Das Anker PowerPort Atom PD 1 im Test, das kompakteste Ladegerät auf dem Markt dank GaN!

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Mit dem PowerPort Atom PD 1 hat Anker ein revolutionäres Ladegerät frisch ins Sortiment aufgenommen. Warum? Das Atom PD 1 setzt als eins der ersten Ladegeräte überhaupt auf „GaN“ Komponenten, welche es erlauben deutlich kleinere Netzteile zu bauen, bei gleicher Leistung wie herkömmliche Modelle.

So wirbt Anker mit einer 40%igen Reduktion der Größe, verglichen mit Konkurrenz-Modellen. Und ja auf den ersten Blick ist das PowerPort Atom PD 1 wirklich das kompakteste USB Power Delivery Ladegerät mit 30W auf dem Markt.

Allerdings stellt sich natürlich die Frage, ob das PowerPort Atom PD 1 auch wirklich gut ist, oder hat das Schrumpfen der Abmessungen irgendwelche technische Probleme verursacht?

Finden wir dies im Test des Anker PowerPort Atom PD 1 heraus!

 

Das Anker PowerPort Atom PD 1 im Test

Anker hat nicht ganz unrecht, wenn diese das PowerPort Atom PD 1 mit „so winzig wie ein Golfball“ bewerben. Für ein Ladegerät, das über 30W Leistung hat, ist das Atom PD 1 wirklich winzig!

Dieses misst gerade einmal 34,87 x 40,86 x 37,65 mm und bringt 62g auf die Waage. Dies sind aktuell für die Leistung wirklich Rekord verdächtige Werte!

In der Regel ist es allerdings bei Netzteilen kein gutes Zeichnen, wenn diese zu klein und zu leicht sind, dies ist ein Hinweis auf billige Elektronik.

Allerdings ist dies beim Anker PowerPort Atom PD 1 nicht der Fall! Anker setzt hier auf Galliumnitrid „GaN“ Komponenten. Galliumnitrid ist ähnlich wie Silizium ein Halbleiter, welcher theoretisch leistungsfähigere Komponenten wie Mosfets, Transistoren, Kondensatoren usw. ermöglicht.

Galliumnitrid bietet zwar ein gigantisches Potenzial, aber Komponenten aus diesem Material waren bisher noch nicht reif für die Serienfertigung. Bisher! Anfang 2019 scheinen die ersten Galliumnitrid Komponenten für Netzteile in die Serien-Produkten gegangen zu sein, denn neben Anker hat auch AUKEY und RAVPower Ladegeräte mit GaN Komponenten angekündigt. Anker ist allerdings der erste Hersteller, der sein Ladegerät auf den Markt bringen konnte.

Abseits der Abmessungen kann auch das Design und Haptik überzeugen! Das PowerPort Atom PD 1 besteht zum größten Teil aus einem wertigen matten Kunststoff und verfügt lediglich eine kleine Hochglanz Abdeckung auf der Front, als Akzent.

Aktuell ist das Atom PD 1 nur in der Farbe weiß verfügbar, dies könnte sich allerdings ändern.

Was die Stabilität angeht, gibt es nichts zu bemängeln. Das Ladegerät wirkt hochwertig und massiv! Es lässt sich nichts eindrücken oder verwinden.

 

Die technische Ausstattung des PowerPort Atom PD 1

Das PowerPort Atom PD 1 ist ein „Single Port“ Ladegerät. Dieses verfügt also lediglich über einen USB C Port auf der Front.

Dieser USB C Port hat es allerdings in sich und kann satte 30W Leistung nach dem USB Power Delivery Standard bieten, welche auf 5V/3A, 9V/3A, 15V/2A bzw. 20V/1,5A aufgeteilt ist.

Dies ist mehr also genug Leistung für Smartphones, welche in der Regel nicht mal mehr als 18W benötigen bzw. unterstützen.

Allerdings Tablets wie das Apple iPad Pro 11, die Nintendo Switch oder auch Notebooks wie das Apple MacBook können durchaus die vorhandenen 30W voll nutzen!

Wichtig, mehr Leistung ist nie ein Problem! Selbst wenn Euer Smartphone maximal 10W aufnehmen kann, wird dieses problemlos an einem Ladegerät wie dem PowerPort Atom PD 1 laden.

Wirklich so kompakt?

Das wichtigste Merkmal beim PowerPort Atom PD 1 sind natürlich die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht.

Aber wie klein ist das Atom PD 1 wirklich? Hierfür habe ich einfach mal ein paar andere USB Ladegeräte vermessen und die Größe und das Gewicht ins Verhältnis zur Leistung gesetzt.

