Die ASUS PCE-AC88 im Test, die schnellste WLAN ac Karte auf dem Markt! (2167Mbit)

-

WLAN Router, die wahnsinnige 2000+Mbit schaffen, gibt es immer mehr auf dem Markt. Aber oftmals ist solch eine Leistung etwas verschenkt, da die meisten Nutzer eh nur ein einfaches Notebook oder Smartphone verwenden.

Das Problem solche Geräte verfügen in der Regel über maximal 867Mbit. Daher ist es nicht möglich die beispielsweise maximalen 2167Mbit des ASUS ROG Rapture GT-AC5300 oder anderen vergleichbaren Geräte auszunutzen.

Aber warum verbauen die Hersteller nur solch „langsame“ WLAN Karten? In Smartphones und Tablets ist die Antwort sehr einfach, es liegt am Platz und am Bedarf. In der Regel sind 867Mbit mehr als ausreichend in solch einem Gerät.

Aber wie sieht es in Notebooks aus? Hier könnte in high Workstation Geräten durchaus Bedarf für sehr schnelles WLAN bestehen?! Ja das könnte man denken, aber es gibt aktuell einfach keine m.2 Empfänger welche mehr als die üblichen 867Mbit schaffen, warum auch immer.

Erst in klassischen Desktop PCs hat man mehr Auswahl, wenn es um ein hohes Tempo geht. WLAN Empfänger mit 1300Mbit sind hier problemlos zu bekommen. Aber über 1300Mbit sinkt die Auswahl doch wieder ein gutes Stück.

Wer das absolute Maximum an WLAN Leistung möchte, muss aktuell zur ASUS PCE-AC88 PCIe WLAN Karte greifen.

Dieses Monster an WLAN Empfänger kann auf dem 5GHz Band bis zu 2167Mbit erreichen und selbst auf dem 2,4GHz Band 1000Mbit, beeindruckend, zu mindestens in der Theorie.

Aber wie schaut es in der Praxis aus? Sind solch hohen Werte via WLAN wirklich zu erreichen? Falls nein, was ist das Maximum, was man aktuell via WLAN erreichen kann?

Diese Fragen versuchen wir doch einmal im Test der ASUS PCE-AC88 PCIe WLAN Karte zu klären! An dieser Stelle auch vielen Dank an ASUS, welche mir die Karte für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.

 

Die ASUS PCE-AC88 PCIe WLAN Karte im Test

Bei der ASUS PCE-AC88 handelt es sich um eine interne WLAN Karte. Um diese in eurem PC zu installieren benötigt ihr einen freien PCIe x1 Slot.

Die WLAN Karte selbst hat den üblichen PCIe Erweiterungskarten Formfaktor und kann auch in Geräten mit halber Höhe Installiert werden, eine passende Abdeckung liegt bei.

Was auffällt, ist der vergleichsweise große Kühlkörper, welcher die komplette Karte bedeckt. Selbst die Rückseite verfügt über eine „Backplate“.

Die WLAN Karte scheint also recht warm im Betrieb zu werden. Etwas enttäuscht bin ich von ASUS Farbwahl. Ich weiß das spielt nicht für jeden eine Rolle, aber so eine WLAN Karte wie die PCE-AC88 richtet sich ohne Frage auch an Gamer und andere High End Nutzer und da ist die auffällige rote Färbung des Kühlkörpers vielleicht etwas unschön.

Sollte es einmal eine „V2“ geben wäre eine komplett schwarze Färbung klasse!

Neben der WLAN Karte liegt auch eine sehr interessante Antenne mit im Lieferumfang. Ihr könnt Euch hier entscheiden, wollt Ihr direkt die vier kleinen Antennen an die Karte schrauben, oder nutzt ihr die „Verlängerung“.

Hierbei handelt es sich eine größere Antennen Konstruktion, welche sich auf dem PC Gehäuse für einen besseren Empfang Platzieren lässt.

 

Leistung

Ehe wir zu den Messwerten kommen, sprechen wir doch einmal darüber wie überhaupt solche Übertragungsraten wie 2167Mbit zustande kommen.

Wenn man so will, liegt das eigentliche Maximum auf dem 5GHz Band und mit dem WLAN ac Standard bei 433Mbit. Für alles darüber hinaus werden mehrere parallele Datenströme genutzt. Euer WLAN Router hat zwei Antennen? Dann könnt Ihr davon ausgehen das dieser zwei parallele Datenströme beherrscht und somit 866 bzw. 867Mbit (2x 433). Hat Euer WLAN Router drei Antennen sind in der Regel 1300Mbit (3x 433) Möglich, hat dieser vier Antennen sind oftmals 1733Mbit (4x 433) möglich.

