Das Gigaset GS370 im Test, mit randlosem Display und dual Kamera zum Erfolg?

-

Gigaset meint es mit seinen Bemühungen im Smartphone-Geschäft ernst. Nach dem GS160, GS170, GS270 folgt nun das neue GS370.

Wie man bereits anhand des Namensschemas erkennen kann, ist das GS370 das größte und auch aktuell teuerste Smartphone in Gigasets aktuellem Line-Up.

Zwar wagt sich Gigaset noch nicht ganz in das premium Preissegment, aber für rund 300€ erhaltet Ihr hier ein erst einmal sehr interessant aussehendes Smartphone.

Das Gigaset GS370 soll mit einem großen 5,7 Zoll Display, besonders kleinen Display Rahmen, einer Dual Kamera und bis zu 4GB RAM punkten können.

Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann das GS370 für den durchaus schon gehobenen Preis überzeugen? Finden wir dies im Test heraus!

An dieser Stelle vielen Dank an Gigaset für das Zurverfügungstellen des GS370!

 

Gigaset GS370 vs. GS370 Plus

Das Gigaset GS370 gibt es in zwei Versionen, die normale Version und die Plus Version. Beide Versionen sind sehr ähnlich, die grundsätzliche Ausstattung ist bei beiden Modellen identisch, es gibt lediglich drei Unterschiede.

  1. Speicher, 32GB zu 64GB
  2. Arbeitsspeicher 3GB zu 4GB
  3. Frontkamera 5MP zu 8MP

Ansonsten ist das Display, die Hauptkamera usw. identisch. Welche Version würde ich empfehlen? Dem Normalnutzer vermutlich die normale Version. 32GB Speicher ist schon ausreichend viel und den Unterschied zwischen 3GB RAM und 4GB RAM merkt man im Alltag kaum bis gar nicht.

Mittel- bis Intensivnutzern würde ich allerdings die 20€ Aufpreis empfehlen. 64GB Speicher ist „nett“ genau wie die bessere Frontkamera, wenn man viele Selfis macht.

 

Das Gigaset GS370

Gigaset setzt beim GS370 erstmals auf ein Aluminiumgehäuse, was seine Smartphones angeht. Hierdurch wirkt das GS370 durchaus ein Stück hochwertiger und edler als beispielsweise das GS270 von Gigaset.

Allerdings scheint die Metall Rückseite auch nicht übermäßig dick zu sein. Ob dies nun eine Kosteneinsparung ist oder um das Gewicht gering zu halten, kann ich nicht sagen. Letzteres ist allerdings vergleichsweise gering mit 145g, was natürlich erfreulich ist.

Allgemein ist das GS370 ein recht handliches Smartphone, für seine 5,7 Zoll Display Diagonale. Es ist natürlich nicht super kompakt, aber es entspricht eher einem 5,2-5,5 Zoll Gerät. Wie kommt dies?

Gigaset setzt beim GS370 erstmals auf ein 18:9 Display mit sehr schmalen Rändern. Das bedeutet das Display ist nach oben und unten etwas weiter ausgedehnter, als bei sehr vielen anderen Smartphones und die Ränder sind deutlich schmaler.

Dieser Trend wurde natürlich von High End Smartphones dieses Jahr vorgemacht, welche ebenfalls meist über ein vollflächiges Display verfügen.

Zwar sind die Ränder beim GS370 immer noch etwas größer als bei einem Samsung Galaxy S8 oder iPhone X, aber für ein Einsteiger/Mittelklasse Gerät sind diese schon extrem schmal.

In der bis 400€ Preisklasse sind weiterhin Daumen Dicke Ränder oberhalb und unterhalb des Displays eigentlich normal. Von daher wirkt hier das GS370 schon fast schon etwas futuristisch.

Optisch hingegen ist das Gigaset abseits des Display recht „gewöhnlich“. Wir haben hier ein einfaches schwarzes Aluminium Smartphone mit zwei Plastik Antennenstreifen auf der oberen und unteren Rückseite. Lediglich der rot lackierte Ein/Ausschalter peppt das ansonsten recht klassische Design etwas auf.

