BLUETTI AC70: 768 Wh Powerstation mit USB-C, Solar-Ladeoption und LiFePO4-Akkus im Test

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Mit der AC70 bietet BLUETTI ein spannendes Mittelklasse-Modell im Bereich der Powerstations an.

So soll die AC70 laut Hersteller eine Kapazität von 768 Wh bieten, 1000 W Leistung über die Steckdosen, 2x 100 W USB-C-Ports und super schnelles Laden. Dabei kommen, wie bei BLUETTI üblich, die hochwertigen LiFePO4-Akku-Zellen zum Einsatz.

Wollen wir uns einmal die BLUETTI AC70 im Test ansehen (und wie viel Kapazität diese in der Praxis wirklich hat).

An dieser Stelle vielen Dank an BLUETTI für das Zurverfügungstellen der AC70 für diesen Test!

 

Die BLUETTI AC70 im Test

Mit einer Kapazität von 768 Wh ist die BLUETTI AC70 ein Modell der Mittelklasse.

Entsprechend ist die Powerstation mit 314 mm x 208 mm x 255,8 mm und einem Gewicht von rund 10 kg sicherlich alles andere als klein, aber sie ist auch nicht gewaltig.

Für einen besseren Transport haben wir einen Tragegriff auf der Oberseite. Ansonsten ist die Powerstation rechteckig geformt und aus einem einfachen, aber funktionalen Kunststoff gefertigt.

Die Anschlüsse sind dabei primär auf der Front zu finden, genauso wie ein LCD-Display.

 

Anschlüsse der AC70

Folgende Ausgänge besitzt die AC70:

  • 2x Steckdosen mit 1000 W Leistung
  • 2x 100 W USB-C-Ports
  • 2x 12 W USB-A-Ports
  • 1x Zigarettenanzünder 12 V / 10 A

Im Kern ist hier alles vorhanden, was du bei einer Powerstation benötigst. So haben wir zunächst 2x recht leistungsstarke Steckdosen mit bis zu 1000 W konstanter Leistung.

Zudem haben wir 2x 100 W USB-C-Ports, 2x 12 W USB-A-Ports für kleinere Geräte und den obligatorischen Zigarettenanzünder-Anschluss für Kühlboxen und Ähnliches. Ein paar weitere DC-Ausgänge wären sicherlich noch nett gewesen, aber im Kern ist alles Wichtige da.

  • 1x AC-Eingang maximal 850 W
  • 1x XT60 DC-Eingang 12-58 V / 10 A

An der Seite der Powerstation findest du einen Anschluss für ein Netzkabel. So verfügt die AC70 über ein integriertes 850 W Netzteil, um die Powerstation zu laden. Zudem haben wir einen recht mächtigen DC-Eingang, welcher primär für Solarpanels gedacht ist. Dieser universelle XT60-Eingang akzeptiert 12-58 V und bis zu 10 A. Dabei wirbt BLUETTI mit maximal 500 W via Solar, was recht mächtig ist.

 

Mit Display

Wie die meisten High-End-Powerstations verfügt die AC70 auch über ein großzügiges Display.

Dieses zeigt dir folgende Informationen an:

  • Akkustand in %
  • Verbleibende Laufzeit in Stunden/Minuten
  • AC-Eingangsleistung in Watt
  • AC-Ausgangsleistung in Watt
  • DC-Eingangsleistung in Watt
  • DC-Ausgangsleistung in Watt
  • Aktive Anschlüsse

Damit informiert dich die AC70 über alle wichtigen Parameter. Kleine Anmerkung: Die Leistungswerte der AC-Ports (Steckdosen) weichen etwas von meinen Messwerten ab.

 

Bluetooth und App-Support

Die AC70 hat ein Bluetooth-Modul verbaut, welches eine Verbindung zur BLUETTI-App erlaubt.

In der BLUETTI-App kannst du Informationen sehen, wie viel Leistung in oder aus der Powerstation herausgeht, den Akkustand usw. Zudem kannst du hier auch die AC- und DC-Ports ein-/ausschalten.

Spannend ist auch die Möglichkeit, die Ladegeschwindigkeit der Powerstation zu verstellen. Von Haus aus war diese bei mir im ECO-Modus, du kannst aber auch eine Schnellladefunktion einschalten.

