Razer hat mit dem Blade vor einigen Jahren Gaming Notebooks regelrecht revolutioniert. Plötzlich war da ein Hersteller der nie mit Notebooks etwas am Hut hatte und brachte ein schlankes und leistungsstarkes Gerät auf den Markt.
Mittlerweile ist Razer im Gaming Notebook Segment etabliert und die Blade Serie hat sich ein gutes Stück entwickelt. So hat sie die Blade 15 Modellreihe in zwei geteilt, in das Razer Blade 15 Base und das Advanced („Profi“).
In diesem Test soll es um das 2019er Razer Blade 15 Base gehen. Razer Notebooks sind Luxusgeräte, mit einem dementsprechenden Preis. Das Base Model soll hier Nutzer ansprechen die nicht 2000€+ für ein Notebook ausgeben wollen und können.
Aber kann auch das Razer Blade 15 Base Model 2019 überhaupt überzeugen oder ist es nur halbgar? Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Razer für das Ausleihen des Blade 15 Base Model für diesen Test.
Das Razer Blade 15 Base Model 2019 im Test
Razer bietet sein Blade 15 in diversen Versionen an. Besonders muss man hier zwischen dem „Profi“ Modell und das „Base“ Modell unterscheiden.
Das Base Modell, welches wir hier im Test haben, ist etwas dicker und „nur“ mit aktuellen Mittelklasse GPUs zuhaben. Dafür ist dieses aber bei gleicher Konfiguration ca. 400-500€ günstiger als das Profi Modell.
Mit 355x235x19.9mm ist aber auch das Razer Blade 15 Base Model als angenehm kompakt zu bezeichnen. Es ist nicht super schlank, aber schlank genug täglich mitgenommen zu werden. Hierzu passt auch das Gewicht von gerade einmal 2KG, trotz komplettem Aluminium Gehäuse.
Dieses ist auch ohne Frage das Highlight am Razer Blade 15 Base Model! Zum einen ist die Verarbeitung absolut top! Die Razer Blade Modelle werden nicht ohne Grund als „schwarze MacBooks“ bezeichnet. Wir sind hier durchaus auf dem Level von Apple was die Verarbeitungsqualität angeht.
Aber auch das Design ist sehr schick! Die klaren Linien in Kombination mit dem schlichten Design geben dem Razer Blade 15 fast schon eine professionelle Optik. Ja über das Razer Logo auf der Rückseite kann man streiten, aber ich finde das Blade 15 generell sehr gelungen!
Weitere Bonuspunkte gibt es für die sehr schmalen Displayrahmen und die Portausstattung.
Das Blade verfügt auf der linken Seite zunächst über den Ladeport, Gbit LAN, zweimal USB 3.0 und einen 3,5mm Headset Anschluss. Auf der rechten Seite ist ein mini Displayport, HDMI 2.0, ein weiteres mal USB 3.0 und Thunderbolt 3.
Vielleicht wäre noch ein Kartenleser wünschenswert, aber auch die aktuelle Portausstattung sollte für alle potenziellen Nutzer taugen.
Erfreulicherweise ist das beiliegende Netzteil für die Leistung angenehm kompakt und wertig!
Eingabegeräte
Im Base Modell des Blade 15 steckt eine einfache RGB beleuchtete Tastatur. Wir haben hier eine Zonen Beleuchtung und nicht eine LED pro Taste. Ich denke dies sollte niemanden abschrecken, zumal die Beleuchtung gut aussieht!
Viel wichtiger ist aber wie die Tastatur sich anfühlt. Generell macht diese einen wertigen Eindruck. Der Anschlag ist schön fest und massiv. Dank des Aluminium Gehäuses biegt sich auch nichts durch, selbst wenn man was fester in die Tasten haut.
Der Druckpunkt ist knackig und präzise, allerdings fühlen sich die Tasten recht flach an. Dies ist auch mein einziger Kritikpunkt.
Im direkten Vergleich wirkt ein Dell XPS 15 noch etwas besser, gerade wenn man Vieltipper ist. Dennoch haben wir hier klar eine der besseren Tastaturen vor uns.
