Die Bang & Olufsen BeoPlay H9 Bluetooth Kopfhörer im Test, das beste vom besten?

-

Wenn man an Premium Bluetooth Kopfhörer denkt oder nach diesen sucht, findet man meist die Bose QC 35 oder Sony MDR-1000X als Spitzenmodelle. Beide haben durchaus einen gehobenen Preis inne und kosten gut über 300€.

Aber was wenn man mehr will? Wer mehr will als die beiden oben genanten populären Modelle, wird vermutlich früher oder später über die Bang & Olufsen BeoPlay H9 stolpern.

Bei den BeoPlay H9 handelt es sich um 500€ Bluetooth Kopfhörer! Dies hatte natürlich mein Interesse geweckt, kosten die H9 nur so viel aufgrund des großen Namens und des Designs oder steht hinter dem Preis auch ein Klang, welcher Bluetooth Kopfhörer der 300€ Preisklasse nochmals merkbar überbietet?!

Freundlicherweise hat mir Bang & Olufsen die H9 für einen kleinen Test ausgeliehen. Wie schlagen diese sich gegen die Bose QC 35 und Co? Finden wir es heraus!

 

Die Bang & Olufsen BeoPlay H9 im Test

Bang & Olufsen steht schon lange nicht nur für „Klang“ sondern auch für Design. Dies zeigen die H9 auch durchaus. Man sieht den Kopfhörern auf den ersten Blick an, dass es sich hier um Premium Modelle handelt. Dies liegt zum einen an der Materialwahl, Leder und Aluminium, wie aber auch an der eleganten Form.

Natürlich ist Design Geschmacksache aber ich glaube es steht außer Frage, dass die BeoPlay H9 hochwertiger aussehen als Bose QC35.

Aber aussehen ist nicht alles, wie fühlen sich die H9 an? Sagen wir es so die Kopfhörer sind so hochwertig verarbeitet wie sie aussehen.

Das Kopfband besteht aus Leder genau wie die Ohrpolster. Die Aufhängung der Ohrmuscheln ist aus solidem Aluminium, welches auch nicht hol ist sondern wirklich Massiv gegossen. Das Kopfband lässt sich wie üblich in der Höhe verstellen, ist allerdings nicht klappbar.

Die Ohrmuscheln bestehen aus einem Aluminium- Kunststoff- Mix und machen ebenfalls einen unheimlich hochwertigen Eindruck.

Passend zu diesen wertigen, langlebigen Materialien ist es bei den BeoPlay H9 möglich den Akku zu entnehmen. Dies ist ein unterschätztes Feature, gerade bei solch teuren Kopfhörern! Hierdurch haben die H9 kein vordefiniertes „Ablaufdatum“ sondern können theoretisch ewig genutzt werden.

Der 770mAh Akku hält im normal Betrieb (Bluetooth und Noise Cancelling ein) rund 14 Stunden. Diese Herstellerangabe kommt in der Praxis auch gut hin.

Aufgeladen wird der Akku wie üblich über microUSB, ein Ladegerät legt Bang & Olufsen nicht bei. Hier taugt allerdings ein normales Smartphone USB Ladegerät oder ein PC.

Neben dem microUSB Port besitzen die H9 auch noch den üblichen AUX Eingang für eine kabelbetriebene Nutzung.

Kommen wir zu Steuerung der Kopfhörer. Auf den ersten Blick ist hier sicherlich lediglich der Einschalter zu erblicken welcher an der rechten Ohrmuschel angebracht ist.

Das war es auch schon mit „Physischen Tasten“, Bang & Olufsen nutzt bei den BeoPlay H9 ein Touchpad auf der rechten Ohrmuscheln. Hier lässt sich die Lautstärke wie auch das Vor/Zurückspulen und Pausieren/Fortsetzen über diverse Wischgesten steuern. Das ganze funktioniert ausreichend gut, ich selbst würde mir allerdings ein akustisches Feedback wünschen, wenn man beispielsweise an der maximalen Lautstärke angelangt ist.

 

Tragekomfort

Bang & Olufsen setzt bei den H9 auf Lammleder Ohrpolster. Diese sind zwar nicht übermäßig groß, können also die Ohren nicht ganz umschließen, jedoch sind die Polster unheimlich weich und geschmeidig.

Daher sind diese auf den Ohren sehr bequem, auch wenn der Anpressdruck relativ hoch ist.

Zwar müsst Ihr damit rechnen, dass Eure Ohren etwas wärmer werden und man gelegentlich die Kopfhörer für etwas frische Luft anheben muss, jedoch ist dies normal für geschlossene Kopfhörer.