 

LiFePO4-Akkus in der AC70

Die BLUETTI AC70 setzt auf LiFePO4-Akku-Zellen, welche sich etwas von Lithium-Ionen-Akkuzellen, die du z.B. in deinem Smartphone finden kannst, unterscheiden. Zu den herausragenden Eigenschaften zählen vor allem die Langlebigkeit und die hohe Sicherheit.
Im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus, die etwa 300 bis 1000 Ladezyklen erreichen, zeichnen sich LiFePO4-Akkus durch eine beeindruckende Lebensdauer von über 3000 Zyklen aus. BLUETTI hebt diesen Vorteil hervor und verspricht, dass die AC70 auch nach mehr als 3000 Zyklen noch 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität bietet. Damit kannst du bei regelmäßiger Nutzung von einer Lebensdauer von ungefähr 10 Jahren ausgehen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Sicherheit: LiFePO4-Akkus entzünden sich nicht von selbst. Zwar verfügt die AC70 über zahlreiche Schutzmechanismen gegen Kurzschlüsse und andere Probleme, aber selbst bei einem kompletten Versagen dieser Schutzfunktionen oder einem internen Kurzschluss besteht nur ein geringes Brandrisiko. Im Vergleich dazu sind Lithium-Ionen-Zellen deutlich anfälliger.

Trotz ihrer Vorteile bringen LiFePO4-Akkus jedoch auch einige Nachteile mit sich. Sie sind bei gleicher Kapazität größer und schwerer als Lithium-Ionen-Zellen, was sie für kompakte Geräte wie Smartphones oder Notebooks ungeeignet macht. Zudem können sie bei Temperaturen unter 0 Grad nicht geladen werden.

Für den Einsatz in Powerstations halte ich die Vorzüge von LiFePO4-Akkus dennoch für entscheidend. Sie bieten eine überzeugende Kombination aus Haltbarkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit – ideale Eigenschaften für diese Art von Anwendung.

 

Wie hoch ist die Kapazität?

Laut BLUETTI soll die AC70 eine Kapazität von 768 Wh bieten. Ich habe die Kapazität der Powerstation bei verschiedenen Last-Situationen gemessen.

Wh %
USB C 100W 713 93%
DC 12V/2A 665 87%
DC 12V/8A 668 87%
AC 50 W  623 81%
AC 500 W 707 92%
AC 250 W 698 91%

 

Im Test schwankte die Kapazität der AC70 zwischen 623 Wh im schlechtesten Fall und 713 Wh im besten Fall. Dies entspricht einer Spanne von 81 % bis 93 %. Dabei ist der Minimalwert bei einer geringen Last über die Steckdosen entstanden, was bei allen Powerstations recht ineffizient ist. Unterm Strich ist die effektive Kapazität der AC70 als gut bis sehr gut einzustufen.

 

Die USB-C-Ports

Die beiden USB-C-Ports der AC70 sollen 100 W nach dem USB-Power-Delivery-Standard liefern. Und ich kann folgende Leistungsstufen für die USB-C-Ports bestätigen:

  • 5 V / 3 A
  • 9 V / 3 A
  • 12 V / 3 A
  • 15 V / 3 A
  • 20 V / 5 A

Damit haben die USB-C-Ports genug Leistung, um auch größere Geräte wie Notebooks zu versorgen, was via USB-C deutlich effizienter ist als über ein AC-Netzteil. Und ja, beide Ports können gleichzeitig 100 W liefern. Zudem bieten die USB-C-Ports auch Unterstützung für den PPS-Standard (3,3 – 21 V bei bis zu 5 A). Damit sind dies sehr gute USB-C-Ports, die sich für Apple-, Samsung-, Google-Geräte sowie Notebooks wunderbar eignen.

 

Steckdosen und Power-Lifting

Die beiden Steckdosen der AC70 können im Normalfall bis zu 1000 W liefern und eine reine Sinuswelle. Die Steckdosen haben bei mir im Test auch mit verschiedenen Endgeräten absolut problemlos funktioniert. So konnte ich die Steckdosen mit maximal ca. 1100 W belasten. Darüber hinaus geht die Powerstation in die Überstromabschaltung.

Leerlauf
Volllast

Hier kannst du die Sinuswelle der AC70 im Leerlauf und unter Volllast sehen. Die unter Volllast ist nicht ganz perfekt, aber soweit okay.
Die AC70 besitzt auch einen “Power-Lifting”-Modus, welcher laut Hersteller bis zu 2000 W schaffen soll.

Was ist dieser Power-Lifting-Modus? So ganz kann ich dir das nicht sagen. In diesem Modus scheint die Powerstation die Überstrom-Abschaltung zu deaktivieren. Wird nun über +- 1000 W verbraucht, dann fällt die Spannung langsam ab und die Sinuswelle wird unsauber. Dieser Modus ist daher für sensible Geräte nicht geeignet! Vielleicht für Motoren oder andere einfachere Geräte könnten damit klarkommen, aber generell würde ich sagen, die Powerstation hat eine maximale Leistung von 1000 W, und ich würde den “Power-Lifting”-Modus eher als Bonus betrachten.

 

Nutzung als USV

Natürlich kannst du die Powerstation gleichzeitig laden und entladen. Eine USV-Funktion bewirbt zwar BLUETTI nicht direkt auf seiner Webseite, aber du kannst die AC70 prinzipiell als solche nutzen. Dabei liefert die AC70 eine ordentliche Effizienz.

