®.
  • Copying the Steam folder for Counter-Strike®: Global Offensive from an external SSD to the system drive.

Damit ist der 3D Mark SSD damit sogar praxisnäher als viele andere Tests.

Erfreuliches Abschneiden für die SK hynix Gold P31. So ist diese hier klar die beste PCIe 3.0 SSD. Wir können hier natürlich darüber streiten wie viel dies aussagt, aber gerade wenn dein PC/Notebook noch kein PCIe 4.0 unterstützt wird es nicht viel schneller gehen als mit der SK hynix Gold P31.

 

Final Fantasy Endwalker

Der Final Fantasy Endwalker Benchmark soll zwar eigentlich die Grafikleistung eines Systems messen, zeigt aber auch die Ladezeiten an. Dies ist sogar recht gut reproduzierbar!

Damit ist dies auch ein toller Benchmark für SSDs, solange CPU und GPU bei allen Tests gleich sind (was hier der Fall ist).

Hier plaziert sich die P31 im Mittelfeld der PCIe 3.0 SSDs, zwischen der Samsung 970 EVO und der KIOXIA EXCERIA Plus.

 

WinRAR Test

Kopieren wir zum Schluss noch zwei große Archive auf die SSD, welche wir anschließend von dieser entpacken.

  • Datei-Paket A – Installation von Tiny Tinas Wonderland ca. 52GB
  • Datei-Paket B – Installation von Tiny Tinas Wonderland, Total War Warhammer 3 und GW2 ca. 231 GB

Keine Überraschungen bei diesem Test. Bei Dateipaket B war ich vielleicht etwas positiv überrascht, denn hier schneidet die SSD recht gut ab. So scheint die SSD keinen extrem aggressiven Schreibcache zu besitzen.

 

Schreibcache?

Auch die SK hynix Gold P31 besitzt einen SLC Schreibcache. Selbst moderner TLC kann selten mit mehr als vielleicht 2000 MB/s beschreiben werden, selbst bei den besten SSDs. Um also diese super hohen Schreibraten zu erreichen, nutzen die Hersteller einen so genannten SLC Cache.

Das heißt die TLC Zellen werden für einen gewissen Bereich nicht mit 3 Bits pro Zelle beschreiben sondern nur mit einem. Dies reduziert die Komplexität des Schreibvorgangs und beschleunigt diesen.

Allerdings ist dieser Cache limitiert. Manche SSDs haben einen großen SLC Cache, mache einen kleinen und auch die Geschwindigkeit, wie schnell die Zellen nach dem Cach beschrieben werden können, schwankt extrem. QLC SSDs wie die Crucial P3 schaffen teils keine 100 MB/s nach dem Cache.

Prinzipiell hat die SK hynix Gold P31 einen relativ kleinen Cache mit +- 180 GB bei der 2TB Version.

Allerdings ist die Leistung nach dem Cache mit +- 1400 MB/s völlig ok! Zum Vergleich die Crucial P3 kommt nur auf 70 MB/s.

 

Stromverbrauch, die sparsamste NVME SSD

Leider ist das Messen des Stromverbrauchs bei M.2 SSDs etwas nicht ganz Triviales. Ich muss mich hier eines Tricks bedienen. Ich verbaue die SSDs in ein externes NVME fähiges USB C 3.1 Gehäuse und messe hier den Stromverbrauch dieses Gehäuses inklusive SSD. Ich kann hier das leere Gehäuse in einem gewissen Rahmen herausrechnen, aber die so erhaltenen Werte werden nicht 100%ig genau sein! Allerdings, eine SSD, die tendenziell mehr Strom benötigt, wird auch dies in der Tabelle zeigen. Achtet also weniger auf die absoluten Werte und mehr auf den Vergleich zu den anderen Modellen, um einzuschätzen, ob nun eine SSD eher mehr oder weniger Energie benötigt.

Für die Nutzung in einem Desktop spielt dieser Test fast keine Rolle, hier wirkt sich +- 1W so gut wie 0 auf die Stromrechnung aus. Allerdings in einem Ultrabook kann +- 1W schon fast ne Stunde Laufzeit ausmachen.

Mit diesem Test steht und fällt die SK hynix Gold P31. Und sie steht! Die Leistungsaufnahme der SSD ist wirklich sehr niedrig! Im Leerlauf bietet diesen den 2. niedrigsten Wert den ich bisher testen konnte und unter Last den 3. niedrigsten.

Dabei gibt es aber keine SSD welche die P31 in beiden Punkten schlagen kann.

Auch abseits der “Spitzen”- Leistungsaufnahmen sieht das Ergebnis der P31 gut aus!

Während eines Durchgangs des CrystalDiskMark Benchmarks benötigte die SSD gerade einmal 166 mWh. Die bisher leistungshungrige SSD (OCZ RD400) benötigte mit 292 mWh im Vergleich fast das Doppelte.

Selbst eine effiziente SSD wie die Samsung 990 Pro benötigt weiterhin ca. 21% mehr Energie für den gleichen Test.

Lediglich die Crucial P3 ist ähnlich bis teils noch etwas sparsamer.

 

Fazit zur SK hynix Gold P31

Die SK hynix Gold P31 ist nicht die schnellste SSD, genau genommen wird diese für den Preis eher zu den langsameren Modellen zählen.

Allerdings in der Praxis ist dies oft egal! Es ist weiterhin eine NVME SSD und spielt es wirklich eine Rolle ob nun Final Fantasy in 8,552 Sekunden (Solidigm P44 Pro) oder 9,956 Sekunden wie hier lädt?

Meist nicht! Baust du dir ein High End Gaming System, greife zur Solidigm P44 Pro oder WD Black SN850X. Vielleicht unterstützt dein PC/Notebook auch gar kein PCIe 4.0, entsprechend würde eine schnellere SSD eh nicht viel bringen.

Das spannende SK hynix Gold P31 ist die Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung. Dies ist die so ziemlich sparsamste SSD die ich bisher in den Fingern hatte, sowohl im Leerlauf wie auch unter Last.

Die SK hynix Gold P31 ist also eine tolle SSD für Notebooks, gerade wenn es dir auf die Akkulaufzeit und Haltbarkeit ankommt. Und ja, eine sparsame SSD kann hier einen deutlichen Unterschied machen!

Geht es dir um eine möglichst sparsame NVME SSD, dann wäre die SK hynix Gold P31 meine erste Wahl! Ich habe mir die SSD auch für mein Notebook gekauft und nutze diese entsprechend auch.

Was ist aber die Alternative zur P31? Vermutlich die beste Alternative wäre die Crucial P3. Bei dieser haben wir einen ähnlich niedrigen Verbrauch und auch eine +- ähnliche Leistung, aber halt QLC NAND.

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Michael Barton
Michael Barton
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2 Kommentare

  1. Moin, danke für den Test.

    Kurze Korrektur: Beim Durchlaufen des CrystalDiskMark misst Du die Energie in Milliwattstunden und nicht die Leistung in Watt. Das bedeutet, dass in dem zugehörigen Diagramm „Energieaufnahme“ statt „Leistungsaufnahme“ stehen sollte. Im Text darunter schreibst Du auch richtig „die Samsung 990 Pro benötigt […] mehr Energie“.

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