Das OnePlus 6 im Test

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OnePlus galt lange Zeit als der Geheimtipp unter den Smartphoneherstellern. Mittlerweile sind wir aber bereits in der sechsten Generation der OnePlus Smartphones angekommen.

Daher kann man mittlerweile durchaus sagen, dass sich OnePlus auf dem Markt etabliert hat, was man auch an der sehr großen Medien Aufmerksamkeit um den Launch des OnePlus 6 erkennen kann.

Es gab einen regelrechten Hype um das OnePlus 6. Zu Recht? Dies gilt es in einem kleinen Test herauszufinden! Interessiert?

An dieser Stelle vielen Dank an OnePlus für das Ausleihen des Smartphones für diesen Test!

 

Das OnePlus 6 im Test

OnePlus setzt was die Materialauswahl bei seinem Smartphone angeht auf den 2018er Trend, also Glas und Aluminium.

Dabei hat OnePlus aber etwas geschafft was nicht alle Hersteller schaffen, das OnePlus 6 fühlt sich „einzigartig“ an, zumindest die Midnight Black Version. Bei der Midnight Black Version ist das Glas auf der Rückseite leicht matt texturiert, was mir sehr gut gefällt!

Diese Textur ist nicht übermäßig stark, gibt dem Smartphone aber durchaus etwas mehr Gripp und lässt es robuster erscheinen. Daher würde ich Euch ganz klar zu Midnight Black raten was die Farbwahl angeht!

Auch die Verarbeitungsqualität ist tadellos! Die Rückseite ist angenehm gebogen und liegt gut in der Hand, auch wenn der Übergang zwischen Glas und Aluminium Rahmen nicht ganz so glatt ist wie bei einigen absoluten High End Geräten.

Dies kann aber auch einfach eine Design Entscheidung von OnePlus gewesen sein. Der Rahmen fühlt sich hierdurch etwas ausgeprägter und massiver an. Allgemein ist die Haptik angenehm wertig.

Man merkt dem OnePlus 6 seinen günstigeren Preis nicht an! Auch sieht man diesen nicht!

OnePlus nutzt ein etwas dezenteres und unauffälligeres Design, aber dies muss ja kein Nachteil sein. Das OnePlus 6 ist ein sehr schickes und edles Smartphone ohne auffälligem Branding oder ungewöhnlichen Designentscheidungen.

Wobei es vielleicht doch eine gibt. Natürlich verfügt das OnePlus 6 auch über ein vollflächiges Display mit kleinen Rahmen. Um den Rahmen am oberen Rand noch etwas kleiner zu halten setzt OnePlus auf eine Notch.

Es gibt also einen kleinen Ausschnitt am oberen Displayrand in welchem Ohrmuschel und Kamera verstaut sind, welche ansonsten keinen Platz finden würden.

Ob jetzt eine Notch unschön ist, darüber kann man streiten. Sie stört aber im Alltag nicht! Spätestens nach ein paar Tagen habt Ihr vergessen, dass sie da ist.

Mit einem 6,28 Zoll Display klingt das OnePlus 6 recht groß, aber aufgrund der kleinen Rahmen würde ich das Smartphone eher noch als „kompakt“ einstufen, zu mindestens für 2018er Verhältnisse. Dieses hat aus meiner Sicht eine schöne und gut handbare Größe.

Auch die Dicke ist mit 7,75mm angenehm. Es gibt dünnere Smartphones, aber das OnePlus wirkt dafür deutlich weniger zerbrechlich und verfügt auch über einen Kopfhöreranschluss.

Gehen wir einmal um das Smartphone herum. Auf der Front finden wir das angesprochene 6,28 Zoll Display, wie auch eine 16 Megapixel Kamera und die Ohrmuschel.

Die Anschlüsse sind auf der Unterseite angebracht, dabei handelt es sich um den USB C Ladeport und den Kopfhöreranschluss! Auch der Lautsprecher ist auf der Unterseite.

Ähnlich wie Samsung teilt OnePlus die Tasten beim OnePlus 6 auf. Auf der rechten Seite ist der Ein/Ausschalter, die Lautstärke Wippe und ein programmierbarer Schieber mit drei Stufen ist auf der linken Seite.

Alle Tasten haben einen guten Druckpunkt und fühlen sich wertig an!

Auf der Rückseite finden wir zu guter letzt die 20 Megapixel Dual Hauptkamera, einen Dual LED Blitz und den Fingerabdruckscanner.