Der Tragekomfort gehört ganz klar zu den Stärken der Bang & Olufsen BeoPlay H9. Längere Zugfahrten oder auch Flüge sind keinerlei Problem.

Nach 2-3 Stunden am Stück oder mehr, wären zwar sicherlich richtig große Kopfhörer komfortabler aber gerade unterwegs auch unpraktischer.

Daher für Reisen und den öffentlichen Nahverkehr bieten die H9 den optimalen Kompromiss aus Größe und Tragekomfort.

 

Klang

Kommen wir zum alles entscheidenden Punkt, dem Klang. Können die BeoPlay H9 hier mit Bose und Sony mithalten? Ja, können Sie!

Ich war allerdings von der Klangsignatur der Kopfhörer etwas überrascht. Bang & Olufsen ist für mich eine „gehobene Premium Marke“ welche sich gefühlt etwas an die „Klassik Musik“ Hörer richtet, da war es wirklich eine Überraschung, dass die H9 eine recht basslastige Signatur an den Tag legen.

Der Bass ist im Klang der H9 ganz klar das taktgebende Element. Dieser ist zum einen in einer hohen Masse vorhanden, aber auch die Klasse stimmt.

Die BeoPlay H9 bieten einen sehr guten Tiefgang und eine klasse Auflösung im Bass. Gerade Songs mit einem starken Bassschlag machen mit den Kopfhörern richtig Spaß. Man kann den Bass regelrecht spüren auch wenn die Ohren nicht direkt vibrieren (ganz so extrem sind die H9 nicht).

Neben dem Bass sind auch die Mitten etwas angehoben, was sicherlich der Darstellung von Stimmen und Gesang hilft. Beides wird von den Kopfhörern sehr gut und plastisch abgebildet.

Leider schaffen es die Bang & Olufsen BeoPlay H9 den Klang nur mittelmäßig gut in die Breite zu entfalten, dafür aber machen sie einen guten Job dem Klang eine gewisse Tiefe zu verleihen.

Die Höhen sind okay. Diese sind zwar ausrechend klar und sauber jedoch eher zurückhalten was die Brillanz angeht. Auch haben diese teilweise etwas Probleme sich von den Mitten klanglich abzusetzen.

Dies verleiht den Kopfhörern tendenziell einen eher warmen, etwas träge anfühlenden Klang. Dies ist natürlich Gemeckere auf Hohem Level. Im großen und ganzen klingen die Bang & Olufsen BeoPlay H9 hervorragend!

Klingen diese besser als die Bose QC35? Dies ist nur schwer zu beantworten. Was die Details angeht und die räumliche Darstellung, ja hier sind die H9 besser. Allerdings klingen die Bose dafür etwas dynamischer.

Was einem nun besser gefällt ist selbstverständlich Geschmacksache und hängt von der gehörten Musik ab.

Die Bang & Olufsen BeoPlay H9 mögen warme Songs wie Summer Of 69 von Bryan Adams oder Send My Love von Adele. Also Titel mit einer warmen Stimmung und einer starken Stimme.

Allgemein fühlen diese sich in Rock oder Metal sicherlich mehr wohl als in Elektro.

Probleme mit der Bluetooth Verbindung hatte ich während meines Test keine. Weder besaßen die BeoPlay H9 ein größeres Grundrauschen (abgesehen vom Nosie Cancelling) noch gab es Probleme mit Verbindungsabbrüchen. Allerdings besitzen die Kopfhörer eine relativ niedrige maximale Lautstärke. Diese liegt im Maximum ca. 20-30% unter der der meisten anderen Konkurrenten.

Bonus Punkte gibt es wiederum für die „Bluetooth Töne“ beim Einschalten und Ausschalten. Hier nutzt Bang & Olufsen nicht die Standard Töne oder Sprachansagen sondern eigen aufgenommenen Töne welche sehr dezent und angenehm sind.

 

Noise Cancelling

Die H9 verfügen auch über Active Noise Cancellation. Dies bedeutet die Kopfhörer haben integrierte Mikrofone welche die Umgebungsgeräusche aufzeichnen und ausgleichen können.

Mittlerweile ist dieses Feature in diversen High End Kopfhörern zu finden in schwankender Qualität.

Wie sieht es bei den BeoPlay H9 aus? Das Noise Cancelling ist an sich gut bis sehr gut! Ich würde sogar die H9 zu einem der besten Noise Cancelling Kopfhörer erklären.

Wie üblich werden Stimmen und ähnliche „helle Geräusche“ nur bedingt herausgefiltert. Hier gibt es zwar auch eine Dämpfung, diese ist allerdings auch nicht gigantisch.

