Terramaster D4 Test: 4-fach NVMe-Gehäuse mit USB 4 im Review

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Terramaster bietet mit dem D4 ein DAS bzw. externes NVMe-SSD-Gehäuse an, welches auf USB 4 bzw. Thunderbolt 3 setzt. Dieses kann aber nicht einfach nur eine SSD aufnehmen, sondern gleich 4 NVMe-SSDs.

Entsprechend kannst du mit diesem Gehäuse den Speicher deines PCs oder deines Servers massiv erweitern. Dank USB 4 bzw. Thunderbolt 3 auch in der Theorie mit sehr hoher Leistung.

Wollen wir uns das Terramaster D4 in einem kleinen Test ansehen!

An dieser Stelle vielen Dank an Terramaster für das Zur-Verfügung-Stellen des D4 für diesen Test.

 

Das Terramaster D4 im Test

Bei dem Terramaster D4 handelt es sich um eine 138 x 60 x 140 mm große „Box“ aus einem matten schwarzen Kunststoff.

Hierdurch sieht das D4 auf den ersten Blick fast eher wie eine externe HDD aus, allerdings trügt dieser Anschein.

So besteht das Gehäuse aus zwei Teilen. So haben wir den äußeren Kunststoffrahmen und den inneren Korpus, welcher sich herausschieben lässt. Hierfür haben wir eine Schraube auf der Rückseite, welche das innere Teil fixiert.

Ansonsten findet sich auf der Oberseite ein Einschalter und auf der Rückseite der USB-C-4-Port wie auch der Anschluss für ein Netzteil.

Ja, das Terramaster D4 benötigt zwingend ein externes Netzteil, welches beiliegt.

 

Im Inneren

Im Inneren des D4 finden wir 4x M.2-NVMe-SSD-Slots in der typischen 2280er-Größe. Grundsätzlich akzeptiert das Gehäuse hier universell alle NVMe-SSDs.

So habe ich hier eine bunte Mischung aus Modellen verbaut, die alle tadellos erkannt wurden:

  • Acer Predator GM7
  • Lexar NM790
  • Crucial P5 Plus
  • WD Black SN750

 

Die Technik

Grundsätzlich nutzt das Terramaster D4 eine USB-4- bzw. Thunderbolt-3- oder -4-Verbindung. Diese erlaubt eine Datenrate von theoretisch bis zu 40 Gbit.

Effektiv ist USB 4 eine externe PCIe-4.0-x4-Verbindung. Terramaster teilt diese PCIe-4.0-x4-Verbindung in 4x PCIe-4.0-x1-Verbindungen auf.

Jede SSD bekommt also nur eine PCIe-4.0-Lane, was das Tempo beim Zugriff auf eine einzelne SSD beschneidet. Lediglich wenn du auf mehrere SSDs gleichzeitig zugreifst, erhältst du die volle Geschwindigkeit.

Als Controller kommt hier der ASM2464PDX zum Einsatz, welcher eine sehr gute Wahl ist! Es handelt sich hierbei um einen recht modernen und leistungsfähigen USB-4-Controller.

 

Abwärtskompatibel, auch USB 3.2

Erfreulicherweise ist das Terramaster D4 dank des ASM2464PDX auch abwärtskompatibel!

So kannst du das Gehäuse auch an einem USB 3.2 Gen 2×2 20 Gbit, USB 3.2 Gen 2 10 Gbit, USB 3.2 Gen 1 5 Gbit und sogar via USB 2.0 nutzen.

Allerdings sind dann die Datenraten natürlich deutlich reduziert, auf das Maximum der jeweiligen Schnittstelle.

 

Nur Software-RAID

Das D4 hat keinen integrierten „RAID-Controller“. Die SSDs werden komplett transparent an dein System durchgereicht. Willst du einen RAID-Verbund, musst du dies dann über die Software deines PCs oder Servers machen.

Hierdurch lässt sich aber auch für jede SSD die kompletten SMART-Werte auslesen.

 

Datenraten des Terramaster D4

Aber welche Datenraten sind vom D4 nun zu erwarten?

Sprechen wir nur eine der verbauten SSDs via USB 4 an, scheint das Maximum bei rund 1600 MB/s lesend und 1540 MB/s schreibend zu liegen.