 

Software

OnePlus setzt beim OnePlus 6 wie üblich auf sein OxygenOS. OxygenOS basiert natürlich auf Android und im Gegensatz zu vielen anderen Hersteller Versionen sieht man dies auch sehr deutlich.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass OnePlus 6 würde „Stock Android“ nutzen. Die Benutzeroberfläche, Menüs usw. sind wie beim reinen Android aufgebaut und gestaltet.

Lediglich in den Details finden sich Unterschiede. Mit Details meine ich vor allem die Anpassbarkeit. Ihr könnt unheimlich viele Einstellungen tätigen, wie beispielsweise ob die Notch ausgeblendet werden soll, welche Farbe die Benachrichtigungs-LED nutzen soll usw.

Ich würde sagen das OxygenOS besser ist als Standard Android! OnePlus schaffte es hier wirklich sehr gut die Balance zu halten zwischen einer schlanken und flotten Benutzeroberfläche und einem höheren Funktionsumfang.

Natürlich bringt das OnePlus 6 nicht so viele Funktionen mit wie die diversen Samsung Smartphones, fühlt sich aber auch nicht so überladen an.

Aktuell läuft das OnePlus 6 mit Android 8.1, ein Update auf 9.x wurde aber bereits angekündigt.

Bei meinem 128GB OnePlus 6 waren „out of the Box“ noch rund 114GB frei.

 

Display

Etwas überraschend nutzt das OnePlus 6 trotz seines günstigen Preises ein AMOLED Display. Dieses 6,28 Zoll große Display löst dabei mit Full HD bzw. 2280×1080 Pixeln auf.

Natürlich handelt es sich hier wieder „längeres“ 18:9 Format, daher die etwas ungewohnte Auflösung.

Qualitativ gibt es hier nichts zu bemängeln. Das Display sieht gut, wenn nicht sogar sehr gut aus! Dieses spielt zwar eineinhalb Klassen unter dem Note 9 und eine Klasse unter dem iPhone X, aber dennoch ist das Display ganz klar kein Nachteil des OnePlus 6.

Kontraste sind AMOLED typisch perfekt, Farben klar und kräftig, wenn auch nicht so gesättigt wie bei Samsung Modellen, und auch die maximale Helligkeit ist gut.

Selbst im Freien ist die Ablesbarkeit sehr ordentlich!

 

 

Lautsprecher

Beim Lautsprecher gibt es etwas Nachholbedarf beim OnePlus 6. Dieses verfügt nur über einen Lautsprecher auf der Unterseite. Die Ohrmuschel wird nicht zusätzlich als sekundärer Lautsprecher genutzt!

Der vorhandene Lautsprecher ist okay, aber tendenziell eher einer der schlechteren in aktuellen High End Smartphones.

Er ist teils etwas matschig, wird zwar ausreichend laut, aber auf 100% Lautstärke recht kratzig. Hier bietet das OnePlus 6 so die Standard Qualität die man vor 3 Jahren bei Flaggschiff Smartphones erhielt.

Ein iPhone X, Samsung Galaxy S9, ASUS Zenfone 5z sind in diesem Belang deutlich besser!

Immerhin hat dafür das OnePlus 6 noch einen Kopfhörerausgang, welcher eine gute Standard Qualität bietet.

 

Kamera

Die Kamera ist für mich beim Smartphonekauf der mit wichtigste Punkt. Leider ist dies aber auch der Punkt wo die kleinen Hersteller meist etwas schwächeln.

Hier geht es meist weniger um die Hardware, sondern viel mehr um die Software. Die Hardware kaufen alle Hersteller nur zu, meist bei Sony. Die letztendlichen Software Algorithmen werden aber meist in Haus entwickelt, zumindest bei den großen.

Daher ist ein Google Pixel 2 auch so Kamera stark, trotz Standard Kamera Hardware. Die von Google entwickelte Software reißt es raus.

OnePlus nutzt auch Sony Sensoren, genau genommen den Sony IMX 519. Hierbei handelt es sich um einen 16 Megapixel 1/2.6“ Sensor, welcher 1.22 μm Pixel bietet.

Der sekundäre Sensor wird nur für die Berechnung der Tiefenunschärfe genutzt, ist also verschenktes Potenzial. Ich habe hier Informationen gehört das der zweite Sensor auch bei Low Light Aufnahmen zum Einsatz kommt, was ich aber nicht bestätigen kann. Ein Abkleben des zweiten Sensors machte keinen Unterschied.

