60€ für ein Gehäuse mit 4x RGB Lüftern und Glas? Das Zalman Z7 Neo im Test

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Zalman gehört ohne Frage zu den legendären Herstellern im PC Gehäuse/Kühlungsbereich. Allerdings war es um Zalman in den letzten Jahren recht ruhig geworden.

Nun kehrt Zalman aber so langsam mit einigen neuen Produkten auf den Markt zurück. Eins dieser neuen Produkte ist das Z7 Neo.

Beim Z7 Neo handelt es sich um ein modernes PC Gehäuse mit RGB Beleuchtung und Glas Elementen. Das besondere, dieses Gehäuse kostet gerade einmal 60€.

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Auf den ersten Blick klingt dies nach einem verdammt guten Deal! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist das Z7 Neo gelungen oder gibt es gröbere Fehler die das Gehäuse versauen?

Finden wir dies im Test heraus.

An dieser Stelle vielen Dank an Zalman für das Zurverfügungstellen des Z7 Neo für diesen Test.

 

Das Äußere

Zalman setzt auf das typische Gehäusedesign 2018/2019. Das Z7 Neo besitzt also viel Glas und RGB Beleuchtung.

Viel Glas bedeutet in diesem Fall eine Glas-Seite und eine Glas Front. Letztere erlaubt es die drei RGB Lüfter in der Front von außen zu sehen. Die vordere Glasscheibe ist interessanterweise abgerundet. Dies ist in der Produktion ein gutes Stück teurer, sorgt aber auch für eine etwas außergewöhnlichere Optik.

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Die Front des Z7 Neo ist hierdurch etwas „oval“ anmutend, was verglichen mit den meist sehr boxenartigen Glasgehäusen eine nette Abwechslung ist. Die rechte Seite des Z7 Neo ist nicht verglast, sondern setzt auf die übliche Blechabdeckung. Auch die Oberseite besitzt kein Glas, sondern einen großen Lüfterauslass.

Farblich ist das Z7 Neo aktuell nur in Schwarz erhältlich. Erfreulicherweise ist das Innere teilweise weiß lackiert, was gerade bei einer umfangreichen RGB Beleuchtung hervorsticht.

Zalman Z7 Neo Im Test 3

Beim Z7 Neo handelt es sich um einen Midi-Tower, dementsprechend sind die Abmessungen mit 420 x 213 x 460mm auch kompakterer Natur. Allerdings ist das Z7 Neo auch nicht winzig.

Es lassen sich beispielsweise normale ATX Mainboards verbauen.

Zalman Z7 Neo Im Test 4

Was die Verarbeitung angeht, kann ich nicht klagen. Es gibt zwar hier und da stellen die, verglichen mit teureren Gehäusen, nicht ganz so filigran oder fein gearbeitet sind, die billigen PCIe Slot Blenden sind hier ein gutes Beispiel, aber mein Z7 Neo wies keine Fehler auf.

Das Gehäuse wurde in einem tadellosen Zustand geliefert.

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Loben muss ich zum Abschluss dieses teils noch die IO. Diese ist auf der oberen Front angebracht. Hier finden wir 1x USB 3.0, 2x USB 2.0, gesonderte Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon, zwei Status LEDs, eine Taste zur Steuerung der Beleuchtung, eine Reset-Taste und einen großen Einschalter.

Ein zweiter USB 3.0 Port wäre zwar sicherlich nett gewesen, aber ich vermute dafür ist Zalman einfach der Platz ausgegangen.

 

Das Innere

Das Zalman Z7 Neo ist ein Midi-Tower. Dementsprechend bietet das Gehäuse genug Platz für reguläre ATX Mainboards und Netzteile, ist aber auch nicht gigantisch von den Abmessungen.

Allerdings da Zalman auf 5,25 Zoll Schächte verzichtet hat, wirkt das Innere des Gehäuses größer und voluminöser als bei vielen älteren Midi-Towern.

Zalman Z7 Neo Im Test 10

Neben ATX Mainboards und regulären ATX Netzteilen könnt Ihr auch große Grafikkarten mit bis zu 355mm verbauen.

Viel Platz bietet das Z7 Neo für Lüfter:

  • 2x 120 oder 140mm im Deckel
  • 3x 120mm in der Front
  • 1x 120mm auf der Rückseite

Dementsprechend könnt Ihr auch AIOs mit bis zu 360mm in der Front verbauen. Ich will nicht garantieren, dass alle 360mm AIOs passen (teilweise stehen die Anschlüsse stark über die 360mm hervor), aber 240mm AIOs sind im Z7 Neo keinerlei Problem.

Zwar bietet der Deckel Platz für zwei 140mm Lüfter, aber Ihr habt nur +- 40 mm zum Mainboard, was für eine AIO zu wenig ist.

Die Oberseite und auch der Lüftereinlass für das Netzteil sind mit magnetischen Lüfterfiltern verstehen, welche recht grobmaschig sind, aber besser als nichts.

