Ein starkes und schickes Debüt! Der erste Saugroboter von DJI im Test

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DJI ist primär für seine Drohnen und Kameraprodukte bekannt. Allerdings erweitert DJI sein Produktlineup konstant und dies nun mit dem ROMO.

ROMO ist der erste Saugroboter von DJI. Dieser soll dabei vor allem auf eine erweiterte Navigations-Technik setzen mit „millimetergenauer Hinderniserkennung mit Dual-Fisheye-Sensoren und LiDAR-Technologie“. Hier hat DJI aufgrund seiner Drohnen auch einige Erfahrungen.

Allerdings nicht nur bei der Navigation versucht der ROMO zu punkten, auch die Saugleistung fällt auf dem Papier mit 25.000 Pa extrem stark aus. Zudem haben wir ein Putzsystem mit automatischer Reinigungsstation usw.

Auf dem Papier bietet DJI also mit dem ROMO einen extrem guten Saugroboter an, welcher sich mit den Flaggschiff-Modellen von ECOVACS, Dreame, Narwal und Co. messen soll.

Aber gelingt dies auch in der Praxis? Finden wir dies heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an DJI für das Zur-Verfügung-Stellen des ROMO für diesen Test.

 

Was für ein Design! Der DJI ROMO im Test

Der ROMO kann sich direkt bei der Optik ein gutes Stück von der Konkurrenz absetzen. Grundsätzlich ist die Form und der Aufbau des Saugroboters recht klassisch, allerdings setzt DJI auf ein transparentes Design.

Sowohl die Ladestation wie auch der Saugroboter selbst sind mit einem transparenten Gehäuse ausgestattet.

Durch dieses kannst du viele der Komponenten im Saugroboter und auch in der Ladestation erkennen, was ich einfach super cool und spannend finde! Klar, dies ist kein Design „für jeden“, aber für alle Technik-Enthusiasten ist das sicherlich spannend.

Für mich ist der ROMO ganz klar ein Hingucker.

Abseits von dem transparenten Design ist aber soweit alles dem üblichen Standard entsprechend. So haben wir einen mittelgroßen runden Saugroboter mit einer Höhe von ca. 10 cm.

Dieser besitzt auf der Unterseite zwei rotierende Walzen, wie auch zwei Putzpads und zwei „Fühler“, welche Schmutz an den Seiten in die Fahrbahn kehren sollen.

Der Schmutzauffangbehälter wird spannenderweise über die Rückseite entnommen. Wie so oft bei High-End-Saugrobotern ist dieser auch beim ROMO nicht riesig, was aber etwas durch die Ladestation kompensiert wird.

So kann die Ladestation den ROMO nicht nur laden, sondern auch Schmutz absaugen, die Pads auswaschen und sogar den Saugroboter mit Wasser fürs Putzen betanken.

Entsprechend fällt die Ladestation etwas größer aus, sie ist aber für den Funktionsumfang auch nicht gewaltig.

Leider setzt aber auch der ROMO wieder auf eine Absaugstation mit Beuteln, die du nachkaufen musst.

Ebenfalls in der Absaugstation sind zwei Wassertanks (Frisch- und Schmutzwasser), wie auch zwei Tanks für Reinigungsmittel.

 

Die Vergleichsmodelle

Derzeit habe oder hatte ich gerade einige andere High-End-Saugroboter im Test, mit welchen ich den DJI ROMO locker in diesem Artikel vergleichen werde.

Dies wären folgende Modelle:

  • ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone
  • Narwal FLOW
  • Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete

 

DJI Home

Der ROMO setzt auf die DJI Home App, welche DJI auch für einige andere Produkte schon nutzt. Grundsätzlich ist der Aufbau der App weitestgehend identisch zu Modellen von Dreame und ECOVACS.

Wählst du deinen Sauger aus, landest du auf der Startseite, wo die Karte deiner Wohnung angezeigt wird. Diese Karte wird automatisch in verschiedene Räume unterteilt. Diese Unterteilung kannst du auf Wunsch auch noch anpassen, also Räume teilen oder zusammenführen. Macht auch Sinn, denn zumindest bei meiner frühen Software-Version war die automatische Raumunterteilung nicht perfekt.

Ansonsten lassen sich in der App natürlich auch No-Go-Zonen festlegen, die Saug- und Putzleistung einstellen, wie auch einige Anpassungen bei der Ladestation vornehmen.

Der generelle Funktionsumfang der DJI Home App ist gut, aber auch nicht außergewöhnlich. Ich konnte jetzt keine Optionen entdecken, die „neuartig“ wären. Wir haben einen soliden Standard-Funktionsumfang, wie er bei einem Oberklasse-Saugroboter zu erwarten wäre.

Was für Funktionen „fehlen“? Ich konnte keine Option für die Reihenfolge entdecken, in welcher der Roboter Räume abarbeitet. Das wäre so das Größte, was mir aufgefallen war.