Kommen wir auch ohne große weitere Umschweife zu den Testbildern. Diese sind wie üblich nicht nachbearbeitet und wurden hier 1 zu 1 hochgeladen. Beim Anklicken der Aufnahmen wird die volle Qualität geladen! Mobile Nutzer aufgepasst!


Die Kamera des OnePlus 6 hat mich definitiv positiv überrascht! Fotos besitzen eine sehr gute Schärfe, hohe Detaildarstellung und sind generell sehr ansehnlich.

Dies liegt primär an gut getroffenen Farben und einer starken Dynamik. Die Bilder „passen“ einfach, was nicht jedes Smartphone so gut hinbekommt.

Aufgrund der leicht höheren Auflösung von 16 Megapixel kann man beim OnePlus 6 auch etwas weiter hinein zoomen ohne dass die Qualität zu sehr leidet. Damit meine ich vor allem das Zoomen im Nachhinein.

Erstaunlicherweise gibt es in der OnePlus Kamera App einen „2x“ Button, welcher ansonsten nur bei Smartphones mit einer sekundären Zoom Kamera zu finden ist. Lasst Euch allerdings nicht zu sehr dazu verleiten diese Schaltfläche zu nutzen, denn es handelt sich beim OnePlus 6 nur um einen digitalen Zoom.

Ein 2x digitaler Zoom reduziert die Bildqualität doch ein gutes Stück.

[spoiler title=’Vergleichsbilder OnePlus 6, Pocophone, Note 9 usw.‘ style=’default‘ collapse_link=’true‘]

OnePlus 6
Pocophone F1
OnePlus 6
Pocophone F1
OnePlus 6
Pocophone F1
OnePlus 6
Pocophone F1
OnePlus 6
Pocophone F1
OnePlus 6
Pocophone F1
Note 9
OnePlus 6
Pocophone F1
Note 9
OnePlus 6
Pixel 2 XL
iPhone X
Note 9
OnePlus 6
Pixel 2 XL
iPhone X
Note 9
OnePlus 6
Pixel 2 XL
iPhone X

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Loben muss ich das OnePlus 6 wiederum für die starke Konstanz und Zuverlässigkeit der Kamera. Ich hatte nur extrem wenig Ausschuss an Aufnahmen.  Der Autofokus hat fast 100%ig gearbeitet und auch der Weißabgleich und Belichtung saß ziemlich perfekt, selbst in schwierigeren Lichtbedingungen.

Zwar hat das OnePlus 6 nicht den größten Kamerasensor bzw. die größten Pixel, aber auch die Low Light Performance war gut.

Ich würde sogar glatt sagen besser als die des Google Pixel 2 XL, zumindest in Extremsituationen. Bei Kerzenlicht bricht zwar auch die Schärfe des OnePlus 6 stark ein, aber das Rauschen ist „angenehm“.

Videos kann das OnePlus 6 in bis zu 4K Auflösung und 60FPS aufnehmen. Die Videos sind wie zu erwarten sehr scharf und gut detailliert, selbst bei Dunkelheit. Auch die Stabilisierung ist ordentlich!

Das OnePlus 6 verfügt sowohl über eine Optische wie auch digitale Videostabilisierung, was hier doch ein gutes Stück hilft.

Der Porträt Modus hingegen ist unspektakulär. Es sind akzeptable Porträts hinzubekommen, aber wie bei den meisten Android Smartphones ist dieser Modus mehr Spielerei.

 

Performance und Benchmarks

OnePlus setzt beim OnePlus 6 ganz „klassisch“ auf den Snapdragon 845, wie sich dies auch für ein High End Smartphone gehört.

Der Snapdragon 845 ist im Jahr 2018 der so ziemlich schnellste verfügbare Smartphone SoC und kommt daher auch in den meisten Flaggschiff Smartphones zum Einsatz.

Im OnePlus 6 ist dieser mit 6GB bzw. 8GB RAM und 64/128/256GB UFS 2.1 Speicher kombiniert.

Schauen wir uns doch mal ein paar Benchmarks an um besser einschätzen zu können wie viel Power diese Kombination hat.

Mögt Ihr große Zahlen in Benchmarks? Dann werdet Ihr das OnePlus 6 lieben!

Ich weiß nicht welche Magie OnePlus hier nutzt aber das OnePlus 6 ist ein Leistungsmonster! Dieses kann das LG G7 im Antutu Benchmark um satte 21% schlagen und das obwohl beide Smartphones den an sich gleichen Prozessor nutzen.

