Der dodocool DA106 Hi-Res MP3 Player im Test

-

MP3 Player sind eine Geräte Kategorie welche gefühlt durch Smartphones völlig verdrängt wurden. MP3 Player sind lediglich in diversen Nischenbereichen noch vertreten.

Gerade für Nutzer die Wert auf eine besonders hohe Klangqualität legen, gibt es einige Modelle. Solch ein Modell ist auch der dodocool DA106. Für rund 50-60€ erhaltet Ihr hier einen Hi-Res zertifizierten MP3 Player, welcher dementsprechend auch primär durch seinen guten Klang punkten soll.

Aber lohnt es sich wirklich noch im Jahr 2018 einen MP3 Player zu kaufen und wie sieht der Klang verglichen mit modernen Smartphones aus?

Dies gilt es im Test herauszufinden!

 

Der dodocool DA106

Der dodocool DA106 ist ein MP3 Player in der typischen iPod Größe, wobei dieser genau genommen etwas kleiner ist als ein iPod Klassik.

Beim Gehäuse setzt dodocool auf ein sehr schickes und hochwertiges Aluminium. Hierdurch fühlt sich der MP3 Player sehr massiv und wertig an. Auch die Verarbeitung ist tadellos.

Auf der Front finden wie unter anderem ein 2 Zoll 320×240 Pixel Display. Das 320×240 keine sonderlich hohe Auflösung ist, sollte klar sein.

Praktisch geht das Display in Ordnung. Sagen wir es so es erfüllt seinen Job, nicht mehr und nicht weniger.

Unterhalb des Displays sind die primären Tasten zur Navigation angebracht. Interessanterweise besitzt der DA106 eine Art Drehrad, ähnlich dem iPod, welches für das Scrollen durch die Menüs benutzt wird.

Allerdings lässt sich das Drehrad nicht drücken, daher gibt es gesonderte Vor/Zurücktasten.

Ähnlich wie bei Smartphones besitzt auch der DA106 eine Lautstärkewippe am rechten Rand und einen Einschalter auf der Oberseite.

Auf der Oberseite befindet sich auch der Kopfhörerausgang und ein Line Out. Letzter ist beispielsweise für Autoradios oder Verstärker gedacht.

Auf der Unterseite ist ein microSD Karten Steckplatz, welcher zur Erweiterung der integrierten 8GB Speicher dient, wie auch der microUSB Ladeport.

Der integrierte Akku soll rund 30 Stunden halten. Ein Wert welcher von seiner Größenordnung hinkommt.

 

Software und Navigation

dodocool setzt beim DA106 auf eine komplett eigene Benutzeroberfläche. Die Navigation erfolgt primär über das Drehrad auf der Front des MP3 Players. Dementsprechend ist das Hauptmenü auch „rund“ aufgebaut, bei dem man durch die diversen Optionen wie Einstellungen, Playlisten, Musik, Dateiexplorer usw. durchscrollen kann

Die Untermenüs sind hingegen klassisch in der Listenansicht angelegt. Visuell ist das ganze soweit okay. Wahnsinnig hübsch ist das Benutzerinterface nicht, aber die Funktion ist gegeben.

Teilweise ist aber die Navigation aufgrund des Drehrads ein wenig unpräzise. Dies gilt besonders für das Hauptmenü. Das Benutzerinterface lässt sich auch von Englisch auf Deutsch stellen. Die Übersetzung ist allerdings eher mäßig.

Neben der einfachen Musikwiedergabe besitzt der DA106 auch die Möglichkeit Sprachaufnahmen zu machen und FM Radio wiederzugeben.

„Normale“ Musik wird entweder nach Ordnern, Interpret, Album usw. aufgeschlüsselt und kann von Euch so durchsucht werden. Daraus könnt ihr auch entnehmen, dass es beim dodocool DA106 nicht nötig ist irgendeine Desktop Software zu installieren.

Kopiert einfach Eure Musik Dateien auf den MP3 Player. Ihr habt hierbei die Wahl, kopiert die Musik entweder auf den internen Speicher oder auf eine Speicherkarte.

In meinem Test funktionierte eine 128GB microSD Speicherkarte problemlos. Die Speicherkarte muss allerdings Fat32 formatiert werden.

Was die unterstützten Dateiformate angeht, zeigte sich der dodocool DA106 recht unproblematisch. Die beiden wichtigsten Formate sind natürlich MP3 und FLAC, es wird aber auch AAC, ALAC, WAV, OGG oder DSD unterstützt. In meinem Test wurden auch 192kHz/24bit Flac Dateien mit Größen von 150-200MB problemlos wiedergegeben.

 

Klang

Der Grund warum man diesen MP3 Player kauft, ist sicherlich der potenziell höhere Klang, verglichen mit Smartphones.

Aber ist der Klang wirklich so viel besser? In der Theorie ist der Klang sehr gut, mit einem 96kHz / 24-Bit DAC und einem besonders hochwertigen Verstärker.

Um das praktisch zu testen, habe ich mir die besten Kopfhörer geschnappt, die ich besitze und einige Flac Dateien.

Bei den Kopfhörern handelt es sich um die Beyerdynamic T90, welche mit 250 Ohm auch nicht ganz leicht zu betreiben sind.

Wie schlägt sich hier der dodocool DA106 MP3 Player? Erfreulich gut! Alleine wie der MP3 Player mit den höher ohmigen Kopfhörern umgeht, unterscheidet sich schon etwas von Smartphones.

Die Beyerdynamic T90 klingen an normalen Smartphones immer sehr matt und schwach, am DA106 hingegen passt der Klang! Sowohl Lautstärke, aber auch Dynamik und Detailwiedergabe sind sehr gut.

