Ich bin ein großer Fan von Ultra Wide Monitoren. Seit nun einiger Zeit nutze ich einen 21:9 Monitor und es ist toll!
Der Markt entwickelt sich aber weiter und mittlerweile gibt es erste 32:9 Monitore! Einer davon ist der ASUS ROG Strix XG49VQ.
32:9 entspricht hierbei zwei 16:9 Monitore die „aneinandergeklebt“ sind. Klingt im ersten Moment nicht spektakulär, ist es aber in der Praxis!
Der XG49VQ ist mit seinen 49 Zoll ein Monster an Monitor! Hinzu kommt ein wertiges VA Panel, 144Hz und eine 125% Abdeckung des sRGB Farbraums und wir haben auf dem Papier ein wirklich spannendes Gerät.
Aber wie gut ist der XG49VQ in der Praxis und wie „fühlen“ sich 32:9 an? Finden wir dies im Test heraus!
Der ASUS ROG Strix XG49VQ im Test
Das Wichtigste am ASUS ROG Strix XG49VQ ist ohne Frage die schiere Größe des Monitors! Aufgrund des 32:9 Formfaktors wirkt dieser glatt noch ein Stück mächtiger als man dies von einem 49 Zoll Monitor erwarten würde.
Dabei entspricht der Monitor was die Höhe angeht allerdings eher einem klassischen 16:9 27 Zöller. Lediglich ist der Strix XG49VQ 2x so breit.
„Lediglich“ ist hier aber sicherlich eine gewisse Untertreibung. Der Monitor misst eine Breite von 1193mm, was über ein Meter Bild ist.
Dabei besitzt der XG49VQ auch angenehm schmale Rahmen. An den Seiten und oben geht das Displaypanel fließend in den Rahmen über, wodurch dieser gerade ausgeschaltet optisch völlig verschwindet.
Aber auch eingeschaltet ist der Rahmen modern minimal. Hier hat ASUS einen klasse Job gemacht, auch wenn dies an sich gar nicht so wichtig beim XG49VQ wäre. Ich erwarte nicht, dass Ihr mit solch einem Koloss auf dem Schreibtisch noch plant ein Multimonitor Set-up zu betreiben.
Was mir im ersten Moment etwas Sorgen bereitet hat, war der Standfuß. ASUS setzt hier auf ein ähnliches Modell wie bei all seinen Strix Monitoren. Der Standfuß ist also aus Metall und besitzt nur drei Beine, wovon das hintere auch noch sehr kurz ist.
Erstaunlicherweise und auch erfreulicherweise steht der XG49VQ aber recht sicher. Selbst mit Absicht ist es nicht ganz einfach diesen zu kippen. Katzenbesitzer können also unbesorgt schlafen.
Auch erlaubt dieser Standfuß das Ablegen von Gegenständen unter dem Monitor. Der Fuß nimmt also nur recht wenig Platz ein.
Der Standfuß erlaubt eine Anpassung der Höhe und des Winkels des Monitors. Zudem lässt sich dieser auch ein Stück weit drehen. Damit ist der XG49VQ aus Sicht der Ergonomie als zufriedenstellend einzustufen! Ein wichtiger Faktor ist hier auch die Biegung des Monitors, dazu aber später mehr.
Solltet Ihr den Standfuß nicht mögen, oder der Monitor einfach an einer Wand montieren wollen, dann ist dies auch möglich. ASUS bietet Euch die übliche 100 x 100 VESA Verschraubung auf der Rückseite.
Gesteuert wird der ASUS ROG Strix XG49VQ über einen kleinen Joystick, welcher mittig auf der Unterseite des Monitors angebracht ist. Die Steuerung hierüber geht erfreulich gut und flüssig von der Hand. Auch ist ASUS OnScreen Display ordentlich, mit einem großen bis sehr großen Funktionsumfang.
Die Anschlüsse des XG49VQ finden sich auf der Rückseite, unter einer Klappe. Hier finden wir zwei HDMI 2.0 Ports, einen DisplayPort 1.2, einen 3,5mm Kopfhöreranschluss, zwei USB 3.0 Ports und einen USB 3.0 Eingang.
