Steckdosen-Modul BY213-G021Y: Praxis-Test der integrierten USB-Ladeports

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Wenn du nach günstigen Möbeln bei Amazon, eBay oder auch Temu suchst, wirst du über einige chinesische Anbieter stolpern, wie z.B. VASAGLE.

Diese bieten einige interessante Möbel an, welche teils über ein Steckdosen-Modul verfügen. Steckdosenmodul?

Ja, in den Möbeln ist teils ein Steckdosenmodul mit zwei Steckdosen und zwei USB-A-Ports integriert. Gerade bei Nachttischen sind die integrierten USB-Ports doch ganz praktisch.

Ich habe mittlerweile mehrere Möbel mit entsprechenden Modulen und habe mir jetzt die Frage gestellt, wie gut die USB-Ports sind?!

Das gleiche Modul mit zwei Steckdosen und zwei USB-Ports wird bei vielen Möbeln genutzt. Daher schauen wir uns dieses doch einmal im Detail an.

 

Ein Blick auf das Steckdosen Modul BY213-G021Y

Das Steckdosen Modul hört bei mir auf den Namen „BY213-G021Y“ und umfasst zwei Schuko-Steckdosen und zwei USB-A-Ladeports.

Das gleiche Modul habe ich in zwei verschiedenen Möbeln des Herstellers VASAGLE, aber auch in Möbeln anderer chinesischer Hersteller entdecken können.

Es scheint sich hierbei um ein „Standard“-Modul zu handeln.

Im Kern handelt es sich hierbei um eine Verlängerungssteckdose mit zwei Ports und einem 2-Meter-Kabel. Das Spannende für uns sind aber die beiden USB-A-Ports.

 

Die USB Ports

Die USB-A-Ports werden mit einer Leistung von 5 V und 2,1 A beworben, also 10,5 W.

Hierbei handelt es sich aber leider um die Leistung beider Ports gemeinsam! Jeder Port kann bis zu 2,1 A bereitstellen, übersteigt aber die kombinierte Leistung ca. 2,3 A, dann springt der Überstrom-Schutz an.

Dieser schaltet die Ports temporär ab und dann direkt wieder ein.

Die Ports unterstützen den BC1.2-Standard und geben sich als Apple 2,4 A und Samsung 2 A fähig zu erkennen. Der Support für Apple 2,4 A Protokoll ist etwas merkwürdig, da die Ports nur 2,1 A schaffen.

Hierbei handelt es sich aber nur um Standard-Ladeprotokolle und nicht um Schnellladeprotokolle!

 

2,1 A sind wirklich möglich

Wie beworben können die beiden USB-A-Ports eine Leistung von bis zu 2,1 A bereitstellen. Es ist sogar etwas Luft nach oben vorhanden, auf bis zu 2,3 A, ehe der Überstromschutz die Ports abschaltet.

Allerdings sind USB-A-Ports im Jahr 2025 nicht mehr ideal um Smartphones und Tablets zu laden!

Moderne Smartphones laden in der Regel nur sehr langsam an regulären USB-A-Ports, wie wir diese hier haben.

Die meisten Android-Smartphones sind hier auf rund 7,x W limitiert oder weniger.

 

Etwas hohe Spannung

Auffällig während des Tests war die Spannung der USB-A-Ports.

Die Spannung der USB-A-Ports steigt unter Last an und kratzt hier an der 5,3V-Grenze. Dies ist in der Theorie etwas hoch.

Der USB-Standard erlaubt eine maximale Spannung bei USB-A-Ports von „lediglich“ 5,25 V, welche hier in gewissen Last-Situationen überschritten werden.

Ist dies dramatisch? Jein, gut ist es nicht, aber da wir nur minimal über dieses Limit kommen, wird dies in der Praxis vermutlich keine Probleme machen, zumal ein Ladekabel immer für einen gewissen Spannungsabfall sorgt.

 

Interessante Effizienz

Zunächst ist positiv hervorzuheben, dass das Steckdosen-Modul im Leerlauf praktisch keinen Strom verbraucht. So war hier die Leistungsaufnahme unter der Messgrenze meines Messgerätes.

Aber was ist mit der Effizienz?

Diese ist etwas wild. So haben wir mit 79 % eine sehr gute Effizienz bei niedriger Last, was besser ist als bei vielen High-End-Ladegeräten. Allerdings überschreitet die Effizienz unter höherer Last nicht die 81 %.

Das ist nicht furchtbar, aber verglichen mit guten USB-Ladegeräten schon etwas niedrig, selbst für ein USB-A-Ladegerät.

 

Ein Blick ins Innere

Werfen wir einen kleinen Blick ins Innere des BY213-G021Y.

Grundsätzlich ist das Innere des Steckdosen-Moduls sehr aufgeräumt und sauber gearbeitet.

Allerdings ist der Aufbau super simpel! So sind die Adern für die Steckdosen mit einem Außendurchmesser von 2 mm recht dünn, aber ausreichend. Ich gehe hier von einem Innendurchmesser von 1,5 mm aus, was in der Theorie das Minimum für eine 16-A-Steckdose ist.

Das USB-Modul ist ebenfalls extrem einfach und „günstig“ gebaut. Allerdings sehe ich hier auf den ersten Blick keine Design-Sünde.

So ist vor allem die Separierung großzügig.

 

Fazit

Grundsätzlich ist bei solchen „Bonus“-USB-Ladeports bei Möbeln und auch einfachen Steckdosenleisten immer etwas Vorsicht geboten.

So würde ich die USB-Ports des BY213-G021Y Steckdosen-Moduls meiner VASAGLE-Möbel auch nicht oder nur sehr bedingt für Smartphones und andere größere Geräte empfehlen.

So ist das Laden moderner Smartphones via USB-A grundsätzlich sehr langsam und die Qualität der USB-A-Ports hier ist lediglich als ausreichend zu bezeichnen.

Allerdings für beispielsweise Smart-Home-Systeme, Gateways oder einen USB-Ventilator kannst du die Ports des VASAGLE-Steckdosen-Moduls aus meiner Sicht mit gutem Gewissen verwenden. Gerade aufgrund der recht ordentlichen Effizienz bei sehr niedriger Last.

Qualitativ sind die USB-Ports hier also nicht furchtbar, aber sind eher die Kategorie „So günstig gebaut wie möglich, ohne dass sie gefährlich sind“.

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Michael Barton
Michael Barton
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