Der smarteste Rauchmelder, der Nest Protect 2. Generation Rauch- und CO-Melder im Test
Rauchmelder sind in Deutschland mittlerweile flächendeckend Pflicht. Bei den meisten Leute wird sicherlich ein einfaches Modell aus dem Baumarkt hängen, welche man für 10-20€ bekommt.
Aber natürlich gibt es auch etwas „aufwendigere“ Modelle. Beispielsweise den Nest Protect, einen Feuermelder mit eingebautem WLAN für rund 120€.
Im ersten Moment werden sicherlich die meisten Menschen denken: „120€ für einen Feuermelder mit WLAN, wie unnötig“. Natürlich ist der Preis schon sehr saftig, aber wenn man das Konzept eines smarten Feuermelders überdenkt, wird man auch einige Vorzüge entdecken.
Wollen wir in diesem Test einmal die Vorzüge eines smarten Feuermelders klären und ob es sich wirklich lohnt 120€ für einen Nest Protect 2. Generation Rauch- und CO-Melder auszugeben, neugierig?
Warum ein smarter Feuermelder mit WLAN?
Sicherlich ist es etwas Luxus einen Feuermelder mit WLAN und einer App Anbindung zu haben, aber an sich ist dies ein sehr interessantes Konzept.
Stellt Euch vor Ihr seid nicht zu Hause und es bricht ein Brand aus? Normale Feuermelder geben nun Alarm, was passiert, wenn dieser Alarm nicht gehört wird? In einem Mehrfamilienhaus ist dies natürlich weniger ein Problem als in einem Eigenheim, welches vielleicht etwas abseits steht. Aber auch in einem Mehrfamilienhaus besteht natürlich die Gefahr, dass ein Alarm nebenan überhört wird.
Erst wenn das Feuer so stark ist, dass Qualm aus den Fenstern steigt, könnte dies den Nachbarn oder anderen Personen auffallen. Dann ist es aber vermutlich schon viel zu spät für geliebte Haustiere und das Inventar.
Ein smarter Feuermelder sendet Euch und gegebenenfalls weiteren Personen hingegen beim ersten Erkennen eines Feuers eine Nachricht aufs Smartphone. Dies gibt Euch unter Umständen genug Zeit Gegenschritte einzuleiten, dass es nicht zum Allerschlimmsten kommt.
Von daher finde ich das Konzept smarter Feuermelder sehr interessant und nützlich!
Der Nest Protect 2. Generation Rauch- und CO-Melder im Test
Erst einmal ein paar Worte zum Hersteller, Nest. Nest ist in Deutschland nicht so bekannt wie beispielsweise in den USA. Allerdings ist Nest eine Tochterfirma von Alphabet Inc., Alphabet Inc. Ist Google! Nest ist damit kein kleines Startup Unternehmen wie viele der Smart Home Produzenten.
Kommen wir zum eigentlichen Produkt. Der Nest Protect ist kein gewöhnlicher Feuermelder und so sieht dieser auch nicht aus. Feuermelder besitzen in der Regel ein recht kleines Plastikgehäuse, welches immer gelblich weiß ist.
Der Nest Protect 2. Generation besitzt ein etwas größeres Gehäuse, welches auch nicht rund ist, sondern viereckig.
Dabei sieht der Nest Protect aber nicht aus wie ein Feuermelder, sondern eher wie ein Lautsprecher, welcher an der Decke montiert ist. Der Feuermelder besitzt ein großflächiges „Lautsprechergitter“ auf seiner Oberseite, mit Ausnahme der Mitte. Dort ist eine große Taste mit einer LED, welche diese umgibt. Diese LED kann je nach Systemstatus in diversen Farben leuchten. Die LED kann auf Wunsch sogar nachts als Nachtlicht agieren.
Auf der Rückseite finden wir einen microUSB Port, für Software Updates (diesen wird man in der Regel nie nutzen müssen), und ein Batteriefach.
Der Nest Protect 2. Generation setzt auf sechs AA Batterien. Wie lange halten diese? Gute Frage! Recht lange ist hier die Antwort, vermutlich darf man mit mehreren Jahren Batterie -Laufzeit rechnen. Ich habe die Feuermelder erst ein paar Wochen, daher kann ich dazu nichts sagen.
Nest nutzt hier keine gewöhnlichen AA Batterien, sondern Lithium AA Batterien, welche teuer sind, aber signifikant länger halten als die normalen AA Batterien. Auch das WLAN Feature wird in der Praxis nur im Notfall genutzt.