Das Einzige was vielleicht etwas fehlt, wäre hier ein USB C Port, aber dies ist bei solch einem Gaming fokussierten Monitor zu verkraften.
Was ich etwas schade finde ist das externe Netzteil. Platz für ein internes Netzteil wäre sicherlich genug gewesen.
Auflösung und Panel
Der ASUS XG49VQ setzt auf ein 49 Zoll VA Panel, mit einer Auflösung von 3840×1080 Pixeln. Bei diesem Panel wird es sich vermutlich um das LSM490YP01 aus dem Hause Samsung handeln.
Damit haben wir hier prinzipiell schon einmal ein wertiges Panel vor uns.
Starten wir allerdings mit einem kleinen Kritikpunkt. Zwar klingt die Auflösung von 3840×1080 Pixeln im ersten Moment recht hoch, aber aufgrund des 32:9 Formates entspricht 3840×1080 zwei 27 Zoll Full HD Monitoren nebeneinander.
Dementsprechend ist die Schärfe des ASUS ROG Strix XG49VQ auch nur Full HD entsprechend!
Wie schlimm dies ist hängt etwas davon ab wie verwöhnt Ihr seid. Kommt Ihr von einem Full HD Monitor, dann wird Euch dies kaum auffallen. Wechselt Ihr aber von einem 2K Monitor oder 4K Monitor fällt gerade bei Texten eine gewisse Pixligkeit ins Auge. Ich würde dies nicht als besonders schlimm bezeichnen, aber Texte sind auch nicht gestochen scharf.
In Spielen wiederum konnte ich dies kaum wahrnehmen. Aufgrund der Bewegung der Bilder fällt die Full HD Auflösung weniger auf. Hier sticht die Bildwiederholungsrate mehr ins Auge.
Der ASUS ROG Strix XG49VQ unterstützt bis zu 144Hz!
Bewegungen sind hierdurch sehr schön weich und flüssig. Dank der etwas geringeren Auflösung ist der XG49VQ auch vergleichsweise „einfach“ anzutreiben.
Der XG49VQ besitzt 4,14 Mio Pixel, ein 2K Monitor 3,68 Mio Pixel und ein 4K Monitor 8,29 Mio Pixel.
Ihr werdet also etwas mehr GPU Power beim XG49VQ benötigen als bei einem 2K Monitor, aber deutlich weniger als bei einem 4K Monitor.
Was die Blickwinkel angeht, kann ich beim XG49VQ nicht klagen. VA Panels sind hier von Natur aus stark und dies bestätigt sich auch in der Praxis. Aufgrund der Biegung fallen die Blickwinkel zudem auch nicht ganz so steil aus, als wäre der XG49VQ komplett glatt.
Helligkeit und Ausleuchtung
ASUS gibt die Helligkeit des XG49VQ mit satten 450 cd/m² an. 450 cd/m² ist für einen stationären Monitor sehr viel! Dies würde aber auch Sinn machen, wenn wir an HDR denken.
So weißt der XG49VQ eine DisplayHDR 400 Zertifizierung auf. DisplayHDR 400 ist eine vergleichsweise niedrige Zertifizierung, aber klar besser als kein HDR!
Aber schafft der ASUS ROG Strix XG49VQ überhaupt die beworbenen 450 cd/m²?
Laut meiner Messung schafft der XG49VQ nicht ganz die beworbenen 450 cd/m². Es waren „lediglich“ 429 cd/m² maximale Helligkeit möglich.
Wie Ihr der Tabelle entnehmen könnt, ist aber dies gar kein schlechter Wert! Genau genommen ist dies die 3. höchste Helligkeit die ich bisher bei einem Monitor messen konnte.
Bedenkt, dass man in der Regel zwischen 150 und 250 cd/m² im Arbeitsumfeld empfiehlt. Der ROG Strix XG49VQ hat also einiges an Helligkeit noch in der Hinterhand.
So sehen beispielsweise auch HDR Inhalte gut aus! Ja es ist bei diesen noch etwas Luft nach oben, aber für einen PC Monitor schlägt sich der ROG Strix XG49VQ sehr gut.
Was natürlich bei solch einem großen Monitor etwas problematisch ist, ist die Ausleuchtung. Diese ist auch beim ROG Strix XG49VQ nicht perfekt, aber soweit in Ordnung.
