Überwachungskameras gibt es sehr viele auf dem Markt. Hier ist es oftmals nicht ganz einfach herauszufinden welche das optimale Modell für einen ist.
Die HiKam Q7 ist aktuell bei Amazon eins der beliebteren Modelle. Dies liegt natürlich auch am recht fairen Preis von rund 80€.
Aber kann die Kamera auch abseits vom günstigen Preis überzeugen? Versuchen wir dies in einem Test herauszufinden! Kann die HiKam Q7 überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an HiKam für das Zurverfügungstellen der Q7 für diesen Test.
Die HiKam Q7 im Test
Die HiKam Q7 besitzt einen integrierten Motor, welcher die Kamera horizontal und vertikal schwenken kann.
Daher ist die Q7 auch eine etwas größere Kamera, wer also ein völlig unauffälliges Modell sucht ist hier nicht unbedingt an der richtigen Adresse.
Die HiKam besteht vollständig aus weißem Plastik. Ich denke, es wäre falsch zu sagen, dass die Q7 hübsch wäre, funktional trifft es eher.
Die Kamera besitzt eine Art „Fuß“ auf welchem die eigentliche Kamera aufgesetzt ist, dieser Aufbau ist für die Motorsteuerung notwendig.
Auf der Front findet sich die recht auffällige Kameralinse, wie auch 11 IR LEDs um diese, letztere sorgen für die Nachtsicht.
Auf der Rückseite finden wir die Anschlüsse für das Netzteil, das Netzwerk und zwei Antennen. Warum zwei Antennen? Die erste Antenne ist für WLAN, die zweite Antenne für Zusatzmodule.
Diese Zusatzmodule sind beispielsweise Kontaktsensoren für Türen usw.
Ebenfalls auf der Rückseite ist der Steckplatz für die microSD Speicherkarte. HiKam legt auch freundlicherweise eine 8GB Speicherkarte bei. Ihr könnt aber auch Speicherkarten mit bis zu 32GB nutzen.
Einrichtung
Ein oftmals etwas komplizierter Punkt ist es eine Überwachungskamera überhaupt ins Netzwerk einzubinden. Wie bekommt man die WLAN Zugangsdaten auf die Kamera?
HiKam nutzt hier ein sehr interessantes Verfahren. Dies hat Euch natürlich nur zu interessieren, wenn Ihr die Kamera auch per WLAN nutzen wollt und nicht kabelgebunden.
Solltet Ihr die Kamera einfach via LAN verwenden wollen ist die Einrichtung sehr einfach. Ladet Euch die HiKam App herunter, eine Nutzung von einem Desktop PC ist nicht möglich, und startet diese.
Beim ersten Start müsst Ihr Euch ein Konto anlegen. Dieses ist aber sehr einfach gehalten, Ihr müsst lediglich einen Benutzername und Passwort angeben, keine Mail Adresse oder Ähnliches.
Ist dies geschafft, wählt das kleine Plus in der App. wenn Ihr Eure Kamera via LAN verbunden habt, sollte die App die Kamera sofort erkennen.
Wollt Ihr diese via WLAN verbinden, generiert die App einen QR Code, in welchem Eure WLAN Daten enthalten sind.
Diesen QR Code müsst Ihr vor die Kamera halten. In der Theorie erkennt die Kamera den QR Code und spielt die Daten ein.
Praktisch hat dies bei mir nach einigen Versuchen auch geklappt. Hier braucht Ihr etwas Geduld und müsst ein wenig mit dem Abstand spielen bis die HiKam Euch mit einem „Dong“ bestätigt, dass der Code erkannt wurde.
Hiernach geht alles sehr schnell und die Kamera wird in der Übersicht angezeigt.
Die HiKam App
Die HiKam App ist „Okay“. Ein Design refresh wäre aber sicherlich auch nicht das Schlechteste.
Ich würde sagen das Motto ist hier Funktion über Design. Die Funktion ist auch durchaus gegeben. Auf der Startseite findet Ihr alle verbundenen Kameras aufgelistet, es ist also möglich, mehr als eine HiKam mit der App zu verbinden.
Hier habt Ihr die Möglichkeit entweder die Live -Ansicht aufzurufen oder die Einstellungen der Kamera zu modifizieren.
Beginnen wir bei der Live -Ansicht. Diese ist sehr schön klar und sauber aufgebaut. Was die Qualität der Live -Vorschau angeht, habt Ihr drei Optionen, HD, SD und LOW je nachdem wie gut Eure Netzwerkverbindung ist. Im lokalen Netzwerk solltet Ihr in der Regel immer auf HD stellen können, solltet Ihr via Internet auf die Kamera zugreifen, was natürlich auch möglich ist, solltet Ihr vielleicht eine niedrigere Qualität wählen.
Ebenfalls in der Live Ansicht ist es, natürlich möglich die HiKam Q7 zu steuern, also die Kamera via Motor zu drehen und zu schwenken, die Zwei- Wege- Kommunikation zu starten und Aufnahmen zu tätigen.
