Test: SK hynix Platinum P41, die schnellste PCIe 4.0 SSD unter anderem Namen?

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Ich halte die Solidigm P44 Pro für die schnellste PCIe 4.0 SSD derzeit auf dem Markt, wie du auch in meinem großen Vergleichstest nachlesen kannst.

Die Solidigm P44 Pro hat allerdings ein Schwestermodell, die SK hynix Platinum P41. So war die SK hynix Platinum P41 ursprünglich nur für den US Markt gedacht und die Solidigm P44 Pro für den europäischen Markt.

Allerdings kannst du die SK hynix Platinum P41 mittlerweile auch auf dem deutschen Markt bekommen. Wollen wir uns einmal im Test ansehen ob die SK hynix Platinum P41 wirklich auch so gut ist wie die Solidigm P44 Pro.

 

Die SK hynix Platinum P41 im Test

Was das Design betrifft, hat SK hynix einen richtig guten Job gemacht! Auch wenn dies funktional keine Rolle spielt, wirkt die SSD auf den ersten Blick sehr wertig und schick!

So haben wir eine cool designte Box, welche komplett auf Kunststoff verzichtet, wie auch eine SSD mit Aufkleber im ähnlichen Design.

Die SSD ist in einem Schwarz/Lila gehalten. Auch das PCB ist komplett matt schwarz.

Allerdings verzichtet die SSD komplett auf Kühlkörper oder Ähnliches. Auch ist dies nur ein normaler Aufkleber, welcher nicht bei einigen Samsung SSDs Kupfer beschichtet ist.

Ansonsten haben wir eine ganz klassische einseitig bestückte 2280 NVME PCIe 4.0 SSD.

 

Die Technik

Die SK hynix Platinum P41 ist technisch erst einmal zur Solidigm P44 Pro identisch. So setzen beide SSDs auf den SK hynix eigenen “Aries” Controller.

Dies ist etwas Besonderes! Nur sehr wenige Hersteller setzen auf selbst entwickelte Controller. Viele Details sind zum Controller allerdings nicht bekannt.

Kombiniert wird der SK hynix eigene Controller mit SK hynix eigenem NAND, 176 Layer TLC NAND. Auch wenn SK hynix im Endkunden Segment nicht ganz so präsent sind, diese gehören zu den größten Herstellern von NAND Speicherchips, gemeinsam mit Samsung, Micron und KIOXIA.

Dabei ist 176 Layer TLC NAND derzeit das mit beste auf dem Markt. Hier gilt SK hynix NAND auch generell als sehr haltbar und gut! Vermutlich ist dieser gemeinsam mit Samsungs V-NAND der derzeit beste auf dem Markt.

Unterstützt wird der Controller und NAND mit einem LPDDR4 DRAM Cache.

500GB 1TB 2TB
Lesend 7000 MB/s 7000 MB/s 7000 MB/s
Schreibend 4700 MB/s 6500 MB/s 6500 MB/s
TBW 500 TBW 750 TBW 1200 TBW

Aktuell wird die SSD in drei Versionen angeboten, mit 500GB, 1TB und 2TB. Dabei sollen alle Versionen lesend 7000 MB/s erreichen. Schreibend kommt die kleine Version laut Hersteller auf 4700 MB/s und die großen Versionen auf 6500 MB/s, was beachtlich ist!

 

TBW und Garantie

Die SK hynix Platinum P41 bringt eine 5 Jahre Garantie mit. Diese kann allerdings vorzeitig auslaufen, wenn du den TBW Wert übersteigst.

Die TBW Angabe beschreibt wie viele Daten auf die SSD geschrieben werden können, ehe der Hersteller nicht mehr für die Integrität der Flash Zellen garantiert. Der TBW Wert ist hierbei allerdings eher ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Manche Hersteller sind da etwas vorsichtiger, andere reizen den Wert etwas mehr aus.

Ein höherer TBW Wert heißt noch lange nicht, dass eine SSD auch praktisch wirklich länger hält, kann aber schon etwas das Vertrauen eines Herstellers in die SSD zeigen.

So wäre bei der 1TB Platinum P41 praktisch vermutlich ein TBW Wert von 2000+ erwartbar. Allerdings gibt SK Hynix diesen nur mit 750 an.

Damit ist der Hersteller recht durchschnittlich unterwegs. Allerdings beispielsweise die Samsung 990 kommt nur mit einem 600 TBW Rating bei der 1TB Version.

