Das inCharge 6 im Test, ein Ladekabel für alles?

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Zwar setzen mittlerweile immer mehr Geräte auf USB C, aber leider nicht alle. Gerade wenn Ihr sowohl im Apple wie auch Android/Windows Universum unterwegs seid, werdet Ihr des Öfteren unterschiedlichste Ladekabel benötigen. USB A auf Lightning, auf USB C, auf microUSB , USB C auf USB C, auf Lightning, auf microUSB usw.

InCharge 6 verspricht dieses Kabelchaos zu beenden! Hierfür sollen 6x verschiedene Kabelkombinationen in einem Ladekabel untergebracht worden sein. Ähnliche „Multikabel“ sind natürlich nichts Neues. Allerdings das alle gängigen Anschlusskombinationen in einem solch wertigen Kabel untergebracht wurden ist schon etwas neues.

Incharge 6 Im Test 6

Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist hier auch das inCharge 6 so gut wie der Hersteller verspricht? Finden wir es im Test heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an Alexander der mir das inCharge 6 für diesen Test ausgeliehen hat!

 

Das inCharge 6 im Test

Ein guter erster Eindruck ist oftmals viel Wert. Und genau solch einen guten ersten Eindruck legt das inCharge 6 hin!

Incharge 6 Im Test 1

Ihr könnt das inCharge 6 aktuell in zwei Längen bekommen, in ca. 13 cm und in 1,5 Metern, bei der „Max“ Version. Abseits der Länge sind aber beide Versionen identisch.

Das Erste was auffällt sind die recht langen Steckergehäuse. Diese messen jeweils 33,8mm und sind aus einem sehr robusten Metall gefertigt. Die hohe Länge der Steckergehäuse entsteht natürlich aufgrund der ganzen Adapter die integriert sind.

Incharge 6 Im Test 3

Allerdings ist der qualitative Eindruck dieser Adapter und des Ganzen inCharge 6 hervorragend! Die ganzen Adapter sind aus Metall gefertigt und das „Umstecken“ der Adapter wirkt stabil. Wichtig die Adapter sind natürlich alle fest mit den Kabel verbunden. Es kann also nichts abfallen.

Aber welche Stecker Kombinationen bietet das inCharge 6?

  • USB A auf USB C
  • USB A auf Apple Lightning
  • USB A auf microUSB
  • USB C auf USB C
  • USB C auf Lightning
  • USB C auf microUSB

Auf der „primären“ Seite verfügt das inCharge 6 über einen USB A Port, der auf Wunsch in USB C umgesteckt werden kann.

Auf der „sekundären“ Seite ist ein USB C Port, der auf Wunsch in denen Lightning Stecker umgesteckt werden kann. In dem Lightning Anschluss ist zudem ein microUSB Port integriert. Ja Lightning und microUSB sind hier in einem Stecker und ja erstaunlicherweise passt dies!

Der microUSB Stecker sind sehr straff in allen Geräten die ich getestet habe, aber auch nicht zu straff. Auch der Lightning Anschluss passt.

Incharge 6 Im Test 2

Verbunden werden die Stecker von einem Textil ummantelten Flachbandkabel. Dieses wirkt ausreichend dick und stabil. Aufgrund des Flachband Designs lässt sich das Kabel besser aufrollen und verheddert sich nicht so schnell.

Für ein verbessertes Verstauen findet sich an den Steckern auch Magnete, die ein Zusammenheften dieser erlaubt.

 

KEIN Power Delivery!

Ich habe von Anfang an erwartet, dass die USB C auf Lightning Verbindung „problematisch“ ist. Generell funktioniert diese, allerdings funktioniert nicht das Schnellladen! Via USB C auf Lightning sind maximal 1A bzw. 5W Ladestrom möglich. In den offiziellen USB C auf Lightning Kabeln ist ein spezieller Chip für das Schnellladen, welcher hier nicht vorhanden ist. Dieser kann hier vermutlich auch nicht vorhanden sein, aufgrund des Adapter Designs.

Wobei ich mir nicht sicher war ist ob USB Power Delivery, also das Schnellladen von USB C Geräten, funktioniert. Dies ist leider nicht der Fall! USB Power Delivery funktioniert nicht mit inCharge 6!

Überraschend? Auch nein! Der USB C Stecker auf der sekundären Seite ist im Grunde ein Adapter von microUSB auf USB C. Daher werden nicht alle Kontakte des USB C Ports durchgestellt. Nur D+, D- und die beiden spannungsführenden Adern. Die Kontakte, welche speziell für die Power Delivery Kommunikation zuständig sind, fehlen. Es kann also nur mit 5V 2A geladen werden (bei USB C zu USB C).

Etwas merkwürdig, die USB C auf USB C Verbindung beim inCharge 6 Max (nur beim Max!) funktionierte bei mir gar nicht, obwohl die vier wichtigen Adern korrekt durchkommen.

Quick Charge funktioniert im Übrigen.

