Ein Notebook mit IPS 2736 x 1824 Display, 6GB RAM, Aluminium Gehäuse, Quad Core und Windows 10 für unter 300€?! Klingt zu gut um wahr zu sein, oder?
Jedoch genau dies bietet CHUWI mit dem LapBook 12.3 an und zwar für rund 270€.
Natürlich handelt es sich hierbei um ein China Notebook, daher ist eine überdurchschnittliche Preis/Leistung keine große Überraschung. Aber dennoch wirkt das Gebotene hier auf dem Papier schon sehr stark.
Daher musste ich mir das gute Stück doch einmal in der Praxis anschauen. Kann das CHUWI LapBook 12.3 im Test überzeugen? Finden wir es heraus!
Achtung bei der Bestellung!
Das CHUWI LapBook ist nur aus Asien/China zu bekommen, daher auch der günstige Preis. Bei der Bestellung müsst Ihr natürlich etwas vorsichtig sein. Zum einen sind natürlich Garantieprobleme recht schwer durchzusetzen, zum anderen könntet Ihr bei solch hohen Summen mit dem Zoll in Kontakt kommen. Hier könnten nochmals rund 19% zusätzlich anfallen.
Bedenkt dies bitte, ansonsten bestellt bei Gearbest. Diese bieten den Germany Express an, hier kümmert sich Gearbest um die Zollabwicklung und Ihr habt damit nichts damit zu tun.
Mehr zu dem Thema aus Asien Bestellen habe ich hier zusammen gefasst.
Das CHUWI LapBook 12.3 im Test
CHUWI setzt beim LapBook auf ein komplettes Aluminiumgehäuse. Dieses macht einen wirklich sehr guten Eindruck! Das Notebook wirkt unheimlich robust und massiv, allerdings ist dieses im Gegenzug auch kein Leichtgewicht.
Wobei dies sehr relativ ist, ich bin von einem Dell XPS 13 und Apple MacBook hier vielleicht etwas verwöhnt.
Woran man allerdings den Preis etwas erkennt, sind die Displayränder. Das 12.3 Zoll Notebook ist ein Stück weit größer als mein 13,3 Zoll Dell XPS, was natürlich auch am ungewöhnlichen 3:2 From Faktor liegt.
Das LapBook 12.3 ist schon recht kompakt, aber auch nicht super kompakt. Dies ist aber Kritik auf einem sehr hohen Level. Es handelt sich beim LapBook um ein unter 300€ Notebook, auf den Preis würde vermutlich niemand anhand der Haptik und Optik kommen.
Bei der Optik ist CHUWI keine Experimente eingegangen. Die Oberseite des Notebooks ist komplett aus Aluminium und besitzt lediglich ein kleines CHUWI Logo. Ähnliches im Innenraum, viel Aluminium und eine „Insel Tastatur“ mit ausreichend großem Trakpad. Negativ fallen erneut nur die Displayrahmen auf, welche recht großzügig sind.
Bei den Anschlüssen hat CHUWI auf nichts verzichtet und bietet ordentliche I/Os. Am linken Rand finden wir den Ladeport, einen USB 3.0 Port und einen HDMI Anschluss. Auf der rechten Seite ist ein USB 2.0 Port, der Kopfhörer Ausgang und ein microSD Karten Slot.
Das einzige was mir etwas fehlt wäre ein USB C Port, über welchen man das Notebook im Optimalfall auch aufladen könnte.
Das beiliegende deutsche Ladegerät ist nur mäßig gut. Es handelt sich um ein 08/15 12V 2A Netzteil mit einem recht kurzen Kabel, dafür ist das Netzteil aber auch recht kompakt.
Das CHUWI LapBook besitzt im Übrigen keinen Lüfter! Das Notebook ist passiv gekühlt und damit auch komplett leise.
Etwas erstaunt war ich beim Umdrehen des Laptops. Dieses besitzt auf der Unterseite einen einfach zu erreichenden m.2 Slot für eine SSD. Also ja es wäre möglich den recht klein dimensionierten Speicher sehr einfach zu erweitern.
