Das LG Gram 14Z980 im Test, leicht, kompakt und gut?

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Notebooks sind in den letzten Jahren ohne Frage immer kompakter und leichter geworden, dies ist nun mal die Entwicklung auf dem Markt. Legt Ihr allerdings einen besonders großen Wert auf ein möglichst leichtes Gerät, wird uns hier in Deutschland leider die so ziemlich beste Option vorenthalten.

LG hat vor ein paar Jahren seine „Gram“ Notebook Serie gestartet, mit dem Ziel die besten und vor allem leichtesten Ultrabooks zu produzieren. Zumindest was das Gewicht angeht, hat LG völlig recht! Die Gram Notebooks, von welchen es mittlerweile einige gibt, sind in der Tat unheimlich leicht und kompakt.

Leider werden diese allerdings nicht offiziell auf dem deutschen Markt angeboten.

Erfreulicherweise bot sich nun doch die Gelegenheit einmal einen Blick auf ein LG Gram zu werfen, welches mit freundlicherweise von einem Leser ausgeliehen wurde! (Vielen Dank für das Vertrauen!)

Wollen wir uns daher doch einmal im Test ansehen, ist das LG Gram 14Z980 ein gutes Ultrabook oder ist dieses nur leicht?

 

Das LG Gram 14Z980 im Test

Beim LG Gram 14Z980 handelt es sich wie der Name vielleicht schon vermuten lässt um ein 14 Zoll Notebook. Für ein 14 Zoll Notebook würde ich das LG Gram auch problemlos als „kompakt“ einstufen. Dieses verfügt über schmale Displayrahmen, die aber auch zugegeben nicht winzig sind, gerade verglichen mit einem Dell XPS 13.

Wo das LG Gram aber natürlich punkten kann ist beim Gewicht. Das Gram 14Z980 bringt gerade einmal 994g auf die Waage. Zum Vergleich ein Dell XPS 13 9380 wiegt 1230g, ein Razer Blade Stealth 13 1280g oder ein ASUS ZenBook S UX391UA 1000g und dies sind alles 13,3 Zoll Modelle!

Wie konnte LG das Gewicht des Gram aber so niedrig halten?

Der wichtigste Punkt hier ist natürlich das Gehäuse. LG wirbt hier mit einem „Metal alloy Body“. Dem kann ich aber nur bedingt zustimmen, denn das Äußere des Notebooks ist komplett aus Kunststoff gefertigt. Ihr werdet beim LG Gram nie direkten Kontakt zum Metall haben, dies sorgt im Inneren lediglich für eine gewisse Grundstabilität.

Hier muss ich gestehen etwas skeptisch gewesen zu sein. Kann ein Notebook, welches so stark auf Leichtigkeit getrimmt ist, auch stabil sein?

Ja durchaus! Das LG Gram hat mich in diesem Punkt positiv überrascht. Ja dieses ist nicht so massiv wie ein Apple MacBook Pro oder auch ein Dell XPS 13, aber trotz des Kunststoffes wirkt das Gram „wertig“.

Zwischen dem Gram und günstigen Notebooks, die meist auch aus Kunststoff gefertigt sind, gibt es schon einen massiven Unterschied was die Materialqualität angeht. Dennoch musste LG in einem gewissen Rahmen natürlich Kompromisse bei der subjektiven Massivität eingehen, um dieses niedrige Gewicht zu erhalten.

Diese Kompromisse würde ich aber als völlig akzeptabel einstufen.

Was das Design angeht, ist das LG Gram 14Z980 als wenig spannend einzustufen. Die weiße Version ist sehr clean und schlicht gehalten. Böse Zungen könnten hier durchaus von einem langweiligen Design sprechen. Und ja das LG Gram ist ein typisches „kantiges“ Notebook ohne herausstechende Charakteristik.

Ist dies schlimm? Ich würde sagen nein, aber dieses Urteil überlasse ich Euch! Spannend finde ich, dass es auf der Unterseite nicht mal Lüftungsöffnungen gibt. Abseits der Öffnungen für die Lautsprecher ist die Unterseite wie auch die Oberseite komplett clean.

