Fnatic Gear Duel AIAIAI TMA-2 – das Headset für daheim und unterwegs im Test!

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Das international erfolgreiche E-Sport Team Fnatic hat sich zur Aufgabe gemacht, herausragende Computer Peripherie für den anspruchsvollen Spieler zu entwerfen. Hierbei setzten sie nach eigenen Angaben nicht auf überflüssige Features wie LED Beleuchtung, sondern beharren bei ihren Produkten auf Schlichtheit, Bequemlichkeit sowie Funktionalität – ein starker Kontrast zu dem sonst üblichen Gaming Zubehör. Das Fnatic Gear Duel TMA-2 Headset ist ihr erster Versuch, im hart umkämpften Audio Bereich Fuß zu fassen. Ob sie damit den Markt aufmischen können, klären wir im Test.

Fnatic Gear Duel TMA-2:

Dass ein Clan aus dem Stand eine komplette Produktlinie aus dem Boden stampfen kann, liegt an seinen starken Partnern. Das Fnatic Gear Duel mit geschlossener Bauweise wurde in Kooperation mit dem dänischen Hersteller AIAIAI entwickelt. Abgesehen von wenigen optischen Unterschieden handelt es sich hierbei um eine weitere Konfiguration des modularen AIAIAI TMA-2 Kopfhörers, die je nach verwendeten Treibern, Kopfhörern und Polster zwischen 130€ bis 240€ im Handel erhältlich sind. Alternativ kann sich auf der Hersteller Website seine eigene Konfiguration erstellen. Kreiert man ein (nahezu) baugleiches Modell zum Fnatic Gear Duel, hat man 335€ gegenüber „nur“ 150€ stehen.

Darüber hinaus bietet der Hersteller eine lange Garantie von drei Jahren an und somit 12 Monate länger als Sennheiser oder Audio Technica.

Fnatic Gear Duel TMA-2 im Detail:

Nachdem man die Verpackung geöffnet hat, wird man mit zwei ungewöhnlichen Sachen überrascht. Zum einen entpuppt sich der Lieferumfang als überaus umfangreich und zum anderen wird das Headset demontiert geliefert. So befindet sich im Paket neben den zwei 40mm Treibern und dem Kunststoffbügel zwei Ohrpolsterpaare (Over Ear & On-Ear), zwei Audiokabel für den mobilen sowie stationären Betrieb und eine Transporttasche. Beide Audiokabel verfügen über eine Kombi Klinke, womit das Headset ohne Umwege mit der PS4, Xbox One sowie Smartphones kompatible ist. Für den Einsatz an PC typischen Soundkarten wird ein 3,5mm Kombi-Klinke auf 2×3,5mm Klinke Adapter mitgeliefert.

Der Zusammenbau gestaltet sich denkbar einfach. Alle Komponenten werden einfach zusammengesteckt, sodass eine werkzeuglose (De)Montage jederzeit möglich ist. Wer zwei Legosteine zusammenbauen kann, wird keinerlei Probleme mit dem Headset haben. Da das Fnatic Gear Duel baugleich mit den regulären AIAIAI TMA-2 Modellen ist, können weitere Komponenten wie andere Treiber, Ohrpolster oder beispielsweise ein Spiralkabel direkt vom Hersteller aus Dänemark bezogen werden. Je nach Ersatzteil fallen die Preise im Vergleich zur Konkurrenz in Ordnung bis geringfügig zu teuer aus.

Der Hersteller wirbt mit Flexibilität des Headsets und das ist es auch. Dank dem schnellen Austausch der Ohrpolster sowie der Kabel, kann man von der bulligen „Gaming-“ zur luftigeren und weniger auffallenden „On the Road-“ Konfiguration wechseln. In beiden Fällen hat Fnatic bei den Kabeln Abstriche gemacht. Zum einen besitzt das 1,2 Meter kurze mobile Kabel an der Fernbedienung nur ein Bedienelement anstelle der typischen drei Knöpfe, sodass es beispielsweise nicht möglich ist, einen Song nach hinten zu schalten. Zum anderen fällt das Kabel für den Einsatz am PC mit gerade einmal 2 Meter zu kurz aus, sofern der Computer nicht auf dem Tisch steht. Entweder muss das Kabel quer über den Tisch gezogen oder eine simple Verlängern dazukauft werden. Dank der Steuerung kann man das Mikrofone mit einer Schalterbewegung stummschalten. Eine Möglichkeit die Lautstärke zu ändern gibt es leider nicht.