Gehen wir einmal um das Smartphone herum.

Auf der Front finden wir neben dem angesprochenen 5,7 Zoll HD Display natürlich auch die Front Kamera (5 oder 8 Megapixel) und die Ohrmuschel. Das GS370 setzt natürlich auf On-Screen Tasten, gesonderte kapazitive Tasten unter dem Display sind also nicht zu finden.

Auf der Unterseite des Smartphones ist der microUSB Ladeport und der Lautsprecher, der Kopfhöreranschluss ist hingegen auf der Oberseite angebracht.

Die drei üblichen physischen Smartphone Tasten sind auf der rechten Seite zu finden, der Schlitten für die SIM Karten und die Speicherkarte auf der linken Seite. In das GS370 lassen sich zwei SIM Karten und eine Speicherkarte gleichzeitig einsetzen, sehr schön!

Auf der Rückseite finden wir gleich zwei Kameramodule, einen dual LED Blitz und einen Fingerabdruckscanner auf seiner üblichen Position.

 

Software

Gigaset setzt beim GS370 auf Android 7.0. Hierfür ist aber ein Upgrade auf Android 8.0 oder 8.1 für Anfang nächsten Jahres versprochen.

Wie ist aber „ist“ Zustand?

An sich gibt es hier nicht viel Außergewöhnliches zu berichten. Gigaset setzt auf Stock Android. Man hat hier also am Standard Android keine bzw. kaum Veränderungen vorgenommen.

Nach dem üblichen Einrichtungsprozess werdet Ihr von einem Gigaset Wallpaper auf dem Home Bildschirm begrüßt. Der Home Bildschirm ist standardgemäß aufgebaut. Ihr habt also einen Launcher mit App Drawer usw. Dabei verzichtet Gigaset völlig auf das Vorinstallieren von 3. Anbieter Apps. Es gibt neben den üblichen Android und Google Apps lediglich eine Gigaset Hilfe Anwendung.

Auch die Benachrichtigungszentrale und die Einstellungen entsprechen dem normalen Android. Hier hat Gigaset nichts groß modifiziert.

Dementsprechend fällt der freie Speicher beim GS370 Plus mit rund 54GB auch erfreulich groß aus.

 

Display

Das Display ist natürlich ein großes Highlight des Gigaset GS370, aber auch ein Punkt, bei welchem ich etwas besorgt war.

Das GS370 nutzt wie viele High End Smartphones ein 18:9 Display, dieses ist also ein Stück länger als ein normales Smartphone Display. Hierdurch kann das Display größer werden, ohne dass es unhandlich breit wird. Dies ermöglicht auch das Design mit den schmalen Rändern, was 2017 der Trend ist.

Allerdings setzt Gigaset hier auf ein „720p“ Display. Wobei dies nicht ganz richtig ist, das Display löst mit 1440 x 720 auf aufgrund des 18:9 Formats.

Allerdings sind diese „720p“ auf 5,7 Zoll natürlich nicht sonderlich viel, zu mindestens auf dem Papier. Zur Verdeutlichung das GS370 erreicht 282 PPI (Pixel per Inch) und das Samsung Galaxy S8 570 PPI, klar der Vergleich zum deutlich teureren S8 hinkt etwas, aber auch verglichen mit dem Gigaset GS360 (welches sogar noch etwas günstiger ist) sieht es eher mäßig gut aus. Das GS360 erreicht immerhin 424 PPI.

Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist das schöne große Display wirklich so unscharf wie es diese Werte vermuten lassen könnten?

Nein! In der Praxis ist das Display absolut in Ordnung, ich war sogar etwas positiv überrascht über die doch ganz ordentliche Schärfe. Zwar sieht man bei Text das Rundungen nicht ganz so sauber sind wie bei Smartphones mit mehr Auflösung, aber unscharf ist auch etwas anderes.

