5x geschützte 18650 Li-Ion-Akkus mit über 3000mAh im Test, Panasonic, Trustfire, XTAR und Co.

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Zwar sind die meisten 18650 Li-Ion-Akkus fest in Geräten verbaut, aber hin und wieder tauchen diese auch als austauschbare Akkus auf. Ein gutes Beispiel sind hier High Power Taschenlampen, welche oftmals auf 18650 Akkus setzen.

Im Gegensatz zu AA Batterien sind Li-Ion-Akkus nicht ganz ungefährlich. Ein Kurzschluss, ein falsches Laden oder sogar theoretisch ein Unterladen kann durchaus explosive Folgen haben oder zumindest den teuren Akku beschädigen.

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Hier muss man sich auf die Schutzelektronik im Ladegerät oder der Taschenlampe verlassen. Allerdings gerade bei diversen China Modellen ist man hier auch oft verlassen…. Daher können so genannte „geschützte“ 18650 Li-Ion-Akkus in solchen Geräten Sinn machen.

Geschützte 18650 Li-Ion-Akkus verfügen über ein kleines PCB mit Schutzelektronik, die bei einem Kurzschluss, Überspannung usw. die Verbindung unterbricht. Solche geschützten 18650 Akkus sind allerdings recht exotisch und auch nicht ganz günstig.

Dennoch habe ich mir für diesen kleinen Test 5x dieser Akkus bestellt. Alle samt mit Schutzelektronik und mindestens 3000mAh Kapazität. Wollen wir doch mal schauen welcher dieser Akkus der beste ist!

 

Die Testkandidaten

Folgende Akkus habe ich mir bestellt:

Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt 13.95 €
Panasonic NCR18650B 3,7V 3400mAh (PCB geschützt) 11.90 €
Soshine 18650 3400mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku PCB geschützt 8.95 €
Trustfire 18650 3000mAh 3,6V – 3,7V geschützter Li-Ion-Akku 8.95 €
XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku 12.90 €

 

Abseits des Panasonic Akkus handelt es sich hier immer um recht kleine Hersteller. Dies liegt daran, dass diese die Akkus von den großen Herstellern zukaufen, die Schutzelektronik verbauen und dann an Euch verkaufen.

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Preislich haben wir zwei Klassen. Keeppower, Panasonic und XTAR sind mit knapp über 10€ etwas teurer als Soshine und Trustfire mit 9€.

Aufseiten der Kapazität versprechen Keeppower und XTAR 3500mAh, Soshine und Panasonic 3400mAh und Trustfire 3000mAh.

Entladestrom max Ladestrom
Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt 10A 1,5A
Panasonic NCR18650B 3,7V 3400mAh (PCB geschützt) 6,8A 2A
Soshine 18650 3400mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku PCB geschützt 8A 1,5A
Trustfire 18650 3000mAh 3,6V – 3,7V geschützter Li-Ion-Akku 7A
XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku 10A

 

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Aufseiten des Entladestroms bieten die Akkus mit 6,8-10A für die meisten Anwendungen genug Reserven. Leider findet sich beim Ladestrom teilweise keine Herstellerangabe. Hier scheinen wir aber bei maximal 1,5-2A zu liegen.

 

Größe und Gewicht

Bei den geschützten 18650 Li-Ion-Akkus handelt es sich zunächst um ganz normale 18650 Akkus. Diese haben lediglich ein mini PCB, meist auf der Unterseite aufgeklebt, welches einen direkten Kontakt zum Akku blockiert. Anstelle dessen werden die Kontakte nun durch dieses PCB und die Schutzelektronik hindurchgeschliffen.

Hierdurch sind allerdings geschützte 18650 Akkus auch etwas länger als normale 18650 Akkus. In Taschenlampen usw. ist dies meist aufgrund der flexiblen Kontakte kein Problem. Habt Ihr allerdings eine Anwendung wo die Akkus 100% passgenau verbaut werden, dann kann es zu Problemen kommen. Folgende Masse konnte ich messen:

Höhe Gewicht
Referenz 65.2
Keeppower 68.5 48.8
Panasonic 68.6 47.4
Soshine 67.9 46
Trustfire 68.6 47.2
XTAR 68.9 48.6

 

Höhe = Höhe Unterseite bis Oberseite Pluspol

 

Schwieriges Testen

Normalerweise teste ich Akkus und Ähnliches im SKYRC MC3000. Das SKYRC MC3000 ist ein klasse Messgerät bzw. Analyse Tool für diverse Akkus. Allerdings hat das MC3000 einen Nachteil, es kann Akkus nur mit bis zu 2A entladen.