 

Die Navigation und Hindernisvermeidung

DJI wirbt beim ROMO sehr stark mit seiner Expertise bei der Navigation, aufgrund der Marktführerschaft bei Drohnen.

So nutzt der ROMO eine Mischung aus zwei Kameras und einem Solid-State-LiDAR-Sensor. Letzteres bedeutet, dass der Roboter keinen rotierenden LiDAR-Sensor auf der Oberseite hat, der 360 Grad abdeckt, sondern nur einen Sensor auf der Front.

Bei der Navigation des ROMO sehe ich viele positive Aspekte! Gerade wenn wir bedenken, dass dies das Erstlingswerk von DJI ist.

So navigiert der Roboter sehr sicher und auch zuverlässig durch deine Wohnung. Dieser arbeitet Räume gezielt und geordnet nacheinander ab. Dabei ist das Fahrverhalten vorhersehbar und logisch.

Mir sind dabei keine Fehler oder „Bugs“ aufgefallen. Der ROMO arbeitet hier genauso zuverlässig wie der Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete und vielleicht sogar etwas besser als der Narwal FLOW oder der ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone.

Lediglich die in der App angezeigte Karte ist erstaunlicherweise etwas weniger detailliert als bei Narwal oder Dreame. Ich vermute, dies liegt am fehlenden 360-Grad-LiDAR-Sensor. Aber in der Praxis spielt die Auflösung der Karte in der App kaum eine Rolle.

Die Hindernisvermeidung war bei mir auch gelungen. Der Roboter hat Kabel gut vermieden und ist auch ansonsten in den 2 Wochen des Tests nicht stecken geblieben. Enge Stuhlbeine usw. wurden sauber umfahren und das Hundespielzeug zuverlässig gemieden.

 

Hervorragende Saugleistung!

DJI wirbt mit einer Saugleistung von satten 25.000 Pa! Dies ist eine sehr hohe Angabe. Zum Vergleich:

  • Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete – 30.000 Pa
  • DJI ROMO – 25.000 Pa
  • Narwal FLOW – 22.000 Pa
  • ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone – 19.500 Pa

Damit ist der ROMO der auf dem Papier zweitstärkste Saugroboter, den ich bisher im Test hatte. Praktisch darf man diese Angabe auch nicht überbewerten, frühere Saugroboter hatten maximal 2.000 Pa und haben auch schon sehr ordentlich gesaugt.

Spannend ist die hohe Saugleistung vor allem auf Teppichen. So hebt der ROMO seine Saugleistung auf Teppichen automatisch an, was für eine tiefere Reinigung sorgt.

Und ja, ich kann bestätigen, der DJI ROMO saugt so gut wie ein Mittelklasse-Hand-/Akkustaubsauger. In der Regel kannst du mit einer fast perfekten Reinigung selbst von Tierhaaren rechnen, vor allem wenn du dem Roboter sagst, er soll einen Bereich 2x reinigen.

Selbst auf etwas tieferen Teppichen ist die Saugleistung des ROMO beeindruckend!

Ist hier ein großer Unterschied zwischen den 4 High-End-Modellen? Nicht wirklich. Wir sind hier in einer Klasse angekommen, wo die Saugleistung generell extrem gut ist, selbst bei Teppichen und Haaren. Teils mag der Narwal FLOW noch mal so 1–2 % besser sein, aber der Unterschied ist kaum sichtbar, wenn überhaupt.

Etwas außergewöhnlich ist die Walze des DJI ROMO, welche zweigeteilt ist. Dies soll bei längeren Haaren helfen. Diese verwickeln sich hier nicht, sondern werden zur Lücke in der Mitte abgestreift. Ein ähnliches Design nutzt auch Narwal.

Ich hatte keine Probleme mit Haaren im ROMO, allerdings gibt es bei mir im Haushalt auch wenige lange Haare. Bei mir gibt es primär Tierhaare.

An sich sind diese Walzen weniger gut für Teppiche, hier sind meist Bürsten besser, aber der ROMO scheint dies durch die hohe Motorleistung auszugleichen.

Müsste ich die Saugleistung in eine Reihenfolge bringen, sähe diese wie folgt aus:

  1. Narwal FLOW
  2. DJI ROMO und Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete
  3. ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone

 

Gute Putzleistung

Beim Putzen setzt der DJI ROMO auf ein etwas „klassischeres“ Setup als seine Konkurrenten. So besitzt der ROMO 2x rotierende Pads, wie auch einen Wassertank. Dieser Wassertank feuchtet die Pads unterwegs nach.

In gewissen Intervallen wird aber zur Ladestation zurückgekehrt, um die Pads auszuwaschen. Die Pads können dabei für die Teppichreinigung angehoben werden.

