Das Archos 55 Helium im Test, 5,5 Zoll Smartphone mit LTE für 120€

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Mit dem 55 Helium hat Archos auf der IFA sein neustes Smartphone in der Einsteigerklasse vorgestellt.

Dieses soll durch einen günstigen Preis wie auch einem großen 5,5 Zoll Display mit vernünftiger Auflösung punkten.

Aber taugt das Archos 55 Helium für 120€ wirklich etwas oder sollte man lieber zur Konkurrenz greifen?

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Finden wir es im Test heraus!

Technische Daten 

Vielen Dank an Archos für das ausleihen des 55 Helium!

Lieferumfang und Verpackung

Das Archos 55 Helium wird in einer kleinen Box geliefert, die  optisch stark an andere Archos Smartphones erinnert.

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Dass es im Inneren etwas klappert ist normal. Das ist das Ladegerät welches ungehindert in der Box hin und her rutschen kann.

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Im Lieferumfang befindet sich das Smartphone, ein Ladegerät wie auch ein microUSB Kabel, eine Anleitung und ein paar Ohrhörer.

 

Das Archos 55 Helium

Das Archos 55 Helium ist ein Vollplastik Smartphone, welches sich aber recht robust und gut anfühlt, zumindest für ein Smartphone welches knapp über 100€ kostet.

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Dabei lässt sich die Plastik Rückseite auch entfernen. Unter dieser lässt sich eine microSD Speicherkarte wie auch zwei SIM Karten einsetzen.

Leider lässt sich der Akku nicht entfernen. Zwar halte ich dieses bei einem 120€ Smartphone nicht für ein NoGo, nach 2-4 Jahren wenn es sich lohnt den Akku zu tauschen, ist dieses Smartphone realistisch betrachtet eh hoffnungslos veraltet, aber trotzdem schade.

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Optisch erinnert mit das 55 Helium etwas an Motorola Smartphones. Es besitzt eine eher rundliche Form mit einem Silbernen Rahmen, welcher den Eindruck von Aluminium machen soll.

Dabei liegt das Archos dank seiner rundlichen Rückseite sehr angenehm in der Hand.

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Etwas ungewohnt ist die Positionierung des Ein/Ausschalters und der Lautstärkewippe.

Der Einschalter ist auf der linken Seite und die Lautstärkewippe auf der rechten Seite, was eine „umgedrehte“ Anordnung ist.

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Ansonsten gibt es keine größeren Überraschungen. Der microUSB Port ist klassisch auf der Unterseite, der Kopfhörer Anschluss auf der Oberseite, die Kamera, welche leicht hervorsteht auf der Rückseite, genauso wie der LED Blitz und der Lautsprecher.

 

Software

Die Software auf Archos Smartphones ist vorbildlich, auch auf dem 55 Helium!

Archos setzt bei diesem auf Android 6.0. Dies ist komplett „sauber“ es handelt sich mehr oder weniger um Stock Android.

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Das Beste sind aber die vorinstallierten Apps. Archos bietet einem bei der Einrichtung an ob diese installiert werden sollen oder nicht!

Dieses Vorgehen ist einmalig.

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Solltet Ihr die Apps nicht wünschen (es handelt sich dabei um einige Gameloft Spiele), dann erhaltet Ihr ein komplett sauberes Smartphone mit lediglich den Standard Android und den üblichen Google Apps.

Dementsprechend fällt der freie Speicher mit 10,2GB auch recht groß aus.

Viel mehr gibt es auf Seiten der Software nicht zu erzählen. Archos setzt auf Stock-Android, eine schlanke aber etwas langweilige Benutzeroberfläche.

 

Display

Das Archos 55 Helium verfügt über ein 5,5 Zoll Display mit 720p Auflösung.

Das ergibt zwar nicht die allerhöchste Pixeldichte ist aber in der Praxis ausreichend. Text wirkt immer noch ziemlich scharf, auch wenn man bei kleineren Rundungen schon ein paar „Treppen“ erkennen kann.

Aber auch unabhängig von der Auflösung ist das Display durchaus brauchbar.

Farben sind soweit okay, selbiges gilt auch für die Blickwinkel. Zwar ist der Schwarzpunkt nicht der beste aber auch das geht für ein 120€ Smartphone vollkommen in Ordnung.

Natürlich gibt es auch bei der Helligkeit und Ablesbarkeit in praller Sonne Luft nach oben aber erneut das ist in einem völlig normalen Rahmen für ein Smartphone dieser Preisklasse.

 

Sound

Das Archos 55 Helium besitzen seinen Lautsprecher auf der Rückseite. Klanglich ist dieser wirklich eher traurig.

Er ist sehr dünn, relativ leise auf maximaler Lautstärke und verzerrt dabei sogar noch etwas.

Er ist nicht unnutzbar aber auch wirklich kein Genuss.

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Der Kopfhörerausgang hingegen ist wieder okay. Dieser bietet eine normale Standard Qualität, über die man sich nicht beschweren kann.

Natürlich gibt es hier auch Luft nach oben, aber dies wird nur mit teureren Kopf/Ohrhörern auffallen und in dieser Preisklasse wird man nicht viel Besseres bekommen.

Ähnliches gilt auch für die Telefonqualität. Zwar könnte die Ohrmuschel etwas lauter sein aber ansonsten habe ich hier nichts zu bemängeln.

