Zwar verfügen fast alle LiFePO4-Akkus über einen integrierten Batterieschutz, aber dieser greift gerade beim Tiefenentladen oftmals sehr spät.
Doch was, wenn du möchtest, dass dieser Schutz etwas früher greift? Für diesen Zweck bietet Victron Energy sein Smart Battery Protect Modul an. Dieses soll deinen Akku sowohl vor dem Tiefenentladen schützen, sei es bei klassischen Blei-Gel-Akkus als auch bei Lithium-basierten Modellen.
In diesem kurzen Artikel schauen wir uns an, was das Victron Energy Smart Battery Protect so alles kann und was nicht.
Das Victron Energy Smart Battery Protect Modul
Victron Energy bietet sein Smart Battery Protect Modul in drei Versionen an: mit bis zu 65 A, 100 A und 200 A. Ich habe hier die Version mit bis zu 100 A.
Bei dem Victron Energy Smart Battery Protect Modul handelt es sich um eine kleine blaue Kunststoff-Box.
Diese verfügt in der 100 A-Version über zwei M8-Gewinde sowie einen Header, über den das Modul mit dem Minuspol verbunden wird. Zudem gibt es eine Status-LED und ein Display.
Integriertes Bluetooth
Die „Smarte“ Version des Battery Protect Moduls verfügt über ein integriertes Bluetooth-Modul.
Dieses erlaubt eine Verbindung zur Victron Energy App, welche einige erweiterte Einstellungen und Funktionen bietet.
Was kann das Victron Energy Smart Battery Protect Modul?
Was kann nun das Victron Energy Smart Battery Protect Modul überhaupt? An sich relativ wenig.
Es kann die Verbindung zwischen den beiden M8-Schrauben automatisch unterbrechen, wenn die Spannung unter einen gewissen Wert fällt, bzw. die Verbindung wiederherstellen, wenn die Spannung über einen gewissen Wert ansteigt.
Wie hoch diese Spannungen für das Trennen und Wiederherstellen der Verbindung – und somit das Unterbrechen und Wiederherstellen des Entladens – sein sollen, kannst du über die Victron Energy App einstellen.
Über die App kannst du die aktuelle Spannung sehen und auch manuell die Verbindung unterbrechen oder wiederherstellen.
Abseits davon bietet die App keine weiteren Informationen. Es gibt keine Leistungsinformationen oder Historie, was ich etwas schade finde. Gerade zu sehen, wie viel Leistung gerade aus der Batterie geht, wäre eine spannende Information.
Kein Relais
Interessanterweise schaltet der Batterieschutz die Last nicht über ein Relais ein/aus, sondern über einen MOSFET-Schalter.
Dies hat Vor- und Nachteile. Relais sind mechanische Bauteile, entsprechend kann es hier durchaus zu Fehlfunktionen und Funkenbildung kommen, wenn große Lasten geschaltet werden.
MOSFETs haben dieses Problem nicht, sind aber empfindlicher gegenüber beispielsweise Überstrom oder Überspannung. Sollte es also zu einem Kurzschluss und Lasten von über 100 A kommen, wäre eine Beschädigung des Batterieschutzes nicht ausgeschlossen.
Spannungsbereich und Leerlaufverbrauch
Das Victron Energy Smart Battery Protect kann im Spannungsbereich von 6–35 V arbeiten. Der Leerlaufstromverbrauch ist dabei, wie beworben, extrem niedrig! Wir reden hier von deutlich unter 0,5 W – so wenig, dass meine Messgeräte Probleme hatten, den Verbrauch überhaupt aufzuzeichnen.
Fazit
Macht, was es soll, aber nicht viel mehr. So lautet das Fazit zum Victron Energy Smart Battery Protect.
Dieses Modul unterbricht die Verbindung zu einer Last, wenn eine von dir über die App eingestellte Spannung unterschritten wird, und stellt automatisch die Verbindung wieder her, wenn eine gewisse Spannung überschritten wird.
Dies funktioniert tadellos, und die Qualität von Victron Energy ist durchaus ordentlich!
Erwartest du jedoch Bonus-Funktionen wie eine Leistungsmessung, Logs usw., dann wirst du enttäuscht. Du kannst lediglich die aktuelle Spannung sehen und manuell ein-/ausschalten.