Größer = besser

Ja Anker hat recht, das PowerPort Atom PD 1 ist wirklich ein sehr kompaktes USB Power Delivery Ladegerät für seine Leistung! Dieses ist nur minimal größer als das ebenfalls sehr kompakte 18W USB Ladegerät von Apple, bietet aber dabei fast das doppelte an Leistung!

 

Der Test

Starten wir mit den Basics. Anker verspricht beim Atom PD 1 30W Leistung in einem kompakten Gehäuse, wird dieses Versprechen gehalten?

Ja! Wie beworben kann das Ladegerät bis zu 20V 1,5A liefern, also 30W. Auch meinen Dauerbelastungstest, bei welchem ich das Ladegerät 12 Stunden lang 100% ausgelastet habe, zeigten sich keine Auffälligkeiten.

Ja das PowerPort Atom PD 1 wird mit 45-50 Grad an der heißesten Stelle durchaus etwas wärmer, aber dies ist bei solch einem kompakten Ladegerät zum einen nicht überraschend, zum anderen sind 45-50 Grad bei Dauerlast auch nicht kritisch.

Wo wir dabei sind wie steht es um die Spannungsstabilität?

Das PowerPort Atom PD 1 ist okay geregelt. Die Spannung schwankt zwar ein gutes Stück, aber fällt bzw. steigt nie über ein Level das ich als „ungünstig“ einstufen würde. Gerade die etwas höhere Spannung bei der 5V Spannungsstufe ist tendenziell angenehm, da so Verluste durch das Ladekabel etwas kompensiert werden.

 

Ladetests

Messgeräte sind natürlich etwas feines, aber wie sieht es in der Praxis aus? Folgende Geräte habe ich am Anker PowerPort Atom PD 1 getestet:

  • Apple iPhone Xs Max
  • Google Pixel 3 XL
  • Huawei Mate 20 Pro
  • Apple iPad Pro 11
  • Nintendo Switch
  • Dell XPS 13 9380
  • Apple MacBook Pro 13 Late 2016

Starten wir einfach mal bei den Notebooks. Das Atom PD 1 ist nicht das „optimale“ Notebook Ladegerät. Dieses funktionierte in meinem Test problemlos sowohl mit dem Dell XPS 13 9380 (19,7V 1,45A) wie auch mit dem Apple MacBook Pro 13 Late 2016 (19,6V 1,45A), aber die maximale Leistung von „nur“ 30W bremst den Ladevorgang bei solch high Power Geräten natürlich etwas aus.

Im Office oder normalen Web-Betrieb ist das aber kein Problem! Hier kann das Ladegerät gut gegenladen. Lediglich wenn Ihr das Notebook voll auslastet, kann es bei High End Geräten passieren, dass die 30W nicht genug sind. In diesem Fall wird dann vom Akku etwas zugefüttert.

Sucht Ihr aber ein möglichst leichtes und kompaktes Ladegerät für beispielsweise Geschäftsreisen kann das Atom PD 1 aber durchaus taugen.

Perfekt ist das Ladegerät aber für die Nintendo Switch und das Apple iPad Pro! Sucht Ihr für diese Geräte ein möglichst kompaktes USB Power Delivery Ladegerät seid Ihr beim Atom PD 1 an der richtigen Adresse.

Das Apple iPad Pro 11 kann bis zu +- 30W aufnehmen, daher passt das Atom PD 1 auch perfekt! Praktisch konnte ich 14,8V und 1,83A messen, also 27,08W. Dies entspricht ungefähr dem maximalen Ladetempo des iPad Pros.

Ähnliches gilt auch für die Nintendo Switch. Die Nintendo Switch benötigt im handgehaltenen Betrieb gar nicht mal so viel Energie. Hier würde an sich auch ein 18W USB Power Delivery Ladegerät schon voll ausreichen. Allerdings benötigt die Switch für das maximale Ladetempo die 15V Spannungsstufe, welche meist bei 18W USB PD Ladegerät fehlt, nicht so hier.

Am PowerPort Atom PD 1 erreicht die Nintendo Switch 14,8V und 0,8A, was dem maximalen Ladetempo entspricht! Gedockt funktioniert das Aufladen im Übrigen nicht. Hierfür braucht es ein 45W+ USB PD Ladegerät.

Kommen wir abschließend zum den Smartphones. Grundsätzlich sollten sich alle Smartphones mit USB C am PowerPort Atom PD 1 laden, viele davon sogar schnell! In der Regel werben alle Hersteller immer nur mit Quick Charge, aber beispielsweise die High End Samsung Smartphones können genau wie die LGs, Sonys usw. entweder Quick Charge oder USB Power Delivery zum Schnellladen nutzen.