Anmerkung, dieser Slot scheint nur kurze SATA m.2 SSDs zu fassen, wie diese , mangels passender SSD habe ich das Ganze allerdings nicht getestet.
Software
Das CHUWI LapBook 12.3 setzt auf stinknormales Windows 10, jedoch lediglich mit englischer/chinesischer Sprache. Die englische Version ist hier aber zu 100% Englisch und nicht dieser englisch- chinesisch Mix wie bei anderen Notebooks.
Solltet Ihr die Deutsche Sprache wünschen, wäre es natürlich kein Problem einfach Windows neu zu Installieren.
Dies habe ich allerdings gelassen, denn das Windows 10 was hier zum Einsatz kommt, ist wirklich schön sauber. Damit meine ich zum einen, dass dieses virenfrei (man weiß ja nicht bei chinesischen Produkten) ist und zum anderen, dass es keinerlei vorinstallierte Software gibt außer den nötigen Treibern.
Vorbildlich CHUWI! Windows war zudem vollständig aktiviert und im Gegensatz zu anderen Asia Tablets nicht bereits eingerichtet. Beim ersten Start hat mich der völlig normale Windows 10 Einrichtungsbildschirm erwartet.
Nur der freie Speicher ist mit lediglich 37GB nicht übermäßig groß.
Display
Das CHUWI LapBook verfügt über ein 12,3 Zoll Display. Bei günstigen Notebooks ist das Display in der Regel meist ein Problem.
Gute Displays sind teuer, daher ist dies meist das erste an dem gespart wird, zumal es im Vorhinein nicht möglich ist sich dieses anzusehen.
Umso erstaunter war ich vom Display des CHUWI LapBook! Dieses 12,3 Zoll Display löst mit satten 2736 x 1824 Pixeln auf, das ist eine Auflösung oberhalb von Full HD.
Aber nicht nur die Auflösung stimmt, auch das Panel selbst ist erstaunlich gut. CHUWI setzt hier auf ein IPS Panel.
Bei normalen Notebooks die man im deutschen Handel bekommen kann, sind IPS Panels in der unter 600€ Preisklasse meist immer noch eine Seltenheit, um so erstaunlicher, dass sich solch eins hier in diesem unter 300€ Notebook finden lässt.
IPS Panels bringen gute Blickwinkel und meist etwas bessere Farben als TN Panels, so auch hier.
Das Display des CHUWI LapBook ist echt gut! Ich habe Acer Notebooks für 900€ mit schlechteren Displays gesehen.
Farben sind zwar nicht unbedingt „leuchtend“ aber vollkommen in Ordnung, zumal das Display matt und nicht hochglänzend ist. Blickwinkel sind top und auch Kontraste soweit in Ordnung.
Es handelt sich hier im Übrigen um das gleiche Display Panel wie im Microsoft Surface 4 Pro, was schon einiges aussagt!
Eingabegeräte
Beginnen wir bei dem Trackpad. Dieses besitzt beim LapBook eine ordentliche Größe und eine angenehme matte Textur. Die Maustasten sind unterhalb des Trackpads eingelassen und können durch Drücken aktiviert werden.
Das Klickgefühl der Tasten ist erfreulich gut und knackig! Auch das Tracking des Trackpads ist gut, wenn nicht sogar sehr gut! Zwar hat dieses etwas Probleme, wenn man beispielsweise mit zwei Händen oder zu vielen Fingern auf diesem navigiert, aber in der Praxis ist das Pad gut einsetzbar.
Die normalen Bewegungen und auch Klicks werden sauber erkannt!
Wie sieht es mit der Tastatur aus? Diese ist sehr interessant beim CHUWI LapBook! Der Hersteller setzt hier auf relativ „kleine“ Tasten welche einen relativ hohen Abstand zueinander haben und recht weit hoch stehen.
Dafür bieten die Tasten aber einen recht tiefen Druckpunkt, sehr ungewohnt wenn man von einem Apple MacBook kommt.