Damit Euer Client nun auch von dieser Bandbreite Nutzen machen kann benötigt dieser ebenfalls die passende Antennen Anzahl, was vermutlich auch der Grund ist warum man in Smartphones und Tablet nie mehr 867Mbit findet.

Wie kommen nun aber einige Geräte auf 2167Mbit oder mehr? Werden Fünf Antennen genutzt? In der Regel nicht. Es gibt neben der Möglichkeit mehr parallele Datenströme zu nutzen auch die Möglichkeit „breitere“ Datenströme zu verwenden. Es wird auf dem 5GHz Band die Kanalbreite von 80Mhz auf 160Mhz erhöht, wodurch sich die maximale Bandbreite nochmals verdoppelt.

So wäre es möglich 867Mbit auch mit nur einer Antenne zu erreichen. Das Nutzen von 160Mhz breiten WLAN Kanälen,  wird aber eher selten genutzt. Hierdurch steigt unter anderem die Störempfindlichkeit usw.

Kommen wir nun zur ASUS PCE-AC88 WLAN Karte, wie erreicht diese 2167Mbit? Das ist eine gute Frage! Die Karte setzt auf ein 4×4 Design und sollte somit zu maximal 1733Mbit in der Lage sein. Ich war nun davon ausgegangen, dass ASUS hier die zuvor angesprochenen breiteren WLAN Kanäle (160Mhz) nutzt um die Leistung noch weiter zu steigern. Dies ist aber interessanterweise nicht der Fall!

Wie kommt ASUS dennoch zu so einer hohen Leistung? Man nutzt hier das „1024QAM“ Verfahren. QAM steht für Quadraturamplitudenmodulation und ja das Ganze ist recht kompliziert. Es wird hierbei die Modulationsdichte im Raum erhöht, was in der Theorie die WLAN Leistung nochmals steigert.

Hierbei handelt es sich allerdings um eine proprietäre Technologie, welche so wie ich das sehe nur von einigen ASUS Routern unterstützt wird. Nutzt Ihr keinen ASUS Router wird das maximale Tempo bei 1733Mbit liegen.

Kommen wir aber zum eigentlichen Test. Zusätzlich zur PCE-AC88 werde ich alle Tests auch mit einer TP-Link T9E und einer Intel ac 7260 WLAN Karte durchführen, als Vergleichsobjekte. Die TP-Link WLAN Karte schafft 1300Mbit/s und die Intel WLAN Karte 867Bit/s (auf dem 5GHz Band). Wir haben hier also eine sehr schöne Abstufung 4×4, 3×3 und 2×2 Design.

Beginnen wir mit Durchlauf a, in Kombination mit dem ASUS ROG Rapture GT-AC5300 auf kurze Distanz (ca. 3 Meter). Ich übertrage bei diesem Test eine Datei auf/von einem lokalen NAS.

Hier hatte ich auf dem 5GHz Band natürlich ein paar Probleme. Tatsächlich hat man hier das Luxusproblem, dass die Gbit LAN Ports des Routers das WLAN Tempo imitieren.

Erst bei zwei parallelen Verbindungen zum NAS und somit 2Gbit/s maximaler Bandbreite war es wieder die WLAN Verbindung, die der Flaschenhals ist. Wichtig diese Werte sind nicht ganz so genau wie meine sonstigen Messwerte!

Ich konnte rund 162MB/s via WLAN übertragen! Eine sehr beeindruckende Leistung! Mindestens genau so beeindruckend wie eine 2,1Gbit/s Verbindung von Windows angezeigt zu bekommen.

Allerdings werdet Ihr diese 2,1Gbit vermutlich nur sehr selten sehen. Sobald irgendetwas zwischen Router und WLAN Karte ist, fällt die Geschwindigkeit auf 1,3-1,7Gbit. Immer noch ein top Wert! Allerdings nehme ich an, dass dieser extrem schnelle Einbruch von 2,1Gbit auf 1,7Gbit vermutlich an dem speziellen 1024QAM Verfahren liegt, welches ASUS für diese zusätzlichen 0,4Mbit nutzt.

Verglichen mit der Intel und TP-Link WLAN Karte erhalten wir die zu erwartende Staffelung.

Auf dem 2,4GHz Band sinken die Unterschiede zwischen den einzelnen WLAN Karten etwas, dies ist aber auch keine Ãœberraschung mehr.

2,4GHz ist anscheinend so langsam am Limit, was über den WLAN AC Standard möglich ist.

Was aber wenn man nicht so Monster an WLAN Router hat? Lohnt sich dann immer noch eine High End WLAN Karte wie die ASUS PCE-AC88?