Aber es gibt natürlich auch Smartphones die USB Power Delivery als ihren primären Schnellladestandard nutzen. Dies wäre primär Google bei seinen Pixel Geräten, wie auch Apple bei seinen neueren iPhones (ab iPhone X).

Das iPhone Xs Max erreichte in meinem Test 8,88V und 1,99A (17,6W)am Atom PD 1, was das maximale Ladetempo ist. Das Google Pixel 3 XL erreichte 8,88V und 2,05A, was hier ebenfalls dem maximalen Ladetempo entspricht.

Eine Besonderheit sind Huawei Smartphones. Huawei nutzt bei seinen Flaggschiffen einen sehr schnellen, aber proprietären Schnellladestandard. Jedoch laden diese Flaggschiffe auch an USB Power Delivery Ladegeräten schnell.

Beispielsweise das Huawei Mate 20 Pro erreicht an einem normalen USB Ladegerät ca. 7W, am PowerPort Atom PD 1 13W und an seinem originalen Ladegerät 30W.

Also ja das Huawei Mate 20 Pro lädt am Atom PD 1 deutlich langsamer als am originalen Super Charge Ladegerät, aber auch deutlich schneller als an einem 0815 USB Ladegerät.

Ähnliches gilt auch fürs Mate 10 Pro, P10, P20 usw.

 

Effizienz

Die Effizienz eines Ladegeräts hängt von diversen Faktoren ab. Der wichtigste Faktor ist natürlich die Qualität der internen Komponenten.

Erreicht ein Ladegerätunter 80% Effizienz spricht dies entweder für ein sehr altes Design oder minderwertige Komponenten.

Allerdings ist auch die Last sehr wichtig! In der Regel ist die Effizienz eines Ladegerätes bei einer sehr geringen Last (unter 20%) sehr schlecht und auch etwas schlechter bei einer sehr hohen Last (über 90%).

Beim PowerPort Atom PD 1 kommen noch die verschiedenen Spannungsstufen hinzu. Bei Ladegeräten die mehrere Spannungsstufen ausgeben können, wie hier 5V, 9V, 15V, 20V, kann die Effizienz variieren.

Daher hier eine etwas größere Übersicht.

Wie zu erwarten weißt das Anker PowerPort Atom PD 1 bei 5V 1A, also einer recht niedrigen Auslastung, auch die niedrigste Effizienz aus. Diese liegt aber dennoch bei rund 85% und steigt bei höherer Spannung und Last immer weiter an.

Bei Volllast (20V 1,5A) erreicht das Atom PD 1 sogar knapp über 90% Effizienz, was herausragend ist!

Damit ist das Anker PowerPort Atom PD 1 das so ziemlich effizienteste USB Ladegerät das mir bekannt ist. In der Regel erreichen diese zwischen 78% und 84% Effizienz.

Der Leerlaufstromverbrauch liegt im Ãœbrigen unter 0,2W.

 

Fazit

Ihr sucht ein super kompaktes aber dennoch ausreichend leistungsstarkes USB C Power Delivery Ladegerät? Dann seid Ihr beim Anker PowerPort Atom PD 1 an der richtigen Adresse!

Dieses kann natürlich primär durch die sehr kleinen Abmessungen und das niedrige Gewicht punkten, welche wirklich signifikant geringer sind als bei sämtlichen bisher verfügbaren USB C Ladegeräten.

Dabei bietet das PowerPort Atom PD 1 mit 30W auch genug Leistung, um viele Smartphones schnell zu laden (Google Pixel, iPhone Xs, Samsung Galaxy S9 usw.),, wie auch sehr viele Tablets und einige kleinere Notebooks.

Das Atom PD 1 ist aus meiner Sicht perfekt für die Nintendo Switch oder auch das neue Apple iPad Pro 11, welche beide hier sehr schnell laden. Selbst einige Notebooks lassen sich am Atom PD 1 laden, wie die neueren MacBooks oder das Dell XPS 13, wenn auch hier die Leistung von 30W natürlich recht knapp bemessen ist, möglich ist das Laden aber.

Trotz der kompakten Abmessungen ist das Anker PowerPort Atom PD 1 technisch selbst bei dauerhafter Last absolut in Ordnung. Daher kann ich hier problemlos eine volle Kaufempfehlung aussprechen, auch wenn der Preis mit über 30€ etwas hoch ausfällt.

Man zahlt halt aktuell noch einen kleinen Aufpreis für Galliumnitrid basierende Ladegeräte.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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