Die Feuermelder sind nicht konstant mit dem WLAN verbunden, sondern verbinden sich nur im Falle eines Alarms, wenn Ihr den Knopf drückt und einmal alle 24 Stunden um gegebenenfalls Einstellungen welche Ihr geändert habt, in Empfang zu nehmen. Daher ist der Batterieverbrauch nicht übermäßig groß.
Einrichtung und Installation
Die Einrichtung und Installation beginnt mit dem Herunterladen der Nest App diese findet Ihr wie üblich im Google Play Store und im Apple App Store. Dort müsst Ihr Euch ein kostenfreies Konto beim Hersteller anlegen.
Ist dies geschafft könnt Ihr die Feuermelder koppeln. Durch diesen Prozess führt Euch die App in einem klaren und gut verständlichen Deutsch.
Teilweise redet der Feuermelder sogar mit Euch, ebenfalls in einem sehr gut verständlichen Deutsch. Für die Kopplung benötigt Ihr nur Eure WLAN Daten, das wars.
Nachdem Ihr den Feuermelder gekoppelt habt, müsst Ihr diesen montieren. Hierfür lieg ein Rahmen und vier Schrauben mit im Lieferumfang. Diese Schrauben werden allerdings nur auf Holz oder Gipskarton funktionieren. Habt Ihr direkt eine Betondecke benötigt Ihr Spezialschrauben.
Ist die Halterung montiert, kann der Nest Feuermelder einfach auf diese Halterung „geschraubt“ werden.
Damit seid Ihr auch schon fertig!
App und Funktionen
Was kann denn nun dieser sündhaft teure Feuermelder? Er kann natürlich vor einer Rauch- und CO-Entwicklung warnen.
Dabei kann der Nest Feuermelder auch erkennen wie stark die Rauchentwicklung ist. Brennt beispielsweise nur das Essen gerade auf dem Herd an, gibt der Feuermelder Euch ein kleines Zeitfenster, in welchem Ihr den Alarm verhindern könnt.
Auf dieses Zeitfenster werdet Ihr von einer Sprachansage hingewiesen. Hier möchte auch einmal die Sprachansage loben! Diese ist qualitativ, sowohl von der Aufnahme wie auch von der Wiedergabe Qualität, wahnsinnig gut!
In diesem Zeitfenster könnt Ihr den Alarm in der App muten. Dabei wird der Alarm allerdings nur für wenige Minuten unterdrückt, was Euch aber genug Zeit geben dürfte einmal durchzulüften.
Was aber wenn ein richtiges Feuer ausbricht? Der Feuermelder gibt mit einem lauten Piepton Alarm. Habt Ihr mehrere Feuermelder gehen diese ebenfalls los. Hierbei wird Euch auch angesagt, in welchem Raum das Feuer erkannt wurde.
Ebenfalls erhalten alle Nutzer der App eine Nachricht, ebenfalls mit der Angabe wo das Feuer erkannt wurde.
Ihr könnt in der App im Übrigen mehrere Nutzer anlegen welche alle benachrichtigt werden. Es wäre sogar möglich die Feuerwehr automatisch zu benachrichtigen, auf was ich aber mal verzichtet habe. Sollte es zu einem fehl Alarm kommen lässt sich dieser in der App abschalten.
Um sicherzustellen das ein Feuer auch zuverlässig erkannt wird führt der Feuermelder regelmäßig Tests durch. Die meisten davon sind für den Nutzer unsichtbar. Aber einmal im Monat gibt es einen Sirenen Test. Den Zeitraum dafür könnt Ihr in der App Festlegen.
Hierbei wird nicht einfach nur eine Sirene gestartet, sondern es wird angesagt das es sich um einen Test Alarm handelt.
Auch wenn Ihr das Licht im Raum des Feuermelders abschaltet blinkt, die LED einmal kurz grün als Zeichen „alles ist okay“.
Ein weiteres mini Feature ist das Nachtlicht. Ist der Raum komplett dunkel und es wird eine Bewegung erkannt leuchtet die LED hell weiß, um einen den Weg zu erleuchten. Die LED ist natürlich nicht super hell. Diese ist ausreichend hell um eine schwarze Katze im absoluten Dunkel auf dem Boden zu erkennen aber die Helligkeit ist nicht mit einer Lampe zu vergleichen.
Dies ist eher ein kleines Gimmick welches hier und da nützlich sein kann. Ja wenn man dies nicht will kann man dies natürlich abschalten.