Dies macht auch Sinn, PCIe 4.0 x1 hat eine theoretische Bandbreite von 1969 MB/s, ohne Overhead durch USB 4, Protokolle usw.

Im Folgenden habe ich die vier verbauten NVMe-SSDs in Windows in ein RAID 0 gepackt. Dies zeigt uns das Maximum, welches das Gehäuse schafft.

Hier erreichte ich 3438 MB/s lesend und 2746 MB/s schreibend. Dies entspricht auch +/- dem Maximum der USB-4-Verbindung in der Praxis, nach meiner Erfahrung.

 

Lautstärke und Kühlung

Die SSDs im D4 werden ohne Kühler verbaut. Allerdings finden sich im Boden des Gehäuses 2x 40-mm-Lüfter, welche frei über die SSDs blasen.

Diese beiden 40-mm-Lüfter sind erstaunlich leise! So ist das Gehäuse praktisch nicht hörbar, was bei 40-mm-Lüftern echt überraschend ist.

Auch reicht dieser Airflow aus, um die SSDs gut zu kühlen. Bei mir haben sie praktisch nie die 60-Grad-Marke überschritten.

Solltest du besonders heiße SSDs verbauen, wäre es aber auch kein Problem, diese mit einem kleinen Kühler auszustatten.

 

Stromverbrauch

Der Stromverbrauch des Terramaster D4 wird in der Praxis natürlich etwas je nach verbauten SSDs schwanken.

Bei mir brauchte das Gehäuse mit 4x SSDs ca. 7 W im Leerlauf und ca. 11-13 W unter Last.

 

Fazit

Das Terramaster D4 ist ein durchdachtes externes NVMe-Gehäuse, das eine praktische Lösung für alle bietet, die ihren Speicher massiv erweitern möchten. Mit Platz für vier M.2-SSDs und USB-4-/Thunderbolt-3-Unterstützung ist es besonders für Content Creator, Fotografen oder Server-Betreiber interessant.

Die Verarbeitung ist solide, wenn auch komplett aus Kunststoff. Besonders positiv fällt die erstaunlich leise Kühlung auf – 40-mm-Lüfter, die man nicht hört, sind eine echte Seltenheit! Auch die Temperaturen bleiben mit unter 60 °C durchweg unkritisch.

Beim Tempo muss man allerdings Abstriche machen. Mit nur einer PCIe-4.0-Lane pro SSD sind maximal rund 1600 MB/s pro Laufwerk drin. Das ist deutlich weniger, als die SSDs nativ schaffen würden. Erst im RAID 0 mit allen vier SSDs holt man die vollen ~3400 MB/s aus der USB-4-Verbindung raus.

Angebot
TERRAMASTER D4 SSD NVMe Gehäuse - 40Gbps 4Bay, USB Speicher Typ-C...

Pro

  • Platz für 4x M.2 NVMe-SSDs (2280)
  • USB 4 / Thunderbolt 3/4 Unterstützung mit bis zu 40 Gbit/s
  • Abwärtskompatibel
  • Erstaunlich leise 40-mm-Lüfter (praktisch unhörbar)
  • Gute Kühlung
  • Vollständige SMART-Auslesung möglich
  • Solide Verarbeitung
  • Im RAID 0 bis zu ~3400 MB/s erreichbar
  • Moderner ASM2464PDX Controller
  • Geringer Stromverbrauch (7 W Leerlauf, 11-13 W Last)

Kontra

  • Nur eine PCIe 4.0 Lane pro SSD (max. ~1600 MB/s pro Laufwerk)
  • Kein Hardware-RAID-Controller (nur Software-RAID möglich)
  • Externes Netzteil erforderlich

Wer also häufig auf einzelne SSDs zugreift, wird hier gebremst. Für Backups, Archive oder wenn man ohnehin mit RAID arbeitet, ist das D4 aber eine feine Sache. Die Abwärtskompatibilität bis USB 2.0 und die vollständige SMART-Auslesung sind weitere Pluspunkte.

Unterm Strich ist das Terramaster D4 ein empfehlenswertes Gehäuse für spezifische Anwendungsfälle, vorausgesetzt, man kennt die Performance-Grenzen bei einzelnen SSDs.

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Michael Barton
Michael Barton
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