Die INSTAR IN-9020 im Test, eine massive Überwachungskamera mit optischem Zoom!

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Überwachungskameras liegen im Trend. Fast jeder große Elektronikhersteller, ob nun Samsung, Google, Netatmo, Ring, Bosch usw. hat diverse Modelle im Sortiment.

Allerdings sind diese Modelle meist zum einen als Cloud Speicher Modell ausgestattet, zum anderen von den Features meist soweit abgespeckt wie möglich, der Einfachheit zuliebe.

Was aber wenn man „mehr“ möchte? Mehr Funktionen, mehr Kontrolle über die eigenen Daten und auch mehr Professionalität?

Dies versucht INSTAR mit seinen Modellen zu bieten. Die IN-9020 stellt hierbei so etwas wie INSTARs Flaggschiff Model dar, mit 4x optischem Zoom, Full HD Video und der Möglichkeit die Kamera zu drehen und zu schwenken.

Aber wie gut ist die IN-9020 von INSTAR in der Praxis wirklich? Finden wir dies im Test heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an INSTAR für das Zurverfügungstellen der IN-9020 für diesen Test.

 

Die INSTAR IN-9020 im Test

Bei der INSTAR IN-9020 handelt es sich um eine große Dome Kamera. Die Betonung liegt auf GROSSE, denn die INSTAR IN-9020 ist gerade verglichen mit den aktuell populären Smart Home Kameras von Netgear, Ring, Bosch usw. geradezu riesig.

Auch das Gewicht ist mit 1,5Kg sehr hoch. Dies liegt vor allem an dem Gehäuse, welches zu großen Teilen aus Aluminium besteht, und der Aufhängung, die anscheinend aus Eisen ist.

Durch diese große Größe strahlt die IN-9020 von Anfang an eine gewisse Professionalität aus. Dies ist eine Kamera welche man auch problemlos an einer Botschaft oder Bank erwarten könnte.

Sucht Ihr allerdings eine dezente Kamera, dann ist die INSTAR IN-9020 ganz klar die falsche Wahl!

Grundsätzlich lässt sich die Kamera in drei Teile unterteilen, der untere Teil, der die Kamera und IR LEDs beherbergt, die obere Abdeckung und die Halterung.

Der untere Teil der INSTAR IN-9020 beherbergt mittig die Full HD Kamera und sechs sehr große IR LEDs. Diese IR LEDs sollen laut INSTAR eine Reichweite von 20-25 Metern haben, was auch gut hinkommt.

Diese Kombination aus IR LEDs und Kameramodul, lassen sich über einen Motor zunächst vertikal um bis zu 90 Grad schwenken. Mein Tipp hängt die Kamera lieber etwas weiter oben auf, denn die INSTAR IN-9020 kann sich besser und auch weiter nach unten drehen als nach oben.

Ebenfalls integriert ist auch ein Motor für das horizontale Drehen der Kamera. Dieser schafft sogar bis zu 355 Grad, also fast eine vollständige Umdrehung.

Natürlich muss die INSTAR IN-9020 auch mit Netzwerk und Energie versorgt werden. Ersteres geschieht wahlweise über WLAN oder LAN.

Für die Nutzung via WLAN besitzt die IN-9020 einen kleinen Antennenanschluss auf der Oberseite. Die passende Stabantenne liegt natürlich bei.

Für Strom und LAN liegt ein passendes Kabel bei, welches sich am Ende in die jeweiligen Anschlüsse aufteilt. Im Gegensatz zu früheren INSTAR Kamera ist dieser Kabelstrang aber nicht fest mit der Kamera verbunden!

Dies macht die Installation deutlich einfacher. Ihr müsst kein dickes Loch mehr in die Wand bohren, sondern ein einfacher Kabelkanal reicht um das Kabel von innen zur Kamera zu führen. Das beiliegende Kabel ist auch ausreichend lang.

Theoretisch könnt Ihr auch außen eine Kabelbox oder Ähnliches installieren, allerdings legt INSTAR nur ein „indoor“ Stecker-Netzteil bei.

Die Befestigung an der Wand erfolgt über eine Art „Arm“, welcher die Kamera wie einen Tannenzapfen in einem gewissen Abstand zur Wand hält. Der Kabelstrang verläuft dabei durch diesen Arm und kann unter der Halterung in einem Loch verschwinden.