Ein kleiner störender Punkt ist für mich etwas die Lebensdauer. Die Nest Protect 2. Generation Rauch- und CO-Melder haben ein festes Ablaufdatum! Dies ist fest im Gerät einprogrammiert, ab diesem Zeitpunkt ist der Feuermelder außer Betrieb.
Die Lebensdauer liegt bei 10 Jahren, dies ist zwar akzeptabel hoch, aber bereitet mir bei solch teuren Geräten auch etwas Bauchschmerzen. Nest sagt, dass diese Lebensdauer mit der Haltbarkeit des CO2 Messers zusammenhängt, eine durchaus mögliche Erklärung. Dennoch schade das man nach diesem Zeitraum nicht wenigstens den Rauchmelder weiter nutzen kann.
Fazit
Es hat schon einen Grund warum die Nest Rauch- und CO-Melder als die besten smarten Feuermelder gelten.
Das Produkt wirkt durchdacht und vor allem vertrauenswürdig. Gerade bei vielen der billigen Feuermelder weiß ich nie so recht ob ich diesen vertrauen soll oder nicht. Hier macht der Nest Protect 2. Generation einen tadellosen Job einem ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, dank diverser selbst Tests, aufleuchtenden grünen LEDs usw.
Zudem finde ich das Konzept der smarten Feuermelder sehr empfehlenswert! Was hilft einem ein piepender Feuermelder, wenn niemand zu Hause ist um diesen zu hören?
Der Nest Protect sendet Euch eine Nachricht aufs Smartphone, so das man hoffentlich noch rechtzeitig reagieren kann.
Auch die Hardware ist tadellos umgesetzt. Zwar ist der Nest Protect 2. Generation recht groß, aber dafür auch deutlich schicker als die üblichen Feuermelder. Die Sprachansagen sind Weltklasse und das Nutzen von AA Batterien komfortabel.
Die größte Stärke des Nest Protect 2. Generation ist aber sicherlich das ausgestrahlte Sicherheitsgefühl! Ist dieses 120€ wert? Dies müsst Ihr Euch selbst beantworten. Habt Ihr direkte Nachbarn welche einen normalen Feuermelder in Eurer Wohnung sicher und zeitnah hören würden? Falls ja, kann man sicher auch mit einem guten normalen Feuermelder zurechtkommen. Falls nein oder Ihr wollt Euch nicht darauf verlassen, dann kann ein Nest Protect 2. Generation durchaus Sinn machen.
- Einfache Einrichtung
- Schicke Optik
- Strahlt ein hohes Sicherheitsgefühl aus
- Gute App und einfache Bedienung
- Ein wirkliches Plus an Sicherheit
- Limitierte 10 Jahre Haltbarkeit
- Saftiger Preis
Also was mir noch ein wenig Unbehagen bereitet ist die Tatsache das sich im Gerät ein Omnidirektionales Mikrofon befindet. Dies in Zusammenhang mit Google ….
Hi,
das halte ich für eine unbegründete Angst, warum?
Die Feuermelder sind nicht konstant mit dem WLAN verbunden. Dies kann ich über meinen Router nachprüfen. Die Feuermelder verbinden sich lediglich alle 24-168 Stunden einmal zur Probe mit dem WLAN. Dies auch nur für meist 1-2 Minuten. In diesen 1-2 Minuten gibt es lediglich eine Datenübertragung in der Größe von wenigen KB bis zu vielleicht 1 MB.
Es können also keine Audio Dateien übertragen werden.
Der zweite Punkt der gegen eine Audio-Übertragung an Google Spricht sind die Batterien. Jeder Feuermelder läuft mit 6x AA Batterien. Eine gute Batterie hat vielleicht 3Wh Kapazität, 3×6 = 18Wh Kapazität pro Feuermelder.
Mit einer Ladung Batterien laufen diese über ein Jahr = 18/365/24 = der Energieverbrauch eines Feuermelders liegt bei 0,002W sofern ich mich nicht verrechnet habe. Selbst wenn die Batterien doppelt so viel Kapazität haben sind 0,004W immer noch sehr wenig für ein System das konstant ein Mikrofon laufen hat und konstant Daten aufzeichnet und an Google überträgt.
Zum vergleich ein Google Home Mini frisst 1,2W also das 600x fache an Strom. Sollte einen die Nest Protect konstant überwachen wären diese verdammt effizient 😉