 

Datenschutz

Alle Daten, die Du auf die Platinum P41 schreibst, werden immer mit 256 Bit verschlüsselt. So unterstützt die SSD nicht nur 256bit AES, sondern auch TCG Pyrite 2.01. Dies erleichtert unter anderem ein vollständiges Löschen der SSD, denn es reicht einfach diesen generierten Schlüssel zu löschen und alle Daten auf der SSD sind unbrauchbar.

Hierfür gibt es diverse Tools und sogar auch Mainboards, die einen entsprechenden Befehl an die SSD senden können.

Die Verschlüsselung kann aber natürlich auch zur Unterstützung von beispielsweise Bitlocker genutzt werden.

 

Testsystem

Folgendes Testsystem kommt für folgende Benchmarks zum Einsatz

  • AMD Ryzen 5 7600X
  • ASUS ROG Strix X670E-E Gaming WIFI
  • 16GB RAM
  • Windows 11 Pro 22H2

In diesem Test findet sich die 2TB Version der SK hynix Platinum P41.

 

Theoretische Tests

Lasst  uns den Test mit einem beliebten Standard beginnen: CrystalDiskMark 8. Zuerst werden wir uns die Übertragungsraten genauer anschauen, angefangen mit den Werten für das Lesen.

Lesend ist die P41 zunächst eine recht klassische High End PCIe 4.0 SSD, welche mit 7384 MB/s am Limit der Verbindung kratzt. Was allerdings bei dieser doch stark auffällt sind die extrem guten SEQ Q1T1 Werte! Hier übertrifft diese (und die Solidigm P44 Pro) praktisch alle anderen SSDs deutlich, mit ausnahme der Crucial T700, welche aufgrund der PCIe 5.0 Verbindung nochmal in einer anderen Liga spielt.

Ein ähnlich positives Bild sehen wir auch bei den schreibenden Werten. Hier setzt diese sich im Maximum zwar auf Platz 2 bzw. Platz 1 unter den PCIe 4.0 SSDs, aber dafür sind die Werte bei kleineren Dateigrößen weniger „spektakulär“.

Spannenderweise werden aber die Herstellerangaben, lesend wie auch schreibend deutlich übertroffen.

CrystalDiskMark kann auch die IOPS und die Zugriffszeiten messen, was allerdings teils in etwas wilden Werten resultiert. Gerade bei der IOPS Messung bevorzugt CrystalDiskMark ganz klar einige Controller und mag andere (vor allem die von Samsung) überhaupt nicht. Schauen wir uns die Werte dennoch an.

Hier landet die SK hynix Platinum P41 immer im Mittelfeld.

AS SSD ist mittlerweile auch ein Test, der etwas in die Jahre gekommen ist und nicht gut für NVME SSDs optimiert ist. Schauen wir uns dennoch die Werte dennoch mal an.

AS SSD scheint die P41 zu mögen. Diese landet hier sogar auf Platz 1, vor der PCIe 5.0 Crucial T700, was an sich weniger Sinn macht. Dennoch werten wir das mal als Indiz für eine hohe Leistung.

Auch im eigentlich recht gut optimierten Anvil’s Storage Utilities schneidet die SSD sehr gut ab!

 

PC Mark Test

PC-Mark versucht in seinem Speicher-Benchmark, alltägliche Anwendungen wie Office-Anwendungen und Spiele zu simulieren.

Es gibt zwei Tests zur Auswahl: die „Quick“-Version und die „volle“ Version. Die „volle“ Version verwendet größere Dateigrößen, wodurch SSDs mit langsamerer Schreibgeschwindigkeit oder aggressiver Schreibcaches schlechter abschneiden.

Hier wird es nun interessant! So schneidet die SK hynix Platinum P41 in diesem Benchmark zwar sehr gut ab, knapp hinter der Samsung 990 Pro, aber sie ist doch ein Stück schlechter als die Solidigm P44 Pro.

Dies ist der Ersten Benchmark wo es zwischen diesen beiden SSDs einen merkbaren Unterschied gibt. Möglicherweise zeigen sich hier die FW Verbesserungen der P44 Pro verglichen mit der Platinum P41.

 

3D Mark SSD Test

Schauen wir uns auch einmal den neuen 3D Mark SSD Test an. Im Gegensatz zu anderen Tests misst dieser nicht nur einfach die Datenraten usw., sondern dieser simuliert das Laden echter Spiele (mit deren Spiele-Daten usw).