Materialwahl, Qualität & Optik:

Das Fnatic setzt als Grundgerüst auf Kunststoff mit schwarzer Softtouchoberfläche. Die Bügel zeigen sich äußert flexibel, sodass man bezüglich eines Brechens bei einem Transport in einem Rucksack keine Bedenken haben braucht. Die Gehäuse der Treiber erweist sich als material stark und stabil. Bedenken gibt es aber bezüglich der Aufhängung jener Treiber mit dem Bügel. Zusammengeführt werden die beiden Komponenten über eine Schiene, die genügend Spielraum lässt, damit die Ohrpolster nicht starr auf dem Kopf liegen, sondern sich der Kopfform anpassen können. Gesichert wird die Konstruktion über einen Plastikpin, der mithilfe eines Federsystems in einen der neun Löcher gesichert wird. Bereits im Neuzustand zeigt sich eine Seite bei der Arretierung auf eine andere Höhe als relativ leichtgängig. Zwar verstellte sich das Headsets während der Testzeit nicht ungewollt, gewisse Zweifel bleiben über die Langlebigkeit bestehen.

Davon abgesehen ist die weitere Verarbeitung einwandfrei. Dazu zählen die mit Kunstleder überzogenen Polster, die Anschlusskabel und Stecker mit Drehverschluss sowie auch die Steuerung an jene Kabel.

Wie bereits auf den Fotos zu erkennen ist, zeigt sich das Design des Fnatic Gear Duel als zurückhaltend. Hinweise auf die Herkunft wäre nur das Logo an der Außenseite der Treiber, das man für ein Kanji Zeichen halten könnte, und der Schriftzug auf der Innenseite des Kopfbandes, welches wiederrum beim Tragen verdeckt wird. Das orangene Kabel, das die beiden Treiber verbindet, geben dem sonst im komplett schwarz gehaltenen Headset einen modernen Touch.

Tragekomfort:

Der Tragekomfort ist ein essentieller Bestandteil eines jeden Kopfhörers. Der beste Klang bringt einem nichts, wenn man das Headset keine fünf Minuten tragen kann. In dieser Kategorie hinterlässt das Fnact Gear Duel gemischte Gefühle.  Es gibt einige Punkte, die für einen komfortablen Sitz sorgen. So fallen die Polster bei den Over Ear Ohrpolstern sowie dem Kopfband großzügig und weich aus. Unter der ovalen Bauform werden die meisten Ohren Platz finden und auch der Anpressdruck fällt moderat aus, ohne dass es zu Lasten des sicheren Halts geht.

Leider kann die bereits kritisierte Höhenverstellung die gute Grundlage zunichtemachen, wenn die ideale Einstellhöhe genau zwischen zwei der neuen Löcher für die Arretierung liegt. In meinem Fall hatte ich die Wahl zwischen erhöhtem Druck auf der Kopfoberseite oder dass die Ohrpolster auf den Ohrmuschel aufliegen. Eine feinere Abstufung wäre wünschenswert gewesen.

Mit den On Ear Polster, die primär für den mobilen Einsatz gedacht sind, wird ein zweites Paar dem Headset beigefügt. Bauartbedingt fällt die Polsterung flacher und härter aus. In Kombination mit der nicht idealen Höhe und meiner Brille mit breitem Bügeln ist das Tragen des Headsets mit den On Ears nach einem kurzen Zeitraum unangenehm. Kann man auf eine Sehhilfe verzichten, gibt es dennoch kaum Gründe die On Ear zu verwenden. Die Over Ear Polster lassen genügend Geräusche von der Umgebung durch, sorgen für einen besseren Halt und Komfort. Am Ende sind die On Ear als nette Dreingabe anzusehen.

