Lioncast ist ein Berliner Hersteller, der sich auf PC und Konsolenzubehör spezialisiert hat. Diese haben nun mit dem LX50 ein neues Headset auf den Markt gebracht, welches aufgrund guter Leistung und einem sehr interessanten Preis punkten soll.
60€ für ein Headset wird für viele sicherlich so der Sweet Spot sein wo man gute Leistung erwarten kann, sofern man bereit ist auf Luxus Features wie RGB Beleuchtung usw. zu verzichten.
Aber welcher G4ming Zubehörhersteller verspricht einem nicht das Blaue vom Himmel wenn es um das Verkaufen der eigenen Produkte geht.
Daher wie schlagen sich die Lioncast LX50 im Test? Finden wir es heraus!
Lieferumfang und Verpackung
Lioncast hat dem LX50 einen sehr interessanten Lieferumfang spendiert. Dieser beinhaltet neben den Kopfhörern zwei Kabel, zwei Sets Ohrpolster und das Mikrofon.
Warum zwei Kabel? Das erste Kabel ist ein relativ kurzes Kabel, welches auf einem 3,5mm Port endet. Dieses ist für die Nutzung an das PS4, der XBOX One oder einem Notebook gedacht.
Für die Nutzung am PC liegt ein zweites „Verlängerungskabel“ bei, das auf die üblichen separaten 3,5mm Anschlüsse endet.
Bei den Ohrpolstern habt Ihr ebenfalls die Wahl. Von Haus aus sind auf dem Headset normale Kunstleder Ohrpolster. Alternativ lassen sich aber auch Stoff Ohrpolster aufziehen.
Vielen Dank an Lioncast, welche mir das LX50 für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Das Lioncast LX50
Die Lioncast LX50 sind optisch recht unspektakulär für ein Gaming Headset gestaltet. Der Hersteller setzt auf ein normales mattes Plastikgehäuse in Kombination mit einer Aluminiumabdeckung.
Auf der Rückseite ist lediglich einmal das Logo von Lioncast in roter Farbe. Ansonsten ist das Headset komplett in Schwarz gehalten.
Qualitativ ist das LX50 solide gebaut. Es klappert oder klackert nichts und auch das Kopfband wirkt robust dank der aus Metall gefertigten Aufhängung.
Sowohl das Kabel wie auch das Mikrofon sind abnehmbar. Beides wird an der linken Ohrmuschel angesteckt. Lioncast setzt hier auf normale 3,5mm Stecker.
Abnehmbare Kabel sind immer etwas sehr Gutes, auch wenn ich mir beim Anschlusskabel vielleicht eine Zugentlastung gewünscht hätte, so dass Druck und Zug nicht direkt am Port hängt.
Wo wir beim Kabel sind, dieses ist ausreichend dick und zudem textilummantelt, was diesem auch eine hochwertiges Gefühl verleiht.
Zudem ist am Kabel eine Kabelfernbedienung integriert, welche das Ein/Ausschalten des Mikrofons erlaubt und das Regulieren der Lautstärke.
Dieses ca. 1m lange Kabel endet auf einem 3,5mm Anschluss. Sollte Euch das Kabel zu kurz sein oder Ihr benötigt getrennte 3,5mm Anschlüsse, liegt eine Verlängerung bei. Diese Verlängerung passt qualitativ auch zum Basiskabel.
Tragekomfort
Grundsätzlich sind die Lioncast LX50 große Over Ear Kopfhörer. Die Ohrmuscheln sind auch wirklich groß genug meine Ohren vollständig zu umschließen.
Den Anpressdruck würde ich von Haus aus als ziemlich perfekt einstufen. Die Kopfhörer sitzen weder zu locker noch zu stramm.
Auch berühren meine Ohren nicht das Innere der Ohrmuscheln, was mir das langfristige Tragen ermöglicht.
Im Detail kommt es aber etwas darauf an welche Ohrpolster Ihr verwendet. Die Kunstleder Ohrpolster sind im ersten Moment etwas kühler, erwärmen sich aber etwas schneller.
Zudem schirmen Euch diese etwas mehr von der Umgebung ab.
Die Stoffohrpolster sind etwas „leichter“ und offener. Zudem belüften diese Eure Ohren etwas besser.
Auch bekommt Ihr mit diesen mehr von Eurer Umgebung mit.
Welche Ohrpolster besser sind liegt am persönlichen Geschmack, ich würde aber die Stoffohrpolster wählen.
Klang
Kommen wir zum interessantesten Punkt, dem Klang. Hier sind Gaming Headset oftmals so eine Sache. Zwar hat sich die Klangqualität in den Letzten Jahren gesteigert aber eine wirkliche „HiFi“ Qualität liefern die aller wenigsten Modelle.
