Zendure gehört zwar zu den kleineren Herstellern von Powerbanks und Ladegeräten, hat aber gleichzeitig einige sehr spannende Modelle im Sortiment, siehe die Zendure SuperTank Powerbank.
Passend zu dieser 100W Powerbank bietet Zendure aber auch mit dem SuperPort 4 eins der wenigen 100W USB C Ladegeräte aktuell auf dem Markt an. Dieses soll durch ein schickes Design und natürlich zwei USB C Power Delivery Ports, wie auch zwei Quick Charge 3.0 Ports überzeugen. Klasse!
Allerdings mit rund 100€ ist das SuperPort 4 auch ein recht teuer Spaß! Lohnt sich dieses Ladegerät aber und ist dieses technisch empfehlenswert? Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle einen großen Dank an den Leser Christoph aka Bifi der mir dieses Ladegerät freundlicherweise ausgeliehen hat!
Das Zendure SuperPort 4 im Test
Wie auch schon der SuperTank nutzt das SuperPort Ladegerät ein recht außergewöhnliches „Rillen-Design“ für das Äußere. Dabei besteht dieses zwar aus Hochglanzkunststoff, dieser ist aber aufgrund der Rillen deutlich aufgewertet.
Das SuperPort 4 sticht klar aus der Masse hervor und dies meine ich positiv! Auch generell wirkt das Ladegerät gut und wertig gearbeitet! Dieses ist sehr flach gebaut, aber recht breit und tief.
Auf der Front finden wir vier USB Ports, 2x USB C und 2x USB A.
Der primäre USB C Port ist dank seiner Leistung von bis zu 100W natürlich der Kaufgrund für dieses Ladegerät. Genau genommen kann dieser USB C Port 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A oder 20V/5A liefern. Ideal für größere Notebooks, für welche auch der primäre Einsatzzweck des SuperPort 4 ist.
Der sekundäre USB C Port unterstützt auch den Power Delivery Standard, ist aber mit 18W (5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A) nicht ganz so leistungsstark, reicht aber für Smartphones völlig aus.
Hinzu kommen noch die beiden Quick Charge 3.0 Ports, welche wie üblich 18W liefern können.
Leider können wir aber nicht alle USB Ports gleichzeitig voll nutzen. Die maximale Leistung insgesamt liegt bei 100W. Aber keine Sorge Ihr könnt das Ladegerät nicht „ausversehen“ überbelasten. So drosselt sich der 100W USB C Port je nachdem wie viele Geräte Ihr angeschlossen habt auf.
Geschwister des Zendure SuperPort 4
Vielleicht habt Ihr Euch beim Betrachten des Zendure SuperPort 4 gedacht „hey das kommt mir bekannt vor“. Dann liegt Ihr nicht ganz falsch!
Das Zendure SuperPort 4 hat ein paar Geschwister, der Xtorm USB Power Hub Edge XPD20, die tizi Tankstation Pro 4x und das Anker PowerPort Atom PD 4. Diese vier Modelle stammen vermutlich vom gleichen Fertiger.
Lediglich was die Optik angeht und auch die Leistungsverteilung gibt es leichte Unterschiede. So hat das Xtorm und tizi Ladegerät 60 + 30W und das Zendure und Anker 100W auf Seiten der USB C Ports.
Hier kommt es etwas auf Eure Ansprüche an was besser passt, technisch gibt es aber einige Parallelen.
Erster Test und Temperatur
Wie von Zendure versprochen bietet der primäre USB Port 100W Leistung. In meinem Test konnte dieser Port die 100W auch über einige Stunden halten.
Allerdings hat das Ladegerät den 12 Stunden Test einmal abgebrochen, nach ca. 10-12 Stunden. Beim zweiten Versuch lief der Test durch. Schauen wir uns die Temperaturen an gibt es eine mögliche Erklärung für die Probleme:
Auf der Oberseite konnte ich maximal 59,8 Grad messen. Heiß ja, aber nicht kritisch heiß. Auf der Unterseite wiederum lag die Temperatur bei stolzen 82,5 Grad. Diese Temperatur wurde direkt unterhalb des USB C Ports erreicht. Bedenken wir, dass dies die Außentemperatur ist, würden innerlich 100 Grad+ mich nicht überraschen.