Noch deutlich positiver kann ich über das Trackpad sprechen. Dieses ist Weltklasse! Wir haben hier eindeutig eins der besten Trackpads in einem Windows Notebook vor uns.
Das Tracking ist super präzise, Bewegungen werden sauber erkannt und auch die Oberfläche fühlt sich wertig an. Klasse Razer!
Lautsprecher
Das Blade 15 verfügt über zwei Lautsprecher, welche seitlich neben der Tastatur angeordnet sind. Hierdurch sind die Lautsprecher Richtung Nutzer gerichtet, was schon einmal optimal ist.
Klanglich sind die Lautsprecher ordentlich! Ein wenig mehr Tiefgang wäre sicherlich nett gewesen, aber generell klingen die Lautsprecher angenehm voll und klar.
Hier bietet das Blade eine überdurchschnittliche Leistung.
Display
Es gibt das Razer Blade 15 Base mit zwei verschiedenen Display Optionen. Beide Optionen haben 15 Zoll und eine Full HD Auflösung. Eine besitzt allerdings nur 60hz und die andere 144Hz.
Tendenziell ist natürlich die 144Hz Version zu bevorzugen. Mein Blade 15 hat allerdings nur die 60Hz Option.
Abseits davon ist das Display aber ordentlich! Subjektiv ist dieses ausreichend scharf und klar, Farben wirken sauber und auch Blickwinkel sind völlig okay.
Auch die Messwerte sehen gut aus! Das Display erreicht gute 94% des sRGB Farbraums (73% AdobeRGB), wie auch einen guten Kontrast von 1:790.
Lediglich die maximale Helligkeit ist mit 258cd/m² eher mittelmäßig. Damit ist das Blade 15 Base kein Outdoor Notebook.
Benchmarks
In meinem Blade 15 Base steckt ein Intel Core i7-9750H welcher mit einer GTX 1660Ti kombiniert ist. Damit ist das Blade 15 Base sicherlich kein absolutes High End Notebook, aber in der soliden oberen Mittelklasse für ein Gaming Notebook angesiedelt.
Wollen wir uns doch einmal ansehen wie diese Kombination in Benchmarks so abschneidet.
Okay hier stimmt etwas nicht. Der Intel Core i7-9750H performt nicht so gut wie er sollte. Wie kommt dies?
Razer hat anscheinend das PowerLimit des i7 auf 35W gesetzt, anstelle von 45W wie es eigentlich beim i7-9750H üblich wäre.
Hierdurch fehlt dem i7 etwas Takt, wenn Anwendungen die CPU voll auslasten. Dies sieht man auch gut beim Video Encoding.
Hier wandele ich ein 4K Video in ein anderes Format um, was eine sehr CPU intensive Aufgabe ist. Hier ist das Blade 15 Base dank 6 Kerne immer noch deutlich schneller als die Intel „U“ CPUs, aber rund 20% langsamer als ein reguläres Notebook mit Intel Core i7-9750H und 45W PowerLimit.
Gaming
Aber wie sieht es in Spielen aus?
Hier kippt das Bild etwas. War das Razer Blade 15 Base Model in den letzten Benchmarks immer etwas langsamer als die Konkurrenz, ist es in Spielen tendenziell sogar überdurchschnittlich flott unterwegs!
Dieses kann das Acer Helios 300 problemlos schlagen, obwohl dies ebenfalls mit einem i7-9750H und einer GTX 1660Ti ausgestattet ist. Spiele lasten die CPU nicht so stark aus wie es Video Bearbeitungsprogramme usw. machen. Hierdurch spielt das PowerLimit kaum eine Rolle.
Generell kann das Blade 15 Base in Spielen überzeugen. Die meisten Titel übersteigen absolut problemlos die 60 FPS Grenze bei vollen Details und Full HD Auflösung.
Hier und da gibt es Spiele die mal nur 40-50 FPS erreichen, aber diese sind in der Minderheit.
SSD und Speicher
Das Blade 15 Base Model verfügt über zwei Lautwerksschächte. Einen M.2 Steckplatz und einen 2,5 Zoll Slot.
In meinem Modell findet sich hier zunächst eine 128GB Liteon CV8 SSD und eine 1TB Seagate ST1000LM048 HDD.