Die Halterung wirkt extrem Massiv! Achtet aber auf eine solide befestigen, denn Kamera + Halterung sind nicht gerade leicht.

 

Einrichtung und Software

Die Einrichtung und allgemein die Nutzung von INSTAR Überwachungskameras ist wirklich hervorragend dokumentiert. Hier gibt es keinen Hersteller der dies besser macht.

INSTAR bietet eine „virtuelle“ Anleitung unter https://install.instar.de/ an. Diese leitet Euch in einfachen Schritten durch die komplette Installation und das auch in klarem Deutsch.

Grob zusammengefasst, Ihr verbindet die Kamera mit Strom und Netzwerk und müsst anschließend deren IP Adresse in Euren Webbrowser eingeben.

Selbst wenn Ihr die INSTAR IN-9020 später kabellos nutzen wollt, würde ich Euch empfehlen die Ersteinrichtung per LAN durchzuführen, dies ist am leichtesten.

Die IP Adresse ist bei jedem Netzwerk anders, um diese herauszufinden bietet INSTAR ein Tool für Windows, MacOSX und Linux an. Alternativ könnt Ihr auch auf dieses Tool verzichten, sofern Ihr wisst wie Ihr über Euren Router an die IP-Adresse kommt.

Im Webinterface angelangt, müsst Ihr ein Passwort vergeben, könnt die IP Adresse ändern und einen Webzugriff festlegen, falls gewünscht. Auch könnt Ihr hier wählen ob Ihr die Kamera per LAN oder WLAN betreiben wollt!

Kurzum die Einrichtung der INSTAR IN-9020 ist absolut schnell und problemlos gemacht.

 

Feature und Benutzeroberfläche

INSTAR bietet Euch zwei Möglichkeiten auf die Überwachungskamera zuzugreifen. Ihr könnt das Webinterface nutzen, oder die INSTAR Apps.

INSTAR bietet seine App wirklich für ALLE erdenklichen Plattformen an, dabei sind natürlich IOS und Android, aber auch „exotischere“ wie Amazon Fire, Windows Phone oder sogar eine Windows 10 Desktop App.

Die Apps haben auch den Vorteil, dass sich hier gleich mehrere Kameras verwalten bzw. hinterlegen lassen.

Über die INSTAR App könnt Ihr Benachrichtigungen erhalten, die Live Ansicht betrachten und Aufnahmen auswerten.

Wollt ihr allerdings Detaileinstellungen verändern, dann müsst Ihr auf das WebInterface wechseln. Dies ist aber auch nicht schlimm, denn das WebInterface ist wirklich gut gelungen!

Ruft Ihr dieses auf, erwartet Euch zunächst die Live Ansicht der IN-9020 inklusive der Möglichkeit in das Bild zu zoomen und die Kamera zu drehen/schwenken. Auch könnt Ihr auf der Startseite manuell Videos aufzeichnen und Bilder machen.

Aber natürlich erwartet niemand, dass Ihr den ganzen Tag vor der Live Ansicht sitzt, daher gibt es die sogenannten Alarme.

Diese lassen sich in den Einstellungen einrichten. Hier könnt Ihr bis zu vier unterschiedliche Bereiche im Bild festlegen, welche auf Bewegungen überwacht werden sollen.

Für jeden dieser Bereiche könnt Ihr auch eine andere Intensivität festlegen, praktisch wollt Ihr beispielsweise einen Busch im Garten ausklammern, der sich im Wind bewegt.

Lediglich wenn Ihr die Kamera dreht, sind natürlich alle Bereiche völlig verschoben und Ihr müsst diese neu Konfigurieren. Dies könnte man vielleicht noch etwas verbessern, beispielsweise, dass man sich eine Position merken kann, welche die Standard Position ist, auf welche ausschließlich die gewählten Bereiche angewendet werden.

Wird nun eine Bewegung erkannt, kann die Kamera Euch aufs Smartphone eine Benachrichtigung senden, ein Video aufnehmen, Fotos machen, Euch eine Mail senden usw.

Ihr könnt hier frei auswählen welche dieser Punkte die INSTAR IN-9020 ausführen soll. Auch könnt Ihr einen Zeitplan festlegen wann die Alarme aktiv sein sollen. Wollt Ihr nur nachts benachrichtigt werden, ist dies möglich.

In den Einstellungen könnt Ihr zudem noch diverse andere Optionen verstellen. Beispielsweise könnt Ihr Kontrast, Helligkeit, Farben usw. für das Bildanpassen, einen Benachrichtigungsserver hinterlegen und noch vieles mehr.