Zalman Z7 Neo Im Test 12

Das Z7 Neo ist nicht übermäßig breit! Hierdurch müsst Ihr bei sehr hohen CPU Kühlern etwas vorsichtig sein. Ich konnte ca. 170mm von Mainboard bis Glasscheibe messen. Ein Noctua NH-U14S könnte also beispielsweise entweder sehr knapp passen oder gerade so nicht. Ich tippe hier auf Letzteres.

Wählt also besser eine AIO oder einen Lüfter der flacher ist als +- 160mm, dann solltet Ihr auf der sicheren Seite sein.

Was Laufwerke betrifft bietet das Z7 Neo:

  • 0x 5,25 Zoll
  • 2x 3,5 Zoll (oder 2,5 Zoll)
  • 2x 2,5 Zoll

Die 3,5 Zoll Schächte befinden sich im unteren Bereich, hinter dem Netzteil. Die Festplatten sind hier in kleinen Schlitten untergebracht, super!

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Die gesonderten 2,5 Zoll Schächte sind wiederum hinter dem Mainboard angebracht. Diese Montagemöglichkeit ist allerdings etwas trickreich. Viele Netzteile haben gewinkelte SATA Stromstecker, welche hier etwas „problematisch“ sind. Hierfür kann aber das Gehäuse natürlich nichts.

Mit maximal vier Laufwerken ist das Z7 Neo selbstverständlich kein „Storage“ Server, aber im Jahr 2019 sollte dies eigentlich ausreichen, zumal viele moderne Systeme eh auf M.2 SSDs setzen.

Gelungen ist generell das Kabelmanagement. Die Kabel des Netzteils und das meist vorhandene Kabelchaos hinter dem Netzteil wird durch eine Abdeckung verdeckt, die den kompletten unteren Bereich überzieht.

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Kabel, die zum Mainboard gehen, werden unter einer Art vorgehobenen Bügel versteckt. Ein ähnliches Design nutzt auch beispielsweise NZXT. Hierdurch habt Ihr jede Menge Platz Kabel zum Mainboard zu führen und das Ganze sieht dennoch ordentlich aus.

Ein paar weitere Ausschnitte gibt es im Bereich des CPU Stromsteckers und der Front IO Anschlüsse. Lediglich im unteren linken Bereich fehlt mir eine Kabeldurchführung etwas. Hier sind bei Mainboards oft die USB 2.0 Header.

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Auch etwas Kritik muss ich zur Front äußern. Das Glas sieht sicherlich sehr schick aus, aber der Abstand vom Lüfter zu Glas ist vergleichsweise gering und Luft kann nur seitlich eingezogen werden.

Dies kostet Airflow! Verglichen mit einem komplett offenen Gehäuse konnte ich bei gleichem Takt usw. durchaus höhere Temperaturen im einstelligen Bereich beobachten. Dies wird verglichen mit anderen günstigen Gehäusen etwas durch das Vorhandensein von gleich drei 120mm Lüftern kompensiert. Dennoch mit einer komplett offenen Front würdet Ihr niedrigere Temperaturen sehen.

 

Lüfter und RGB

Im Z7 Neo sind bereits vier RGB LED Lüfter von Zalman verbaut. Diese Lüfter verfügen über einen einfachen LED Ring, welcher aber durchaus schon schick aussieht.

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Die Lüfter selbst haben mir aber etwas Räzel aufgeben. Diese nutzen nicht den üblichen 3 oder 4 Pin Stecker, sondern einen proprietären Anschluss. Passend hierzu gibt es einen Controller, der den Anschluss von bis zu 6 Lüftern und 2 LED Streifen erlaubt.

Die RGB LEDs lassen sich entweder über die Taste auf der Gehäuseoberseite steuern oder falls Euer Mainboard einen RGB Anschluss hat, darüber. Ihr habt also die Wahl. Letzteres erlaubt dann eine Steuerung der LEDs über die Software Eures Mainboards, wie bei ASUS beispielsweise Aura-Sync. Super!

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Die Lüfter selbst scheinen sich aber nicht steuern zu lassen?! Der Controller besitzt keinen Anschluss zur Lüftersteuerung oder eine Taste dafür. Die verbauten Lüfter laufen also auf einer konstanten Geschwindigkeit.

Diese ist allerdings gut gewählt. Das Gehäuse ist ausreichend leise, allerdings ist der Luftdurchsatz auch nicht gigantisch. Zalman hat hier an sich eine gute Balance getroffen, ich würde schätzen die Lüfter drehen mit +- 1200 Umdrehungen.

 

Der Bau im Z7 Neo

Generell ging mir das Bauen im Z7 Neo gut von der Hand! Unter anderem dank der reichlichen Kabeldurchführungen ist das Z7 Neo recht einsteigerfreundlich. Auch sind mit keinen übermäßig scharfen Kanten beengt. Super!

Allerdings gibt es durchaus ein paar Punkte zu beachten.