Bei Bildern oder Videos ist zum Beispiel kaum ein Unterschied zu erkennen. Text ist hier schon der „Worst case“. Sofern man aber nicht ganze Ebooks auf seinem Smartphone liest oder zum Vergleich ein Smartphone mit 2K Display zückt, wird die niedrigere Auflösung den wenigsten Nutzern überhaupt auffallen.

Wie steht es aber abseits der Auflösung um das Display? Ganz gut!

Farben sind klar und kräftig, Kontraste gut und auch die maximale Helligkeit ordentlich. Die Blickwinkel sind zwar aus extremeren Winkeln nicht ganz perfekt, hier wirkt das Display etwas ausgewaschen, aber im normalen Einsatz stört dies nicht.

Kurzum das Display ist absolut in Ordnung!

 

Sound und Akustik

Der Lautsprecher beim Gigaset GS370 ist auf dessen Unterseite, rechts neben dem Ladeport angebracht.

Qualitativ ist der Lautsprecher höchstens mittelmäßig. Er ist ausreichend laut und klar, aber klanglich sehr dünn. Für mal nen Video oder ein wenig Webradio reicht dieser, aber ein wirklicher akustischer Genuss wird nicht vom GS370 geboten.

Zumindest nicht über den Lautsprecher, der Kopfhörerausgang bietet hingegen eine solide Standard Qualität. Sofern Ihr nicht mit 200€+ Kopfhörern anrückt, gibt es hier keinen Grund für Beschwerden.

Die beiliegenden Ohrhörer sind im übrigen „Okay“. Der Bass ist angenehm kräftig, aber die Höhen vielleicht ein wenig matt. Dennoch bei Ohrhörern die mit beiliegen habe ich schon viel Schlimmeres gehört.

Die Telefonqualität geht wieder in die solider Standard Richtung. Die Ohrmuschel ist ausreichend laut und klar, aber weniger dynamisch als bei vielen High End Smartphones (iPhone z.B.).

 

Kamera

Gigaset setzt beim GS370 auf eine sehr interessante Dual Kamera. Bei der Hauptkamera handelt es sich um ein 13 Megapixel Modul mit einer Blende von f2.0. Bei der zweiten Kamera handelt es sich um ein 8 Megapixel Modul. Diese Kamera besitzt allerdings eine Weitwinkel Linse!

Dies ist, wie ich finde eine klasse Kombination, welche ich schon bei LG Smartphones sehr mochte. Die Kombination aus normaler Kamera und Weitwinkel Kamera bevorzuge ich auch über eine zusätzliche Zoom Kamera.

Hinein Zoomen kann man im Notfall auch per digital Zoom, weiter herauszoomen hingegen nicht.

Aber wie steht es um die Qualität? Ist diese gut oder ist die Weitwinkel Kamera nur ein nutzloses Gimmick?

Ehe ich etwas zu Bildqualität sage, ein paar generelle Worte. Die Hauptkamera besitzt KEINEN Standard Blickwinkel! Diese „zoomt“ etwas weiter hinein als man dies von normalen Smartphones mit nur einer Linse kennt. Dies ist natürlich aufgrund der Anwesenheit der Weitwinkelkamera nicht ganz so schlimm.

Wenn man will, habt Ihr also eine „Ultra Weitwinkel“ Kamera und eine 1,5x Zoom Kamera.

Ebenfalls sehr interessant, die Hauptkamera macht 16:9 Fotos! In der Regel machen alle Kameras 4:3 Aufnahmen, an sich sind die 16:9 Fotos sehr begrüßenswert, da ansonsten beim 18:9 Display solche riesigen Balken links und rechts sind, wie beim S8 und iPhone X.

Wie üblich sind meine Testbilder auf maximaler Qualität im Automatik Modus gemacht. Hierbei sind die Bilder nicht nachbearbeitet und wurden hier 1 zu 1 hochgeladen! Die originale Qualität wird beim Anklicken der Aufnahmen geladen, mobile Nutzer also etwas aufgepasst.

