Die Plantronics Backbeat Pro 2 Bluetooth Kopfhörer im Test, die günstigere Alternative zum Bose QC35?!

-

In der Audio Industrie gibt es aktuell zwei große Trends, Bluetooth und Noise Cancelling. Will man beides in ein paar guten Kopfhörern haben, muss man bei den großen Herstellern gerne 200-400€ auf den Tisch legen.

Plantronics versucht mit seinen neuen Backbeat Pro 2 auch genau in dieser Preisklasse gegen die „Großen“ anzutreten.

Plantronics hat in der Vergangenheit immer durch sehr gute Produkte zu einem vergleichsweise fairen Preis überzeugen können. Dies macht die Backbeat Pro 2 natürlich noch interessanter.

Wie schlagen sich diese gegen die üblichen Verdächtigen in Form der Bose QC35 oder der Sony MDR-100ABN? Finden wir es im Test heraus!

Die Plantronics Backbeat Pro 2 Bluetooth Kopfhörer im Test

Plantronics setzt bei den Backbeat Pro 2 auf eine etwas klassischere und edlere Optik. Hierbei verwendet man dunklere Farbtöne wie „Leder-Braun“ und ähnliches. Hierdurch strahlen die Kopfhörer einen völlig anderen Style aus, als es beispielsweise viele Sony Modelle machen.

Das Ganze wirkt etwas gediegener und weniger „jugendlich“. Ich glaube die Backbeat Pro 2 werden vermutlich weniger den „jugendlichen Gangsta Rapper“ ansprechen als beispielsweise einen „Business Menschen“.

Neben viel Kunstleder setzt Plantronics beim Material allerdings ganz klassisch auf Kunststoff. Klingt allerdings negativer als es in der Praxis ist. Die Plantronics Backbeat Pro 2 fühlen sich erfreulich hochwertig an.

Die Haptik spiegelt durchaus den Preis von 200-300€ wieder.

Die Backbeat Pro 2 besitzen einiges an Schaltern und Tasten, auch welche die man nicht auf dem ersten Blick sieht.

Beginnen wir aber erst einmal mit den wichtigen Anschlüssen. Die Kopfhörer werden ganz klassisch via microUSB geladen. Hierbei soll der Akku bis zu 24 Stunden halten. Ich habe um ehrlich zu sein keine 24 Stunden dies am Stück getestet, allerdings kann die Herstellerangabe durchaus hinkommen. Nach 12 Stunden Nutzung war laut Akku Auskunft immer noch ca. 30% Akku vorhanden.

Neben dem microUSB Ladeport ist auch ein 3,5mm Anschluss vorhanden. Es ist also auf Wunsch möglich die Kopfhörer kabelgebunden zu nutzen.

Der Einschalter der Backbeat Pro 2 befindet sich an der rechten Ohrmuschel. Dies ist ein Schieber mit drei Positionen, Aus, Ein, Bluetooth koppeln. Ebenfalls auf der rechten Seite ist eine Mikrofon Mute Taste.

An der linken Ohrmuschel befinden sich die restlichen Steuerungstasten. Hier ist der Ein/Ausschalter für das aktive Noise Cancelling zu finden wie auch die üblichen Media Taste, also Play/Pause, Vor, Zurück und Lauter/Leiser.

Lauter und Leiser sind hierbei allerdings keine Schalter sondern etwas versteckt. Um die Vor/Zurück/Play/Pause Tasten gibt es einen kleinen Ring. Dieser Ring lässt sich drehen um die Lautstärke zu regulieren.

Dies ist nicht der einzige „Versteckte“ Trick der Plantronics Backbeat Pro 2. Wenn diese abgenommen werden wird Musik automatisch Pausiert oder beim Aufsetzen wieder fortgesetzt. Cool! Allerdings neigt dieses Feature auch dazu Musik zu Pausieren wenn man nach unten schaut.

 

Tragekomfort

Die Backbeat Pro 2 sind nicht übermäßig dick gepolstert dafür aber sehr weich. Das hier verwendete Material erinnert mich sehr stark an diverse Bose Kopfhörer, was definitiv positiv ist.

Unter den Kunstleder Ohrpolstern steckt ein sehr dichter und weicher Schaumstoff, der sich hervorragend an den Kopf anpasst.

Auch an den Ohren fühlen sich die Kopfhörer sehr weich und geschmeidig an. Jedoch haben diese eine Schwäche. Gerade im Neuzustand ist der Anpressdruck recht hoch. Gerade Nutzer mit größeren Köpfen könnten hier ein gewissen druck spüren.

