Der Dell S2719DM Monitor im Test

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Neben seinen Computern und Servern ist Dell auch für seine sehr guten Monitore bekannt. Eins der neusten Modelle in Dells Sortiment ist der S2719DM.

Dieser Monitor soll neben einer natürlich sehr guten Bildqualität auch mit einer starken HDR Unterstützung wie auch einem extrem schicken und minimalistischen Design punkten.

Dafür will Dell aber auch knappe 500€ haben. Ein stolzer Preis für einen Monitor welcher keine 4K Auflösung bietet. Aber kann der Dell S2719DM dennoch punkten? Finden wir dies im Test heraus!

An dieser stelle vielen Dank an Dell, welche mir diesen Monitor für einen Test zur Verfügung gestellt haben.

 

Der Dell S2719DM im Test

Das Design des S2719DM ist ein sehr wichtiger Punkt bei diesem Monitor. Dell richtet sich hier ganz klar etwas an die Minimalisten und ich würde fast sagen Apple Nutzer, zumindest, was das Design angeht.

Die Front des Monitors besteht mehr oder weniger ausschließlich aus dem Display Panel. Der Rahmen des Monitors ist fast nicht existent. Gerade im ausgeschalteten Zustand sind die Ränder kaum zu erkennen.

Lediglich am unteren Rand ist ein etwas breiterer Rahmen mit Dell Logo. Breit ist hier aber sehr relativ.

Der Dell S2719DM wirkt schön schlank und schlicht. Dieser Eindruck bleibt auch bei einer seitlichen Betrachtung bestehen. Der S2719DM ist sehr dünn mit einer silbernen Aluminiumrückseite, welche an den Seiten spitz zusammenläuft, wodurch der Monitor nochmals dünner wirkt.

Zentral auf der Rückseite sind die Anschlüsse, wie auch ein großes Dell Logo angebracht. Die Anschlüsse bieten aus meiner Sicht aber etwas Raum für Verbesserungen. Wir finden hier zwei HDMI Ports, einen Kopfhörerausgang und den Anschluss für ein Netzteil.

Ein zusätzlicher USB C Port wäre hier sicherlich klasse gewesen um ein MacBook oder auch Dell XPS direkt mit dem Monitor verbinden zu können. Aber zwei HDMI Ports sind grundsätzlich auch okay.

Wie bei schlanken Monitoren üblich besitzt auch der Dell S2719DM ein externes Netzteil, welches aber qualitativ ansprechend hochwertig wirkt.

Leider ist Dell aber beim Standfuß ein paar Kompromisse eingegangen, vermutlich aus Gründen des Designs. Der Standfuß an sich ist sehr schön stabil und wirkt auch gut gemacht. Aber es fehlt eine Höhenverstellung und die Möglichkeit den Monitor zu drehen. Ebenso ist es nicht möglich einen VESA Mount zu installieren.

Ihr seid also auf den Standfuß angewiesen. Immerhin den Winkel des Monitors könnt Ihr verändern.

Die Tasten zur Steuerung und Anschlussauswahl sind sehr gut erreichbar am unteren Rand des Displays angebracht. Dabei lassen sich die Tasten auch gut drücken. Lob muss man Dell für das OSD aussprechen. Dieses ist zwar weniger komplex als bei einigen anderen Monitoren, aber gut zu navigieren! Die wichtigen Einstellungen sind selbstverständlich dennoch vorhanden.

 

Auflösung und Panel

Dell setzt beim S2719DM auf ein 27 Zoll IPS Panel mit einer Auflösung von 2560×1440 Pixeln. Damit bietet der S2719DM ein merkbar schärferes Bild als ein normaler Full HD Monitor, ist aber weniger schwer zu betreiben als eine 4K Auflösung, was die Gamer freuen wird.

2560×1440 Pixel auf 27 Zoll ist eine sehr angenehme Auflösung für alle Anwendungen. Es gibt wenig Gründe aus einer neutralen Perspektive auf eine höhere Auflösung zu setzen.

