Eine 26800mAh Powerbank mit einem 45W USB C Power Delivery Port für unter 50€ klingt doch nach einem guten Deal oder?
Dies habe ich mir zumindest beim Anblick der POWERADD P2 gedacht. Diese soll mit einer gigantischen Kapazität von 26800mAh und insgesamt drei Ausgängen punkten, wo von einer ein leistungsstarker 45W USB C Ausgang ist.
Für eine ähnliche Kombo werdet Ihr bei anderen Herstellern gut und gerne 70€+ los.
POWERADD möchte für seine P2 allerdings nur 46€. Wollen wir uns doch einmal im Test ansehen ob die POWERADD P2 auch überzeugen kann! Neugierig?
Die POWERADD 26800mAh Power Delivery Powerbank im Test
POWERADD bietet mit seiner „P2“ Power Delivery Powerbank die größte regulär erhältliche Größenklasse unter diesen Powerbanks.
Diese bietet laut Hersteller satte 26800mAh bzw. 99Wh. Dies ist die größte Größe die man problemlos im Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen kann, weshalb es auch wenige Powerbanks gibt die eine höhere Kapazität als dies haben.
Natürlich kommt eine derartig massive Kapazität auch mit Nachteilen. Sucht Ihr eine besonders handliche Powerbank seid Ihr bei der POWERADD P2 26800mAh falsch. Mit 158 x 82 x 31mm ist diese schon ein ziemlicher Brocken! Auch das Gewicht fällt mit 580g alles andere als gering aus.
Zwar gehört damit die POWERADD P2 zu den größeren Powerbanks mit 26800mAh Kapazität, aber die Abmessungen sind auch nicht völlig „over the top“, gerade wenn man die hohe Leistung bedenkt.
Beim Gehäuse setzt POWERADD auf einen sehr einfachen Kunststoff. Dieser wirkt etwas „plastikhaft“ und auch nicht übermäßig hochwertig, um es freundlich auszudrücken.
Ich habe keine Sorge, dass die Powerbank plötzlich auseinanderfällt, aber man merkt dieser doch an dass wir uns nicht in einer premium Preisklasse befinden. Die Ober- und Unterseite lässt sich mit etwas Druck auch leicht eindrücken. Wenig überraschend ist auch das Design recht simple.
Ich würde dies allerdings nicht als übermäßig kritisch einstufen, bei einem Preis von unter 50€. Das Gehäuse wird seinen Job machen, nicht mehr und nicht weniger.
Auf der Oberseite der P2 findet sich noch ein Einschalter mit vier weißen LEDs. Diese leuchten je nach verbleibender Restladung auf.
Anschlüsse und Ausstattung der POWERADD P2 26800mAh Power Delivery Powerbank
Wo wir nicht den günstigen Preis merken, ist bei der Ausstattung. Die POWERADD P2 verfügt über vier Anschlüsse.
- 1x microUSB Eingang
- 1x USB C Eingang/Ausgang
- 2x USB A Ausgänge
Die beiden „normalen“ USB A Ausgänge werden interessanterweise von POWERADD mit 5V 3,1A beworben. Ungewöhnlich für normale USB Ausgänge.
Mehr Leistung ist zwar immer gut, aber 3,1A bringt hier leider in der Praxis nichts. Warum? Normale USB Ports sind nicht für solch eine hohe Leistung vorgesehen. Das Maximum liegt hier regulär bei 2A bzw. 2,4A.
Dementsprechend sind Smartphones und auch Tablets nicht dafür optimiert mit mehr als 2A bzw. 2,4A zu laden. Ein Samsung Galaxy Note 9 beispielsweise erreicht an einem normalen USB Port maximal +-1,8A, egal ob der Port nun 2A oder 3A schaffen könnte.
Die einzigen Geräte die mir bekannt sind die überhaupt über 2A aufnehmen, sind die alten Apple iPads mit 2,3xA. Die 3,1A sind also etwas Marketing.
Der spannendste Port ist aber natürlich der USB C Port. Dieser kann laut POWERADD bis zu 45W ausgeben oder aufnehmen! Genau genommen 5V/3A, 9V/3A, 12V/2,5A, 15V/2,5A 20V/2,25A.
Damit hat dieser Port mehr als genug Leistung für Smartphones und Tablets und ist in der Theorie in der Lage sogar einige Notebooks zu laden!
Falls Ihr Euch nun Sorgen macht „sind 45W für mein Smartphone zu viel?!“ Dann sind diese unberechtigt. Euer Smartphone nimmt sich von diesen maximal verfügbaren 45W einfach nur so viel wie es kann. Zu viel verfügbare Leistung ist kein Problem, ganz im Gegenteil!