Prinzipiell kannst du davon ausgehen, dass die Powerstation immer ca. 8 W mehr benötigt als das angeschlossene Gerät, was ein vergleichsweise kleiner Aufpreis ist. Dies deckt sich auch mit dem Leerlauf-Stromverbrauch mit aktiver Steckdose, welcher auch bei +- 8 W liegt.

 

Aufladen der BLUETTI AC70

Du kannst die AC70 wahlweise über die Steckdose laden oder über den XT60-Eingang auf der Front.
Starten wir mit dem Laden an der Steckdose.

Im Standardmodus kann die Powerstation mit bis zu 400 W an der Steckdose laden. So dauert eine vollständige Ladung ca. 2:19 h. Im Schnelllademodus kann die Powerstation sogar bis zu 860 W aufnehmen. Entsprechend geht die Ladung mit 1:12 h ein gutes Stück flotter. Bedenke allerdings, dass natürlich das Laden mit 860 W die Zellen etwas mehr stresst. Daher würde ich das Laden mit der normalen Geschwindigkeit von 400 W für den Alltag empfehlen.

Neben dem Laden über die Steckdose kannst du auch den XT60-Port nutzen. Hier akzeptiert die Powerstation 12 – 58 V und bis zu 10 A bzw. maximal 500 W. Entsprechend kannst du über diesen Anschluss die Powerstation beispielsweise in einem Auto laden (über ein passendes Adapterkabel) oder auch via Solar. Es ist problemlos möglich, ein Solarpanel mit der Powerstation zu verbinden. Dank der recht großen Spannungs-Range ist die Powerstation auch wirklich gut fürs Laden via Solar geeignet.

An einer 13-V-Quelle konnte die Powerstation mit 110 W laden (ca. 8,7 A). So dauerte eine vollständige Ladung 8:55 h.

 

Gute Lüftersteuerung

Wie fast alle Powerstations besitzt auch die AC70 einen bzw. zwei Lüfter. Diese sind hier erfreulicherweise gut gesteuert! So werden diese abhängig von der Leistung bzw. Temperatur gesteuert.

Dabei sind die Lüfter nicht einfach nur an oder aus, sondern es gibt mehrere Stufen. Im Normalbetrieb ist die Powerstation unhörbar (unter 200 W). Bei einer Eingangs-/Ausgangsleistung von ca. 400 – 500 W ist der Lüfter leicht hörbar. Bei 800 W oder mehr ist dieser deutlich hörbar. Es gibt noch mehr „Zwischenstufen“, aber nur so als grobe Einordnung der Lautstärke.

 

Fazit

Die BLUETTI AC70 ist eine tadellose Powerstation. Diese funktioniert in der Praxis absolut ohne Probleme und bietet eine gute bis sehr gute Ausstattung. So haben wir hier zwei 100 W USB-C-Ports, 2x 1000 W Steckdosen sowie die Unterstützung für die BLUETTI-App, um nur ein paar Highlights zu nennen.

Dabei sind beispielsweise die 100 W USB-C-Ports tadellos umgesetzt mit großer PPS-Range. Ebenso funktionierten die Steckdosen bei mir tadellos, auch in Kombination mit der USV-Funktion. Dank der LiFePO4-Akku-Zellen sollte die AC70 auch sehr haltbar sein. Die Kapazität lag zwischen 623 Wh im schlechtesten Fall und 713 Wh im besten Fall. Auch dies sind Werte, an denen es nichts zu kritisieren gibt.

Das Aufladen der Powerstation geht auf Wunsch an einer Steckdose mit beachtlichen 860 W, womit eine vollständige Ladung gerade mal 1:12 h dauert. Alternativ kannst du auch den XT60-Eingang nutzen, beispielsweise zum Laden via Solar.

Gibt es aber auch etwas an der AC70 zu kritisieren? Bei mir gab es eine vergleichsweise große Abweichung der angezeigten Leistungswerte vom echten Verbrauch über die Steckdose. Das war es aber auch schon! Ansonsten habe ich an der BLUETTI AC70 nichts zu bemängeln!

BLUETTI AC70
Positiv
LiFePO4-Akku mit bis zu 713 Wh
Vielseitige Anschlüsse: Zwei 1000W Steckdosen, zwei 100W USB-C Ports, zwei 12W USB-A Ports, Zigarettenanzünderanschluss
Schnelles Laden: Schnellladefunktion mit bis zu 860W für eine vollständige Ladung in nur 1:12 Stunden
XT60-Eingang für Solarladung
Bluetooth und App-Unterstützung
Gute USV-Funktion
Gute Lüftersteuerung
Negativ
Keine extra DC-Ausgänge (Rundstecker, XT60 usw.)
91

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Michael Barton
Michael Barton
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