Ein NAS-System gehört praktisch in jeden technikaffinen Haushalt. Bisher die beste Wahl war für den Normalnutzer ein NAS von Synology.
Synology NAS-Systeme waren zwar bei der Hardware eher schwächer unterwegs, verglichen mit der Konkurrenz, aber die Software von Synology und deren Benutzerfreundlichkeit war immer der absolute Goldstandard. Aber nun macht Synology etwas, was diese für Heimnutzer komplett uninteressant macht.
Die neuen NAS-Systeme der Plus (+) Serie von Synology werden nur noch die eigenen HDDs unterstützen!
Was bedeutet dies?
Nur noch Synology-eigene HDDs?!
Folgendes schreibt Synology am 16.04.25 in einer Pressemitteilung:
“Für die Nutzer bedeutet dies, dass ab den im Jahr 2025 erscheinenden Modellen der Plus-Serie
ausschließlich die Synology-eigenen Festplatten sowie nach den Vorgaben von Synology
zertifizierten Festplatten von Drittherstellern kompatibel sind und den vollen Funktions- und
Supportumfang bieten.”
Effektiv sind also nur noch Synologys eigene HDDs in den NAS-Systemen ab Baujahr 2025 der Plus-Serie nutzbar.
Erstmal nur Plus-Systeme
Diese Änderung betrifft erst einmal nur die Modelle der Plus-Serie ab dem Baujahr 2025.
Allerdings sind die “Plus”-Modelle in der Regel die interessanten NAS-Systeme für alle Enthusiasten.
Die Nicht-Plus-Modelle verfügen derzeit bei Synology alle nur über Gbit-LAN und keine PCIe-Erweiterungsmöglichkeit, was diese stark einschränkt.
Wo ist das Problem?
Aber wo ist das Problem, Synology-eigene HDDs zu nutzen?
Das Problem lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Preis.
So sind Synology HDDs konstant die teuersten, verglichen mit WD, Seagate und Toshiba.
Bei den niedrigeren Kapazitäten bis zu 16 TB geht der Aufpreis für die Synology-Laufwerke noch halbwegs.
Allerdings: Bei den Kapazitäten über 16 TB werden Synology HDDs bescheuert teuer.
Hier gibt es nicht die “günstigen” Plus-Modelle, sondern nur die HAT5300-Serie.
Zudem gibt es Synology HDDs in der Regel nicht in großen Rabattaktionen oder als Refurbished-Modelle.
Noch viel schlimmer sind die Preisunterschiede bei SSDs.
Sind Synology HDDs besser?
Aber sind Synology HDDs besser als die Modelle von WD, Seagate oder Toshiba? Nicht wirklich!
Synology baut keine HDDs, sondern kauft diese bei Seagate und Toshiba zu, packt seine eigene Firmware und Aufkleber drauf – und das war’s.
Ich erwarte hier keine bessere Leistung.
Du zahlst hier den Aufpreis im Kern für den Support, welchen du hier “aus einem Guss” hast.
Auch Zertifizierte Festplatten
Synology erlaubt auch zertifizierte Festplatten von 3. Anbietern, super! Problem, Synology hat in der letzten Zeit keine neuen Festplatten von 3. Anbietern zertifiziert.
Auf der Kompatibilitätsliste finden sich maximal HDDs mit 16 TB, was nicht daran liegt das größere HDDs nicht funktionieren.
Preis für Endkunden nicht gerechtfertigt
Das Teure bei NAS-Systemen sind in der Regel nicht die NAS-Systeme selbst, sondern die Speicherlaufwerke.
Synology dreht jetzt den Preis für seine NAS-Systeme effektiv durch die Pflicht, die eigenen HDDs zu nutzen, gewaltig hoch, zumindest bei den Plus-Modellen.
Gerade die großen Synology HDDs ab 18 TB sind unverschämt teuer.
Ich werde aufgrund dieser Entwicklung Synology Plus NAS-Systeme nicht mehr empfehlen.
Für Heimnutzer ist dies eine gewaltige Einschränkung, die Synology hier vornimmt – ohne einen echten Vorteil.
Das ist mega schade, denn die Software von Synology ist die beste auf dem Markt.
Was für ein NAS-System würde ich nun empfehlen?
Abseits von den DIY-Lösungen mit Unraid und TrueNAS gibt es, wie ich denke, drei Alternativen:
Alle drei bieten tendenziell bessere Hardware fürs Geld als Synology. Die Software von QNAP ist die umfangreichste, aber auch komplexeste.
UGREENs Software ist weniger umfangreich, aber einfacher zu nutzen.
Alternativen gibt es also schon, denen Synology mit seiner Entscheidung einen guten Boost geben sollte.