Smart Home Systeme gibt es einige auf dem Markt, zu den populärsten gehört z.B. das System von Bosch oder Homematic. Allerdings gibt es ein weiteres sehr spanendes Smart Home System, Made in Germany.
Bei diesem handelt es sich um den HomePilot des Herstellers Rademacher. HomePilot ist ein klassisches „Allround“ Smart Home System, mit Alarmanlagen Funktion, Heizungssteuerung usw. Dabei bietet Rademacher auch eine Integration von Rollladen und Garagentoren an.
Wollen wir uns das HomePilot System einmal im Test ansehen, kann dieses Überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an Rademacher für das Zurverfügungstellen des HomePilot Systems für diesen Test.
Das HomePilot Smart Home System im Test
Wie die meisten Smart Home Systeme besteht auch das HomePilot System zunächst aus einer Basis-Station, mit welcher die diversen Sensoren und Module verbunden werden.
Die HomePilot Basis-Station oder „Gateway“ ist eine ca. 130x31x130mm große Box, welche via LAN (oder WLAN) mit Eurem Netzwerk verbunden wird.
Spannenderweise scheint im Inneren des Gateways ein Raspberry PI zu stecken (mit zusätzlichem Funkmodul).
Das HomePilot Gateway alleine bringt Euch allerdings nicht viel. Um wirklich Nutzen von diesem zu ziehen, benötigt Ihr weitere Module. Hier gibt es ein großes Sortiment, welches neben den “Basis” Modulen auch diverse “exotischere” Module umfasst, wie Rolladen Motoren und Steuerungen usw.
Allgemein ist das Thema Rollladen & Sonnenschutz beim HomePilot recht umfangreich.
Für diesen Test hat mir Rademacher freundlicherweise neben dem Gateway einen Tür/Fenster-Sensor, eine Schaltbare Steckdose und ein Alarm-Modul zur Verfügung gestellt.
Der Tür/Fenster Sensor ist beim HomePilot erfreulich kompakt und klein! Dieser kann auch programmiert werden gekippte Fenster zu erkennen, was die meisten Konkurrenzmodule nicht können.
Auch der Steckdosenadapter ist angenehm kompakt und schlank!
Einrichtung
Die Basis-Einrichtung ist angenehm einfach. Verbindet das Gateway mit dem Strom und Eurem Netzwerk. Anschließend ladet die HomePilot App auf Euer Smartphone. Diese ist für IOS und Android verfügbar.
Habt Ihr das Gateway verbunden, dann wird dieses von der App automatisch gefunden und wird mit wenigen „Klicks“ eingerichtet.
Allerdings bringt Euch das Gateway alleine nicht viel. Ihr müsst noch die Sensoren verbinden, was etwas trickreicher ist. Schaut hierfür am besten in die Anleitung der jeweiligen Module welche Tasten Ihr wie lange drücken müsst usw.
Die App und Funktionen
Grundsätzlich gefällt mir die HomePilot App recht gut. Diese ist sehr einfach, aber übersichtlich gestaltet! Es gibt zwar weniger Eye Candy verglichen mit den Systemen anderer Hersteller, dafür ist die Übersicht aber gelungen. Gerade verglichen mit HomematicIP wirkt HomePilot schon ein gutes Stück besser aufgeräumt.
Auf der Startseite seht Ihr eine Übersicht über die Sensoren und Module die Ihr als Favoriten festgelegt habt. Dort seht Ihr ebenfalls den Status dieser, also ist z.B. das Fenster geöffnet, geschlossen oder gekippt.
Im Falle der smarten Steckdosen könnt Ihr von hier aus diese auch direkt mit einem Tipp schalten, was die Nutzung deutlich beschleunigt.
Auf Seite zwei findet Ihr eine Übersicht über alle verbundenen Sensoren und Eure angelegten Gruppen. Tippt Ihr einen Sensor an erhaltet Ihr erweiterte Informationen und gegebenenfalls Steuerungsmöglichkeiten.
Auf Seite drei könnt Ihr die wichtigen Szenen und Auslöser erstellen. Auslöser sind die klassischen “Wenn dies dann das” Verknüpfungen. Zum Beispiel “wenn es Samstags Mittags ist, dann schalte Steckdose XZ ein” oder “Wenn Fenster X geöffnet wird, dann sende eine Benachrichtigung”.