Was die Bildwiederholungsrate angeht, bietet der S2719DM die üblichen 60Hz. Es wird auch AMD FreeSync unterstützt, welches aber in diesem Fall eher ein Gimmick ist. Interessanter ist die Unterstützung diverser HDR Standards. Mit an Bord ist neben dem sehr wichtigen HDR10 auch der etwas neuere DisplayHDR 400 Standard. HDR10 wird beispielsweise von der Playstation 4 unterstützt. Dazu aber später mehr.

Die Oberfläche des Monitors ist von Dell matt gewählt. Spiegelungen sind kein großes Problem.

 

Helligkeit und Kontrast

Dell wirbt beim S2719DM recht aggressiv mit seiner Helligkeit von 600 cd/m² „Ein beispielloser Anblick: Die maximale Helligkeit von 600 cd/m² ermöglicht brillante Bilder auf den aktuell hellsten ultraflachen Monitoren.“

Allerdings wenn man etwas herunter scrollt, sieht man das der S2719DM die 600 cd/m² nur temporär „Peak“ erreichen kann und dass die reguläre Helligkeit lediglich bei 400 cd/m² liegt. Lediglich ist hier natürlich auch etwas untertrieben.

400 cd/m² ist schon sehr hell für einen 27 Zoll Monitor, würde dieser Wert erreicht, gäbe es keinen Grund zu klagen.

Die beworbenen 400 cd/m² werden sogar leicht übertroffen mit 435 cd/m² im Maximum. Damit ist der Dell S2719DM der hellste Monitor, den ich bisher testen durfte.

Aber wie kommt Dell auf 600 cd/m²? Diese 600 cd/m² können nur im HDR Modus abgerufen werden um Gegenlicht oder Ähnliches zu simulieren. Würden konstant 600 cd/m² erreicht, könnte dies eventuell zu einem vorzeitigen Altern der LEDs oder einer zu hohen Hitzeentwicklung führen.

Vermutlich hat daher Dell die Helligkeit im Normalbetrieb auf 400 cd/m² beschränkt, was aber immer noch sehr gut ist.

Wie steht es um den Kontrast? Dieser wird von Dell mit den IPS typischen 1000:1 angegeben.

Mit 790:1 ist der Kontrast etwas niedriger beim S2719DM als angegeben. 790:1 ist nicht überragend, aber für einen IPS Panel Monitor ein solider Wert.

Kommen wir abschließend noch zur Ausleuchtung. Eine perfekte Ausleuchtung ist selbst bei Monitoren der 1000€+ Preisklasse nicht selbstverständlich, wie steht es dann um den S2719DM? Dell wirbt damit das man im Inneren eine Lichtleiterplatte aus Corning Iris Glas nutzt.

Das Licht der LEDs, welche hinter dem Panel verbaut sind und für das Leuchten des Monitors sorgen, muss verteilt werden. Hierfür setzten Monitore in der Regel auf mehrere Plexiglas Platten, halbdurchsichtige Folien usw.

Corning bietet aber mit dem Iris Glas eine dünne all in one Lösung an, welche das Licht bestmöglich verteilen soll und dabei eine extra dünne Bauform ermöglicht. Funktioniert dies?

Die Ausleuchtung des Dell S2719DM ist „okay“ mit einer maximalen Abweichung von 17% in der linken oberen Ecke. Ansonsten ist die Ausleuchtung aber ausreichend gleichmäßig. Ebenso gibt es keine Lichthöfe oder Ähnliches die stören.

Kurzum es ist hier noch etwas Luft nach oben, aber ich habe schon Schlimmeres gesehen.

 

Farbspektrum/Farbraum

Der S2719DM wird von Dell zwar nicht als professioneller Monitor positioniert, aber man versucht mit diesem durchaus Hobbyfotografen oder Grafiker anzusprechen. So wirbt Dell mit „Ein beeindruckendes Farbspektrum von mehr als 85 % DCI-P3, mehr als 99 % sRGB-Abdeckung und QHD-Auflösung sorgen für umwerfend realistische Bilder.“

Schauen wir uns das Ganze einmal in der Praxis an. Werden diese 99% wirklich erreicht?