Ich nehme mal stark an, dass sich dies im Laufe der Zeit etwas geben wird. Daher für Nutzer mit kleinen Köpfen Tragekomfort sehr gut und für Nutzer mit größeren Köpfen anfangs lediglich durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich.

 

Noise Cancelling

Noise Cancelling scheint der neue Trend bei High End Kopfhörern zu sein. Wie gut hat diesen Plantronics umgesetzt?

Selbstverständlich funktioniert Noise Cancelling bei den Backbeat Pro 2 jedoch muss man hier verglichen mit anderen Kopfhörern differenzieren.

Es gibt Kopfhörer welche ein sehr starkes Noise Cancelling liefern, also Umgebungsgeräusche so stark wie möglich wegfiltern. Diese Kopfhörer haben oftmals das Problem, dass durch das NC allerdings ein gewisser „Druck“ auf den Ohren aufgebaut wird. Manche machen dies auch noch besser als andere.

Andere Kopfhörer bieten im Gegenzug ein dezenteres Noise Cancelling, dafür dann aber auch keinen Druck oder Rauschen auf den Ohren.

Wenn es Euch um das stärkst mögliche Noise Cancelling geht, gibt es bessere Kopfhörer als die Backbeat Pro 2. Diese bieten ein eher dezentes NC welches Motorgeräusche leicht unterdrückt aber beispielsweise Stimmen oder ähnliches kaum bis gar nicht.

Schlimm? Eher nicht, mit aktivem Noise Cancelling und Musik in 30-40% Lautstärke ist die Umgebung eh fast ausgeblendet.

Lediglich wollt Ihr Musik bei sehr geringer Lautstärke höheren oder einfach nur Noise Cancelling dann sind z.B. die Sony MDR-100ABN, Sony MDR-1000X oder Bose QuietComfort 35 besser geeignet.

 

Klang

Was hilft aber die beste Verarbeitung und das beste Noise Cancelling wenn der Klang nicht gut ist? Wie sieht es hier bei den Plantronics Backbeat Pro 2 aus?

Erfreulicherweise klingen die Plantronics Backbeat Pro 2 sehr gut, was aber auch bei einem Preis von rund 300€ so zu erwarten ist.

Die Kopfhörer besitzen einen recht spaßig ausgerichteten Klang. Hierbei ist gerade der Bass recht präsent. Dieser besitzt einen hervorragenden Tiefgang, Volumen und Punch.

Dies macht gerade in Songs wie YOUTH von Troye Sivan einen unheimlichen Spaß. Der Bass liefert hier eine unglaubliche Spielfreude und Plastizität welche ich so noch nicht von vielen Kopfhörern gehört habe.

Aber auch die Höhen sind absolut sauber und feinspielend. Hierbei sind diese aber nicht übermäßig brillant oder spitz. Die Backbeat Pro 2 neigen eher zu einem abrunden von spitzen Geräuschen was diese etwas weicher macht. Hierdurch bieten die Kopfhörer unterm Strich eher einen wärmeren Klang. Verwechselt dies bitte nicht mit Dumpf, denn das sind die Backbeat Pro 2 beim besten Willen nicht mal im Ansatz.

Mitten sind bei den Backbeat Pro 2 gut, werden aber auch nicht übermäßig betont. Stimmen und Gesang wird klar und deutlich wiedergegeben. Hier habe ich nichts zu bemängeln.

Grundsätzlich ist der Klang der Kopfhörer sehr schön detailliert. Hierzu trägt auch das Unterstützen von APTX und dem AAC Codec (für IOS Geräte) bei. Allerdings reicht auch der SBC Codec (der Basis Bluetooth Codec falls kein AAC oder APTX unterstützt wird) schon vollkommen aus um einen guten Klang zu zaubern.

Bei solch hochpreisigen Kopfhörern ist mittlerweile kaum bis kein Unterschied zwischen kabelgebundener Nutzung und Bluetooth mehr zu hören, lasst Euch also von der kabellosen Verbindung nicht abschrecken.

Allerdings klingen beispielsweise die Sony MDR-100ABN gerade in den Höhen nochmals etwas feiner aufgelöst. Wo wir gerade dabei sind, wie klingen die Backbeat Pro 2 verglichen mit den üblichen Konkurrenten?

Die Sony MDR-100ABN bieten einen etwas neutraleren, ausgewogeneren Klang welcher noch etwas feiner aufgelöst ist. Dafür ist der Bass bei den Backbeat Pro 2 ein gutes Stück mächtiger. Hierbei meine ich nicht nur die Masse sondern auch den Tiefgang und das Volumen. Unterm Strich gehen die Sony eher in die helle und leichte Richtung und die Plantronics etwas wärmere und mächtigere, hier ist es Geschmacksache was besser gefällt.