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Für diesen Test hätte ich die Akkus aber auch gerne etwas schneller entladen. Daher habe ich mir ein kleines Test-Set-up auf Basis eines eigentlich recht günstigen, aber halbwegs genauen Akku-Testers zusätzlich gebaut.

Die Tests mit 1A fanden also im SKYRC MC3000 statt, die Tests 3A und 5A im etwas ungenaueren Akkutester.

Ein wenig Probleme bereitete auch die Entladeschlussspannung.

Entladeschlussspannung
Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt 2,5V
Panasonic NCR18650B 3,7V 3400mAh (PCB geschützt) 2,75V
Soshine 18650 3400mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku PCB geschützt 2,65V
Trustfire 18650 3000mAh 3,6V – 3,7V geschützter Li-Ion-Akku 2,5V
XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku 2,5V

 

Diese ist leider je nach Akku sehr unterschiedlich! Ich habe mich hier entschieden alle Akkus auf 2,7V zu entladen.

 

Die Kapazität

Schauen wir uns die Kapazität der Akkus bei den drei Laststufen an.

Kapazität In Wh

Starten wir mit der größten Enttäuschung, dem Soshine Akku. Dieser wird mit 3400mAh beworben, erreicht aber maximal 2997 mAh bzw. 10.861Wh. Dies ist schon eine große Abweichung zur Herstellerangabe.

Die anderen Modelle sind hier etwas besser, auch wenn lediglich Trustfire seine Kapazitätsangabe erreicht bzw. sogar leicht überschreitet! 3000mAh werden beworben, 3057mAh werden im Maximum geliefert.

  • Platz 1 kann sich aber der XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku mit 3324mAh bzw. 11,995Wh sichern!
  • Platz 2 geht an den Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt.
  • Platz 3 an den Panasonic NCR18650B 3,7V 3400mAh (PCB geschützt).

Unter hoher Last sinkt bei allen Akkus die Kapazität etwas, aber einen wirklich überdurchschnittlich starken Abfall der Kapazität konnte ich bei keinem der Akkus beobachten.

 

Die Spannung

Schauen wir uns auch einmal die Spannung der Akkus unter Last an. In diesem Fall handelt es sich um 1A Last und das Messgerät ist das SKYRC MC3000.

Spannung Unter Last

Interessant! Die klar niedrigste Spannung über den kompletten Ladevorgang hinweg haben die Akkus von Trustfire und Panasonic. Mich würde es hier nicht wundern wenn Trustfire vielleicht sogar einen Panasonic Akku als Basis für sein Modell nutzt.

Die drei anderen Konkurrenten haben da ein deutlich höheres Spannungslevel. Soshine bricht hier etwas früher weg, aber dies ist bei der niedrigeren Kapazität keine Überraschung.

Ähnlich wie bei der Kapazität zeigen XTAR und Keeppower die beste Leistung auch in diesem Bereich.

 

Temperatur

Schauen wir uns zum Abschluss noch die Erwärmung der Akkus an. Hierfür habe ich diese 30 Minuten mit 5A belastet und dann ein Foto mithilfe der Wärmebildkamera gemacht.

Keeppower Temperatur
Keeppower Temperatur
Xtar Temperatur 2
XTAR Temperatur
Panasonic Temperatur
Panasonic Temperatur
Trustfire Temperatur
Trustfire Temperatur
Soshine Temperatur
Soshine Temperatur

Hier sind schon recht deutliche Unterschiede zu erkennen. So erwärmt sich die Trustfire mit über 60 Grad mit Abstand am stärksten! Ganz ehrlich? Dies halte ich für kritisch wenn wir schon bei 5A über 60 Grad erreichen, obwohl der Akku angeblich für maximal 7A ausgelegt ist.

Damit würde ich den Trustfire Akku NICHT als geeignet für extrem High Power Anwendungen sehen!

Auch der Panasonic Akku wurde mit bis zu 51 Grad etwas wärmer als die restlichen Konkurrenten. Dies ist aber noch nicht als kritisch zu betrachten und kommt auch nicht unerwartet, denn der  Panasonic NCR18650B hat auch die niedrigste maximale Leistung.