    

Beginnen wir mit dem Positiven. Die Aufnahmen sind farblich korrekt und auch der Weißabgleich ist okay. Letzterer neigt zwar tendenziell zu einer etwas wärmeren Ausrichtung, aber dies finde ich an sich nicht schlimm.

Das Problem ist aber etwas die Bildschärfe und Detaildarstellung. Gerade Letztere ist nicht soderlich gut! Feine Details in Aufnahmen wirken matschig und verwaschen. Dies ist an den Rändern der Aufnahme besonders ausgeprägt, welche deutlich unschärfer sind (ein gäniges Problem bei Smartphones mit einer 16:9 Kamera).

Dies fällt allerdings auf dem Smartphone Display kaum auf, sondern nur beim Ausdrucken oder Betrachten auf einem größeren Monitor. Macht Ihr dies nicht, gehen die Fotos in Ordnung.

Erstaunlicherweise hält sich das GS370 im Low Light besser als ich dies erwartet hätte. Hier würde ich sagen holt dieses verglichen mit der Konkurrenz wieder etwas auf. Das Bildrauschen wird recht gut vom GS370 verarbeitet und die Schärfe ist soweit in Ordnung. Die schwächere Detaildarstellung fällt hier nicht so sehr ins Gewicht, da diese bei allen Smartphones im Dunkeln einbricht.

Gigaset GS270
Gigaset GS370

Kurzum die Hauptkamera ist brauchbar, aber auch nicht die stärkste dieser Preisklasse.

Wie sieht es mit der Weitwinkel Kamera aus? Hier fällt ein Urteil sehr schwer!

Einerseits finde ich Weitwinkel Bilder Klasse! Diese geben einem gestaltungsmöglichkeiten,Gestaltungsmöglichkeiten die man ansonsten nicht hätte. Aber natürlich sind Weitwinkel Fotos qualitativ etwas schlechter als die Aufnahmen der Hauptkamera. Bei gutem Licht ist der Unterschied gering, dies hat mich selbst etwas überrascht. Aber bei komplizierten Lichtverhältnissen oder Dunkelheit hat die Kamera etwas Probleme.

Unter anderem dadurch, dass sehr viel mehr im Bild ist, fällt es natürlich der Kamera etwas schwerer die korrekte Belichtung zu wählen. Viele Landschaftsbilder sind hierdurch etwas zu Dunkel, da die Kamera die Belichtung an den Himmel anpasst. Auch gibt es teilweise recht viel „gerausche“ im Himmel. Dennoch stehe ich der Weitwinkel Kamera positiv gegenüber! Solche Feature können sehr viel Spaß machen.

Wie stehts um den Video Modus? Das GS370 nimmt ganz klassisch Full HD Videos auf. Qualitativ gefallen mir diese fast besser als Fotos! Die Videos (der Haupt-Kamera) wirken scharf und recht detailliert. Farben sind klar und der Weißabgleich akkurat. Die elektronische Bildstabilisierung macht zudem einen recht guten Job. Schritte und das Zittern der Hand werden gut ausgeglichen, auch wenn es etwas den üblichen Wobbel-Effekt des elektronischen Bildstabilisators gibt.

Die sekundäre Weitwinkel Kamera kann ebenfalls Videos machen (ein Umschalten während der Aufnahme ist aber nicht möglich). Die Videos der sekundären Kamera rauschen etwas mehr und sind auch etwas unschärfer, aber immer noch sehr gut brauchbar!

Unterm Strich, die Kameras des GS370 sind okay, gerade was Videos angeht! Es gibt in dieser Preisklasse aber auch noch deutlich fähigere Kamera-Smartphones, aller BQ Aquaris X. Aber für jemanden der sich nur die Bilder auf seinem Smartphone ansehen will, macht diese einen ausreichend guten Job. Gerade die Weitwinkel Kamera kann sehr viel Spaß machen!

 

Benchmarks

Im Gigaset GS370 arbeitet der Mediatek MT6750T SoC (System on Chip) welcher mit 3GB bzw. 4GB RAM kombiniert ist.