  1. Abstandshalter für Mainboards sind vorinstalliert, außer die drei äußeren, welche aber für ATX Boards nötig sind.
  2. Das Zalman Z7 Neo ist recht kompakt gebaut. CPU Kühler über 16cm werden Probleme machen oder nicht passen. Ähnliches gilt auch für sehr lange Netzteile. Mein Corsair HX750i erforderte das Entfernen der HDD Halterung, welche sich aber nach der Montage wieder verbauen ließ. Dies könnte bei noch längeren Netzteilen aber nicht mehr möglich sein.
  3. Die PCI Slotblenden sind sehr billig. Ihr müsst diese herausbrechen. Achtet dabei, dass diese nicht über Euer Mainboard kratzen! Auch wenn Euer Mainboard Abdeckungen in diesem Bereich hat, kann es nötig sein die Blenden vor dem Verbauen des Mainboards zu entfernen.
  4. Die Glasscheibe wird nicht gesondert gehalten. Habt Ihr ¾ der Schrauben entfernt, kann diese bereits abfallen.

 

Fazit

Es ist beeindruckend wie viel Gehäuse man beim Zalman Z7 Neo für rund 60€ erhält. Alleine die vier beiliegenden RGB Lüfter können bei anderen Herstellern glatt 60€ kosten.

Hier erhaltet Ihr aber für 60€ ein durchaus schickes und modernes Gehäuse inklusive der Lüfter.

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Sicherlich ist das Zalman Z7 Neo nicht perfekt. Es gibt einige Punkte an denen man den niedrigeren preis merkt, aber im generellen ist das Gehäuse voll zu empfehlen.

Starten wir bei den negativen Punkten.

Das Z7 Neo ist vergleichsweise kompakt und kurz gebaut. Sehr lange Netzteile, sehr hohe CPU Kühler und ähnliches können eng werden. Beispielsweise das Corsair HX750i passt gerade so ins Z7 Neo und ein CPU Kühler in der Klasse des Noctua NH-D15 würde vermutlich nicht passen. Eine AIO Wasserkühlung wiederum (120mm, 240mm oder 360mm) sollte dem Z7 Neo keine Probleme bereiten. Hier muss man vermutlich auch realistisch sein, welcher Nutzer verbaut ein Netzteil der 800W Klasse in ein 60€ Gehäuse? Von daher würde ich sagen geht das Platzangebot in Ordnung.

Zumal Zalman auf ausreichend platz oberhalb des Mainboards und auf der Rückseite geachtet hat.

Der vermutlich etwas dickere Kritikpunkt ist die Kühlung. Die Lüfter in der Front haben nur sehr wenig Platz zum Atmen. Verglichen mit einem sehr offenen Gehäuse könnt Ihr im schlimmsten Fall mit höheren Temperaturen im Bereich 3-8 Grad rechnen.

Zalman hat hier eindeutig die Optik etwas über die Kühlung gestellt. Kompensiert wird dies durch die drei beiliegenden Lüfter in der Front. Die wenigsten Gehäuse bringen überhaupt drei Lüfter mit. Von Haus aus sind die effektiven Temperaturen selbst mit High End Hardware Okay. Ihr werdet im Z7 Neo keine OC Rekorde brechen, aber Eure Temperaturen sind auch nicht furchtbar.

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Weiter gibt es lediglich ein paar kleinere Punkte wie die billigen Slotblenden, aber nichts mehr großes.

Positiv wiederum würde ich zunächst die Optik einstufen. Dies ist klar ein Gehäuse für Liebhaber von RGB Beleuchtung und hier muss man einfach gestehen das Z7 Neo sieht cool aus! Und dies ohne, dass Ihr weiteres Geld für RGB Lüfter usw. investieren müsst.

Die beiden Glas Seiten geben dem Z7 Neo einen modernen Look. Gerade die runde Front wirkt außergewöhnlich.

Auch die generelle Verarbeitung ist auf einem guten Level. Sicherlich geht es hier und da noch etwas filigraner, aber ich konnte keine groben Fehler finden. Alles ist soweit sauber gebaut, was man nicht über jedes Gehäuse sagen kann.

Zu guter Letzt möchte ich den generellen Aufbau loben. Die Abdeckung über dem unteren Bereich versteckt zwar etwas das Netzteil, aber auch das meist dort herrschende Kabelchaos. Dies macht es deutlich, einfacher das Z7 Neo aufgeräumt aussehen zu lassen. Hierbei hilft auch die Abdeckung hinter dem Mainboard, hinter welcher sich Kabel sehr gut verstecken lassen und die ausreichenden Kabeldurchführungen. Platz für die aktuell beliebten AIO Wasserkühlungen ist genug vorhanden und sogar an einfache magnetische Luftfilter hat Zalman gedacht.

Kurzum, Ihr mögt RGB Beleuchtung und sucht ein einfaches, günstiges und schickes Gehäuse, dann ist das Zalman Z7 Neo ideal für Euch! Die Preis/Leistung fällt hier hervorragend aus.

Zalman Z7 Neo

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Michael Barton
Michael Barton
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