Bei der SSD handelt es sich leider um ein SATA basiertes Model, welches dementsprechend nur 555MB/s lesend und 412MB/s schreibend erreicht. Ausreichend aber auch nichts Besonderes.
Die HDD schafft die üblichen 140MB/s.
Lautstärke
Razer Blade Notebooks sind nicht unbedingt für eine besonders geringe Lautstärke bekannt. So ist das Blade 15 Base auch keine Ausnahme. Dieses ist klar nicht mehr so laut wie frühere Razer Blades, aber auch nicht das aller Leiseste.
Im Windows Betrieb sind die Lüfter zumeist unhörbar. Unter Last drehen die Lüfter aber schnell ein gutes Stück auf und werden merklich hörbar.
Temperatur und Takt
Temperatur und Takt hängen natürlich stark von Eurer Aktivität ab. Starten wir mit einer reinen CPU Last, dem Umwandeln eines Videos.
Ich muss gestehen hier etwas überrascht zu sein. Aufgrund des PowerLimits von nur 35W und nicht der eigentlich üblichen 45W, taktet der Intel Core i7-9750H bei konstanter Last auf 2,5Ghz.
Dies ist nicht überraschend. Ich wäre aber davon ausgegangen, dass Razer das PowerLimit reduziert hat, um einem Überhitzen vorzubeugen. Allerdings erreicht die CPU gerade mal entspannte 60 Grad, was sehr wenig ist!
Eventuell könntet Ihr sogar das PowerLimit manuell wieder hochsetzen (auf eigenes Risiko).
Wie steht es aber um Spiele?
Spannend! In The Witcher 3 taktet die CPU fast konstant auf 4GHz, was sehr flott ist. Allerdings liegen hier die Temperaturen auch etwas höher. Diese erreichen mit 7xGrad können aber auch bis auf 8x Ansteigen. Dies ist aber für solch ein Notebook noch absolut erträglich.
Die GPU ist mit 78 Grad durchaus etwas wärmer unterwegs, taktet aber recht konstant auf 1500mHz.
Akku
Kommen wir noch kurz zum Akku. Dieser ist mittelmäßig. Im normalen Betrieb könnt Ihr mit 4-5 Stunden Laufzeit rechnen.
Eventuell könntet Ihr noch etwas mehr herauskitzeln, wenn Ihr die HDD gegen eine SSD tauscht. Rechnet aber mit +-4 Stunden.
Fazit
Grundsätzlich ist das Blade 15 Base ein sehr schickes Notebook mit einer hervorragenden Verarbeitung und Haptik. Hier ist Razer einfach Weltklasse und kann durchaus mit Herstellern wie Apple mithalten. Aber auch Tastatur und Trackpad sind Spitzenklasse, das Display ist gut und auch die generelle Ausstattung überzeugt.
So bietet das Blade 15 alle Ports die man sich wünschen kann, inklusive Thunderbolt 3. Sogar die Lautsprecher sind ordentlich!
Allerdings gibt es durchaus auch Kritikpunkte. Leider hat Razer den Intel Core i7-9750H auf ein PowerLimit von 35W gedrosselt. Damit ist der i7-9750H immer noch sehr flott unterwegs, aber bei sehr CPU intensiven Anwendungen können Euch +- 20% Leistung fehlen.
Im Gaming fällt dies allerdings kaum auf. Ganz im Gegenteil hier kann das Blade 15 Base Model voll überzeugen. Die GTX 1660Ti ist sehr flott unterwegs und knackt selbst in aktuellen Titel bei vollen Details meist die 60 FPS grenze. In vielen ESport Titeln sind hingegen problemlos 100 FPS+ drin.
Super!
Damit ist das Razer Blade 15 Base grundsätzlich für die Gamer unter Euch die ein besonders wertiges Notebook suchen empfehlenswert. Allerdings muss man auch klar sagen, dass es noch technisch schnellere Notebooks fürs gleiche Geld gibt. Gerade die Drosslung des Intel Core i7 tut hier etwas weh. Im Gegenzug gebt Ihr dann natürlich das schicke Design und die hervorragende Verarbeitung auf. Man kann halt nicht alles haben, außer Ihr kauft das teurere Razer Blade Profi Model.