Die aktuellen Samsung Smartphones (S9+ und Note 9) werden sogar um 24% geschlagen. Dies bestätigt im Übrigen nicht nur Antutu sondern auch Geekbench, wo allerdings der Unterschied etwas geringer ausfällt.

 

In der Praxis

Aber wie sieht es in der Praxis aus? Spiegeln sich hier die überragenden Benchmark Ergebnisse wieder?

Ja!

Das OnePlus 6 ist das wirklich schnellste Smartphone welches ich bisher nutzen durfte. Dieses fühlt sich einfach extrem reaktionsfreudig an, selbst verglichen mit Modellen wie dem Samsung Galaxy Note 9 oder Google Pixel 2 XL.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher ob OnePlus nicht vielleicht etwas trickst. Ich habe das Gefühl das viele Animationen auf dem OnePlus 6 etwas schneller wiedergegeben werden als auf anderen Smartphones.

Ich könnte mir vorstellen das OnePlus 6 das Animationstempo bei Übergängen usw. auf 120% gestellt hat. Aber letztendlich spielt das wie genau OnePlus das hohe Tempo erreicht hat auch keine große Rolle.

Das OnePlus 6 arbeitet einfach unheimlich zügig. Dies gilt dabei nicht nur für das Betriebssystem und die Benutzeroberfläche.

Auch 3. Anbieter Apps laufen perfekt! Dies gilt auch für Spiele. Selbst absolut High End -Spiele habe ich auf noch keinem Smartphone besser laufen sehen als auf dem OnePlus 6.

 

Akku

Das OnePlus 6 verfügt über einen 3300mAh großen Akku. Eine solide Standard Kapazität, die Frage ist, was macht das OnePlus 6 daraus?

In meinem Standard Test bei einer gemischten Nutzung aus Webbrowsen, leichtem Gaming, Social Media usw. erreichte dieses solide 7 Stunden.

Intensiv Nutzer sollten mit dem onePlus 6 gut durch den Tag kommen. Ein zweiter Tag wird aber nur für normal bis leichtere Nutzer möglich sein.

 

Fazit

OnePlus hat es geschafft! Das OnePlus 6 ist kein Nischen Smartphone mehr, welches sich nur über einen günstigen Preis definieren kann. Das OnePlus 6 ist ein wahres Flaggschiff Smartphone zu einem weiterhin sehr fairen Preis!

Ihr müsst hier erstaunlich wenig Kompromisse eingehen solltet Ihr Euch für dieses entscheiden. Dies beginnt bei der guten und hochwertigen Verarbeitung, geht über das AMOLED Display bis hin zur Kamera.

Die Kamera ist vermutlich der Punkt der mich am positivsten überrascht hat. Die Bild und Videoqualität des OnePlus 6 ist hervorragend! Hier liegt dieses in den meisten Situationen mit einem Galaxy S9 oder Google Pixel 2 auf einem Level. Zwar würde ich sagen, dass diese Smartphones tendenziell noch eine etwas bessere Kamera haben, aber der Unterschied zeigt sich selten und wenn auch nur gering. Selbst im Low Light kann es überzeugen.

Worin das OnePlus 6 alle Android Smartphones schlagen kann ist beim Arbeitstempo. Ich weiß nicht wie OnePlus dies angestellt hat, aber das OnePlus 6 kann sämtliche Android Smartphones mit dem Snapdragon 845 teils deutlich schlagen.

Auch praktisch ist mir kein anderes Smartphone bekannt welches derartig flott und reaktionsfreudig ist.

Bonus Punkte gibt es für das Vorhanden sein eines Kopfhöreranschlusses und die sehr gute Software! Bei letzterer hat OnePlus eine klasse Mischung an Stock Android und Nutzeranpassbarkeit gefunden.

Das einzige wo mir wirklich ein Unterschied zu den gängigen Flaggschiff Smartphones aufgefallen ist, ist beim Lautsprecher, welcher eher mäßig ist.

Aber dies ist doch ein Punkt welcher bei solch einer hervorragenden Preis/Leistung leicht zu verzeihen ist.

Kurzum für unter 600€ fällt es mir nicht schwer eine absolute Kaufempfehlung für eigentlich jede Nutzergruppe auszusprechen! Das OnePlus 6 liefert ein deutlich besseres Gesamtpaket als ich erwartet hätte!

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Michael Barton
Michael Barton
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