Die KZ ES3 Ohrhörer im Test, der Geheimtipp aus Asien

-

Knowledge Zenith (KZ) Ohrhörer werden sicherlich dem ein oder anderen Leser von Techtest bereits bekannt sein. KZ hat sich auf den Bau von extrem guten und dabei extrem günstigen Ohrhörern verschrieben.

Zuletzt im Test die KZ ZS5, 20€ Ohrhörer, welche fast eher in der 100€ Preisklasse spielen. Heute soll es allerdings um die KZ ES3 gehen.

Auf den ersten Blick sehen die ES3 durchaus interessant aus, was auch am Dual- Treiber- Aufbau liegt. Hierbei setzt KZ sogar auf einen Hybrid Aufbau mit einem dynamischen Treiber und einem Armature Treiber.

Bis vor wenigen Jahren waren Armature Treiber noch unheimlich teuer und exotisch, umso lachhafter wirkt der Preis der KZ ES3.

Diese sind für knapp 10€ aus Asien zu bekommen. Aber können Ohrhörer für so wenig Geld wirklich etwas taugen?!

Versuchen wir dies im Test der KZ ES3 herauszufinden! Neugierig?

 

Die KZ ES3

KZ Ohrhörer sind oftmals etwas aufwendiger oder auffälliger gestaltet, so auch die ES3. KZ setzt bei den ES3 auf ein zweiteiliges halb durchsichtiges Plastikgehäuse. Die Oberseite ist hierbei ganz klassisch in Schwarz gehalten, besitzt aber einen recht großen ES3 Schriftzug.

Die untere Hälfte besteht aus einem durchsichtigen türkis/blauen Kunststoff. Ich finde die ES3 wirken hierdurch „teurer“ als diese eigentlich sind.

Auf den ersten Blick wird vermutlich niemand darauf tippen das Ihr für diese nur rund 10€ gezahlt habt.

Wie auch schon bei den ZS5 setzt KZ auch bei den ES3 auf ein austauschbares Kabel. Dieses ist wie bei KZ üblich durchsichtig mit Kupferkern. Dies lässt das Kabel erfreulich hochwertig wirken. Ich hatte im Übrigen noch nie Probleme mit Kabeln bei KZ Ohrhörern, diese zeigten sich immer sehr robust! Daher habe ich auch bei den ES3 großes Vertrauen darin, dass das Kabel lange durchhält.

Sollte das Kabel dennoch einmal brechen macht es vermutlich kaum Sinn das Kabel einzeln zu kaufen (sofern man dieses überhaupt einzeln bekommt). Allerdings bietet KZ für die ES3 ein Bluetooth Upgrade Kit an, bei welchem Ihr das Kabel gegen eins mit Bluetooth Modul austauschen könnt, nett!

 

Tragekomfort

Die KZ ES3 sind etwas größere Ohrhörer, bei welchen der Hersteller auf ein „über dem Ohr“ Kabel Design setzt. Wenn Ihr also die In-Ears tragt, verläuft das Kabel über Eurem Ohr nach hinten herunter.

Das Kabel wurde zudem mit einem Drahtkern verstärkt, der das Kabel in Form hält.

Aufgrund dieser Art und der Größe der Ohrhörer ist das Tragen gerade anfangs etwas ungewohnt. Allerdings nach wenigen Stunden werdet Ihr die Vorteile dieser Trageweise erkennen. Die ES3 sitzen recht fest in den Ohren und rutschen selbst bei Bewegung eigentlich nicht aus den Ohren heraus. Allerdings sitzen diese auch nicht so entspannt, dass man vergisst, dass das man Ohrhörer trägt.

Müsste ich das Ganze in Schulnoten beschreiben, würde ich den ES3 eine zwei minus geben.

Die KZ ES3 sind nicht die bequemsten Ohrhörer, die ich jemals hatte, aber auch nicht unbequem.

 

Klang

Das interessanteste gerade bei KZ Ohrhörern ist natürlich der Klang. Was haben hier die ES3 zu bieten?

Viel ist die Antwort! Reden wir aber erst einmal über den Aufbau der Ohrhörer, welcher sicherlich einige der Klangcharakteristika erklärt.

Die ES3 sind Dual Driver Ohrhörer, diese besitzen also Zweiklang erzeugende Elemente. Dies ist relativ selten bei Ohrhörern, allerdings nehmen die Dual Driver Ohrhörer in letzter Zeit auch etwas zu.

Hierbei handelt es sich allerdings um einen normalen dynamischen Treiber (diese könnt Ihr Euch wie bei einem normalen Lautsprecher nur in kleiner vorstellen) wie auch um einen „Balanced Armature“ Treiber.

Armature sind sehr exotisch und waren bis vor wenigen Jahren nur in einer Handvoll Ohrhörer der 200€+ Preisklasse zu finden.

Armature Treiber sind völlig anders aufgebaut als die klassischen dynamischen Treiber und setzten zur Klangerzeugung auf einen metallenen „Anker“ welcher zum Schwingen gebracht wird.

Hierdurch klingen Armature Treiber grob gesagt etwas präziser und klarer. Allerdings haben diese Treiber im Gegenzug etwas Probleme mit Bässen.

Daher werden sie auch gerne mit klassischen Treibern kombiniert, der Armature Treiber kümmert sich um die Höhen und der klassische Treiber um Bässe und Mitten.

So wird dies auch bei den KZ ES3 gemacht, und ja dies hört man den Ohrhörern auch an!