Tiefere Geräusche wie Motoren, Lüfter und Triebwerke hingegen werden fast zu 100% ausgeblendet. Hier machen die H9 einen wirklich guten Job!

Ein paar Punkte bekommen die Kopfhörer allerdings für ein hörbares „weißes Rauschen“ abgezogen. Dies ist jedoch nicht allzu schlimm und nur hörbar wenn gerade keine Musik läuft.

Kurzum das Noise Cancelling der BeoPlay H9 funktioniert gut! Hier ist man durchaus auf Schlagdistanz zu Bose und Sony.

 

Fazit

Die Bang & Olufsen BeoPlay H9 sind Premium Bluetooth Kopfhörer wie sie im Bilderbauche stehen. Dies beginnt beim Design und geht über die Verarbeitung und Materialwahl bis zum Klang.

Ja, es steht außer Frage, dass es „Ppeis/leistungsstärkere“ Bluetooth Kopfhörer auf dem Markt gibt. Klanglich liegen die BeoPlay H9 durchaus auf dem Level von Bose QC 35 oder Plantronics Backbeat Pro 2, jedoch kosten diese Modelle rund 200€ weniger.

Wofür zahlt man den Aufpreis? Verarbeitung, Design und Haptik! Sowohl die Bose wie auch die Plantronics sind komplett aus Kunststoff gefertigt, die BeoPlay H9 hingegen aus Aluminium und Leder.

Auch ist der Akku der BeoPlay H9 austauschbar, was deren effektive Lebensdauer doch ein gutes Stück verlängert.

Klanglich bieten die Bang & Olufsen BeoPlay H9 einen recht Warmen und basslastigen Sound mit guten Details und einer hervorragenden Darstellung von Stimmen.

Auch das aktive Noise Cancelling ist ordentlich und schafft es problemlos Motorgeräusche und ähnliches Herauszufiltern.

Dennoch am Ende muss man ganz klar sagen, die Bang & Olufsen BeoPlay H9 sind Luxus -Kopfhörer, welche zwar eine sehr gute Leistung liefern, aber sich dennoch ausschließlich an Nutzer richten, die hochwertige Materialen und eine gewisse Langlebigkeit zu schätzen wissen.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Aktueller denn je, Fake Powerbanks! Ekrist, Trswyop, VOOE, kilponen und Co. im Test. Taugen die günstigen 26800mAh Powerbanks etwas? (nein)

Wenn Ihr aktuell bei Amazon nach Powerbanks sucht, dann werdet Ihr über diverse Hersteller mit sehr kryptischen Namen stolpern. Hierzu gehört Ekrist oder auch Trswyop....

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

Welche Powerbank Ende 2023 kaufen? Empfehlung und Vergleich

Powerbanks sind etwas extrem Praktisches und mittlerweile auch sehr universell einsetzbar. So können immer mehr Geräte via USB C laden, nicht nur Smartphones, Tablets,...

Neuste Beiträge

4Smarts SSD-Gehäuse Test: MagSafe-kompatibel und ideal für dein iPad oder Smartphone

Immer mehr auch umfangreiche Arbeiten wie Foto- oder Video-Bearbeitung finden auf Smartphones und Tablets statt. Entsprechend ist hier auch der Bedarf an Speicherplatz größer...

Black Friday Angebote (Update 22.11)

Es geht auf Weihnachten zu und die Händler überschlagen sich mit angeboten vor und zum “Black Friday”.  Auch Amazon hat die Black Friday Woche gestartet...

INIU P63-E1 Powerbank mit TinyCells im Test (25.000 mAh / 100 W)

INIU macht weiter mit dem Schrumpfen seiner Powerbanks. So hat es nun die BI-B63 erwischt, welche mit den neuen INIU TinyCells ausgestattet wurde. Die INIU...

Wissenswert

Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info

USB Power Delivery Ladegeräte sind nichts Neues mehr. Es gibt hunderte Modelle auf dem Markt, und diese sind mittlerweile der de-facto-Standard. Auch fast alle Smartphone-Hersteller...

Stromsparender und Leistungsstarker Desktop für Office, Foto und Video-Bearbeitung (Ryzen 8000)

Aufgrund der aktuellen Strompreise und Umweltbedenken ist der Stromverbrauch von Computern ein zunehmend wichtiger Faktor. Gerade dann, wenn der PC über viele Stunden im Leerlauf...

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2024

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

1 Kommentar

  1. Im Bericht zu den H9-Kopfhörern hat sich ein dicker Fehler eingeschlichen: Die Ohrpolster sind nicht aus Kunstleder sondern aus Lammleder. Das ist schon von Bedeutung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.