Ein open Source Bluetooth Lautsprecher ?! Der Teufel MYND im Test

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Lass uns ehrlich sein, Bluetooth-Lautsprecher sind Wegwerfprodukte. Diese funktionieren im besten Fall ein paar Jahre, und spätestens, wenn der Akku am Ende angekommen ist, geht es in den Müll, Reparieren ist praktisch unmöglich. Der deutsche Audio-Hersteller Teufel will hier nun ansetzen, mit dem MYND. So wirbt Teufel damit, dass dies ein “Open-Source”-Bluetooth-Lautsprecher ist, welcher auf eine besonders hohe Reparierbarkeit ausgelegt ist. Was bedeutet das?

Du kannst dir bei Teufel alle technischen Zeichnungen, CAD-Dateien, PCB-Layout usw. herunterladen. Zudem ist der Lautsprecher nicht bis zum Anschlag verklebt, sondern lässt sich benutzerfreundlich warten und öffnen. WOW! Ein richtig guter Ansatz, gerade in einer Welt, wo Elektronikprodukte immer mehr Wegwerfware sind.

Allerdings stellt sich die Frage, ist der Teufel MYND denn auch ein guter Bluetooth-Lautsprecher? Klingt er so gut, dass du ihn überhaupt reparieren willst? Finden wir dies im Test heraus! An dieser Stelle vielen Dank an Teufel für das Zur-Verfügung-Stellen des MYND für diesen Test.

 

Der Teufel MYND im Test

Ich denke, das Design ist ein Punkt, über den wir beim MYND streiten können. Es ist ganz klar, dass Teufel hier eine Designsprache gewählt hat, die etwas einfacher, robust und “stabil” ist. So hat Teufel beispielsweise auf Stoff-Abdeckungen komplett verzichtet, die bei Reparaturen oftmals reißen oder aufgeschnitten werden müssen.

Der MYND besitzt eine recht einfache Blockform und ist komplett aus einem sehr massiven Kunststoff gefertigt. Und wenn ich sage massiv, meine ich massiv. Das Gehäuse ist sehr dick und stabil. Allerdings ist der Lautsprecher wahrlich nicht “filigran”. Man muss diese absichtlich gewählte, fast schon etwas klobige Designsprache mögen, was sicherlich nicht jeder macht. Funktional gibt es aber nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil.

So lässt sich die Front einfach abschrauben, für eventuelle Reparaturen oder den Akkuaustausch. Hier ist nichts verklebt. Dennoch verfügt der MYND über einen IP67-Wasserschutz, er kann also theoretisch sogar komplett untertauchen, ohne Schaden zu nehmen.

Mit 26 x 18 x 10 cm und einem Gewicht von 2,44 kg ist der Lautsprecher schon ein etwas größeres Modell. Für einen besseren Transport kannst du eine Trageschlaufe an diesem befestigen.

 

Gewaltige Akkulaufzeit

Der MYND besitzt eine gewaltige Akkulaufzeit von weit über 24 Stunden. So wirbt Teufel sogar mit bis zu 42 h im ECO-Modus bzw. 39 Stunden bei einer mittleren Lautstärke. Ich kann bestätigen, dass der Lautsprecher deutlich über 24 Stunden bei niedriger Lautstärke schafft. Geladen wird dieser wie üblich via USB-C. Spannenderweise scheint der USB-C-Port intern versiegelt zu sein, denn trotz des IP67-Wasserschutzes gibt es keine Abdeckung über dem Ladeport.

 

Robust, Repair, Recycle, ein Open-Source-Bluetooth-Lautsprecher

Teufel hat beim MYND ein sehr interessantes Motto, welches absolut unterstützenswert ist. Robust Repair Recycle Vor allem der Repair-Teil ist für mich sehr interessant. So verzichtet Teufel so gut wie möglich auf Kleber.

Anstelle dessen sind die Teile des Lautsprechers verschraubt und der Wasserschutz wird über Dichtungen sichergestellt. So kannst du die Front des Lautsprechers mithilfe von 4 Schrauben entfernen und dich dann auf Wunsch weiter in den Lautsprecher vorarbeiten. Im Inneren findest du dann vor allem den Akku, welchen du tauschen kannst. Neben diesem wartungsfreundlichen Aufbau bietet Teufel alle technischen Zeichnungen, CAD-Dateien usw. zum Download an. Willst du also die Elektronik modifizieren oder reparieren, dann ist das hier vergleichsweise einfach möglich.

2.1 Design

Der MYND besitzt im Inneren 2x gesonderte Hochtöner und 1x Tief-/Mitteltöner. Zudem hat der Lautsprecher auch zwei passive Membranen für den Druckausgleich und eine verbesserte Bassleistung.

 

Klang des MYND

Aber was ist nun mit dem Klang des MYND? Kann dieser hier auch überzeugen? Erfreulicherweise ist die Antwort ja! Der Bluetooth-Lautsprecher klingt gewaltig!

