Die Elgato Facecam zählt ohne Frage zu den Klassikern unter den Webcams, die sich gerade bei Streamern großer Beliebtheit erfreut. Nun hat Elgato mit der FACECAM MK.2 einen Nachfolger auf den Markt gebracht. Dieser soll vor allem mit einer gesteigerten Bildqualität punkten.
So haben wir zwar weiterhin „nur“ eine Full-HD-Auflösung, aber dies bei 60 FPS und mit einem verbesserten Sensor. Der genutzte SONY STARVIS soll gerade bei schlechten Lichtbedingungen eine höhere Bildqualität und bessere Farbdarstellung bieten.
Hinzu kommt ein großer Umfang an Software-Features. Wollen wir uns die Elgato FACECAM MK.2 einmal im Test ansehen.
An dieser Stelle vielen Dank an Elgato für das Zurverfügungstellen der FACECAM MK.2.
Die Elgato FACECAM MK.2 im Test
Bei der Elgato FACECAM MK.2 handelt es sich um eine etwas größere Webcam. Begründet wird dies unter anderem durch einen großen Kühlkörper im Inneren, um ein Überhitzen des Sensors und der erweiterten Elektronik zu vermeiden.
Und dies scheint Elgato auch wirklich ernst zu meinen, denn die Webcam setzt unter anderem auf USB 3.0, welches auch für die volle Qualität nötig ist.
So überträgt die Webcam ein unkomprimiertes Bild an deinen Computer, was die Qualität verbessern soll. Ein entsprechendes USB-C-Kabel mit 2 Metern Länge liegt im Lieferumfang bei. Montiert wird die Kamera wie üblich über eine Halterung, welche ein Aufsetzen auf deinen Monitor erlaubt.
Alternativ kannst du diese Halterung auch abnehmen und die Kamera auf ein Stativ aufschrauben. Für eine verbesserte Privatsphäre sorgt eine Abdeckung, die du über die Linse schieben kannst.
USB 3.0
Die Elgato FACECAM MK.2 nutzt eine USB-3.0-Verbindung zu deinem PC. Warum? Die Kamera überträgt ein unkomprimiertes bzw. niedrig komprimiertes Bildsignal an deinen PC für eine bessere Qualität.
Du kannst auch USB 2.0 nutzen, hier ist aber die Qualität der Webcam schlechter.
Die Software von Elgato
Zur Steuerung der FACECAM MK.2 gibt es von Elgato eine entsprechende Anwendung. Diese macht auf mich einen sehr guten Eindruck!
So ist die App nicht zu sehr überladen, bietet aber durchaus viele erweiterte Einstellungen. So kannst du beispielsweise Belichtungszeiten, ISO usw. manuell einstellen.
Ebenso ist es möglich, in das Bild digital zu zoomen und entsprechend optimal zuzuschneiden. Ich halte die App für sehr gelungen.
KI-Effekte nur mit Nvidia
Die Software von Elgato unterstützt prinzipiell auch KI-Effekte, wie das Entfernen des Hintergrunds auch ohne Greenscreen.
Allerdings erfordern diese Effekte eine Nvidia-Grafikkarte und können entsprechend eventuell die Bildrate in Spielen negativ beeinflussen, sofern du nicht gleich mit einer 4090 anrückst.
Bildqualität bei gutem Licht
Prinzipiell liefert die Elgato FACECAM MK.2 eine Full-HD-Auflösung bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Die 60 Bilder/s sind ordentlich, aber abseits davon sehen die technischen Daten unspektakulär aus. Allerdings wirbt Elgato mit einem besonders guten SONY STARVIS Sensor. Vergleichen wir einfach die Bildqualität mit anderen Webcams.
– Elgato FACECAM MK.2 – 1080p Auflösung – 60 FPS
– Creative Live! Cam Sync V3 – 1440p Auflösung – 30 FPS
– Logitech Webcam BRIO UHD – 4K Auflösung – 30 FPS
Auf den ersten Blick bietet die FACECAM MK.2 hier die niedrigste Auflösung. Ist entsprechend auch die Qualität am schlechtesten? Beginnen wir mit einem Vergleich bei gutem Licht, mit Scheinwerfern.
Hier können wir sehen, dass es in der Praxis nicht ganz so einfach ist! Die Creative Live! Cam Sync V3 wird sowohl von der Elgato als auch von der Logitech Webcam ganz klar geschlagen, in allen Punkten. Das Duell zwischen der Logitech Webcam BRIO UHD und der FACECAM MK.2 ist etwas schwerer. Die Logitech hat klar den Auflösungsvorteil und einen Hauch mehr Schärfe und Kontrast. Die FACECAM MK.2 ist aber detaillierter und etwas besser ausgeleuchtet. Ich vermute, bei Logitech arbeitet eine sehr starke Rauschunterdrückung, welche bei der FACECAM MK.2 so nicht nötig ist.
Im Video sehen wir Ähnliches. Tendenziell würde ich aber sagen, dass die Logitech doch leicht die Nase vorn hat, was die Bildqualität angeht. So scheint diese auch eine etwas bessere Dynamik zu bieten, sowohl bei 1080p/60 FPS als auch bei 4K/30 FPS.
Bei Dunkelheit
Aber wie sieht es bei Dunkelheit aus? Ich habe bei allen drei Webcams einmal das Licht komplett abgeschaltet.
Bei Dunkelheit rückt das Testfeld gefühlt etwas zusammen. Gerade die Logitech Webcam BRIO entwickelt hier eine etwas unschöne Rauschcharakteristik. So hellt die Kamera das Bild deutlich auf, aber um das extreme Bildrauschen zu kompensieren, wird das Bild extrem geglättet. Die FACECAM MK.2 ist dunkler, aber deutlich schärfer und detaillierter.
Dies fällt auch sehr stark bei Bewegungen auf. So hält die FACECAM MK.2 ihre Bildrate sehr gut, während das Video bei der Logitech BRIO schon recht schwammig wirkt. Selbst wenn wir das Bild bei der FACECAM MK.2 aufhellen, bleibt diese detaillierter als die Logitech (sofern wir die Rauschunterdrückung nicht zu hoch drehen).
Bild lässt sich anpassen
Natürlich kannst du über die Software von Elgato noch Kontrast, Farben usw. anpassen. Ebenso kannst du hier das Bild auch heller und dunkler stellen.
Die Bilder hier sind einfach alle die „Standard-Einstellungen“.
Fazit
Die Elgato FACECAM MK.2* ist sicherlich eine der besten Webcams für Streamer, die aktuell auf dem Markt sind! Elgato hat hier einfach viel richtig gemacht.
Die Kombination aus dem hochwertigen SONY STARVIS Sensor und der unkomprimierten Verbindung zu deinem PC sorgt für ein sehr detailliertes Bild, welches sogar die 4K Logitech Brio in diesem Punkt übertrifft. Vor allem aber ist die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen richtig stark!
So hält hier die Webcam vor allem gut die 60 FPS, bei einem weiterhin sehr detaillierten Bild. Ja, bei gutem Licht ist die Logitech Brio 4K weiterhin der „König“ der Bildqualität, aber ist das Licht etwas schlechter, bietet die Elgato FACECAM MK.2 eine höhere Qualität und vor allem eine stabilere Bildrate als die Brio.
Daher, ja, Elgato verspricht nicht zu viel! Gerade für Streamer und Youtuber ist dies eine richtig gute Webcam.