QNAP Turbo Station TS-932PX im Test, 10 Gbit LAN + Annapurnalabs CPU

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Mit der Turbo Station TS-932PX bietet QNAP ein spannendes NAS, für Nutzer die auf eine Mischung aus HDDs und SSDs setzen wollen.

So bietet das TS-932PX 5 HDD und 4 2,5 Zoll SSD Slots an. Zudem verfügt das NAS über 2,5 Gbit und 10 Gbit LAN!

QNAP möchte hierfür rund 900€ haben, was nicht wenig ist, aber in Anbetracht dieser technischen Daten auch nicht zu viel. Wollen wir uns das TS-932PX einmal im Test ansehen!

An dieser Stelle vielen Dank an QNAP für das zur Verfügung stellen des TS-932PX für diesen Test.

 

QNAP Turbo Station TS-932PX im Test

Das TS-932PX ist ein außergewöhnliches NAS durch die Mischung an 3,5 Zoll und 2,5 Zoll Laufwerksschächten.

So haben wir im oberen Bereich 5x 3,5 Zoll Schächte, welche für HDDs gedacht sind (aber sich auch mit SSDs nutzen lassen) und zusätzlich 4x 2,5 Zoll SSD Slots im unteren Bereich. Alle SSD/HDD Slots des NAS sind komplett werkzeuglos gemacht.

Durch diese Mischung ist das NAS für 9 Slots vergleichsweise kompakt.

Jeder der Slots verfügt über eine Status-LED. Selbiges gilt auch für die Netzwerkanschlüsse.

 

Anschlüsse der TS-932PX

Neben den vielen Speicherslots sind die Anschlüsse ein absolutes Highlight des TS-932PX.

  • 2x 2,5 Gbit LAN
  • 2x 10 Gbit SFP+
  • 3x USB 3.0

Die Turbo Station TS-932PX- verfügt zunächst über 2x 2,5 Gbit LAN Ports, super! Sollten dir diese nicht reichen, haben wir auch noch 2x 10 GBit SFP+ Ports.

SFP+ ist sicherlich etwas exotischer, aber SFP+ Netzwerkswitche sind bei 10 Gbit Geschwindigkeiten oftmals sogar günstiger als die normalen RJ45 Modelle. Daher bin ich mit der Netzwerkausstattung sehr zufrieden!

 

Kein PCIe oder NVME

Soweit bin ich sehr zufrieden mit der Ausstattung des TS-932PX. Allerdings fehlt dem NAS ein PCIe Slot oder allgemein NVME SSD Slots.

Dass wir keinen zusätzlichen PCIe Erweiterungsslot haben finde ich nicht so schlimm, da 10 Gbit eh schon On Board ist, aber 1-2 NVME Steckplätze wären schon noch nett gewesen.

 

1x RAM Slot

Das TS-932PX gibt es mit verschiedenen RAM Ausstattungen. In der Regel wirst du dieses mit 4 GB oder 8 GB RAM kaufen.

Der RAM ist aber nicht fest verbaut! Im Inneren findet sich ein SO DIMM DDR4 Slot, entsprechend kannst du den RAM selbst aufrüsten. Laut QNAP auf bis zu 16 GB.

Prinzipiell reichen 4 GB für einen normalen Dateiserver völlig aus. Aber mehr RAM schadet nie, zumal Linux diesen auch als eine Art Cache bei Datenübertragungen nutzt.

 

Software, QTS 5.1

Zum Zeitpunkt des Tests läuft auf dem TS-932PX QNAPs QTS 5.1 Betriebssystem.

QTS ist ein auf Linux basierendes Betriebssystem, das direkt in deinem Webbrowser läuft. Wenn du die IP-Adresse des NAS aufrufst, erhältst du nicht eine einfache Web-Oberfläche, sondern praktisch ein eigenes kleines Betriebssystem in deinem Browser. Bei der ersten Verbindung wirst du aufgefordert, das System einzurichten, wobei du ein Benutzerkonto erstellen musst. Das NAS lädt automatisch die aktuelle Version von QTS herunter. Nach Abschluss dieses Vorgangs kannst du dich in QTS einloggen und wirst von einem Desktop begrüßt. Auf diesem findest du diverse Kacheln und Menüelemente.