Klangqualität:

Kommen wir nun zum Klangbild des Fnatic Gear Duel. Out of box wird man mit überaus dominanten Tiefen und leicht zurückhaltenden Höhen konfrontiert. Fnatic wirbt selber mit DJ Audio Qualität, weswegen diese Art der Abstimmung wenig verwunderlich ist. Für meinen persönlichen Geschmack war das zu viel und habe mithilfe eines Equalizers für einen neutraleren Ton gesorgt.

So zeigt sich die Klangqualität als größte Stärke des Headsets. Insbesondere die Tiefen werden fein detailliert und mit Druck wiedergegeben. Aber auch in den anderen Frequenzen weiß das Fnatic zu gefallen, obgleich das Auflösungsvermögen mit dem des tieffrequenten Bereichs nicht ganz mithalten kann. Am meisten beeindrucken kann die für Gaming Headsets untypisch große Bühne – ein mittendrin Gefühl entsteht. Es macht einfach nur Spaß, Musik querfeldein zu hören oder sich ins Getümmel einer intensiven Schlacht zu stürzen.

Das gute Resultat ist aber wenig überraschend. Das original AIAIAI TMA-2 wurde als Kopfhörer entwickelt, sodass die Fnatic OEM Variante weniger als ein klassisches Headset sondern vielmehr als ein Kopfhörer mit Mikrofon anzusehen ist.

Mikrofone:

Der Klang des Headsets konnte überzeugen, wie sieht es aber mit der Aufnahmequalität der mitgelieferten Mikrofone aus?

Fnatic Gear Duel Boom Mikrofon:

Fnatic Gear Duel In-Line „mobil“ Mikrofon:

In beiden Fällen ist der gesprochene Text verständlich zu hören. Während das Boom Mikrofon (langes Kabel) etwas lauter ausfiel, fällt die Aufnahme im Vergleich zu dem der mobilen Variante flacher aus. Im Feldversuch konnte mich meine Kollegen über Discord sowie Skype ohne Probleme verstehen. Insgesamt sind beide Mikrofone für eine reguläre Kommunikation verwendbar.

Fazit:

Dem Clan ist mit dem Fnatic Gear Duel TMA-2 ein guter Einstand in den Peripherie Markt gelungen. Die Wahl mit den Dänen AIAIAI zusammenzuarbeiten, war goldrichtig. Insbesondere bei der Tonqualität, die bei vielen Headsets den größten Kritikpunkt darstellt, kann das Fnatic Gear Duel voll und ganz überzeugen. Man sollte nur die starke Abstimmung für die Tiefen berücksichtigen. Wer ein neutrales Headset sucht, ist hier eindeutig fehl am Platz. Im selben Zug muss man den modularen Aufbau sowie den umfangreichen Lieferumfang hervorheben. Mit einer simplen Handbewegung kann das Headset für unterwegs einsatzfähig gemacht werden. Sollte nach der drei Jahren Garantiezeit etwas kaputtgehen oder man andere Treiber ausprobieren wollen, kann man auf das umfangreiche, wenn auch nicht ganz so günstige Ersatzteil Angebot von AIAIAI zurückgreifen.

Die beiden Mikrofone verrichten einen guten Dienst, auch wenn wir bereits bessere Exemplare wie dem des SteelSeries Artics 5 oder des teureren Audio-Technica ATH-PG1 im Test hatten. Normale Gespräche sind selbst bei viel Aktion verständlich führbar. Man sollte bei dem Kauf für den heimischen Einsatz an einem Desktop PC noch eine Verlängerung des Audio Kabels mit einplanen, da jenes mit ca. 2 Metern knapp bemessen wurde. Grundsätzlich bietet das Fnatic Gear Duel einen komfortablen Sitz, wenn die Höhe für die eigene Kopfform passend einstellbar ist. Ein Probetragen ist vor dem Kauf demnach anzuraten.

Zusammenfassend erhält man ein für den mobilen als auch heimischen Gebrauch ordentliches Headset, das sich mit seiner Modularität und dem schlichten Design von der Konkurrenz abhebt.

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