Es fallen im normal Betrieb keine hellen Flächen oder Ähnliches auf. Lediglich bei einem komplett schwarzen Bild in dunkler Umgebung kann man wahrnehmen, dass der untere Bereich etwas dunkler ist.
Kontrast
Da es sich beim ROG Strix XG49VQ um einen VA Panel Monitor handelt fällt der Kontrast bei diesem vergleichsweise hoch aus. ASUS spricht von 3000:1, was sehr viel wäre!
Praktisch konnte ich zwar nur 1810:1 messen, dies ist aber bereits sehr gut und der zweit beste Wert in einem Test von techtest.org bisher.
Klasse! Auch subjektiv bietet der XG49VQ ein sehr schön Tiefes schwarz, wodurch auch das HDR nochmals besser rüberkommt.
Farbraumabdeckung und Kalibrierung
ASUS spricht beim XG49VQ von einer 125% Abdeckung des sRGB und 90%igen Abdeckung des AdobeRGB Farbraums.
Diese Werte halte ich für glaubhaft! Mein Messgerät geht nur bis 100%. Im Falle von sRGB werden diese 100% aber auch glatt erreicht. Beim AdobeRGB Farbraum hingegen kommen wir auf gute 82%.
82% klingen im ersten Moment nicht übermäßig beeindruckend, aber der AdobeRGB Farbraum ist sehr groß und 82% für einen Monitor der nicht speziell auf Foto/Video-Bearbeitung getrimmt ist, ist sehr gut!
Auch die Kalibrierung welche von Haus aus vorliegt ist gut! Mit einem Delta E von 2 im Schnitt ist der XG49VQ ausreichend farbtreu.
In der Praxis
Das wichtigste Merkmal des ASUS ROG Strix XG49VQ sind ohne Frage die Abmessungen. Ihr werdet im ersten Moment klar von den 49 Zoll und dem 32:9 Format etwas erschlagen.
Der Monitor ist subjektiv deutlich größer als man sich dies vorstellen kann. Aber der Formfaktor hat etwas!
Was die „Produktiv“ Nutzung angeht würde ich aber eher einen 21:9 Monitor oder zwei 16:9 Monitore bevorzugen. Dies liegt zum einen an der Textschärfe zum anderen ist es gar nicht so leicht die ganze Fläche des Monitors sinnvoll zu nutzen. Maximiert Ihr Anwendungen wie den Webbrowser oder Word erhaltet Ihr zumeist in der Mitte etwas Inhalt und an den Rändern viel Leere.
Um sinnvoll mit dem XG49VQ zu arbeiten müsst Ihr viele Fenster nutzen und das in diversen Anordnungen, um die komplette Fläche zu belegen.
Hier finde ich ist ein klassisches Multimonitor Set-up meist einfach „schneller“.
Anders sieht dies in Spielen aus! Hier ist der XG49VQ einfach geil! Anders kann man dies wirklich nicht sagen. Schon ein 21:9 Monitor ist verglichen mit 16:9 in Spielen eine völlig neue Erfahrung.
32:9 setzt dem nochmals die Krone auf. Ihr habt bei ASUS ROG Strix XG49VQ ein absolutes mittendrin Gefühl, was auch an der Krümmung des Monitors liegt.
Diese Krümmung wirkt aufgrund der hohen Breite nochmals ein gutes Stück intensiver als bei einem 21:9 Monitor. Sitzt Ihr ausreichend dicht vor dem XG49VQ habt Ihr vor Eurem kompletten Blickfeld nur Monitor.
Gerade in First Person Spielen ist das eine ganz neue Erfahrung. Ich habe beispielsweise einige Stunden in Far Cry New Dawn zugebracht.
Das Spiel streckt zwar das Bild ein Stück weit an den Rändern, aber dies stört eigentlich nicht und ist auch nicht zu stark ausgeprägt. Im Gegenzug erhaltet Ihr eine neue Perspektive auf das Spiel.
Alles wirkt deutlich intensiver! Ich kann mir das ganze auch sehr gut in Rennspielen vorstellen!
Hinzu kommt natürlich die Bildrate von 144Hz, was Spielen eine gewisse Weichheit verleiht, welche teils sogar etwas surreal wirkt wenn man von 60Hz kommt.