Hinter jeder Kachel verbergen sich verschiedene Funktionen und Einstellungen. Folgende wären die wichtigsten:

  • Systemsteuerung: Hier findest du alle Einstellungen wie Benutzer, freigegebene Ordner, Dienste, Software-Updates, usw.
  • File Station: Dies ist der lokale Dateibrowser.
  • Speicher & Snapshots: Hier kannst du die installierten Festplatten/SSDs sehen, sie einem Pool hinzufügen, ein RAID erstellen, usw.
  • App Center: Wie der Name schon sagt, ist das App Center der App Store des QTS Systems.

Der erste Schritt in QTS sollte dich zu „Speicher und Snapshots“ führen, wo du die Speicherlaufwerke einrichten kannst. QTS ist im Allgemeinen benutzerfreundlich, aber im Vergleich zu Synology scheint es sich an eine leicht unterschiedliche Zielgruppe zu richten. Während Synology NAS-Systeme auf eine einfache Bedienung, große Texte und Bilder usw. ausgelegt sind, wirkt QNAPs QTS etwas professioneller und technischer. Dies wird insbesondere bei der Festplatten-Einrichtung und den Snapshots deutlich. QNAP bietet hier einige Möglichkeiten, die Synology nicht zulässt.

Das Stichwort ist hier Thin Volume, Thick Volume, Static Volume, SSD Over-Provisioning, usw.

Zusätzlich gibt es im App Center zahlreiche Erweiterungen. Hier gibt es Hunderte von Apps, von denen wir nicht alle durchgehen können. Besonders interessant beim TS-932PX ist die Container Station. Diese ermöglicht das bequeme Ausführen von LXD- und Docker-Containern auf dem NAS in einer ansprechenden und übersichtlichen Benutzeroberfläche.

 

Performance und Leistung des TS-932PX

Spannenderweise setzt das TS-932PX nicht auf einen Prozessor von AMD oder Intel, sondern auf dem Annapurnalabs AL324.

Annapurna Labs ist ein Halbleiterunternehmen, das sich auf die Entwicklung von energieeffizienten Chips und Prozessoren spezialisiert, insbesondere für den Einsatz in Netzwerkgeräten, Speicherlösungen und anderen eingebetteten Systemen. Das Unternehmen wurde 2015 von Amazon übernommen und spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Hardware für Amazon Web Services (AWS) und andere Cloud-Dienste.

Wir haben hier also durchaus einen Server Grade Prozessor vor uns, auch wenn dieser auf die ARM Architektur setzt.

Der AL324 besitzt dabei 4 Kerne mit bis zu 1,7 GHz. Damit ist dies sicherlich kein „absoluter High End Prozessor”, aber reicht dieser um die vollen 10 Gbit zu übertragen?

Um dies zu testen habe ich 2x SATA SSDs in den RAID 0 geschaltet, denn eine SSD alleine reicht nicht für das volle 10 Gbit Tempo aus. Selbst zwei SATA SSDs sind knapp.

Mit CrystalDiskmark kam ich auf 1185 MB/s lesend und 807 MB/s schreibend. Für 2x SATA SSDs top!

Ich habe auch einen Test mit 3x SATA SSDs im RAID 0 gemacht, was aber keine großen Änderungen brachte.

Ca. 800 MB/s schreibend scheint also das Maximum via 10 Gbit LAN zu sein.

Via Windows Datei-Explorer kommen wir wie üblich auf etwas schlechtere Werte, als in CrystalDiskMark. Hier pendeln wir im Bereich 650 MB/s bis 750 MB/s schreibend und knapp über 900 MB/s lesend.

 

Verschlüsselung

Du kannst beim TS-932PX ganze Speicher Volumes verschlüsseln. In wie weit beeinflusst dies die Leistung?

Lesend scheint dies keine großen Unterschiede zu machen. Schreibend allerdings limitiert dies unsere Datenraten auf rund 500 MB/s.

 

Stromverbrauch des TS-932PX

Der Stromverbrauch gerade bei Systemen die 24/7 laufen ist wichtiger denn je! Wie viel Strom benötigt das TS-932PX?

Dies hängt natürlich extrem von den verbauten Laufwerken ab. HDDs benötigen pro Stück 5-10W, dafür kann dann das NAS nichts.

Daher teste ich das NAS hier mit nur einer SSD, dies ist also mehr oder weniger der “reine” Verbrauch des NAS.