Hierüber könnt Ihr auch eine Art Alarmanlage bauen, “Wenn Tür geöffnet wird, dann lass Sirene ertönen”. Allerdings vordefinierte Vorlagen oder eine direkt integrierte Alarmanlagenfunktion scheint es nicht zu geben. Ihr müsst diese selbst via Szenen und Auslöser erstellen, was zwar kein Problem ist, aber etwas umständlicher ist als bei vielen Konkurrenten.
Im Gegenzug habt Ihr allerdings auch recht große Freiheiten bei der Nutzung von HomePilot.
Habt Ihr beispielsweise einen Sonnensensor und Rollladenmotoren des HomePilot Systems, dann könnt Ihr diese miteinander verknüpfen, dann bei zu starker oder geringer Sonneneinstrahlung diese rauf/runter fahren.
Eventuell könntet Ihr hier sogar eine smarte Markisen Steuerung erstellen (sofern Ihr eine elektrische Markise habt), welche diese automatisch bei Sonnenstrahlung öffnet und bei Wind schließt.
Passende Umwelt-Sensoren sind im Sortiment von Rademacher zu finden!
Das HomePilot System erfordert allerdings etwas eigene Kreativität und Vorstellungsgabe. Ich konnte in der App keine “Vorlagen” entdecken. Ihr könnt aber frei sämtliche Verknüpfungen von Modulen vornehmen, wenn Ihr wisst, was Ihr wollt.
So zeigt Euch Rademacher auf seiner Webseite einige ungewöhnlichere Ideen, wie beispielsweise eine Smarte Gartenbewässerung.
Smarte Rasenbewässerung – Starterpaket für eine Smart Home Bewässerungssteuerung
Hierfür wird eine Pumpe mithilfe eines Universal-Aktors geschaltet. Dies könnt Ihr erneut mit einem Umwelt-Sensor kombinieren, also wenn Sonneneinstrahlung über XYZ steigt Pumpe = ein.
3. Anbieter Dienste
Das HomePilot System unterstützt von Haus aus Amazon ALEXA und den Google Assistent. Apple HomeKit wird leider nicht unterstützt, nur Siri Kurzbefehle.
Neben den eigenen Modulen könnt Ihr auch Philips Hue mit in die HomePilot App integrieren, wenn Ihr dieses System besitzt. Ein sinnvolles Feature, denn Philips Hue ist der de facto Standard wenn es um die Smart Home Beleuchtung geht.
Des Weiteren könnt Ihr Überwachungskameras von Bosch und Axis in die App und das System einbinden.
Fazit
Der HomePilot gefällt mir gut! Gerade die App wirkt sehr schön aufgeräumt und übersichtlich und die technische Basis ist solide!
Allerdings richtet sich der HomePilot ganz klar eher an die Smart Home “Profis” bzw. Dort sehe ich die Zielgruppe. Sucht Ihr ein möglichst einfaches und universelles Smart Home System, dann gibt es bessere für Euch!
Das Einrichten des HomePilot und der diversen Smart Home Funktionen ist nicht schwer, aber das System kaut Euch alles etwas weniger vor. Beispielsweise müsst Ihr bei der Alarmanlage einige Verknüpfungen selbst erstellen.
Auch sind die Preise für die diversen Sensoren teils sehr hoch! Ein Fenster-/Türkontakt rund 55€ und die Basis-Station 150€ ist verglichen mit beispielsweise HomeMaticIP recht teuer!
Ich könnte mir aber vorstellen, dass das HomePilot System für Bastler und “Profis” spannend ist, gerade wenn Ihr an smarter Rolladen-Steuerung interessiert seid oder Dinge “umweltabhängig” steuern wollt. Hier sehe ich ganz klar die Nische des HomePilot Systems!
In Kombination mit den Lichtsensoren könnt Ihr beispielsweise Rolladen automatisch steuern. Wenn Ihr eine elektrische Markise habt, könnt Ihr diese auf “Smart” umrüsten, so dass diese sich bei Sonne automatisch öffnet und bei Wind schließt usw.
Diese etwas erweiterten Feature sind klar die Stärke des HomePilot Systems. Hier seid nun Ihr gefragt, ist dies etwas was Euch interessiert und seid Ihr bereit dafür durchaus einen Premium Preis zu bezahlen? Dann schaut Euch das HomePilot System gut an!