Was den Funktionsumfang angeht, ist das INSTAR System absolute Weltklasse!

Im Übrigen, abseits der Alarme ist auch eine konstante Videoaufnahme auf die interne Speicherkarte möglich.

 

Wo werden die Aufnahmen gespeichert?

Was das Speichern der Aufnahmen angeht, bietet Euch INSTAR bei all seinen Kameras eine sehr große Flexibilität, so auch bei der INSTAR IN-9020.

Ihr könnt zunächst natürlich Videos und Bilder auf der internen MicroSD Speicherkarte speichern. Im Falle von Alarm können aber auch Aufnahmen auf einen FTP Server Eurer Wahl übertragen werden, Fotos Euch per Mail gesendet werden, oder es kann die INSTAR Cloud genutzt werden.

Dies ist ein Punkt, den ich sehr an den INSTAR Kameras schätze, diese Flexibilität. Gerade in einem geschäftlichen Umfeld muss man sich große Gedanken um Datenschutz machen.

Dieser ist bei der INSTAR IN-9020 voll gewährleistet! Wenn Ihr dies nicht wollt, verlassen keine Daten/Aufnahmen Eure Infrastruktur.

Wollt Ihr Cloud-Aufnahmen, um auch bei Brand usw. abgesichert zu sein, könnt Ihr dies auch aktivieren, falls nicht, dann nicht.

Habt Ihr ein Synology oder Qnap NAS könnt Ihr auch die dort vorhandene Surveillance Station nutzen.

Klasse!

Lediglich bei der Verwaltung der Aufnahmen müsste INSTAR noch etwas nachbessern. Diese werden Euch einfach alle chronologisch aufgelistet und man muss sich hier gegebenenfalls etwas durchquälen ehe man das findet was man sucht.

 

Bildqualität

INSTAR setzt bei der IN-9020 auf einen 1/3 Zoll Full HD Sensor aus dem Hause Panasonic. Dieser ist mit einer Zoom Linse ausgestattet!

Ihr habt bei der INSTAR IN-9020 einen 4x optischen! Zoom. Dieser erfordert auch einen Autofokus welcher bei der IN-9020 vorhanden ist. Die meisten normalen Überwachungskameras besitzen eine Linse mit Fix Fokus.

Hierdurch bietet die INSTAR IN-9020 ein vergleichsweise scharfes Bild! Was Farben und Kontrast angeht, sieht man zwar ganz klar, dass es sich um eine Überwachungskamera und nicht um ein Smartphone handelt, aber dennoch lassen sich alle wichtigen Details gut erkennen!

Ich würde die Bildqualität als leicht überdurchschnittlich einstufen.

Dies gilt auch für die Nacht, wo die INSTAR IN-9020 dank der vergleichsweise starken IR-LEDs fast sogar noch etwas mehr überzeugen kann, sofern man nicht völlig in die ferne Nacht zoomt.

Der Blickwinkel der Kamera schwankt zwischen sehr breiten 120 Grad und sehr schmalen 36 Grad, je nach Zoom Stufe. Zum Vergleich ein normales Smartphone hat meist um die 80 Grad Blickwinkel.

Bonuspunkte gibt es für die erfreulich leisen Motoren in der Kamera. Selbst auf kurze Distanz ist diese beim Drehen und Schwenken kaum hörbar.

 

Fazit

Die INSTAR IN-9020 ist eine sehr teure aber gute Überwachungskamera für alle Nutzer mit etwas höheren Ansprüchen!

Wollt Ihr nur eine Außenüberwachungskamera die schnell und simpel arbeitet, gibt es sicherlich bessere und günstigere Modelle. Die INSTAR IN-9020 richtet sich eher an die erweiterten Nutzer oder Geschäftskunden.

Wollt Ihr fast völlig frei sein, wo Ihr die Aufnahmen speichert? Egal ob nun auf der Kamera, auf einem NAS oder in der Cloud?

Wollt Ihr detaillierte Einstellungsmöglichkeiten und das Maximum an Datenschutz?

Wollt Ihr eine massive Kamera mit guter Bildqualität und 4x Zoom?

Dann ist die INSTAR IN-9020 vielleicht genau die richtige Kamera für Euch! Auch wenn diese mit über 300€ schon einen saftigen Preis hat.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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