Der MT6750T ist ein echter Octa-Core Chip welcher über acht high Performance Cortex-A53 Kerne verfügt. Es kommt hier also keine big.LITTLE Architektur zum Einsatz (big.LITTLE = vier langsamere, energiesparendere Kerne und vier high Performance Kerne in einem Chip).

Der SoC ist auf 1,5GHz getaktet und besitzt eine Mali-T860 GPU.

Um die Leistung besser einschätzen zu können, schauen wir uns ein paar Benchmarks an.

 

 

Es ist nicht ganz leicht das GS370 in Benchmarks zu beurteilen. An sich schneidet dieses ganz gut, gerade die CPU Multicore Leistung ist sehr ordentlich.

Allerdings liegt die Leistung, in theoretischen Benchmarks wohlgemerkt, eher auf dem Level von 200€ Smartphones. Der hier verbaute Mediatek MT6750T liegt leistungstechnisch knapp hinter dem Snapdragon 430. Der Snapdragon 430 kommt in Smartphones wie dem Moto G5, Wiko WIM Lite, Wiko U-Feel Prime, Nokia 6 usw. zum Einsatz. Dies sind alle Smartphones der 160-220€ Preisklasse. Dies ist auch das Leistungslevel auf welchem sich das Gigaset GS370 bewegt.

Der Vergleich mit Smartphones der 250-300€ Preisklasse ist hier etwas „problematischer“. Natürlich gibt es hier auch jede Menge andere Smartphones für dieses Geld, welche ein schlechtere Leistung bieten als das Gigaset, aber es gibt auch einige die für das Geld mehr bieten. Siehe das BQ Aquaris X, dieses kostet 279€ und bietet den Snapdragon 626, der über 50% schneller ist als der im GS370 verbaute Mediatek MT6750T.

Ob man nun diese zusätzliche Leistung benötigt oder nicht ist natürlich eine andere Frage, aber wenn es Euch um die maximale Rechenleistung fürs Geld geht, dann ist das GS370 nicht Eure erste Wahl, was aber auch nicht heißen soll, dass die Rechenleistung schlecht ist.

 

Das Gigaset GS370 im Alltag

Wie sieht es in der Praxis aus? Kann das Gigaset GS370 hier überzeugen?

Bei einem knapp 300€ Smartphone kann man eigentlich davon ausgehen, dass dieses im Alltag eigentlich gut läuft. Hier ist das GS370 auch keine Ausnahme! Die üblichen Alltagsanwendungen wie Webbrowsen, Social Media, WhatsApp usw. werden schnell und problemlos vom Smartphone verarbeitet. Ruckeln oder Stottern war hier Fehlanzeige.

Auch die Benutzeroberfläche reagiert schnell und zuverlässig auf Eingaben. Hier unterscheidet sich das Gigaset GS370 auch nicht groß von anderen Smartphones der Mittelklasse, ganz im Gegenteil. Das GS370 wirkt deutlich reaktionsfreudiger, als ich es eigentlich erwartet hätte.

Soweit so gut, aber wie sieht es mit etwas aufwendigeren Anwendungen aus, wie z.B. Spiele?

Auch hier gibt es ein grundsätzlich positives Fazit! Die normalen 08/15 Spiele laufen selbstverständlich problemlos. Hier spreche ich von allen einfachen 3D Spielen wie auch den diversen 2D Spielen.

Komplexere 3D Spiele laufen selbstverständlich auch auf dem GS370, aber es wird teilweise die Grafikqualität etwas runter geschraubt. Wobei dies weniger der Fall ist, als ich es erwartet hätte. Vermutlich aufgrund des 720P Displays kann das GS370 hier auch mit eigentlich leistungsstärkeren Smartphones mit Full HD Display durchaus mithalten.

Wie sieht es aber abseits der reinen Leistung des Smartphones aus?

