Akku-Überwachungskameras mit Solarpanel sind etwas sehr Spannendes. In der Theorie hängst du diese einmal auf und sie versorgen sich völlig autark mit Strom, keine Folgekosten.
Tatsächlich kann dies in der Praxis auch gut funktionieren, was die ANRAN C3 zeigt. Bei der ANRAN C3 handelt es sich um eine günstige Überwachungskamera mit WLAN, Akku und einem im Deckel integrierten Solarpanel.
Wollen wir uns die ANRAN C3 doch einmal im Test ansehen! An dieser Stelle vielen Dank an ANRAN für das Zurverfügungstellen der C3 für diesen Test!
Die ANRAN C3 im Test
Bei der ANRAN C3 handelt es sich um eine Akku-Überwachungskamera, die im Deckel über ein integriertes Solarpanel verfügt.
Hierdurch ist die Kamera natürlich etwas breiter gebaut, als es ansonsten bei Akku-Überwachungskameras üblich wäre. Allerdings setzt diese dennoch auf die gängige Kugelgelenk-Halterung. Mithilfe dieser wird die Kamera einfach an einer Wand verschraubt und lässt sich dann flexibel ausrichten.
Zwar besitzt die Kamera das integrierte Solarpanel, aber dennoch haben wir einen USB-C-Port auf der Unterseite der Kamera, zum manuellen Laden. Dieser USB-C-Port wird von einer Gummi-Klappe vor Regen geschützt. Ebenfalls hier ist ein microSD-Karten-Slot. Darin musst du eine Speicherkarte für die Speicherung der Aufnahmen hinterlegen.
Die ANRAN App
ANRAN besitzt für seine Überwachungskamera eine eigene App. Sie macht einen ordentlichen Eindruck, ist aber auch nicht „speziell“.
Wir haben hier eine ganz klassische App für Überwachungskameras. Nach der Registrierung beim Hersteller generiert die App aus deinen WLAN-Zugangsdaten einen QR-Code. Diesen musst du vor die Kamera halten, er wird dann eingelesen und verbindet sich entsprechend mit der App und deinem WLAN.
In der App findest du auf der Startseite eine Übersicht über alle verbundenen Kameras, mit einer Vorschau aus der letzten Live-Ansicht. Tippst du sie an, verbindet sich die App mit deiner Kamera. Je nach WLAN und Netzwerkstabilität kann dies zwischen 3 und 10 Sekunden dauern. In der Liveansicht kannst du manuell Bilder/Videos aufnehmen, wie auch die Zwei-Wege-Kommunikation einleiten und natürlich weitere Einstellungen anpassen.
Bewegungserkennung, Alarm und Aufnahmedauer
Die ANRAN C3 zeichnet, wie die meisten akkubetriebenen Überwachungskameras, nur dann Videos auf, wenn eine Bewegung erkannt wird. Die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung lässt sich in 10 Stufen anpassen.
Bei erkannter Bewegung wird ein Video mit einer Länge von 10 bis 30 Sekunden erstellt und auf Wunsch eine Benachrichtigung gesendet. Ein akustischer Alarm ist ebenfalls möglich, allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten.
Die Kamera erkennt Menschen recht zuverlässig und kann sie von allgemeinen Bewegungen unterscheiden, jedoch nicht immer fehlerfrei. Vereinzelt kann es also zu Fehlalarmen kommen, auch wenn diese eher selten auftreten. Die Reichweite der Bewegungserkennung liegt im Bereich von etwa 5 bis 8 Metern, zumindest in meinem Test.
KI-Erkennung nur mit kostenpflichtigem Abo
Standardmäßig bietet die ANRAN C3 eine normale Bewegungserkennung sowie eine einfache Personenerkennung.
Für eine erweiterte „smarte“ Bewegungserkennung, die zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheidet, ist jedoch ein kostenpflichtiges Abo erforderlich. Diese Funktion kostet 1,39 € pro Monat und läuft vermutlich über die Cloud.
Speicherung lokal oder in der Cloud
Die Aufnahmen werden grundsätzlich auf einer microSD-Karte gespeichert, die du direkt in die Kamera einsetzen kannst.
Dies ist die kostengünstigste und einfachste Lösung zur Speicherung der Videos. Alternativ steht eine Cloud-Speicherung zur Verfügung, die 4,29 € pro Monat kostet. Der Vorteil der Cloud-Speicherung liegt darin, dass die Videos auch dann geschützt bleiben, wenn die Kamera selbst oder die Speicherkarte beschädigt werden sollten.