Die Parrot ZIK 3, JBL Everest Elite 700 und Teufel MUTE BT werden ganz klar von den Backbeat Pro 2 geschlagen, was den Klang angeht. Dafür sind diese allerdings auch günstiger oder bieten andere Features.

Der große Konkurrent ist hier sicherlich der Bose QC35. Beide Kopfhörer sind klanglich recht dicht aneinander und es fällt mir unmöglich hier zu sagen welcher besser ist. Aber dies spricht ja schon für den günstigeren Backbeat Pro 2. Der Backbeat Pro 2 ist im Bass vielleicht etwas knackiger und der Bose etwas wuchtiger.

Zum Abschluss noch etwas Generelles. Die Plantronics Backbeat Pro 2 besitzen eine hohe maximale Lautstärke und kein merkbares Grundrauschen.

Eine Sprachansage beim Einschalten/Verbinden ist vorhanden, allerdings ist dies eine gute und nicht störende Ansage.

 

Fazit

Die Plantronics konnten im Test definitiv überzeugen und sind für 250€ ein guter Kauf! Die Backbeat Pro 2 gehören sogar aktuell zu den Top 3 meiner Lieblings Bluetooth Kopfhörern.

Dies vor allem aufgrund des Klangs. Wer gerne einen voluminösen und qualitativ hochwertigen Bass hat, wird die Backbeat Pro 2 lieben! Aber auch die Höhen und die generelle klangliche Ausrichtung der Kopfhörer ist dynamisch und lebendig.

Musik mit den Backbeat Pro 2 hören macht Spaß! Hierbei gehören diese wie auch beispielsweise die Bose QC35 eher in die etwas wärmere Richtung.

Aber wie sieht es abseits des Klangs aus? Die Haptik der Backbeat Pro 2 ist mehr als angemessen für die Preisklasse. Über die Optik kann man natürlich streiten, mir gefallen die Kopfhörer aber recht gut. Diese wirken definitiv hochwertig.

Der Tragekomfort ist in Ordnung allerdings gerade Nutzer mit breiteren Köpfen werden diese erst etwas eintragen müssen. Beim Nosie Cancelling fallen die Backbeat Pro 2 etwas hinter die Bose QC35 oder die Sony MDR-100ABN zurück.

Dies ist auch letztendlich die entschiedene Frage. Wie wichtig ist Euch Nosie Cancelling? So wichtig, dass Ihr bereit seid für ein besseres 50-80€ mehr zu zahlen?  Dann greift vielleicht eher zu den Bose QC35, welche hier überlegen sind.

Ist für Euch Nosie Cancelling aber eher ein Bonus Feature und der vorangegangene Test klingt soweit passend für Euch, kann ich die Plantronics Backbeat Pro 2 vollkommen empfehlen!

Für rund 250€ bieten diese eine klasse Preis/Leistung und können gerade akustisch bei den besten Bluetooth Kopfhörern mitspielen.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

DIY Off Grid Solaranlage, möglichst einfach und günstig selbst bauen, wie ich es gemacht habe!

Vielleicht hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt eine kleine Off Grid Solaranlage selbst zu bauen. Aber wie geht das und was brauchst...

Powerbanks für den Blackout? Eine gute Idee? Welche Modelle sind empfehlenswert?

Die Gefahr eines längeren Stromausfalls nimmt zunehmend zu. Entsprechend gibt es immer mehr Vorsorge- Tipps und auch die Industrie und die Händler stürzen sich...

Welche Powerbank Ende 2023 kaufen? Empfehlung und Vergleich

Powerbanks sind etwas extrem Praktisches und mittlerweile auch sehr universell einsetzbar. So können immer mehr Geräte via USB C laden, nicht nur Smartphones, Tablets,...

Neuste Beiträge

Das beste QNAP NAS für den Heimnutzer/kleines Büro 2024, QNAP TS-462 Test

Mit der Turbo Station TS-462 bietet QNAP ein ausgesprochen interessantes NAS an. So bietet dieses einen Intel Prozessor, 2,5 Gbit LAN, 4 Festplatten Schächte...

Langzeiterfahrung mit LiFePO4 Akku von Power Queen (und ECO-Worthy), wie hat die Kapazität sich gehalten?

Vor rund einem Jahr habe ich den Power Queen 12,8V 100Ah LiFePO4-Akku Auto-Heating auf Techtest getestet. Dort war ich mit dem Akku sehr zufrieden....

Test und Erfahrungsbericht, Dreame A1 Mähroboter

Nach Ecovacs hat nun auch Dreame seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, den A1. Wie auch schon das Modell von Ecovacs verzichtet auch der...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.