Folgendes testet der 3D Mark SSD Test:

  • Loading Battlefield™ V from launch to the main menu.
  • Loading Call of Duty®: Black Ops 4 from launch to the main menu.
  • Loading Overwatch® from launch to the main menu.
  • Recording a 1080p gameplay video at 60 FPS with OBS (Open Broadcaster Software) while playing Overwatch®.
  • Installing The Outer Worlds® from the Epic Games Launcher.
  • Saving game progress in The Outer Worlds®.
  • Copying the Steam folder for Counter-Strike®: Global Offensive from an external SSD to the system drive.

Hier sehen wir wieder ein sehr gutes Abschneiden, nur knapp hinter dem Schwestermodell. Abseits von der PCIe 5.0 Crucial T700 können nur die Western Digital SN850 bzw. SN850x hier die SK Hynix und ihr Schwestermodell schlagen. Selbst die Samsung 990 Pro kann nicht mit dieser mithalten.

 

Final Fantasy

Der Final Fantasy Endwalker Benchmark ist eigentlich gemacht die Grafikleistung eines Systems zu messen, liefert aber auch zuverlässige Informationen über die Ladezeiten. Daher ist er auch für SSD-Benchmarks äußerst interessant.

Auch in diesem Benchmark schneidet die Platinum P41 gut ab! Allerdings erneut etwas schlechter als das Schwester Modell, aber weiterhin schneller als beispielsweise die Samsung 990 Pro.

 

WinRAR Test

Kopieren wir zum Schluss noch zwei große Archive auf die SSD, welche wir anschließend von dieser entpacken.

  • Datei-Paket A – Installation von Tiny Tinas Wonderland ca. 52GB
  • Datei-Paket B – Installation von Tiny Tinas Wonderland, Total War Warhammer 3 und GW2 ca. 231 GB

Interessant! Beim kleinen Datei-Paket Test gehört die Platinum P41 zu der schnellsten Gruppe. Beim größeren Datei-Paket fällt die SSD etwas hinter ihr Schwestermodell zurück

 

SLC Cache

Wie jede moderne SSD besitzt auch die SK hynix Platinum P41 einen SLC Cache. Das bedeutet die SSD kann nicht wirklich mit über 6000 MB/s Daten schreiben.

Dies geht nur eine kurze Zeit lang. So setzt die SSD auf TLC NAND, hierbei werden 3 Bits pro Zelle gespeichert. Dies senkt die Herstellungskosten massiv, allerdings „potenziert“ sich die Komplexität des Schreibvorgangs mit mehr Bits pro Zelle.

Um dem entgegenzuwirken, weisen die SSD Hersteller bei ihren SSDs immer einen kleinen Bereich aus, welcher anstelle mit 3 Bits pro Zelle nur mit 1 Bit pro Zelle beschrieben wird. Hierdurch steigt die Datenrate beim Schreiben massiv!

Allerdings ist die SSD fast voll oder du kopierst große Datenmengen auf einmal, dann kann es sein das der Cache voll ist oder nicht zur verfügung steht. Dann sinken deine Datenraten schreibend teils extrem.

Um dies zu testen, nutze H2TestW. H2TestW ist hier nicht ganz optimal, da dieses SSDs nicht ganz mit dem vollen Tempo beschreiben kann, allerdings im Vergleich zu anderen SSDs lassen sich hier durchaus interessante Beobachtungen anstellen.

Starten wir hier mit der Frage, wie lange es einfach dauert, die SSD mit H2TestW komplett voll zu schreiben.

H2TestW konnte die SSD in ca. 18,5 Minuten komplett füllen, was der bisher beste Wert einer PCIe 4.0 SSD ist!

Dies liegt an zwei Faktoren.

  1. Der SLC Cache der SK hynix Platinum P41 ist mit ca. 300 GB bei der 2TB Version recht groß.
  2. Auch nach dem SLC Cache ist die SSD mit ca. 1660 MB/s recht flott.

Lediglich die Samsung 990 Pro erreichte nach dem SLC Cache eine bessere Schreibrate in H2TestW. Dies zeigt wie gut der NAND der Platinum P41 wirklich ist.

