Die HIKMICRO Mini-X im Test, günstige und gute kabellose Wärmebildkamera

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Wenn du nach günstigen Wärmebildkameras suchst, ist HIKMICRO eine der besten Anlaufstellen. So haben wir uns bei Techtest bereits einige Modelle von HIKMICRO angesehen, welche einfach an dein Smartphone angesteckt werden und dann mit der entsprechenden App das Anzeigen eines Wärmebilds erlauben.

Dabei war ich vor allem von der Messqualität positiv überrascht.

Mit der Mini-X bietet HIKMICRO nun ein weiteres interessantes Modell an, welches sich durch eine kabellose Verbindung zu deinem Smartphone auszeichnet. Hierdurch kannst du die Wärmebildkamera nochmals deutlich flexibler nutzen.

Wollen wir uns die HIKMICRO Mini-X einmal im Test ansehen!

 

Die HIKMICRO Mini-X im Test

Die HIKMICRO Mini-X ist ein deutlich größeres Modul als die USB-C-Wärmebildkameras. So ist die Mini-X eine Art kleiner länglicher Stick, welcher hierdurch aber gut in der Hand gehalten werden kann.

Mit im Lieferumfang sind dabei mehrere Halterungen. So kannst du die Wärmebildkamera einfach in der Hand halten oder mithilfe der Halterungen auf ein Stativ oder an die Rückseite deines Smartphones montieren.

Aufgrund der kabellosen Natur bist du hier sehr flexibel und HIKMICRO legt entsprechende Halterungen bei.

Da die Mini-X kabellos ist, muss in dieser natürlich ein Akku integriert sein. Dieser hält ca. 4 Stunden und wird über einen USB-C-Port an der Seite geladen.

Leider besitzt die Mini-X kein Display oder andere Anzeigen. Wir haben lediglich einen Einschalter sowie eine 3-Segmente-Akkustandsanzeige.

Die Wärmebildkamera lässt sich also nicht „Standalone“ nutzen.

 

Kabellos via WLAN

Aber wie genau stellt die HIKMICRO Mini-X kabellos eine Verbindung zu deinem Smartphone her?

Die HIKMICRO Mini-X nutzt hierfür WLAN. So wird die Kamera NICHT in dein bestehendes WLAN-Netz eingebunden, sondern erstellt ein eigenes temporäres WLAN-Netz, mit welchem sich die App automatisch verbindet.

Über dieses temporäre WLAN-Netz wird dann das Bildsignal übertragen.

Beim Samsung Galaxy S25 Ultra wie auch beim iPhone 16 Pro Max funktionierte dies auch tadellos. Beim Pixel 10 Pro XL hingegen hatte ich leider Verbindungsprobleme.

 

Technische Daten und Messbereich

Die HIKMICRO Mini-X besitzt eine Auflösung von 256 x 192 Pixeln. 256 x 192 Pixel mögen im ersten Moment nicht viel klingen, sind es aber für eine Wärmebildkamera!

Beispielsweise hat die Bosch GTC 400 C nur eine Auflösung von 160 x 120 Pixeln, und das, obwohl die Bosch satte 900 € kostet.

Der Messbereich der Mini-X liegt dabei im Bereich von -20 °C (-4 °F) bis 350 °C (662 °F) bei einer Genauigkeit (laut Hersteller) von ±2 °C (±3,6 °F) / ±2 %. Auch dies ist sehr ordentlich!

In der App gibt es zwei Temperaturbereiche:

  • Bereich 1: -20 °C bis 120 °C
  • Bereich 2: 100 °C bis 550 °C

Eine gute und umfangreiche App

Um die Wärmebildkamera zu nutzen, benötigst du die HIKMICRO Viewer App. Diese hat bei mir auch tadellos am Samsung S25 Ultra funktioniert.

Um die Mini-X hinzuzufügen, musst du die App nach der Kamera suchen lassen und diese sollte die Mini-X von alleine finden. Dies war zumindest bei mir der Fall.

Auch die Verbindung funktionierte automatisch. Ab und an brauchte ich zwei Versuche, um eine Verbindung herzustellen, aber grundsätzlich bist du in weniger als 20-30 Sekunden bereit, loszumessen.

Erfreulicherweise läuft dabei das Wärmebild sehr schön flüssig und auch ohne große Verzögerung. Reichweitentechnisch sollte es keine Probleme geben, solange du und die Kamera sich im gleichen Raum befinden.

In der Live-Ansicht kannst du dann wie üblich das Wärmebild betrachten und die Kamera zeigt dir von Haus aus den wärmsten und kühlsten Punkt im Bild. Du kannst aber auch manuell Messpunkte hinzufügen, dies auch nachträglich.

So kannst du natürlich Wärmebilder aufnehmen und in der App speichern und exportieren. Hier kannst du im Nachhinein die Bilder noch mit zusätzlichen Messpunkten ausstatten oder sogar ganze Flächen messen.