 

Das Ladetempo

Beginnen wir mit der Frage warum ein Ladekabel überhaupt einen Einfluss auf das Ladetempo haben könnte. Jedes Ladekabel hat einen Eigenwiderstand, dies einerseits durch die Adern des Kabel wie aber auch durch die Stecker. Dieser Widerstand sorgt für einen Spannungsabfall, welcher bei höherer Belastung (höheren Strömen) zunimmt. Ganz blöd gesagt aus Eurem USB Netzteil kommen 5V, aber bei 2A Ladestrom kommen nur noch 4,5V beim Smartphone an. Die Ladeelektronik Eures Smartphones benötigt aber eine gewisse Mindestspannung. Wird diese unterschritten muss das Smartphone das Ladetempo so lange drosseln bis die Spannung wieder über die Grenzwerte ansteigt.

Hier hat das inCharge 6 natürlich einen dicken Nachteil, jeder Adapter erhöht den Widerstand deutlich. Schauen wir uns hier zunächst die Theorie an. Hierfür habe ich auf diverse Kabel eine Spannung von 5V gegeben und diese anschließend mit 1A, 2A und 3A belastet. Hier habe zunächst nur die USB A auf USB C Verbindung getestet.

Spannung

Gerade das inCharge 6 Max schneidet hier echt nicht gut ab! Bereits bei 2A sinkt die Spannung von 5V auf 4,123V ab. Das kurze inCharge 6 schlägt sich hier mit 4,646V deutlich besser! Dies sagt mir, dass die Adern im Kabel vermutlich recht dünn sind, da die Stecker bei beiden Versionen identisch sein sollten.

Wie sieht es in der Praxis aus?

Usb C Microusb Lightning

Okay hier muss ich gestehen etwas überrascht zu sein. Aufgrund der Messwerte hatte ich mit einem recht vernichtenden Ergebnis beim inCharge 6 Max gerechnet.

Aber sowohl das iPhone wie auch die USB C Android Smartphones stören sich nicht groß am Kabel. Bei den USB C Smartphones laden alle Test-Kabel +- gleich auf. Das iPhone lud am inCharge 6 Max 1W langsamer, aber dies macht um ehrlich zu sein den Braten nicht fett.

Das einzige Smartphone das das inCharge 6 nicht mag ist das Samsung Galaxy S7 Edge. Dieses erreichte hier lediglich 0,5A bzw. 2,5W. Ich vermute hier gab es keine gute Verbindung des microUSB Steckers.

Dennoch ist das Fazit des Praxis Tests positiv!

 

Fazit

Ich bin von dem inCharge 6 etwas hin und her gerissen. Grundsätzlich hat inCharge bei der Haptik und Verarbeitung alles richtig gemacht! Die Kabel fühlen sich extrem wertig und durchdacht an.

Auch die Anschlussvielfalt ist top! Gerade, dass es gelungen ist einen Apple Lightning und microUSB Port in einem Anschluss zu kombinieren hat mich wirklich verblüfft. Bei meinen theoretischen Messwerten konnte das inCharge 6 Max zwar nicht überzeugen (recht hoher Eigenwiderstand), in der Praxis war aber das Ladetempo soweit völlig Okay! Ja es gibt schnellere Ladekabel, aber mir ist kein schnelleres Universalkabel bekannt.

Incharge 6 Im Test 4

Allerdings gibt eine wichtige Einschränkung. USB Power Delivery ist über inCharge 6 nicht möglich! Ebenso funktioniert auch das Schnellladen von Apple iPhones/iPads über die USB C zu Lightning Kombination nicht. Dies halte ich doch für eine gewisse Einschränkung. Zumal bei meinem Kabel der „Max“ Version USB C zu USB C gar nicht funktionierte.

Teilweise liegen diese Probleme am generellen Aufbau. Im Grunde ist inCharge 6 ein USB C zu microUSB/Lightning Kabel, alles andere wird über Aufsätze realisiert, welche zwar gut umgesetzt sind aber natürlich nicht alle Pins des USB C Kabels durchstellen. Aus meiner Sicht wäre hier ein USB C zu USB C Kabel als Basis sinnvoller gewesen und die anderen Anschlüsse als Adapter zu nutzen.

Incharge 6 Im Test 5

Wie auch immer, sucht Ihr ein universelles Ladekabel und könnt gegebenenfalls auf das Schnellladen verzichten, dann ist inCharge 6 ein Klasse Kabel! Ich habe bisher noch kein besseres „Multiladekabel“ erlebt.

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Michael Barton
Michael Barton
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3 Kommentare

  1. Schon etwas ernüchternd, dass das mit dem Schnellladen garnicht geht. So dann doch eher ein Notfallkabel, weil im Alltag muss das laden schon flott gehen.

  2. danke für das kurze und prägnante review!
    habe festgestellt bei der USB-C zu USB-C Verbindung beim Max kommt es leider darauf an wie rum der USB-C stecker steckt, ja das klingt komisch 🙂

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