Aber genau mit solch einem „HiFi-Sound“ wird bei Amazon geworben und auch auf der Lioncast Webseite wird von einem „Gaming-Headset mit High-Performance Treiber für kristallklare Kommunikation und ausgewogenem Klang“ gesprochen.
Auf dem Papier liest sich das Ganze auch durchaus interessant, gerade die 53mm Treiber sind ungewöhnlich.
Aber wie Klingen die Lioncast LX50?
Erstaunlicherweise gut! Der Hersteller hat mit einem ausgewogenem Klang gar nicht so unrecht. Die LX50 liefern einen schönen knackigen Punch und allgemein einen weiten und voluminösen Klang.
Hierbei ist der Bass aber weder überdominant noch zu schwach. Allerdings würde ich die Lioncast auch nicht als neutral bezeichnen.
Es gibt durchaus eine Anhebung des Tieftonbereiches aber halt nicht derartig übertrieben, dass es unsauber anmutet.
Aber nicht nur der Bass ist stark, sondern auch die Höhen sind sauber und klar ohne dabei zu spitz zu werden.
Wie oft üblich sind die Mitten ein wenig abgesenkt, aber nicht zu sehr, dass Stimmen oder Schritte unnatürlich werden.
Grundsätzlich würde ich Lioncast als Allrounder einstufen welche für Gaming, Musik und Filme gut zu gebrauchen sind.
Bei Musik sind vielleicht Vocals nicht die allergrößte Stärke der Lioncast dafür aber reguläre Pop Musik, Elektro, Drum an Bass usw.
Also im Grunde alles wo ein wenig mehr Bass auch Spaß macht.
Kommen wir zum Thema Gaming. Die LX50 sind normale 3,5mm Kopfhörer/Headset, die also an sich stark von Eurer Soundkarte und deren Qualität abhängig sind.
Jedoch besitzen die Lioncast LX50 von Natur aus einen recht weiten und offenen Klang, welcher die Ortung von Geräuschen begünstigt, selbst ohne Software 3D Sound Modi.
Um ehrlich zu sein für „Professionelles Gaming“ oder ESport würde ich vielleicht andere Kopfhörer bevorzugen wie die Sennheiser GSP300, die Mitten nicht absenken, sondern boosten damit man Schritte noch besser hören kann.
Damit meine ich allerdings nicht, dass die LX50 schlecht für Gaming sind, ganz im Gegenteil. Spiele mit einem tollen Soundtrack oder Effekten wie The Witcher 3 oder Battlefield One machen wirklich Spaß mit diesen Kopfhörern.
Auch andere Multiplayer Spiele wie Overwatch, League of Legend usw. sind in einem normalen Semi-Kompetitivrahmen ohne Probleme mit den LX50 zu empfehlen.
Noch ein paar Worte zum Mikrofon. Dieses hat mich sehr positiv überrascht! Zum einen ist dieses extrem laut, es kommt nicht oft vor, dass ich die Lautstärke eines Mikrofons runterschrauben muss damit ich anderen nicht zu laut bin, zum anderen ist dieses qualitativ sehr hochwertig.
Meine Stimme wird sehr voll und detailliert aufgezeichnet, was mir auch von diversen Gesprächspartnern bestätigt wird.
Jedoch hatte ich im Hintergrund leichte Störgeräusche, welche ich aber auch nicht zu 100% dem Mikrofon zuordnen konnte, da diese selbst dann auftraten, wenn ich das Mikrofon mithilfe des Schalters aus hatte.
Fazit
Die Lioncast LX50 sind ein Überraschungshit!
Das Headset kann ohne Probleme mit Konkurrenten wie dem Logitech G430 oder auch dem Sennheiser GSP300 mithalten, wenn diese nicht sogar überbieten.
Dies beginnt bei der soliden Qualität mit welcher das Headset gebaut ist und endet auch bei Kleinigkeiten wie den austauschbaren Kabeln und den optionalen Ohrpolstern.
Aber auch der Tragekomfort und Klang sind hervorragend, ich kann die Lioncast LX problemlos über Stunden tragen, viel besser geht es kaum in diesem Punkt.
Der Klang ist spaßig, weit und offen(sofern die Stoffohrpolster verwendet werden) ohne dabei zu übertreiben oder unsauber zu werden.
Die Lioncast LX50 sind sehr gute Allrounder, die sich auch für Musik eignen.
Gibt es aber denn auch Kritikpunkte? Um ehrlich zu sein nein. Für 60€ kann man nicht mehr erwarten als die LX50 liefern.
Klar diese können nicht mit Beyerdynamic MMX300 oder richtigen HiFi Kopfhörern der 100€ Preisklasse mithalten.
Dies darf man aber auch nicht erwarten und in der 60€ Preisklasse ist das LX50 aktuell das beste allround Gaming Headset!