Beginnen wir aber am Anfang, also bei den Höhen. Die beiden gesonderten Hochtöner im Lautsprecher sorgen für einen sehr klaren und brillanten Klang. So ist die Höhendarstellung ziemlich perfekt. Der Lautsprecher hat eine gute Schärfe und Brillanz, ohne dabei zu schrill zu klingen. Der MYND setzt schon auf eine sehr kontrastreiche Klangsignatur mit viel Bass und Höhen.

Entsprechend sind die Mitten eher unspektakulär, aber dennoch recht ordentlich. Stimmen werden sehr natürlich und sauber wiedergegeben. Ich habe hier absolut nichts zu bemängeln.

Aber sicherlich ein Highlight ist der Bass. So liefert der Teufel MYND einen sehr guten Bass. Dieser ist kräftig, satt, aber dennoch mit einer guten Präzision. So ist der MYND keine absolute Bass-Maschine oder Beatbox, aber wir haben schon einen kräftigen Klang mit gutem Volumen und Druck. Gefühlt ist der Bass für die Abmessungen des Lautsprechers sehr stark, aber dieser pusht den Bass auch nicht bis ans absolute Limit. Gerade bei höheren Lautstärken rockt der MYND richtig! Dieser kann auch sehr laut werden und hält auch bei hoher Lautstärke das gute Basslevel. Der Teufel MYND kann ohne Probleme einen mittelgroßen Raum in Partylautstärke beschallen. Unterm Strich bietet der Teufel MYND ein sehr lebendiges und dynamisches Klangbild mit sehr viel Power. Allerdings übertreibt er auch beim Bass nicht.

 

Teufel Go App, anpassbarer Klang

Der MYND unterstützt auch die Teufel Go App. Diese erlaubt dir unter anderem, den Klang des Lautsprechers anzupassen.

So kannst du die Höhen und Bässe des Lautsprechers noch anheben bzw. absenken. Ebenso kannst du auch mehrere MYND zu einer “Klanggruppe” hinzufügen.

 

Fazit

Der MYND ist absolut empfehlenswert und gehört auch unterstützt! Teufel geht mit diesem einen etwas anderen Weg, als es bei Bluetooth-Lautsprechern eigentlich üblich ist. So ist der MYND kein “Wegwerfprodukt”, sondern kann gewartet und repariert werden, sollte mal etwas kaputtgehen.

Bluetooth-Lautsprecher sind normalerweise bis zum Anschlag verklebt, nicht so der MYND. Teufel bietet sogar alle technischen Zeichnungen, CAD-Dateien usw. zum Download an. WOW! Erfreulicherweise klingt der Lautsprecher dabei auch wirklich gut! Wir haben einen sehr kräftigen und satten Klang. So bietet der Lautsprecher einen wirklich guten Bass und Volumen, das mit sehr klaren und sauberen Höhen kombiniert wird.

Dies gibt dem MYND eine hohe Dynamik und Spielfreude, auch bei hohen Pegeln. Der Lautsprecher kann problemlos einen mittelgroßen Raum gut beschallen. Er klingt also dem Preis von rund 250 € absolut angemessen! Zwar können wir sicherlich über das Design streiten, aber ich feiere den Teufel MYND etwas! Daher, findest du das Konzept auch spannend und suchst einen Bluetooth-Lautsprecher der gehobenen Klasse, dann unterstütze Teufel bei diesem Modell, und wir sehen vielleicht in Zukunft mehr.

Teufel MYND
Positiv
Herausragende Reparierbarkeit: Offener Ansatz (technische Zeichnungen, CAD-Dateien verfügbar), verschraubt statt verklebt, Akku austauschbar, benutzerfreundlich zu öffnen
Gewaltige Akkulaufzeit
Nachhaltigkeitskonzept: "Robust, Repair, Recycle"-Motto, kein typisches Wegwerfprodukt
Sehr guter Klang: Kräftig, satt, dynamisch, mit klaren Höhen und starkem, präzisem Bass
Hohe Lautstärke
Robustheit und Wasserschutz
Teufel Go App
IP67 Wasserschutz
Negativ
Design ist Geschmackssache
90

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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5 Kommentare

  1. Vielen Dank, durch Euch erfährt man tatsächlich immer wieder von interessanten Produkten, die ansonsten an einem vorbei gegangen wären! Das macht techtest.org in meinen Augen einzigartig und immer wieder lohnend. Macht weiter so!

  2. Die Idee ist total super und nachhaltig. In der Umsetzung wurde dann in meinen Augen der open-Source-Gedanke wieder etwas verwässert. Man verbaut einen proprietären Akku, den man sicher nur für teuer Geld bei Teufel kaufen kann. Dabei ist doch der Akku das erste Teil was man austauschen wird. Hier wäre es schön gewesen, hätte man auf Standardkomponenten z.B. aus dem Modellbau gesetzt.

  3. @Lars: ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass das offene Modell ad absurdum geführt wird, wenn die Austauschbarkeit von Komponenten zwar gegeben ist, aber die zu tauschenden Teile nur teuer beim Hersteller verfügbar sind.
    Naja: man sorgt eben dafür, dass weiterhin Einnahmen generiert werden. 🤷‍♂️

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