Die Zwei- Wege- Kommunikation ist „okay“. Das Mikrofon in der HiKam Q7 ist ordentlich, jedoch der Lautsprecher recht kratzig.
Zwar ist es schön und gut sich das Bild live betrachten zu können, aber in der Regel möchte man ja sicherlich irgendeine automatische Aufnahme tätigen. Hier hat man zwei Optionen, Option 1 eine Bewegungserkennung, Option 2 eine Wärmeerkennung.
Die Bewegungserkennung ist wie üblich etwas unzuverlässiger und kann zu Fehlalarm führen, wenn es sich verändernde Lichtverhältnisse oder Ähnliches gibt. Die Wärmeerkennung ist hier deutlich zuverlässiger, allerdings nur auf niedrigere bis mittlere Distanzen.
Was für Eure Situation besser ist, müsst Ihr einfach testen.
Wird nun eine Bewegung erkannt, können diverse Dinge passieren:
- Alarm über den internen Lautsprecher
- Video Aufnahme
- Push Benachrichtigung auf dem Smartphone
- eMail Benachrichtigung
Hier könnt Ihr frei auswählen welche dieser Punkte passieren soll. Ich denke damit ist die HiKam Q7 schon recht flexibel was die Alarm Optionen angeht.
Aufnahmen werden bei der Q7 ausschließlich auf der microSD Speicherkarte oder auf dem Smartphone(bei einer manuellen Aufnahme) abgelegt. Daher verlassen diese Daten, im Gegensatz zu vielen anderen Überwachungskameras, niemals Euer Haus.
Wie bei vielen günstigen Überwachungskameras stört mich lediglich die Auswertung der Aufnahmen etwas. Ihr habt hier wirklich nur eine einfache Liste mit Aufnahmen, durch die Ihr Euch durchwühlen könnt. Gerade wenn es wirklich viele Aufnahmen gibt, beispielsweise in einem Geschäft kann es lange dauern das Passende zu finden.
Bildqualität
Die HiKam Q7 setzt auf einen 720p 1 Megapixel Sensor. Dieser bietet bei Tag eine ordentliche Qualität. Ich würde nicht sagen, dass dies die Überwachungskamera mit der besten Bildqualität ist die ich jemals gesehen habe, aber die Bildqualität ist ordentlich.
Gesichter und auch Details lassen sich soweit ganz gut erkennen.
Bei Nacht schaltet die HiKam Q7 Ihre 11 IR LEDs ein. Diese ermöglichen auch eine starke Sicht bei Nacht und reichen problemlos aus ein Wohnzimmer auszuleuchten.
Bedenkt bitte bei der HiKam Q7, dass diese einen recht schmalen Blickwinkel besitzt. Um eine große Fläche zu überwachen muss diese also ein Stück weit entfernt stehen.
Die Q7 ist also eher für „Detail“ Aufnahmen, beispielsweise in einem Geschäft, oder um Durchgänge zu überwachen, geeignet.
Ein komplettes großes/offenes Wohnzimmer zu überwachen ist nur schwer komplett möglich.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch der Kamera schwankt je nach Situation etwas. Im Leerlauf benötigt diese 1,8-1,9W, nimmt die Kamera auf oder wird sich die Live -Vorschau angesehen, steigt der Stromverbrauch auf rund 2,4-2,6W an. Im Dunkeln, wenn die IR LEDs arbeiten müssen, kommen wir auf ca. 3,0-3,1W.
Das ist ein recht niedriger Stromverbrauch für eine Überwachungskamera, Daumen hoch dafür!
Fazit
Die HiKam Q7 macht einen ordentlichen Job! Zwar gibt es an einigen Stellen noch etwas Luft nach oben, aber die Kernfunktionen einer Überwachungskamera werden von der Q7 zuverlässig erfüllt.
Die Q7 bietet diverse Alarmmöglichkeiten über einen akustischen Alarm bis hin zu einem etwas dezenteren Alarm via Smartphone Benachrichtigung. Aufnahmen werden lediglich auf der internen microSD Speicherkarte abgelegt und nicht ins Internet gesendet.
Die Bildqualität ist hierbei ordentlich, auch bei Dunkelheit.
Luft nach oben gibt es etwas bei der App, vor allem aus optischer Sicht, und bei dem Gehäuse der Kamera. Die App wirkt etwas „altbacken“, zwar sind grundsätzlich alle Basic Features vorhanden, aber eine Überarbeitung der App wäre dennoch nicht schlecht.
Auch könnte man die Kamera vielleicht etwas kompakter und moderner gestalten, sodass diese in einem Wohnzimmer nicht ganz so hervorsticht.
Aber abseits davon habe ich keine größeren Kritikpunkte, von daher für rund 80€ bietet die HiKam Q7 eine gute Preis/Leistung.