Ungewohnt aber auch nicht schlecht! Die Tasten fühlen sich knackig an und das Tippen geht nach kurzer Eingewöhnung gut von der Hand. Aufgrund des Aluminiumgehäuses lässt sich die Tastatur auch überhaupt nicht eindrücken, sondern ist angenehm straff.
Jedoch würde ich ich das CHUWI LapBook nur sehr bedingt für Vielschreiber empfehlen. Warum? Das Tastatur Layout! Wie bei den meisten asiatischen Notebooks besitzt auch das LapBook kein deutsches Tastatur Layout, sondern lediglich das amerikanische.
Das amerikanische Layout ist grundsätzlich nicht allzu weit von unserem entfernt, und wenn man dieses in Windows auf DE umstellt sind alle Tasten an der Stelle wo diese auch bei einer normalen deutschen Tastatur sind.
Lediglich die Beschriftung der Tasten ist halt anders. Y und Z sind getauscht und auf den üöä Tasten liegen Sonderzeichen.
Das Ganze erfordert natürlich etwas Gewöhnung, ist aber sicherlich machbar. Solltet Ihr mit dem Layout klar kommen super! Denn die Tastatur ist gut!
Lautsprecher
Das CHUWI LapBook besitzt zwei Lautsprecher auf der Unterseite. Ja günstige Notebooks und Tablets sind meist keine Klangwunder, so auch hier.
Die Lautsprecher sind ausreichend, was mehr ist als bei vielen anderen vergleichbaren Geräten. Diese sind klar und gut verständlich. Kratzen oder ähnliches gibt es nicht, dafür ist allerdings auch die Lautstärke auf 100% nicht übermäßig hoch.
Kurzum ja die Lautsprecher reichen für das gelegentliche Youtube Video aus, sind aber auch nicht die Stärke des Notebooks.
Performance und Leistung
Im CHUWI LapBook 12.3 steckt ein Intel Celeron N3450 Prozessor in Kombination mit 6GB RAM. Achtet beim Bestellen ein wenig auf Eure genaue Konfiguration, wie meist üblich gibt es das LapBook auch in unterschiedlichen Ausstattungen.
Die hier getestete Version ist allerdings die günstigste Version. Lasst Euch von dem Intel „Celeron“ Prozessor nicht allzu sehr abschrecken. Ich weiß Intel Celeron steht nicht unbedingt für „Top Leistung“, aber der hier verwendete Vierkerner ist ordentlich.
Zwar ist auch der N3450 kein Leistungsmonster, aber dieser bietet gut über 50% mehr Leistung als beispielsweise ein Intel Atom x5 Z8300. Liegt aber rund 40% hinter einem Core m3-6Y30.
Gaming ist natürlich auf dem LapBook 12.3 nur sehr bedingt möglich. Minecraft ohne Mods läuft, auch ältere Spiele wie CSS oder Klassiker wie Age of Empires. Aber selbst moderne ESport Titel wie CS Go laufen auf minimaler Auflösung nur sehr grenzwertig.
Jedoch im Alltag macht das CHUWI LapBook eine ganz gute Figur. Dies ist allerdings auch auf den recht großzügig dimensionierten RAM zurückzuführen. 6GB RAM ist mehr als genug um einige Tabs in Google Chrome offen zu haben und gleichzeitig ein Word Dokument zu Bearbeitung und Musik via Spotify zu hören.
Bei solchen Anwendungen zeigt sich das LapBook auch recht reaktionsfreudig und zügig. Hierzu trägt auch sicherlich das flotte OnBoard WLAN bei, welches sogar das 5GHz Band und den AC Standard unterstützt.
Etwas weniger flott ist der verbaute Speicher. Diese kommt lesend auf rund 150MB/s und schreibend auf 50MB/s. Klingt wenig imposant, ist es auch nicht, allerdings praktisch ist der Speicher ausreichend schnell.
Vom Betätigen des Einschalters bis auf den Desktop (Kaltstart) benötigt das CHUWI LapBook gute 28 Sekunden. Auch im Alltag konnte ich kein Stottern erkennen, welches man auf die SSD zurückführen könnte.