 

Die Kamera

Archos setzt beim 55 Helium auf eine 5MP Kamera. Das klingt nicht sonderlich berauschend, aber wie sieht es in der Praxis aus?

Wie üblich sind alle meine Testbilder im Automatik Modus entstanden und nicht nachbearbeitet.

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Leider wie zu erwarten war, glänzt die Kamera nicht durch eine besonders tolle Bildqualität.

Sagen wir es so um einen Autounfall oder ähnliches zu dokumentieren reicht das Gebotene, aber für schöne Fotos, die man via Facebook mit gutem Gewissen teilen kann, ist das 55 Helium eher bedingt geeignet.

Alle Aufnahmen besitzen einen milchigen Schleier und die Farben wirken etwas verwaschen.

Dies ist um ehrlich zu sein auch die Bildqualität, welche man bei einem 100€ Smartphone erwartet.

 

Leistung

Im Archos 55 Helium werkelt ein Mediatek MT6737 in Kombination mit ein 1GB RAM.

Was für Leistung kann man vom Archos erwarten? Um dies ein wenig besser einzuschätzen, schauen wir uns zuerst ein paar Benchmarks an um ein paar Vergleichswerte zu erhalten.

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Zwar sind die Benchmarks eher weniger beeindrucken, klar dies ist ein 100-120€ Smartphone, dass es am unteren Ende der Leistungsskala angeordnet ist sollte nicht überraschen, aber verglichen mit der großen Konkurrenz in Form des Wiko Lenny 3 oder Wiko Robby sehen die Benchmarks sogar ganz gut aus.

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Der verbaute Mediatek MT6737 liefert ungefähr die Leistung eines Qualcomm Snapdragon 410 welche in der 150€ Preisklasse sehr beliebt ist.

Verglichen mit dem Wiko Lenny 3 liefert das Archos 55 Helium gute 10-15% mehr Rechenleistung.

 

Alltagsleistung

Aber wie sieht es in der wirklichen Welt aus außerhalb von Benchmarks? Eigentlich ganz gut.

Zwar merkt man auch bei den „normalen“ Apps wie dem Webbrowser, dass hier der Mediatek MT6737 etwas mehr arbeiten muss.

Dennoch ist die Nutzungserfahrung nicht schlecht! Klar wenn man eine Webseite, wie diese, mit bergeweise Text und Bildern öffnet kommt das Archos beim schnellen Scrollen schon etwas in Bedrängnis und man merkt, dass die Erfahrung nicht ganz so flüssig ist.

Ähnliches gibt es auch bei Apps wie Twitter welche teilweise ein Gedenksekunde beim Öffnen oder erstmaligen Laden haben.

Stört dies im Alltag? Spätestens wenn man auf den Preis des Smartphones schaut vermutlich eher weniger.

Größere Hänger oder Stottern hingegen gab es nur selten.

Auch diverse einfachere Spiele wie z.B. Springfield, Pokemon Go (kein AR modus) oder die Klassiker wie Cut the Rope laufen.

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Selbst aufwendigere Games laufen meist auf niedrigen Details spielbar.

Kurzum ja wenn man nicht mit der Erwartung an die Sache geht, dass alles perfekt läuft macht das Archos 55 Helium einen sehr guten Job!

Ich würde das Smartphone für die Basis Funktionen und Apps als gut nutzbar einstufen!

 

Akkulaufzeit

Das Archos 55 Helium verfügt über einen 2700mAh starken Akku. Dieser verhilft dem Smartphone zu einer soliden Akkulaufzeit.

In der Praxis werden sicherlich die allermeisten Nutzer komfortabel mit dem Smartphone durch den Tag kommen, auch bei einer etwas intensiveren Nutzung.

Ich konnte ca. 7 Stunden Dauernutzung erreichen. Dauernutzung = etwas Gaming, Social Media (Twitter), Webbrowsen usw.

 

Sonstiges

  • Kein 5GHZ WLAN
  • LTE Unterstützung

 

Fazit

In der 100-120€ Preisklasse kann man kein „perfektes“ Smartphone erwarten. Es geht eher um die Frage in welchen Bereichen man bereit ist Abstriche in Kauf zu nehmen.

Dies ist auch beim Archos 55 Helium der Fall.

Was kann das Archos gut? Für diese Preisklasse bietet das Smartphone eine gute Allround Leistung, welche natürlich nicht perfekt ist aber im Alltag, sofern man nicht all zu ungeduldig ist, ausreicht und eine brauchbare Akkulaufzeit. Auch das Gehäuse ist soweit vollkommen in Ordnung.

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Abstriche muss man bei der Kamera in Kauf nehmen. Hier würde z.B. ein Wiko Robby eine deutlich höhere Qualität bieten.

Ist damit das Wiko Robby die bessere Alternative? Auch das Wiko Robby ist nicht perfekt und gerade bei der „Rechenleistung“ kann das Archos 55 Helium durchaus mehr überzeugen. Zudem fehlt dem Wiko Robby LTE, was in ländlichen Regionen durchaus wichtig sein kann.

Kurzum wer ein „Basis Smartphone“ für Social Media, WhatsApp usw. sucht und so wenig wie möglich dafür ausgeben möchte, ist beim Archos 55 Helium an der richtigen Adresse.

Wer hingegen mehr auf eine gute Kamera Wert legt und bereit ist auf LTE zu verzichten, sollte sich vielleicht mal in Richtung des Wiko Robby umsehen.

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Michael Barton
Michael Barton
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