Analyse der Aufnahmen
Die auf der Speicherkarte gespeicherten Videos werden in einer Art Timeline angezeigt, über die du die Clips einfach durchsuchen und herunterladen kannst.
Verschlüsselung der Videos
Bei kleineren asiatischen Herstellern bestehen oft Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Überwachungskameras. ANRAN bietet hier jedoch eine interessante Lösung: eine zusätzliche Video-Verschlüsselung.
Neben dem Konto-Passwort lässt sich ein separates Passwort festlegen, das nur auf deinem Smartphone gespeichert wird und laut Hersteller nicht in die Cloud übertragen wird. Selbst wenn also jemand Zugang zu deinem Konto erhält, bleibt der Zugriff auf die Kamera bzw. die Aufnahmen ohne das zusätzliche Passwort verwehrt. Sollte der Hersteller diese Sicherheitsmaßnahme technisch sauber umgesetzt haben, stellt dies einen soliden Schutz für deine Privatsphäre dar. Ob der Hersteller dies wirklich sauber umgesetzt hat, kann ich aber leider ohne Einblick in den Quellcode nicht beurteilen.
Wie hoch ist die Bildqualität?
Die ANRAN C3 setzt auf einen 2K-Sensor. Beim Blickwinkel gibt es unterschiedliche Angaben. So schreibt der Hersteller im FAQ-Bereich 135 Grad, aber in den technischen Daten finde ich 95 Grad.
So ist der Blickwinkel der ANRAN C3 durchaus recht weit, aber ich glaube, 95 Grad ist eher zutreffend. Wir haben also ein recht weites Bild, aber dieses ist auch nicht extrem weit. Die generelle Bildqualität würde ich als zufriedenstellend einstufen. Nicht absolut fantastisch, aber auch nicht schlecht. Dies gilt sowohl für Tag wie auch Nacht.
Mit LED-Scheinwerfer
Die ANRAN C3 verfügt über einen eingebauten LED-Strahler. Dieser wird bei Bewegungen in der Nacht aktiviert und erlaubt eine farbige Nachtsicht und kann auch als Wegbeleuchtung fungieren.
Der Strahler ist ausreichend hell und generell ein Mehrwert! Du kannst diesen aber auch deaktivieren und nur IR-LEDs nutzen.
Akkulaufzeit und Solarpanel
Ein extrem wichtiger Punkt bei der ANRAN C3 ist der Akku und natürlich das fest verbundene Solarpanel. Der Akku fasst laut Hersteller ordentliche 5000 mAh und soll 6 Monate durchhalten. In der Praxis hängt die Laufzeit aber von sehr vielen Faktoren ab, vor allem wie oft die Kamera eine Bewegung erkennt. So halte ich 6 Monate, wie vom Hersteller angegeben, für etwas optimistisch.
In einer normalen Nutzung halte ich +- 2 Monate für realistisch. Allerdings haben wir das Solarpanel! Dieses ist vergleichsweise klein, da fest integriert. Wie effektiv dieses aber ist, hängt stark von der Positionierung ab. Bei einer guten Positionierung erwarte ich fest, dass die C3 sich über Frühling, Sommer und Anfang Herbst komplett durch das Solarpanel versorgen kann. Allerdings war bei der ANRAN C3 die Solarausbeute niedriger als bei der Eufy SoloCam S40, die auf ein sehr ähnliches Design setzt. Gerade bei schlechtem Wetter wirkte es so, als würde das Solarpanel der ANRAN C3 nicht so viel tun. Dennoch, sofern du die Kamera halbwegs frei positionieren kannst (mit direkter Sonneneinstrahlung), reduziert das Solarpanel den Ladebedarf massiv!
Fazit
Das Spannende an der ANRAN C3 ist die Preis/Leistung! Du bekommst diese Überwachungskamera für unter 50 €, was für ein Akku-Modell mit integriertem Solarpanel ein Hammerpreis ist! Ist dies die beste Überwachungskamera mit integriertem Solarpanel? Nein. Allerdings gerade als sekundäre Überwachungskamera, für eine Ecke in deinem Garten, wo nicht so viel los ist oder Ähnliches, ist diese super!
So kann das integrierte Solarpanel durchaus für einen konstanten Betrieb sorgen, zumindest in den hellen Monaten. Auch ansonsten ist dies technisch eine solide, aber auch nicht überragende Überwachungskamera. Sie macht zuverlässig ihren Job, nicht mehr und nicht weniger. Aber bei einem Preis von 50 € gibt es hier nichts zu meckern!