Interessant ist lediglich, dass bei der 12V und 15V Stufe lediglich 2,5A geliefert werden können und nicht 3A wie bei 5V und 9V. Praktisch fällt mir keine Situation ein wo dies ein Nachteil ist, dennoch für mich interessant.
3A ist im Übrigen das gängige Limit bei USB C Powerbanks und Ladegeräten. Theoretisch wären zwar via USB C bis zu 5A möglich, aber bei über 3A sind spezielle USB C Ladekabel und Ports nötig, worauf fast alle Hersteller verzichten.
Neben dem USB C Port könnt Ihr auch den microUSB Port zum Aufladen der Powerbank verwenden. Dieser kann maximal allerdings nur 5V/2A aufnehmen.
Kapazität
POWERADD wirbt bei der P2 mit einer gigantischen Kapazität von 26800mAh. Aber stimmt dies überhaupt? Ja! Messen konnte ich 94,431Wh bzw. 25521mAh.
Dies entspricht satten 96% der Herstellerangabe, ein top Wert! Die Herstellerangabe bezieht sich in der Regel gar nicht auf die nutzbare Kapazität, sondern auf die die Kapazität der im Inneren verbauten Akkuzellen.
Jedoch bei ihrem Entladen geht immer etwas Energie verloren. Daher sehe ich bei 80%+ echter Kapazität das Herstellerversprechen als gegeben an. 90%+ echte Kapazität sind allerdings ganz klar als außergewöhnlich zu betrachten. 96% wie hier sprechen entweder für eine extrem effiziente Elektronik oder eine größere Akku-Zelle im Inneren als beworben!
Die POWERADD P2 ist eine der größten Powerbanks die ich jemals getestet habe!
Ladetempo und Leistung der POWERADD P2
Starten wir erst einmal mit einem kleinen Check, ob denn die Angaben von POWERADD richtig sind. Beginnen wir hier beim USB C Port. Hier gibt es einen kleinen „Fehler“.
POWERADD gibt für diesen folgende Leistungswerte an 5V/3A, 9V/3A, 12V/2,5A, 15V/2,5A 20V/2,25A. Allerdings gibt die Powerbank sich als 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A 20V/2,25A aus.
Anscheinend waren die 2,5A bei 12/15V ein Fehler! Die Powerbank kann auch hier glatt 3A liefern. POWERADD hat sich also zu seinen Ungunsten vertan.
Aber kann die Powerbank denn auch 45W Leistung bei 20V liefern?
Ja, die beworbenen 45W können von der P2 geliefert werden! Dabei hält diese sogar sehr sauber ihre Spannung um die 19,9xV!
Das Maximum des USB C Ports liegt bei rund 48-49W, ab welchen sich die Powerbank abschaltet, vorbildlich!
Auch die normalen USB Ports können die beworbenen 3,1A liefern!
Wie steht es aber bei einer gleichzeitigen Nutzung des USB C und der USB A Ports aus? Die POWERADD P2 deaktiviert das Power Delivery Feature komplett, sobald eine Last am USB A Port hängt.
Der USB C Port kann noch genutzt werden, aber nur als 5V/3A Port. Ein gleichzeitiges Aufladen von Notebook und Smartphone ist also nicht möglich.
Kommen wir damit zur Praxis. Folgende Geräte habe ich an der POWERADD P2 26800mAh Power Delivery Powerbank getestet:
- Apple iPad Pro 11
- Apple iPhone Xs Max
- Dell XPS 13 9370
- Huawei Mate 20 Pro
- Nintendo Switch
- Samsung Note 9
Starten wir mit den beiden normalen USB Ports. Auch wenn diese auf den ersten Blick identisch wirken, trügt dieser Anschein etwas. Port Nummer 1 ist nicht für Apple Geräte optimiert! Ein iPhone oder auch die älteren iPads laden hier nur mit maximal 0,98A.
Port Nummer 2 ist allerdings sauber optimiert. Hier erreicht das iPhone Xs Max beispielsweise gute 1,6xA.
Für Android Geräte scheinen beide Ports sauber optimiert zu sein. Das Note 9 erreicht beispielsweise sehr gute 1,665A (8,35W) und das Mate 20 Pro 1,631A (8,2W).
Dies ist natürlich kein Schnellladetempo, aber für normale USB Ports ohne Quick Charge sehr ordentlich.