Die anderen Konkurrenten verhielten sich da souveräner mit unter 50 Grad. Auffällig lediglich das Schutz-PCB bei dem XTAR Akku hat sich etwas stärker erwärmt.

Kurzum, für Dauerlasten im Bereich 5A halte ich die Keeppower, XTAR und Soshine Akkus für geeignet! Trustfire hingegen hat hier fast etwas versagt, auch wenn dieser grundsätzlich 5A leisten kann.

 

Fazit

Grundsätzlich ist keiner der geschützten 18650 Li-Ion-Akkus aus diesem kleinen Vergleich schlecht! Dennoch stechen zwei Akkus etwas (positiv) hervor.

  1. XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku
  2. Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt

Die beiden Akkus boten die höchste Kapazität, die höchste Spannung und behielten auch unter Last einen recht kühlen Kopf.

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Hier hat mit der Akku von Trustfire etwas enttäuscht. Dieser zeigte im Test grundsätzlich auch eine gute Leistung und konnte sein Kapazitätsrating sogar übertreffen, aber die Hitzeentwicklung unter sehr hoher Last (5A) war etwas viel für meinen Geschmack.

Grundsätzlich kann ich auch den Trustfire 18650 3000mAh Li-Ion-Akku auch empfehlen, aber wenn nur für Anwendungen mit niedriger bis mittlerer Last.

Der Soshine 18650 3400mAh Akku enttäuschte hingegen aufgrund der Kapazität etwas. Der niedrigere Preis gleicht dies etwas wieder aus, aber da würde ich im direkten Vergleich eher den Trustfire 18650 3000mAh Li-Ion-Akku wählen.

Der Panasonic NCR18650B 3,7V 3400mAh (PCB geschützt) setzte sich ein wenig ins Mittelfeld. Dieser wurde unter hoher Last auch etwas heißer, aber zeigte ansonsten eine souveräne Leistung. Unterm Strich würde ich dennoch einen dieser drei Akkus wählen:

  1. XTAR 18650 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku
  2. Keeppower 18650 – 3500mAh 3,6V – 3,7V Li-Ion-Akku geschützt
  3. Trustfire 18650 3000mAh Li-Ion-Akku <- beste P/L, nicht für extrem hohe Lasten!

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Michael Barton
Michael Barton
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6 Kommentare

  1. Danke für den Test, bin gerade auf der Suche nach einem 18650er Akku. Mich würden im Vergleich mal die Nitecore NL1834 und NL1835 interessieren. Wäre es evtl. möglich, diese auch mal zu testen? Allgemein fände ich einen größer angelegten Test zu dieser Art von Akku such super spannend.

  2. Der Test hat mir gut gefallen bin am seit einiger Zeit am überlegen welche Akkus ich für meine Geräte kaufe…. Sie haben mir eine gute Richtung aufgezeigt, danke dafür!

  3. Hallo, super interessant für mich als Anfänger auf dem Gebiet der Lithium-Ionen Packs.

    Habe mir mal auf aliexpress einen 18650 3s7p-Fertigakku mit BMS bestellt, der angeblich 1:1 gegen übliche kleine Blei-Gel-Akkus ausgetauscht werden kann.

    Allerdings kommt man mit 3S doch längst nicht auf 12 Volt? Haben diese Packs üblicherweise einen DC-DC-Wandler zum Entladen und gegebenenfalls auch zum Laden eingebaut?

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

  4. Hi,
    ich würde einen 18650 Akku niemals ohne Schutzelektronik benutzen. Einem Wachmann ist eine Taschen-Lampe (MehrAkkuLampe) in der Hand explodiert, weil er eben ewig seine 18650 Akkus zu tief entladen hatte und dann dieser Supergau eintrat. Ein Finger war nicht mehr zu retten. Die 4-5 Euro Mehrpreis sollte einem das Wert sein.

  5. Hallo Michael, großartiger Test, ich kann alle Erkenntnisse absolut bestätigen. Ich teste alle Akkus, vom Blei Akku, NC Sammler, NiMh, und LiIon. Habe das erforderlichen Testgerät selbst hergestellt, als “ Verbraucher “ habe ich viele Auto Scheinwerfer Glühlampen verwendet. Leider nicht ganz genau, aber durchaus aussagekräftig.

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