Akku
Das CHUWI LapBook verfügt über einen 60Wh starken Akku. An sich eine recht große Kapazität für ein solch kompaktes Notebook mit vergleichsweise energiesparender Hardware. Wie sieht es in der Praxis aus?
Mittelmäßig würde ich sagen. Beim normalen Webbrowsen und Office Betrieb konnte ich eine Akkulaufzeit von rund 5,5-6 Stunden erzielen, bei einer 60% Display Helligkeit. Hierbei war das Notebook allerdings noch recht frisch, also nur wenige Hintergrundanwendungen.
Daher würde ich schätzen, dass man praktisch vermutlich auf rund 5 Stunden normale Nutzung kommt. Sollte man wirklich Akku sparen wollen, also Displayhelligkeit Minimum usw., kann man an der 7 Stunden Marke kratzen. Im Gegenzug, wenn man natürlich das Notebook dauerhaft unter Volllast setzt, kann dieses auch nach rund 2,5 Stunden leer sein.
Aber dennoch sind das Laufzeiten, die ich als okay einstufen würde.
Fazit
Ich bin vom CHUWI LapBook 12.3 regelrecht schockiert! Es ist einfach beeindruckend wie viel Leistung dieses Notebook für unter 300€ bietet.
Mit Leistung meine ich auch unter anderem wirklich die Rechenleistung. Der Intel N3450 in Kombination mit 6GB RAM ist doch schon stark! Hier spürt man im Alltag durchaus einen recht großen Leistungssprung verglichen mit den 08/15 Intel Atom Notebooks. Auch die 6GB RAM sind fürs Websurfen mit vielen offenen Tabs ideal.
Klar es gibt noch viel Luft nach oben bei der Rechenleistung, aber für den normalen Alltag reicht das hier Gebotene oftmals sicherlich bereist vollkommen aus.
Neben der Leistung ist auch die Haptik und Verarbeitung ein großer Pluspunkt. Das CHUWI LapBook ist wirklich solide und robust gebaut. Auch ist das Notebook nicht übermäßig schwer oder dick, allerdings ist dieses auch kein Federgewicht.
Hinzu kommen die sehr ordentlichen Eingabegeräte. Die Tastatur ist gut, so auch das Trackpad. Was ebenfalls gut, wenn nicht sogar hervorragend ist, ist das Display. Eine Auflösung von 2736 x 1824 und ein IPS Panel in dieser Preisklasse ist einfach der Wahnsinn!
Bei der ganzen Freude über die gute Leistung des Notebooks darf man allerdings auch nicht die Schwächen vergessen, so viele sind dies gar nicht. Die erste wäre die Tastatur. An sich ist diese ganz ordentlich, jedoch leider nur mit englischem Layout. Klar, wenn man sich die Deutsche Tastatur gut eingeprägt hat und weiß wo üäö positioniert sind, ist das kein größeres Hindernis, aber dennoch ist das Tastatur Layout sicherlich das größte Hindernis des CHUWI.
Das zweite was mich etwas gestört hat, ist die Größe. Das LapBook ist relativ groß für seine 12,3 Zoll und entspricht eher normalen 13-14 Zoll Geräten. Gut dies ist aber vermutlich dem günstigen Preis geschuldet. Auch ein USB C Ladeport wäre sicher klasse, aber den kann man bei einem 2xx€ Notebook vermutlich ebenfalls nicht erwarten.
Kurzum, Ihr erhaltet mit dem CHUWI LapBook 12.3 für unter 300€ ein vergleichsweise flottes Notebook mit satten 6GB RAM, einem tollen Display, einer soliden Akkulaufzeit und einer Verarbeitung, welche die diversen Dell, HP, Lenovo Plastikbomber vor Neid erröten lässt.
Mehr Leistung bekommt man für das Geld nicht! Im Gegenzeug müsst Ihr lediglich mit dem englischen Tastatur Layout und der fehlenden Garantie leben.
Positiv
- Tolles Display
- Hochwertige Verarbeitung
- 6GB RAM
- 5GHz WLAN AC
- Erweiterbarer Speicher…..
Negativ
- …… interner Speicher recht klein