 

Stromverbrauch

Das Messen des Stromverbrauchs bei M.2 SSDs gestaltet sich leider etwas kompliziert. Um dies zu bewerkstelligen, greife ich auf einen Trick zurück. Ich baue die SSDs in ein externes NVME SSD Gehäuse und USB-C 3.1 ein und messe den Gesamtstromverbrauch dieses Gehäuses, einschließlich der SSD. Dabei kann ich den Leerlauf des Gehäuses in gewissem Maße herausrechnen, jedoch sind die ermittelten Werte nicht zu 100% genau! Dennoch werden die Werte einer SSD, die tendenziell mehr Strom benötigt, in der Tabelle ersichtlich sein. Daher sollten Sie weniger auf die absoluten Werte achten und mehr den Vergleich zu anderen Modellen ziehen, um einzuschätzen, ob eine SSD eher mehr oder weniger Energie benötigt.

Dabei wird natürlich die Datenrate der SSD aufgrund der externen Anbindung limitiert. Dies gilt aber für alle SSDs, die ich so bisher getestet habe.

Für den Einsatz in einem Desktop-Computer spielt dieser Test kaum eine Rolle, da eine Abweichung von +- 1W praktisch keinen Einfluss auf die Stromrechnung hat. Jedoch kann eine Differenz von +- 1W in einem Ultrabook bereits eine Laufzeit von fast einer Stunde ausmachen.

Die SK hynix Platinum P41 liefert hier recht durchschnittliche Werte. Was aber an sich gar nicht so übel ist! Denn für eine absolute High End SSD sind “mittler” Verbrauchswerte ein gutes Zeichen. Diese benötigt +- so viel Energie wie die Samsung 990 Pro.

Auch abseits der reinen “Spitzen” Leistungsaufnahme passt die Leistungsaufnahme der SSD.

Wichtig! In der Praxis in einem PCIe 4.0 System werden die Werte dieser SSD, wie aber auch der Vergleichsmodelle höher ausfallen!

 

Fazit

Die SK hynix Platinum P41 ist derzeit eine der besten SSDs! Diese bildet gemeinsam mit dem Schwestermodell und der Samsung 990 Pro und der WD SN850X aktuell meine Top 3 der NVME SSDs, mit PCIe 4.0.

Mit PCIe 5.0 kommen dann noch andere Spieler ins Bild, wie die Crucial T700, welche dann diese Modelle nochmals übertreffen, aber im PCIe 4.0 Standard gehts nicht viel besser!

Dabei ist die SK hynix Platinum P41 fast konstant schneller und besser als die Samsung 990 Pro, was beachtlich ist!

Dabei ist die SK hynix Platinum P41 +- identisch zur Solidigm P44 Pro. In ein paar Tests war die Solidigm P44 Pro einen Hauch schneller, vielleicht aufgrund besserer Firmware, aber das tut sich nicht viel.

Dennoch würde ich die Solidigm P44 Pro vorziehen, da diese etwas mehr für den europäischen Markt gedacht ist. Solltest Du die SK hynix Platinum P41 aber etwas günstiger bekommen können als die Solidigm P44 Pro, dann spricht auch absolut nichts gegen diese!

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Die SK hynix Platinum P41 ist eine super schnelle und wertige SSD!

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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2 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    ich möchte fragen, ob du in künftigen Tests/Vergleichen mal PCIe 4.0 SSDs (oder auch PCIe 5.0) in PCIe 3.0 Slots testen kannst. Mir ist bewusst, dass sich die Bandbreite verringert und auf den Max Speed von PCIe 3.0 beschnitten wird.

    Die spannende Frage wäre für mich, ob es durch die Bandbreitenlimitierung am Slot auch eine Verringerung der Leistungsaufnahme und Reduktion der Temperatur passiert? Insbesondere wäre es interessant zu wissen, ob man in „älteren“ Notebooks mit PCIe 3.0 Slots dadurch bessere Akkulaufzeiten und geringere Temperaturen bekommt.

    Können dann PCIe 4.0 Modelle wie die Platinum von SK Hynix, die 990 Pro von Samsung oder 850x von Western Digital im PCIe 3.0 Slot dann z.B. die SK Hynix P31 Gold schlagen in Sachen Energieverbrauch und Temperaturen?

    Im Internet und diversen habe ich keine Antworten gefunden bzw. lediglich Vermutungen anderer User auf reddit.

    Viele Grüße und Danke für den schönen Test 🙂

    • Hi,

      wäre an sich ein interessantes Thema. Ich werde mal schauen ob ich da was zu hinbekomme (brauche aber erst noch eine bessere Methode um bei PCIe die Leistungsaufnahme zu messen).

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