Teilweise war mir der MP3 Player aber fast etwas zu neutral. Die T90 sind von Natur aus schon keine „Bass Bomber“ und der DA106 besitzt eine sehr flache Klangsignatur, vielleicht sogar mit leicht angehobenen Höhen. Etwas was ich bei vielen „Hi-Res“ zertifizierten Produkten sehe.

Persönlich würde ich vermutlich einen EQ anwerfen um den Bass etwas pushen. Der dodocool DA106 besitzt neben diversen Presets auch einen frei einstellbaren 5 Band EQ.

Grundsätzlich zeichnet sich der Klang des DA106 durch ein sehr gutes Detaillevel aus. Gerade wenn ihr über hochwertige Audio Daten, also Lossless CD Kopien und Ähnlichem, verfügt, ist durchaus ein Unterschied verglichen mit einem guten Smartphone wie dem Google Pixel 2 zu hören.

Hier muss man aber auch sagen, dass der Unterschied nicht gravierend ist. Ich würde jetzt einmal sagen mit dem dodocool DA106 gelingt es noch einmal so 10% mehr Klang aus Eurer Musik und Kopfhörer zu kitzeln.

Aber solch ein MP3 Play lohnt sich auch erst, wenn Ihr bereits sehr gute Kopfhörer oder Ohrhörer habt! Falls das nicht der Fall ist, investiert dort zuerst.

Beispielsweise die Kombination dodocool DA106 + Beyerdynamic T90 klingt ein gutes Stück besser als meinem Google Pixel 2. Zwar merkt man auch, dass der MP3 Player mit den 250 Ohm ein Stück weit zu kämpfen hat, Kopfhörer mit 300 Ohm + würde ich nicht am DA106 nutzen, aber dieser handhabt diese deutlich besser als normale Smartphones.

Beispielsweise in einem 192KHz Vinyl Rip von Link Parks Hybrid Theory hört man sehr gut, dass der dodocool DA106 sehr gut die Feinheiten und auch die leichten Fehler in der Vinyl Kopie darstellt.

Hier geht der DA106 fast schon etwas zu sehr ins Analytische. Aber gerade bei komplexeren Aufnahmen oder guten live Aufnahmen wie z.B. Within Temptation – Ice Queen fühlt sich der MP3 sichtlich wohl.

 

Fazit

Wenn wir ehrlich sind, ist für 98% aller Nutzer ein vernünftiges Smartphone als MP3 Player mehr als ausreichend. So etwas wie der dodocool DA106 ist im Jahr 2018 schon etwas Besonderes.

Aber etwas Besonderes sind muss ja auch nichts Schlechtes sein. Gerade qualitativ hat solch ein MP3 Player durchaus seine Vorzüge. Die Wiedergabequalität des dodocool DA106 ist unheimlich klar und detailliert. Auch schafft es der MP3 Player mit hoch ohmigen Kopfhörern besser umzugehen als normale Smartphones.

Ist der Unterschied wie Tag und Nacht? Nein! Verglichen mit High End Smartphones ist es wirklich ein sehr feiner Unterschied, zugunsten des DA106.

Für die meisten Nutzer wird ein paar besser Kopfhörer oder Ohrhörer + Smartphone aus qualitativer Sicht sicherlich mehr Sinn machen als solch ein Hi-Res MP3 Player.

Entscheidet Ihr Euch allerdings für den dodocool DA106 erhaltet Ihr einen sehr schicken und qualitativ hochwertigen MP3 Player, auch was die Haptik und Optik angeht.

Positiv

  • Sehr gute Klangqualität
  • 8GB interner Speicher + microSD
  • Hervoragende Haptik
  • Gute Akkulaufzeit (ca. 25-30 Stunden)

 

Negativ

  • Deutsche Übersetzung mäßig
  • Navigation ist mit dem Drehrad teils etwas unpräzise

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Powerstations, über 10 Modelle im Test, was gilt es zu beachten?

Powerstations haben in den letzten Monaten deutlich an Beliebtheit gewonnen. Egal ob nun als “Notfall-Generator” bei einem Blackout oder einfach als portable Energiequelle. Entsprechend...

Immer noch aktuell! Eine Flut an fake Speicherkarten mit Versand durch Amazon? 256GB microSD Speicherkarten von Dawell, Karenon, Adamdsy im Test

Ich war bei Amazon auf der Suche nach einer günstigen 256GB microSD Speicherkarte. Hier bin ich auf Modelle von Dawell, Karenon und Adamdsy gestoßen. Während...

Aktueller denn je, Fake Powerbanks! Ekrist, Trswyop, VOOE, kilponen und Co. im Test. Taugen die günstigen 26800mAh Powerbanks etwas? (nein)

Wenn Ihr aktuell bei Amazon nach Powerbanks sucht, dann werdet Ihr über diverse Hersteller mit sehr kryptischen Namen stolpern. Hierzu gehört Ekrist oder auch Trswyop....

Neuste Beiträge

45W für 15€! Ikea SJÖSS 45W USB C Ladegerät im Test

Mit dem SJÖSS hat Ikea ein super interessantes USB-Ladegerät auf den Markt gebracht. Warum ist dieses interessant? Preis/Leistung ist hier das Stichwort. So bietet das...

Ein Blick auf die NAS Software von Ugreen

Ugreen hat vor kurzem seine erste Generation NAS Systeme auf den Markt gebracht. Das Ugreen DXP 4800 haben wir uns auch bereits hier im...

Das erste NAS von Ugreen im Test, kann das Ugreen DXP4800 mit Synology und QNAP mithalten?

Etwas überraschend hat Ugreen vor einer Weile eine Serie an NAS-Systemen vorgestellt. Ja das Ugreen welches für Powerbanks und Ladegeräte bekannt ist. Auf den ersten...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.