So benötigt das TS-932PX ca. 19W im Normalbetrieb!

Unter normaler Netzwerklast kann dieser Wert auf knapp über 20W ansteigen, aber im Allgemeinen ist das NAS recht sparsam, sofern du auch sparsame Laufwerke verbaust.

 

Warum QNAP und nicht Synology?

Wenn wir über NAS Systeme sprechen, gibt es zwei Hersteller, welche hier etwas überragen und das sind QNAP und Synology.

Warum solltest du ein QNAP NAS einem Synology NAS vorziehen? Zunächst können wir das pauschal gar nicht so sagen, beide Hersteller haben ihre Stärken und Schwächen!

Synologys Stärke ist klar die Software und ihr “Design”. So hat Synology tonnenweise Apps, in hoher Qualität, welche auch sehr benutzerfreundlich sind. Gerade wenn du ein absoluter Neuling bist, würde ich eher zu Synology greifen.

Synologys große Schwäche ist die Hardware bzw. wie viel Hardware du fürs Geld bekommst. So sind Synology NAS Systeme gerade was die LAN Ports angeht unheimlich schwach ausgestattet. Vergleichbar mit dem TS-932PX wäre hier vermutlich das DS1522+ oder DS1821+.

Beide haben nur Gbit LAN. Sie lassen sich zwar “erweitern” auf 10 Gbit, aber dennoch ist dies natürlich nicht optimal und verursacht zusätzliche Kosten. Zudem schränkt Synology teils 3. Anbieter SSDs künstlich ein.

Bei QNAP hingegen bekommst du mehr Hardware fürs Geld und gerade was die Kernfunktionalität eines NAS betrifft, mehr Optionen und Einstellungsmöglichkeiten. Bei Synology wirken diese Funktionen stark vereinfacht, verglichen mit QNAP, welches dir da mehr bietet.

Im Gegenzug sind die „Sonder-Apps“ bei QNAP oftmals nicht ganz so schick oder hochwertig wie bei Synology.

Blöd gesagt, Synology scheint sich etwas mehr in Richtung “Heimnutzer” zu richten, QNAP etwas mehr Richtung “Profi”. Beide Systeme eignen sich für beides, aber so scheint für mich die Basis Ausrichtung zu sein.

 

Fazit

Die QNAP Turbo Station TS-932PX ist dank ihres Gehäuses und der Annapurnalabs AL324 CPU super spannend und außergewöhnlich!

Die Mischung aus 5x HDD und 4x SSD Slots ist absolut sinnvoll! Gerade bei QNAP mit dem QTier System, welches Daten automatisch auf HDDs und SSDs verteilt.

HDDs sind weiterhin die “kostengünstigste” Möglichkeit Daten zu speichern, aber SSDs machen auch zunehmend mehr Sinn in NAS Systemen, gerade wenn diese über schnelle LAN Ports verfügen.

Hier bietet das TS-932PX 2x 2,5 GBit LAN und 2x SFP+ 10 Gbit LAN! Perfekt! Klar SFP+ ist etwas exotischer aber auch hier gibt es viele günstige und sparsame Switches, die super auch im heimischen Umfeld funktionieren.

Der Annapurnalabs AL324 Prozessor ist sicherlich nicht der leistungsstärkste Chip, aber erreichte im Test dennoch über 1000 MB/s lesend und rund 800 MB/s schreibend, was beachtlich ist!

Zudem ist das TS-932PX recht stromsparend, mit unter 20W im Normalbetrieb.

Aber was spricht gegen das TS-932PX? Der Annapurnalabs AL324 ist für einen Speicherserver ausreichend, aber suchst du extra viel “Virtualisierungs-Power” dann ist dies nicht das richtige NAS für dich. Kleinere Docker Container sind natürlich kein Problem, aber alles was deutlich über “Raspberry PI” Hardware Anforderungen hinausgeht, würde ich nur bedingt empfehlen. Ebenso besitzt das NAS keine NVME SSD Slots.

Kurzum, suchst du ein Storage NAS und Planst eine Mischung aus HDDs und SSDs zu nutzen, dann ist das QNAP TS-932PX eine spitzen Wahl, vor allem dank der schnellen Netzwerkports!

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Michael Barton
Michael Barton
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