Kommen wir damit zum Klang. Die ES3 besitzen einen sehr klaren und extrem brillanten Klang, welcher mir gerade am Anfang etwas scharf vorkam, im Laufe der Zeit hat sich dieser Eindruck etwas gegeben. Ich bin mir hier allerdings um ehrlich zu sein nicht ganz sicher ob dies daran liegt, dass die Ohrhörer sich eingespielt haben oder das sich meine Ohren an den etwas schärferen Klang gewöhnt haben, vermutlich eine Mischung aus beidem.

Hierbei sind die Höhe zwar recht scharf, aber dennoch präzise! Ich konnte kein größeres Ausfransen der Höhen oder unnatürliche Zischlaute wahrnehmen.

Die Mitten der ES3 würde ich als unauffällig bis leicht abgesenkt einstufen. Stimmen und Gesang werden immer noch gut dargestellt, allerdings finde ich das man eine Art Übergang zwischen den beiden Treibern hört. So als hätte man einen Subwoofer und einen Hochtöner.

Dies ist zwar bei den KZ ES3 nicht ganz so extrem, allerdings gehen die Ohrhörer schon etwas in die Badewannen Richtung.

Dementsprechend ist der Bass natürlich recht ordentlich. Ich würde hier allerdings nicht sagen, dass die ES3 Bass Monster sind. Der Bass ist definitiv spaßig und kann durchaus auch recht ordentlich reinhauen, aber er ist auch nicht übertrieben.

Ich würde sagen der Bass ist gut gelungen! Spaßig aber auch nicht überschattend. Auch wenn ich mir vielleicht noch einen Hauch mehr Tiefgang wünschen würde. Der Tiefgang ist gut, aber auch nicht absolut überragend. Im Gegenzug die ES3 kosten unter 10€, von daher darf ich hier sicherlich nicht darüber Meckern das die KZ ES3 einen schlechteren Tiefgang haben als ein paar Sennheiser IE80.

Die größte Stärke der ES3 ist unterm Strich vermutlich die Spielfreude. Durch diesen recht hohen Kontrast zwischen sehr klarer Höhen und sattem Bass besitzen die Ohrhörer eine sehr starke Dynamik.

Diese Dynamik resultiert oftmals in einem sehr lebendigen und vorantreibenden Klang. Gerade wenn man die passende Musik dafür laufen hat. Wenn ich etwas bemängeln müsste, wäre es vermutlich die Auflösung in den mitten. Diese ist nicht schlecht, aber auch nix Besonderes.

 

Fazit

Ein paar weitere gelungene Ohrhörer aus dem Hause KZ. Die ES3 können dank dual Treiber mit einem hervorragend dynamischen und lebendigen Klangpunkten. Die Höhen sind hierbei sehr klar und sauber, die Bässe wiederum spaßig und satt. Die Mitten wurden zwar ein wenig vernachlässigt, gehen aber immer noch als okay durch.

Das Entscheidende ist aber letztendlich der Preis. Die KZ ES3 kosten rund 10€ und hierfür ist die gebotene klangliche Leistung einfach der Knaller!

Die ES3 spielen nach normalen Maßstäben eher in der 30-60€ Preisklasse. Von daher, wenn Ihr etwas experimentierfreudig seid und ein paar € übrig habt, bestellt Euch die ES3 aus Asien! Ihr werdet überrascht sein!

KZ bietet im Übrigen für die ES3 ein Bluetooth Upgrade Kit an, mit welchem man die Ohrhörer auf kabellos betreiben kann. Dieses Upgrade Kit wäre vielleicht für rund 6€ durchaus interessant mitzubestellen.

ES3 vs. ZS5

Vielleicht habt Ihr ja auch schon meinen Test zu den KZ ZS5 gesehen (zum Test) und fragt Euch nun, was besser ist, die ES3 oder ZS5. Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten!

Neutral gesehen vermutlich die ZS5, auch wenn beide Ohrhörer etwas unterschiedliche Klangsignaturen haben. Zusammengefasst, die ZS5 sind etwas detaillierter und ausgeglichener, die ES3 etwas spaßiger. Müsste ich mich entscheiden, würde ich vermutlich die ZS5 nehmen. Allerdings haben die ES3 auch ihren Charme, gerade wenn es um aktuelle Pop Musik geht.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2023

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Erfahrungsbericht: USB Heizwesten und Jacken, funktionieren sie wirklich?

Gerade in Zeiten von extremen Heizkosten muss man ein wenig kreativ werden, um sich günstig warm zu halten. Eine interessante Option sind hier USB...

Neuste Beiträge

Power Queen 12,8V 200Ah LiFePO4 Batterie im Test, wirklich satte 200Ah?

Wenn du eine DIY Solaranlage baust (Off-Grid) ist praktisch ein LiFePO4 Akku Pflicht. LiFePO4 Akkus sind mittlerweile nicht mehr übermäßig teuer und im Allgemeinen...

Guter Party Lautsprecher für 70€! LAMAX Sounder 2 im Test

Mit dem Sounder 2 bietet LAMAX einen neuen Outdoor Bluetooth Lautsprecher an. Dieser soll durch einen 360 Grad Klang wie auch ein robustes Design...

Die besten USB-Ladegeräte 2024, Techtest Bestenliste

USB-Ladegeräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nicht nur Smartphones werden via USB geladen, auch immer mehr andere Geräte, Tablets, Notebooks, Smart Home...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.