Mit 100% sRGB Farbraum Abdeckung und 76% AdobeRGB Abdeckung bietet der S2719DM von Dell hier durchaus eine solide Leistung, welche dem hohen Preis auch gerecht wird.

Damit eignet sich der Monitor grundsätzlich auch wirklich für semi-professionelle bis professionelle Arbeiten, zumindest, was den Farbraum angeht.

Wie steht es um die Kalibrierung? Ist diese von Haus aus bereits gut genug oder wird ein Kalibrierungstool benötigt?

Jupp diese ist bereits vom Werk aus ziemlich genau. Es gibt den üblichen Ausreißer im türkisen Farbspektrum, welcher vermutlich aber am Datacolor Spyder 5 ELITE Messgerät liegt.

Ansonsten finden wir einen Delta E Werte von 1 oder kleiner, was hervorragend ist!

 

Subjektiver Bildeindruck und HDR

Der erste Bildeindruck ist sehr gut. Der Dell S2719DM wirkt scharf, mit kräftigen und guten Farben wie auch einer starken Helligkeit.

Allerdings lässt der Schwarzpunkt etwas zu wünschen übrig. Gerade bei der Windows Taskleiste fällt auf das der S2719DM nicht das tiefste Schwarz produziert. Dies liegt allerdings zumindest etwas an der hohen Helligkeit, welche von Werk aus eingestellt ist. Hinzu kommt der eher mittelmäßige Kontrast.

Reduzieren wir die Helligkeit auf die 200-250 cd/m², dann fällt dies allerdings weniger auf. Natürlich ist der Kontrast und der Schwarzpunkt nicht schlecht, aber wenn ich auf einen Punkt zeigen müsste der der schlechteste am S2719DM ist, dann wäre es dieser.

Abseits davon produziert der S2719DM ein hervorragendes Bild, welches sich selbst hinter professionellen Monitoren wie dem BenQ SW271 nicht verstecken muss. Foto und Video Bearbeitung ist problemlos gut und genau auf dem Monitor zu machen, unter anderem aufgrund der hohen Farbgenauigkeit.

Aber auch für Multimedia eignet sich der Dell sehr gut! Gerade wenn Ihr Interesse an HDR Inhalten habt, ist der S2719DM sehr interessant. In Kombination mit der PS4 und Spielen wie Horizon Zero Dawn erhaltet Ihr einen sehr schönen und ausgeprägten HDR Effekt. Allerdings erwartet hier auch keine Wunder.

HDR ist eher eine leichte, aber merkbare Kontrastverbesserung. Gerade Dinge wie Wolken und natürlich generell die Beleuchtung wirkt plastischer. HDR, auch wenn wie beim S2719DM ein sehr gutes HDR, fällt dennoch eher in die Kategorie „Nice to have“.

Zwar ist der S2719DM kein „Gaming“ Monitor, aber dieser eignet sich natürlich auch für das übliche Casual Gaming. Ein besonders hoher Imputlag oder Ähnliches ist mir nicht aufgefallen.

Auch wenn es immer blöd klingt, aber es fühlt sich immer anders an einen Monitor zu nutzen ohne dicken Rahmen. Natürlich verändert dies die Bildqualität an sich nicht, aber die Wahrnehmung des Bilds verändert sich doch. Unterbewusst vermittelt dies einem das Gefühl ein moderneres Gerät vor sich stehen zu haben. So auch beim S2719DM.

 

Stromverbrauch

Dell gibt die Leistungsaufnahme des S2719DM mit erstaunlich genauen 20,74W auf seiner Webseite an. Sollte dieser Wert stimmen ist dies recht energiesparsam für einen 27 Zöller mit 2K Auflösung.

Die 20,x W seitens Dell sind etwas optimistisch, aber erreichbar. Auf 100% Helligkeit benötigt der Monitor 29,7W, auf 50% 21,4W.