Dicke Bonuspunkte bekommt LG aber für die Anschlussvielfalt.

Auf der linken Seite besitzt das LG Gram seinen Netzstecker, einen USB C Port, einen normalen USB Port und einen HDMI Port. Für solch ein schlankes Notebook ist das als ungewöhnlich einzustufen.

Ein weiterer USB Port gemeinsam mit dem Kopfhöreranschluss und einem microSD Kartenleser ist auf der rechten Seite angebracht.

 

Display

Mein Testgerät des LG Gram 14Z980 verfügt über das „Standard“ 14 Zoll Full HD Display. Erfreulicherweise sieht dieses, wie man auch bei einem LG Notebook erwarten darf, sehr gut aus!

Full HD auf 14 Zoll ist immer noch mehr als ausreichend scharf und auch Farben, Kontraste und nicht zuletzt die Helligkeit wirkt subjektiv gut bis sehr gut! Ich würde das Display als angemessen für ein Notebook des 1000-1400€ Preisbereich einstufen.

Wir wollen es aber natürlich genauer wissen. Starten wir mit der Helligkeit, welche laut meinen Messungen bei 252 cd/m² liegt. Dies ist sicherlich nicht als überragend zu bezeichnen, aber die Ablesbarkeit würde ich als Okay einstufen. Das LG Gram ist sicherlich nichts für jemanden der den ganzen Tag in der Sonne arbeitet, hierfür spiegelt das Display auch zu stark!

Der Kontrast fällt mit 1:630 durchschnittlich aus. Hieran sieht man etwas, dass LG kein absolutes „Premium“ Panel verbaut, wie beispielsweise Dell bei seinen 4K XPS Modellen.

Immerhin die Abdeckung des sRGB Farbraums fällt mit 98% sehr gut aus und AdobeRGB erreicht solide 74%!

Dies in Kombination mit der guten Kalibrierung, welche von Haus aus vorliegt, macht das LG Gram durchaus für „Content Produzenten“ interessant!

 

Lautsprecher

Das LG Gram verfügt über zwei Lautsprecher, welche leicht schräg an der vorderen Unterseite angebracht sind.

Die Lautsprecher sind besser als erwartet, aber dennoch eher als durchschnittlich einzustufen. Diese sind sehr schön klar und laut, aber es fehlt doch etwas Volumen und Bass.

Die Lautsprecher des Dell XPS 13 sind zum Vergleich ein Stück vollmundiger. Dennoch ist der Klang völlig ausreichend für ein Notebook!

 

Eingabegeräte

Leider ist das LG Gram in Deutschland nicht offiziell verfügbar. Solltet Ihr Euch dennoch eins bestellen, müsst Ihr Euch mit der amerikanischen Tastatur herumschlagen. Damit ist das Gram für Vielschreiber schon einmal nur bedingt geeignet.

Schade! Denn die Tastatur gefällt mir an sich sehr gut! LG scheint weitestgehend ein Standard Layout zu nutzen, wie auch die gängigen chiclet style Tasten.

Diese sind angenehm groß und besitzen einen guten Druckpunkt. Die Tasten wirken zwar etwas „plastikhaft“, aber der Mechanismus ist stimmig.

Auch der Hub der Tasten ist für ein Ultrabook angenehm. Nicht ganz so hoch wie bei einem regulären Notebook, aber deutlich besser als bei einem Apple MacBook pro!

Das Trackpad ist ebenfalls sehr ordentlich! Das Tracking ist sehr gut und angenehm präzise. Probleme mit einem springenden Mauszeiger oder Ähnlichem hatte ich keine!

Lediglich die Maustasten könnten einen Hauch präziser sein, aber das ist schon Kritik auf hohem Level.

 

Performance

Beim LG Gram 14Z980, das mir vorliegt, handelt es sich um ein Basis-Modell. Dieses ist mit einem i5-8250U, 8GB RAM und einer 256GB SSD ausgestattet.