Prinzipiell kann ein Netzteil solche Temperaturen aushalten, gut sind diese langfristig nicht. Daher würde mich auch nicht wundern wenn bei einer hohen Raumtemperatur und 10+ Stunden Volllast eine Temperatur Abschaltung greift.
Das Ladetempo
Folgende Geräte habe ich am Zendure SuperPort 4 getestet:
- Apple iPhone 11 Pro Max
- Apple MacBook Pro 13
- Apple MacBook Pro 16
- Dell XPS 13 9380
- Dell XPS 15 7590
- Huawei P40 Pro
- Samsung Galaxy S20 Ultra
- Xiaomi Mi 10 Pro
Hier können wir es prinzipiell kurz machen. Dank des 100W USB C Ports können alle getesteten Notebooks mit dem maximal möglichen Tempo an dem Ladegerät laden. Kompatibilitätsprobleme konnte ich keine feststellen, auch nicht mit dem oftmals zickigen MacBook Pro 16!
Auf Seiten der Smartphones erreichen wir das jeweils maximal mögliche Ladetempo an einem universellen USB Power Delivery Ladegerät. So können das Huawei P40 Pro, das S20 Ultra und das Mi 10 Pro zwar noch schneller laden, dies aber nur an den eigenen proprietären Ladegeräten. Das Ladetempo an den USB C Ports liegt aber immer über dem „Standard“ Ladetempo, das an einem normalen 5V USB Port erreicht würde. Leider unterstützt das SuperPort 4 kein PPS! Daher kann das S20 Ultra hier auch nur mit normalen Schnellladetempo laden.
Die beiden Quick Charge Ports sind sauber für IOS und Android Smartphones optioniert.
Die Effizienz
Ganz offen gesagt hat mich die Effizienz des Zendure SuperPort 4 etwas negativ überrascht. Ich habe diese am primären USB C Port gemessen:
Bei geringer Last, also 5V 1-3A oder 9V 1-3A, konnte ich gerade einmal 49-75% Effizienz messen. Dies ist sehr wenig! Unter Volllast steigt die Effizienz auf gute 87% an. Dies bedeutet aber dennoch, dass bei 100W Last satte 13W als Wärme abfallen, was auch die hohen Temperaturen erklärt.
Fazit
Das Fazit zum Zendure SuperPort 4 fällt mir etwas schwer. Prinzipiell haben wir hier ein gutes Ladegerät vor uns. Dieses erreicht ein hohes Ladetempo und zeigte im Test auch keine Kompatibilitätsprobleme. Ebenso ist dieses technisch grundsätzlich gut gebaut!
Aufgrund des 100W USB C Ports gehört dieses zudem zu einem kleinen „exklusiven“ Club.
Allerdings hat dieses zwei Schwächen. Zum einen ist die Effizienz nicht gut! Gerade bei geringer Auslastung an den USB C Ports konnte ich miserable Werte messen. Bei hoher Last, wie bei einem Notebook geht die Effizienz allerdings in Ordnung.
Allerdings bei Voll-Last erwärmt sich das Ladegerät kritisch stark! Kein Problem wenn Ihr an diesem nur 45W oder 60W Notebooks anschließt. Nutzt Ihr aber die 100W über längere Zeit voll aus erwärmt sich das Äußere des Ladegerätes auf über 80 Grad! Zu viel!
Kurzum, prinzipiell kann ich das Zendure SuperPort 4 empfehlen, aber nicht für eine dauerhafte Last! Wollt Ihr mal eben eine Powerbank mit 100W laden, was selten mehr als eine Stunde dauert, dann ist das SuperPort 4 Okay. Aber um konstant z.B. ein MacBook Pro 16 mit Energie zu Versorgen würde ich andere Modelle empfehlen.
- 100W USB C Ausgang
- 2x USB C + 2x USB A mit Quick Charge
- Schickes und praktisches Design
- Effizienz zwischen 49% und 87%
- Extreme Hitzeentwicklung