Beginnen wir beim WLAN. Das Gigaset GS370 unterstützt 2,4GHz und 5GHz WLAN, allerdings nur nach dem N Standard. Praktisch scheint das Tempo irgendwo bei 55Mbit limitiert zu sein. Schlimm? Vermutlich eher nicht, 55Mbit entsprechen einer DSL 50.000 Verbindung, welche voll auf dem Smartphone ankommt.

App Downloads gehen also trotz des Fehlens des neueren WLAN AC Standards mehr als ausreichend flott, auch wenn ich das Fehlen von WLAN AC bei einem 300€ etwas schade finde.

Die Signalstärke vom WLAN ist etwas schwächer als bei meinen anderen Smartphones (welche ich privat verwende), die LTE Signalstärke hingegen liegt nur ganz knapp (ca. 1-2 dBm schlechter) unter dem Level eines 700€ Huawei Mate 10 Pro und dies liegt nicht daran, dass das Mate 10 Pro eine schlechte Signalstärke hat!

Dies spiegelt auch Alltagserfahrung wieder. Empfangstechnisch hatte ich keine Probleme mit dem GS370. Das maximale Tempo wird mit 300 Mbit/s vom Hersteller angegeben, aufgrund von Dorf LTE kann ich dies aber nicht überprüfen. Hier lag das Maximum bei um die 60Mbit, erneut mehr als ausreichend selbst fürs Video Streaming.

Der GPS Empfang fällt wieder in die unauffällig Kategorie. Hier hatte ich auch keine Probleme, auch wenn bei Anwendungen wie Pokemon Go meine Lokalisierung nicht ganz so genau war. In Google Maps gab es wiederum keine nennenswerten Abweichungen.

Lob gibt es für den Fingerabdruckscanner. Dieser hat bisher zuverlässig und schnell funktioniert!

 

Akku

Das Gigaset GS370 setzt auf einen 3000mAh Akku. Auf dem Papier ist dies nichts Besonderes, wo doch viele Smartphones 3200-3600mAh Akkus haben.

Aber letztendlich liegen zwischen einem 3500mAh Akku und einem mit 3000mAh nur rund 16%, eine Akkulaufzeit von -+16% spielt kaum eine Rolle.

Viel wichtiger ist hier die Software und sonstigen Hardware Optimierungen. Von daher wie steht es um die Akkulaufzeit des GS370?

In meinem üblichen Alltagstest, ein wenig leichtes Gaming, Webbrowsen, Social Media usw., verbrauchte das GS370 im Schnitt rund 16% Akku pro Stunde, was eine Laufzeit von knapp über 6 Stunden ergibt.

Dies ist ein solider Wert! Aber natürlich auch nicht überragend. Intensivnutzer sollten mit dem GS370 durch den Tag kommen, wenig Nutzer werden auch sicherlich 2-3 Tage schaffen.

 

Fazit

Das GS370 ist ohne Frage das beste Smartphone aus dem Hause Gigaset bisher und auch generell ein super Smartphone!

Ihr bekommt hier für 279€/299€ ein sehr schönes rundes Paket. Das GS370 bietet eine gute Haptik und Optik. Letztere kommt natürlich durch das große und fast randlose 18:9 Display, welches ohne Frage der größte Pluspunkt des Smartphones ist.

Zwar ist die Auflösung mit 720p eher mittelmäßig und auch die Blickwinkelstabilität nicht ganz perfekt, aber abseits davon sieht das Display im Alltag super aus! Farben sind ausreichend kräftig und Kontraste stark!

Ebenfalls ordentlich sind die Kameras. Die Hauptkamera macht für diese Preisklasse brauchbare Fotos und die Weitwinkel Kamera bietet einen sehr großen Mehrwert! Es macht einfach Spaß Weitwinkel Fotos zu machen und Ihr würdet Euch wundern, wie oft man dies im Alltag doch macht. Ja, die Weitwinkelfotos sind qualitativ ein Stück schlechter, aber für das Versenden via WhatsApp, Facebook und dem Betrachten auf einem Smartphone Display sind diese qualitativ vollkommen ausreichend. (Persönliche Anmerkung, ich würde mir wünschen, dass viel mehr Hersteller eine Weiwinkel Linse verbauen!)