Beim i5-8250U handelt es sich um einen Quad Core mit acht Threads, welcher einen Basis-Takt von 1,6GHz und einen maximalen Takt von 3,4GHz besitzt.

Damit ist der i5-8250U dem größeren i7-8550U sehr ähnlich! Letzterer verfügt lediglich über einen etwas höheren Takt.

Dies macht den i5-8250U natürlich spannend, da in der Regel der höhere Takt beim i7 meist eh nicht gehalten werden kann.

Schauen wir uns hier einmal ein paar Benchmarks an!

Verglichen mit „High End“ Ultrabooks sehen die Benchmarks des LG Gram 14Z980 etwas unspektakulärer aus. Dies liegt vor allem am niedrigeren Boost-Takt des i5-8250U verglichen mit dem i7-8550U.

Hierdurch ist das LG gram 14Z980 bei kurzen Leistungssituationen ein Stück schwächer. Wie sieht es aber bei konstanter Last aus? Beispielsweise beim Umwandeln eines Videos?

Auch hier ist das LG Gram ein Stück weit langsamer als das „Große“ Dell XPS 13 mit i7-8565U. Dennoch ist der Unterschied weniger groß als ich dies erwartet hätte. Dies spricht auch für eine gute Kühlung des LG Gram, welche einen hohen Takt erlaubt. Ausgebremst wird das LG Gram primär vom Powerlimit.

Ein wenig enttäuscht hat mich allerdings die SSD. LG verbaut hier lediglich eine langsamere SATA SSD. Praktisch ist der Unterschied zwischen einer SATA SSD und einer NVME SSD wirklich gering, aber dennoch. Eine einfache NVME SSD kostet heutzutage auch nicht die Welt.

Zudem setzt LG hier auf eine recht mittelmäßige SSD, welche in meinem Test gute 548MB/s lesend schaffte, aber schwache 255MB/s schreibend.

Bei der SSD handelt es sich um eine SK Hynix Canvas SC308 (HFS256G39TND).

 

Temperatur und Lautstärke

Das Kühlsystem des LG Gram hat mich sehr beeindruckt! Selbst unter synthetischer Volllast (Prime 95) erreicht der i5-8250U um die 80-88 Grad, was für ein Ultrabook recht kühl ist! In der Regel pendelt sich die CPU bei 85 Grad auf allen Kernen ein.

Was den Takt angeht, erreicht der i5 bei konstanter Last 2,1-2,3GHz. Hierbei wird die CPU von der 15W TDP zurückgehalten einen noch höheren Takt zu erreichen.

Beeindruckend ist auch die Lautstärke. Selbst unter Voll-Last gibt der Lüfter lediglich ein leichtes Surren von sich.

Im Leerlauf oder nur bei kurzer Voll-Last springt der Lüfter nicht mal hörbar an. Das LG Gram ist eins der leisesten Notebooks, das ich bisher testen durfte!

 

Akkulaufzeit

Das LG Gram verfügt über einen großen 72Wh Akku! Für 13-14 Zoll Notebooks sind eher 50Wh Akkus gängig, daher kann man durchaus eine überdurchschnittliche Laufzeit erwarten.

Diese liefert das LG Gram auch in der Praxis! In meinem Test konnte ich gut 12-13 Stunden mit dem Gram vom Netz getrennt bleiben, bei leichtem Websurfen/einer Office Nutzung.

Selbst unter Last sind einige Stunden Laufzeit problemlos möglich.

Ein hervorragender Wert! Vorbildlich LG!

Es ist sogar möglich das LG Gram über den USB C Port an der Seite zu laden. Hierfür benötigt Ihr ein Ladegerät mit USB Power Delivery und einer 9V/12V/15V oder 20V Spannungsstufe.

Das Gram nimmt sich hier in der Regel die höchste verfügbare Spannung (lediglich 15V wird 20V vorgezogen, falls beides verfügbar ist).