Grundsätzlich sehen wir hier einen möglichen Schwachpunkt beim ROMO, denn andere Sauger in dieser Preisklasse nutzen schon rotierende Walzen und ähnliche erweiterte Systeme. Das hier genutzte System hinkt der Konkurrenz also eine Generation hinterher.

Was die Putzleistung angeht, gibt es aber an sich nicht viel zu bemängeln. Der ROMO entfernt einfache Verschmutzungen, wie Fuß- oder Pfotenabdrücke, auch schlammige, zuverlässig und generell bekommen Böden nochmals einen anderen Glanz durch das feuchte Abwischen.

Auch kleinere Spritzer beispielsweise in der Küche werden zuverlässig entfernt, sofern diese nicht zu hart eingetrocknet sind.

Von der Reinigungsleistung hinkt der ROMO also den anderen Flaggschiffen nicht oder nur minimal hinterher. Lediglich können die rotierenden Pads nach meiner Erfahrung etwas mehr Streifen produzieren als z. B. die rotierende Walze des ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone oder des Dreame Aqua10 Ultra Roller Complete. Die Putz-Walze dieser Modelle liegt einfach etwas gleichmäßiger auf.

Dennoch will ich nicht über die Reinigungsleistung meckern, sofern du keine extremen Verschmutzungen hast, wird auch die Putzfunktion dich absolut nicht enttäuschen.

 

Lautstärke und Akku

Was die Lautstärke und den Akku angeht, setzt sich der ROMO in die Mitte unserer High-End-Modelle.

So ist der ROMO leiser als der Dreame und Narwal, aber lauter als der ECOVACS.

Beim Akku ist der ROMO klar besser als der Dreame Aqua10 Ultra Roller und ähnlich wie der Narwal FLOW. Nur der ECOVACS DEEBOT X11 OmniCyclone hat eine merkbar bessere Akkulaufzeit.

Du kannst beim DJI ROMO davon ausgehen, dass dieser mit einer Ladung gut 100–120 m² schafft.

 

Die leiseste Absaugstation

Absaugstationen sind meist extrem laut. Das ist oft nicht schlimm, da diese ja nur für wenige Sekunden arbeiten. Aber in einer hellhörigen Mietwohnung haben deine Nachbarn an diesen paar Sekunden auch noch Freude.

Allerdings ist die Absaugstation des ROMO erfreulich leise! Diese ist klar leiser als bei allen Konkurrenten, die ich in diesem Artikel erwähnt hatte.

Dabei hat diese bei mir auch zuverlässig funktioniert. Selbst wenn der Sauger recht voll mit Tierhaaren war, wurde zuverlässig abgesaugt, dafür Pluspunkte.

 

Fazit: DJI ROMO im Test: Ein starker Einstieg mit eigenem Charakter

Mit dem ROMO zeigt DJI eindrucksvoll, dass das Unternehmen weit mehr kann als Drohnen und Kameras. Der erste Saugroboter der Marke überzeugt auf ganzer Linie mit hervorragender Navigation, starker Saugleistung und einer der leisesten Absaugstationen im High-End-Segment. Besonders das transparente Design hebt den ROMO angenehm von der Konkurrenz ab, ein echter Hingucker für Technikfans.

Auch bei der Reinigungsleistung liefert DJI ein starkes Debüt ab. Die Kombination aus hoher Saugleistung und zuverlässiger Wischfunktion sorgt für gründlich saubere Böden, auch wenn das Wischsystem technisch etwas konservativer ausfällt als bei den jüngsten Topmodellen von Dreame oder ECOVACS. Dafür punktet der ROMO mit ausgereifter Software, solider App-Steuerung und sehr guter Hinderniserkennung. Kein Wunder, schließlich ist präzise Sensorik seit Jahren DJIs Spezialgebiet.

Kritikpunkte gibt es nur wenige: Der Einsatz von Staubbeuteln in der Station ist nicht mehr zeitgemäß, und einige Komfortfunktionen in der App könnten noch ergänzt werden. Doch unterm Strich liefert DJI mit dem ROMO ein rundes, durchdachtes Gesamtpaket ab, das zeigt, wie viel Potenzial in dieser neuen Produktsparte steckt.

Der DJI ROMO ist ein beeindruckendes Erstlingswerk, leistungsstark, edel designt und technisch ausgereift. DJI mischt den Markt der Premium-Saugroboter damit sofort auf.

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Michael Barton
Michael Barton
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1 Kommentar

  1. Ernsthaft? 1.200-1.700€ für einen Staubsauger, bzw. Wischer? Nach meiner Erfahrung reicht die Leistung dieser Geräte nie an die eines sehr guten „manuellen“ Saugers oder Wischers heran. Und für eine oberflächliche Reinigung reicht mein 299€-Ecovac aus 2021. Und alle paar Wochen wird mal richtig sauber gemacht!

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