Die Reaktionszeit/Inputlag konnte ich in der Bildmitte mit 8,8ms messen. Ja für super eSportler gibt es noch deutlich flottere Monitore, aber 8,8ms sind völlig okay.
Was die Unterstützung für den 32:9 Formfaktor angeht kann ich auch viel positives vermelden. Nein nicht alle Spiele unterstützen solch ein super breites Bild, aber die überwältigende Mehrheit der Spiele die die letzten 2-3 Jahre herausgekommen sind tun dies.
Anscheinend kommen alle Spiele die auf den 21:9 Formfaktor optimiert sind auch mit 32:9 klar?!
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch ist immer ein sehr lästiges Thema, aber nicht ganz unwichtig. Der ASUS ROG Strix XG49VQ besitzt ein EU Energieeffizienz Rating von „C“ mit einem Verbrauch von 95W.
Dieses Rating kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Selbst bei 100% Helligkeit verbrauchte der XG49VQ „lediglich“ 83W. Bei einer etwas typischeren Helligkeit kommen wir auf +- 60W. Dies ist sicherlich nicht sparsam, aber wir haben wir einen 49 Zöller vor uns.
Vergleichen wir dies mit 21:9 Monitoren mit lediglich 34 Zoll, dann bietet der ASUS ROG Strix XG49VQ für seine Größe einen recht fairen Stromverbrauch.
Auch der Leerlaufverbrauch ist mit unter 0,2W völlig in Ordnung. Kurzum, nein der XG49VQ ist kein „Öko Monitor“, braucht aber nicht unplausibel viel Energie.
Fazit
Ein 32:9 Monitor ist schon etwas sehr Besonderes. Unabhängig wie gut der ASUS XG49VQ ist, müsst Ihr Euch im klaren sein ob das 32:9 Format überhaupt das richtige für Euch ist.
Seid Ihr in erster Linie Gamer, dann ja! Hier macht 32:9 einfach Spaß, gerade auf einem Monitor wie dem XG49VQ. Ich selbst nutze einen 21:9 Monitor zum spielen und es fällt mir schwer auf einen 16:9 Monitor zurückzuwechseln. 32:9 setzt hier noch mal eins drauf.
Da ein Spiel mehr oder weniger Euer komplettes Blickfeld belegt habt Ihr einfach ein viel stärkeres mittendrin Gefühl. Alle Spiele wirken irgendwie intensiver.
Ich würde sogar glatt sagen, dass es sich lohnt einige Spiele nochmals zu spielen, einfach aufgrund des neuen Bildschirms.
Dabei kann der ASUS ROG Strix XG49VQ aber auch abseits von seiner schieren Größe punkten. 144Hz sorgen gemeinsam mit der schnellen Reaktionszeit für ein sehr schön flüssiges Spieleerlebnis. Gerade Rennspiele werden auf dem Strix XG49VQ unheimlich viel Spaß machen!
Aber auch Farben, Kontraste und die Helligkeit sind sehr stark. Der XG49VQ bietet den zweit höchsten Kontrast den jemals ein Monitor im Test von Techtest.org erreicht hat und auch praktisch wirken Bilder sehr schön „tief“.
Im Gegenzug ist der XG49VQ aber auch schön hell, was wichtig für HDR ist. HDR ist sicherlich nicht die aller größte Stärke des Monitors, aber dieser schlägt sich hier gut! Ebenfalls gut ist die Kalibrierung von Haus aus und die Farbraumabdeckung. 100% sRGB und 82% von AdobeRGB ist fast schon auf einem semi-professionellen Level.
Der einzige „wirkliche“ Kritikpunkt den habe wäre die Auflösung. Der XG49VQ ist im Grunde ein breiterer Full HD Monitor. Hierdurch kann Text etwas pixlig wirken. In Spielen wiederum hat mich dies 0 gestört.
Hier kommt es etwas auf Eure Prioritäten an.
Dennoch kann ich den ASUS ROG Strix XG49VQ aber Gamern voll empfehlen! Auch wenn der Preis mit knapp unter 1000€ sicherlich recht saftig ist. Dennoch die Spieleerfahrung auf dem XG49VQ ist etwas völlig anderes!