Ein 18W Ladegerät reicht bereits zum Aufladen aus, dann kann es aber natürlich unter Volllast vorkommen, dass das Notebook dennoch auf den internen Akku zugreifen muss. Das LG Gram kann allerdings bis zu 45W via USB C aufnehmen, was dem Tempo des regulären Ladegerätes entspricht.

 

Fazit

Schade, dass das LG Gram hierzulande nicht regulär auf dem Markt verfügbar ist, denn dieses ist ein sehr gutes Notebook!

Der wichtigste Pluspunkt ist natürlich das sehr geringe Gewicht und die sehr handlichen Abmessungen. Wollt Ihr ein möglichst portables Notebook ist das LG Gram die mit beste Option auf dem Markt!

Dies liegt aber nicht nur am Gehäuse. Auch beispielsweise die Akkulaufzeit ist hervorragend. Sogar die Tastatur, ist sehr ordentlich und das Trackpad gut nutzbar.

Vielleicht könnte das Design etwas mehr aus der Masse hervorstechen und das Gehäuse etwas „massiver“ gearbeitet werden, aber zumindest letzteres beißt sich etwas mit dem „möglichst leicht“ Ansatz.

Das LG Gram wirkt nicht zerbrechlich, aber fühlt sich schon etwas stärker nach Plastik an als andere Geräte dieser Preisklasse.

Positiv dafür ist wiederum die Leistung.  Der hier verbaute i5-8250U macht einen guten Job und wird zudem gut und sehr leise gekühlt.

Kurzum, ich würde vermutlich weiterhin ein Dell XPS 13 oder Razer Blade Stealth dem LG Gram vorziehen, aber sucht Ihr ein Gerät mit möglichst geringem Gewicht, geht Ihr hier kaum Kompromisse ein und erhaltet einen klasse Allrounder!

Positiv

  • Gute Performance und Temperatur
  • Extrem niedriges Gewicht
  • Gutes Display
  • Solide Eingabegeräte                                                                                                     
  • Sehr gute Portauswahl…..
  • Sehr leiser Lüfter

Neutral

  • …… aber kein Thunderbolt 3

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Michael Barton
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1 Kommentar

  1. 15W TDP ist doch langweilig, undervolten und auf 30W TDP stellen. Bei 99°C funktioniert der Kühler auch besser, weil das delta zur Raumtemperatur höher wird 😀
    Dann klappt es auch mit den 3,4Ghz und den 650 Punkten R15 oder 1500 auf R20

    Und wenn der USB-C Stecker vom 50g GaN Ladegerät abgezogen wird, dann stellt das Powershellscript den TDP auf 6W damit die CPU mit der höchsten Energieeffizient rechnet, damit es sich auch lohnt das einzige 72Wh Gerät unter 1000g zu betreiben.

    Die i7 Version von dem Gram ist übrigens nutzlos, der Kühler schafft die 15W TDP nur grade so und der i7 Taktet deswegen keinen Deut höher als der i5. Da wurde jeder Millimeter Kupferfinne eingespart um es leichter zu bekommen. Das ist alles deutlich extremer herunter getrimmt als beim ThinkPad X1 Carbon.
    Das 15 Zoll Modell mit dem i7 hat allerdings als Ausnahme Thunderbolt 3 an Board.

    Die ganzen Neuankündigungen der letzten Monate haben bisher noch keinen Konkurrenten in der 60Wh Akku enthüllt. Wenn man die einzigen leichten Modelle mit ihren winzigen 30-50Wh Akkus um eine Powerbank erweitert ist man selbst ohne Kabel weiter über 1kg und hat dann immer was am Notebook baumeln.

    Ansonsten passt da auch eine NVMe SSD mit PCI-E 4x rein. Für 50€ reicht es mit einer ADATA XPG SX8200 Pro auch für die 3,3Gb/s

    Wichtiger Nachteil ist allerdings, dass nur ein RAM Slot frei ist da auf der anderen Bank 4GB 2400Mhz DDR4 fest verlötet ist. (8GB beim i7)
    Dafür gibt es in jedem Modell zwei M2 Slots, einen 2x und einen 4x Slot.

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