Ebenfalls vollkommen ausreichend ist auch die Leistung des Smartphones. Im Alltag wird man selten bis gar nicht das Gefühl haben, dass dieses nicht rund läuft. Hier spielt es auch keine große Rolle ob Ihr das Plus oder das normale GS370 wählt. Selbst Spiele laufen im Generellen vernünftig.

Was die Akkulaufzeit angeht, würde ich das GS370 als unauffällig einstufen. Hier kann dieses aber nicht mit dem Akku Monster GS270 mithalten.

Unterm Strich, solltet Ihr nun losrennen und das GS370 kaufen? Vielleicht ja, das GS370 lebt etwas von seiner Dual Kamera und dem großen 18:9 Display. Sind dies zwei Punkte, welche Euch besonders interessieren, dann stellt das GS370 eine gute Wahl dar! Es gibt in dieser Preisklasse wenig Konkurrenten, welche dies ebenfalls bieten und die die es auf dem europäischen Markt gibt, verlangen sehr ähnliche Preise. Warum dann nicht den deutschen Hersteller Gigaset unterstützen?

Könnt und wollt Ihr auf das 18:9 Display und die super schmalen Display Rahmen verzichten, wie auch auf die coole Weitwinkel Kamera, dann gibt es durchaus einige Alternativen. Beispielsweise das Gigaset eigene GS270, das eine ähnliche Performance bietet (gleicher Prozessor), eine nur minimal schlechtere Kamera, aber einen deutlich besseren Akku und dabei „nur“ 199€ kostet. Ebenfalls eine gute Alternative wäre z.B. das BQ Aquairs X, ähnlicher Preis, mehr Leistung, bessere Hauptkamera.

Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, das GS370 ist ein sehr gutes Smartphone, welches im Alltag überzeugen kann!

Gigaset GS370 Smartphone ohne Vertrag (14,47 cm (5,7 Zoll HD+)...

  • Gute Haptik
  • Sehr schönes 18:9 Display……
  • Coole Weitwinkel Kamera
  • Solide Akkulaufzeit
  • Zufriedenstellende Leistung im Alltag
  • Dual SIM + Speichererweiterung
  • Android 8.0 Upgrade versprochen (Anfang 2018)
  • Gute Videoqualität
  • …… Auflösung ist aber eher mittelmäßig

 

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Hat eine Hülle eine (negativen) Einfluss auf das kabellose Laden? Mit Messwerten!

Kabelloses Laden ist sehr komfortabel und angenehm. Leider ist kabelloses Laden aber auch deutlich langsamer und ineffizienter. Mehr dazu im Artikel “Welche Stromkosten verursachen...

Powerstations, über 10 Modelle im Test, was gilt es zu beachten?

Powerstations haben in den letzten Monaten deutlich an Beliebtheit gewonnen. Egal ob nun als “Notfall-Generator” bei einem Blackout oder einfach als portable Energiequelle. Entsprechend...

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2023

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

Neuste Beiträge

45W für 15€! Ikea SJÖSS 45W USB C Ladegerät im Test

Mit dem SJÖSS hat Ikea ein super interessantes USB-Ladegerät auf den Markt gebracht. Warum ist dieses interessant? Preis/Leistung ist hier das Stichwort. So bietet das...

Ein Blick auf die NAS Software von Ugreen

Ugreen hat vor kurzem seine erste Generation NAS Systeme auf den Markt gebracht. Das Ugreen DXP 4800 haben wir uns auch bereits hier im...

Das erste NAS von Ugreen im Test, kann das Ugreen DXP4800 mit Synology und QNAP mithalten?

Etwas überraschend hat Ugreen vor einer Weile eine Serie an NAS-Systemen vorgestellt. Ja das Ugreen welches für Powerbanks und Ladegeräte bekannt ist. Auf den ersten...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.