Schneller geht’s mit dem USB C Port. Hier erreicht das Note 9 satte 14W Ladestrom (5,07V 2,77A) und das Mate 20 Pro 13,7W (9,09V 1,51A).
Zwar ist dies im Falle des Mate 20 Pro deutlich langsamer als das originale Ladegerät, aber schon ein gutes Stück schneller als ein normaler USB Ausgang.
Apples neuere Geräte nutzen natürlich USB Power Delivery als ihren primären Schnellladestandard. Daher überrascht es auch nicht, dass das iPhone Xs Max mit dem Lightning zu USB C Kabel satte 19,6W Ladestrom erreicht und das iPad Pro 11 26,9W.
Wie steht es aber um die Notebooks? Das Apple MacBook Pro 13 Zoll ist unproblematisch wie eh und je. Dieses kann im Normalfall rund 40W aus der POWERADD P2 aufnehmen.
Bei Windows Notebooks ist das Aufladen via USB C allerdings immer etwas problematischer. Viele Notebooks benötigen hier ein gewisses Mindestmaß an Leistung. Beispielsweise das Dell XPS 13 benötigt 30W+.
Da die POWERADD P2 allerdings 45W liefern kann, kann das Dell XPS 13 und wie ich schätze auch die meisten anderen Windows UltraBooks an dieser problemlos laden.
Super!
Wie lange dauert das Laden der POWERADD P2?
Ist nun die Powerbank leer, wie lange dauert es bis diese voll ist? Dies hängt bei der POWERADD P2 sehr von Eurem Ladegerät ab.
Habt Ihr nur ein einfaches 5V/2A Ladegerät und nutzt den microUSB Port, dann lädt die Powerbank mit 8,3W. Eine vollständige Ladung würde so rund 17 Stunden dauern.
Deutlich schneller kann es gehen wenn Ihr ein USB A auf USB C Kabel nutzt. Sofern dies Euer Ladegerät mitmacht, kann die Powerbank hier bis zu 14,7W aufnehmen bzw. 2,9xA!
Dies ist etwas „kritisch“, denn nicht jedes Ladegerät schafft 3A auf seinen normalen USB Ports. Die POWERADD P2 macht dies zwar sehr geschickt und dreht das Ladetempo ganz langsam hoch, aber dennoch könnte es bei der Nutzung eines USB A auf USB C Kabels zu Problemen kommen, abhängig von Eurem Ladegerät.
Am schnellsten und besten ist aber das Aufladen an einem USB Power Delivery Ladegerät mit 45W+. Hier kann die Powerbank bis zu 42W aufnehmen, womit eine vollständige Ladung ca. 3,5 Stunden dauert, was sehr flott ist!
Fazit
Es gibt ohne Frage hochwertigere Powerbanks als die POWERADD P2, zumindest wenn es um das Äußere geht.
Auf der technischen Seite gibt es allerdings wenig negatives über die POWERADD P2 zu berichten. Der USB C Port hält was er verspricht, die beworbene Kapazität wird ausreichend erfüllt und auch die normalen USB Ports wirken mehr als solide.
Vielleicht ist es etwas schade, dass man die normalen USB Ports und USB Power Delivery nicht gleichzeitig nutzen kann, aber abseits davon sind mir keine Mängel aufgefallen.
Natürlich weiß man bei solch günstigen Powerbanks nie wie sich die Kapazität in x Hundert Ladezyklen verhält, aber ich bin optimistisch.
Sucht Ihr also eine große Powerbank mit ordentlich Power selbst Notebooks zu laden und seid bereit kleinere Abstriche bei der Haptik und dem Gehäuse hinzunehmen, dann ist die POWERADD P2 eine hervorragende Powerbank für unter 50€.
Hey danke!
Es wäre schön auch Geräte wie Mophie 3xl zu testen.
Und HP Spectre Powerbank 2XF31AA.
Sandberg hat ein 65w und ein 100w (das sogar etwa weniger wiegt).
Zmi hat jetzt ein 2k pro (65w)
Und Goal Zero hat auch etwas mit PD.
Wie heißt das Gerät das du dir diese Tests benutzt? Ich möchte gerne mir ein paar Powerbanks kaufen und prüfen ob sie es halten was sie versprechen.
Danke
Hi,
danke für die Tipps. Einen Test zu der 100W Sandberg Powerbank findest du schon auf Techtest 😉 https://techtest.org/die-sandberg-powerbank-usb-c-pd-100w-im-test/
Und hier ein paar Tipps für Messgeräte https://techtest.org/wie-powerbanks-und-ladegeraete-testen/