Für Testdurchlauf B und C habe ich mir einen Ubiquiti AmpliFi HD und einen ASUS Lyra Mini geschnappt. Der Ubiquiti AmpliFi HD ist ein WLAN Router welcher maximal 1300Mbit/s auf dem 5GHz Band schafft und das Lyra Mini System sollte maximal 867Mbit/s schaffen.

Rein theoretisch sollten spätestens beim Lyra Mini System alle drei WLAN Karten gleichauf sein.

Beginnen wir beim Ubiquiti AmpliFi HD.

Wie wir sehen, ist natürlich der Unterschied zwischen den drei WLAN Karten zusammengeschrumpft. Allerdings bleibt die Anordnung bestehen. Die ASUS PCE-AC88 ist weiterhin rund 10MB/s schneller als die TP-Link T9E, welche wiederum 12MB/s schneller ist als die Intel ac 7260 WLAN Karte.

Wie sieht es in Kombination mit dem ASUS Lyra Mini System aus?

Erst einmal sieht man sehr schön, dass technische Daten auf dem Papier nicht immer alles sind. Obwohl das Ubiquiti AmpliFi HD System 1300Mbit/s schaffen soll, ist das Lyra Mini System mit seinen 867MB/s fast gleich auf, egal mit welcher WLAN Karte (das Ubiquiti AmpliFi HD System ist dennoch klasse).

Erneut ist die ASUS PCE- schneller als die TP-Link T9E, wenn auch der Abstand mittlerweile auf rund 8MB/s geschrumpft ist. Auch der Abstand zwischen TP-Link T9E und Intel ac 7260 ist auf 9MB/s gesunken.

Also ja eine „größere“ WLAN Karte kann auch bei kleineren WLAN Routern Vorteile bringen. Allerdings sinkt der Leistungszugewinn umso „langsamer“ der WLAN Router ist.

 

Sonstiges

Wie steht es um die Reichweite? Sehr gut! Gerade wenn Ihr die Antennen Verlängerung nutzt (was ich bei den Performance Tests nicht gemacht habe) ist die Signalstärke der ASUS PCE-AC88 deutlich über denen der anderen WLAN Karten, welche Ihre Antennen hinten am PC haben.

Auch was die Treiber bzw. die Stabilität angeht, kann ich mich nicht beklagen. Abbrüche oder Abstützte der WLAN Karte konnte ich selbst unter konstanter Volllast nicht beobachten.

 

Fazit

Ich denke es steht außer Frage, dass die ASUS PCE-AC88 die aktuell schnellste und beste WLAN Karte ist, welche ihr auf dem Markt bekommen könnt.

In Kombination mit dem passenden Router sind auf kurzen Distanzen problemlos Geschwindigkeiten möglich, die oberhalb derer von Gbit LAN liegen. Ich konnte über 160Mb/s via WLAN übertragen, was schon sehr beeindruckend ist.

Aber auch bei kleineren WLAN Routern zeigte die ASUS PCE-AC88 WLAN Karte konstant eine sehr hohe Geschwindigkeit und Signalstabilität.

Von daher wenn ihr das absolute Maximum aus Eurem WLAN herausholen wollt, dann sollte die ASUS PCE-AC88 WLAN Karte Eure erste Wahl sein! Der Preis von rund 90€ ist sicherlich recht saftig, aber angemessen, wenn man bedenkt, dass es keine alternativen Modelle in dieser Leistungsklasse gibt.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Aktueller denn je, Fake Powerbanks! Ekrist, Trswyop, VOOE, kilponen und Co. im Test. Taugen die günstigen 26800mAh Powerbanks etwas? (nein)

Wenn Ihr aktuell bei Amazon nach Powerbanks sucht, dann werdet Ihr über diverse Hersteller mit sehr kryptischen Namen stolpern. Hierzu gehört Ekrist oder auch Trswyop....

Neuste Beiträge

8x LP-E6NH Akkus von Canon, Neewer, Smallrig, BAXXTAR und Co im Vergleich, welcher ist der beste LP-E6NH Akku?

Wenn Du eine Canon Kamera hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese auf einen LP-E6NH Akku setzt. Leider ist allerdings der originale Canon LP-E6NH Akku...

45W für 15€! Ikea SJÖSS 45W USB C Ladegerät im Test

Mit dem SJÖSS hat Ikea ein super interessantes USB-Ladegerät auf den Markt gebracht. Warum ist dieses interessant? Preis/Leistung ist hier das Stichwort. So bietet das...

Ein Blick auf die NAS Software von Ugreen

Ugreen hat vor kurzem seine erste Generation NAS Systeme auf den Markt gebracht. Das Ugreen DXP 4800 haben wir uns auch bereits hier im...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.