Dells Angabe bezieht sich also auf eine Helligkeit von 40-45%. Bei einem normalen Monitor wäre dies etwas wenig, aber aufgrund der hohen Helligkeit des S2719DM entsprechen 45% immer noch ca. 220 cd/m². Dies ist ein ziemlich optimaler Wert für normale Office- Arbeiten.

Von daher ja der Dell S2719DM ist ein sehr sparsamer Monitor.

 

Fazit

Der Dell S2719DM versucht sich natürlich primär über sein Design zu verkaufen. Wäre Euch das Design völlig egal, gäbe es durchaus die Möglichkeit einen vergleichbaren Monitor für ein paar Euro weniger zu bekommen. Dann halt mit dickerem Gehäuse und Rahmen.

Allerdings lebt der S2719DM nicht nur von seinem Design. Auch die Bildqualität ist stark! Dabei sticht besonders die hohe Helligkeit hervor, wie auch das gute Farbspektrum.

Letzteres in Kombination mit der guten Kalibrierung, welche von Haus aus vorliegt, erlaubt es den Dell S2719DM auch für Foto- und Videobearbeitung zu nutzen.

Hier hilft ebenso die etwas höhere Auflösung von 2560×1440 Pixeln. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die gute HDR Unterstützung, welche dank der hohen maximalen Helligkeit zu den besseren gehört, die ich bisher gesehen habe.

Dies gemeinsam mit der guten Bildqualität macht den S2719DM auch zu einem super Multimedia Monitor. Auch Gaming, gerade in Kombination mit der PS4, macht viel Spaß auf dem S2719DM, auch wenn dieser natürlich kein „Gaming“ Monitor im engeren Sinne ist.

Soweit so gut aber was spricht gegen den Dell S2719DM? Zum einen das Fehlen einer Höhenverstellung und zum anderen der etwas mittelmäßige Kontrast.

Das war es dann aber auch schon. Sucht Ihr also einen designstarken und schlanken Monitor, welcher sich sowohl bei der Office wie auch Multimedia Nutzung gut schlägt, dann seid Ihr beim S2719DM von Dell an der richtigen Adresse.

Positiv

  • Hohe Bildqualität
  • 100% sRGB Abdeckung
  • Gute Kalibrierung von Haus
  • Sehr hohe Helligkeit
  • HDR
  • Sehr schlankes und schickes Design

Neutral

  • Ausleuchtung mittelmäßig

Negativ

  • Keine Höhenverstellung

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Michael Barton
Michael Barton
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1 Kommentar

  1. „Mit 100% sRGB Farbraum Abdeckung und 76% AdobeRGB Abdeckung bietet der S2719DM von Dell hier durchaus eine solide Leistung, welche dem hohen Preis auch gerecht wird.“

    Kompletter Blödsinn, ich weiß nicht was in den Köpfen der Leute vorgeht, dass solche Aussagen gemycht werden. Die Entwicklung in Sachen Farbraum ist eine der entäuschendsten überhaupt der letzten 10 Jahre. Die Radikalität der Exklusivität von sRGB hat nur zugenommen, ein gesättigtes, differenziertes Grün wird geradezu abgeschafft.
    Aber zur „Erklärung“: ein Monitor, der nicht mindestens 90% sRGB schafft, ist überhaupt nicht der Erwöhnung wert, der darf komplett ignoriert werden. (Das ist selbst ein Symptom der Geringdügigkeit dieses FArbraums.) Allerdings ist 100% sRGB (oder ca 96%) auch nichts Besonderes, das kriegt man schon ab 150€ (oder weniger), je nach Größe! Und ein paar Fitzelchen Adobe/GB machsn da gar keinen Unterschied. Zu behaupten, das würde irgendeinen Preis rechtfertigen, ist daher lächerlich, abgesehen von objektiv falsch. Aber das ist typisch mit dem radikalen, stumpfsinnigen und komplett sinnlosen Hype von „schlechteren Farben, yay!“.
    Nur die Erbärmlichkeit des Kontrastes, mit inzwischen „guten“ 700:1, kann mit dieser Enttäuschung und dem Hirn-Sterben im Monitormarkt mithalten…

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