In der Live-Ansicht lassen sich noch einige andere Bildparameter festlegen, wie Temperaturbereiche, die angezeigten Farben usw.

 

Auch mit Video

Die Mini-X kann nicht nur Wärmebilder aufzeichnen, sondern auch Videos. Bei Videos lassen sich aber nachträglich keine Messpunkte mehr hinzufügen.

 

Windows-Anwendung verfügbar

Es ist auch möglich, die Mini-X an einem Windows-PC/Notebook zu nutzen. Hierfür gibt es die HIKMICRO Analyzer Anwendungen, welche sehr umfangreich und schon auf einem professionellen Niveau ist.

Sofern ich es allerdings richtig sehe, musst du hierfür die Wärmebildkamera via USB-C mit deinem Computer verbinden.

 

Objektiv fokussierbar!

Die HIKMICRO Mini-X besitzt ein manuell fokussierbares Objektiv.

Hierdurch ist die Mini-X sowohl für Makroaufnahmen als auch für höhere Distanzen gut geeignet.

Dies kann ich auch im Test bestätigen. Die Wärmebildkamera ist sowohl für kleinere Bauteile, wie auf Mainboards, als auch für größere Flächen wie Fenster geeignet.

 

Sehr klares Bild

Auf den ersten Blick mag zwar die Auflösung von 256 x 192 Pixeln nicht übermäßig beeindruckend klingen, aber HIKMICRO scheint das Bild gut „hoch zu skalieren“.

So wirken die Aufnahmen erfreulich klar und sauber. Das sehen wir vor allem im Vergleich zur Bosch.

Es ist hier ganz klar ersichtlich, wie viel detaillierter das Wärmebild der HIKMICRO Mini-X verglichen mit der Bosch GTC 400 C ist.

Wichtig: Beide Wärmebildkameras bieten generell ein recht weitwinkliges Bild. Allerdings ist das Bild der Bosch noch etwas „weiter“ als das der Mini-X. Was nun besser ist, hängt von der jeweiligen Situation ab.

Für Elektronik würde ich das etwas weniger weitwinklige Bild der Mini-X bevorzugen, für Gebäude und den Bau eher das weitere Bild der Bosch. Aber beides ist gut für alle Anwendungen einsetzbar.

 

Messwerte plausibel?

Aber sind die Messwerte der HIKMICRO Mini-X auch soweit akkurat? Vergleichen wir diese hier erneut mit der Bosch GTC 400 C.

Es ist gut möglich, dass die Mini-X sogar genauer ist als die Bosch, sollten aber beide Wärmebildkameras ± die gleichen Messwerte liefern, werte ich dies als Zeichen für plausible Messwerte.

Zwar gibt es zwischen den beiden Wärmebildkameras kleinere Unterschiede, aber im Großen und Ganzen sind die Messwerte sehr ähnlich!

Dabei würde ich die Messwerte der Mini-X aufgrund der besseren Auflösung sogar als besser einstufen.

Gerade auf höheren Distanzen zeigt sich die Mini-X präziser.

 

Fazit

Die HIKMICRO Mini-X ist eine richtig gute kabellose Wärmebildkamera! Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht, wie gut die Bildqualität bei dem Preis ausfällt.

Mit 256 x 192 Pixeln schlägt die Mini-X sogar die deutlich teurere Bosch GTC 400 C (160 x 120 Pixel) um Längen. Das merkt man auch in der Praxis, die Bilder sind einfach viel detaillierter und klarer. Dazu kommt die kabellose Verbindung via WLAN, die richtig praktisch ist und dir deutlich mehr Flexibilität bietet als die USB-C-Varianten.

Besonders gefällt mir auch das fokussierbare Objektiv. Dadurch kannst du sowohl kleine Bauteile auf Platinen als auch ganze Räume problemlos analysieren. Die App funktioniert größtenteils tadellos und bietet alle Funktionen, die du brauchst.

Allerdings musst du mit ein paar Einschränkungen leben. Die Mini-X funktioniert nur mit Smartphone, Standalone geht nicht. Bei manchen Android-Geräten (wie dem Pixel) gab es bei mir Verbindungsprobleme. Und 4 Stunden Akkulaufzeit sind für längere Sessions etwas knapp.

Trotzdem klare Kaufempfehlung! Für den Preis bekommst du hier eine Wärmebildkamera, die sogar deutlich teurere Konkurrenten aussticht. Wenn du mit der Smartphone-Abhängigkeit leben kannst, ist die HIKMICRO Mini-X ein echter Geheimtipp. Gerade für Elektroniker und Handwerker, die eine flexible und genaue Wärmebildkamera brauchen, ohne ein Vermögen auszugeben.

Link zum Hersteller 

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Michael Barton
Michael Barton
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