CyberLink PowerDirector 15 Ultra im Test, Semi-professioneller Videoschnitt für Daheim?!

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Der PowerDirector 15 Ultra wirkt auf den ersten Blick wie die beste und vor allem modernste Alternative zu Adobes berühmt berüchtigtem Premiere Pro CC.

Es gibt zwar noch jede Menge anderer Video –Schnitt- Programme auf dem Markt, aber viele davon wirken zum einen so als wären sie seit Windows XP Zeiten nicht mehr geupdatet worden oder wenden sich wirklich ausschließlich an die „Heim User“ Zielgruppe.

CyberLink versucht hier mit dem PowerDirector 15 Ultra das Spagat zwischen dem 08/15 Heim Nutzer und dem semi professionellen Bereich zu schlagen.

Dies hat mich zugegeben etwas neugierig gemacht, schafft es der PowerDirector 15 Ultra wirklich ein großes Feature Set und eine einfache Bedienung in einer moderenen Benutzeroberfläche zu vereinen?

Finden wir es heraus!

 

Zu mir

Erst einmal vorweg, ich bin kein großer Video Produzent oder professioneller Youtuber. Als Blogger fühle ich mich in Text- und Bildform etwas wohler.

Dementsprechend kenne ich mich mit Adobe Lightroom und Photoshop deutlich besser aus als mit den meisten Video –Schnitt- Tools.

Trotzdem fällt gelegentlich auch mal ein Video zur Bearbeitung an, wo früher Final Cut und iMovie zum Einsatz kam, ist nun der PowerDirector 15 an der Reihe.

Dementsprechend erwartet kein Review aus der Sicht eines absoluten Profis, sondern eher von einem Normalnutzer.

Ich werde mich in diesem Test primär auf die Basis Funktionen des Video Schnitts und der Bearbeitung konzentrieren.

Natürlich bringt der PowerDirector 15 auch jede Menge Zusatz Features mit wie 360 Grad oder 3D Video, aber ich kann aus Sicht der Länge des Tests auf viele dieser Eigenschaften leider nicht oder nur kurz eingehen.

 

Systemanforderung

Beginnen wir einfach mal mit den Systemanforderungen. Was benötigt man für einen Rechner um mit dem CyberLink PowerDirector 15 Ultra Videos zu schneiden?

  • Microsoft Windows 10, 8/8.1, 7 (64 Bit empfohlen)
  • Bildschirmauflösung 1024 x 768, 16-Bit oder höher
  • Arbeitsspeicher 2GB (6GB oder mehr empfohlen)
  • Prozessor Intel Coreâ„¢ i-series oder AMD Phenom® II und höher
  • Grafikkarte 128 MB VGA VRAM oder mehr
  • Festplattenspeicher 7GB

Dies sind die von CyberLink angegeben Systemanforderungen. In der Praxis sind diese etwas „optimistisch“.

Wenn Ihr ein 640×480 Video schneiden wollt, dann mag das Ganze passen, allerdings bei Full HD oder 4K Aufnahmen empfiehlt sich sicherlich mindestens 4-8GB RAM und ein aktueller Intel QuadCore, wobei dieser primär die Export Geschwindigkeit beeinflusst, wenn Ihr also warten könnt, benötigt man keinen allzu schnellen Prozessor, hierbei kann allerdings der PowerDirector 15 ohne Probleme auch 12 CPU Kerne auslasten.

Auch eine etwas aktuellere Grafikkarte ist nicht schlecht da der PowerDirector GPU Beschleunigung unterstützt, welche Euren Prozessor etwas entlastet.

 

Installation und Aktivierung

Die Installation ist an sich kinderleicht. Verwendet entweder die mitgelieferte DVD oder den ca. 3,7GB großen Download.

Klickt Euch hier einfach durch, mit dem immer auf weiter Klicken sollte die Installation schnell beendet sein.

Währenddessen werden Euch keine relevanten Fragen gestellt bzw. Ihr müsst keine Einstellungen per Hand vornehmen.

Beim ersten Start muss die Software mithilfe des Keys aktiviert werden. Hierfür ist eine Internet Verbindung zwingend nötig.

Es gibt hier keine offizielle Vorgabe auf wie vielen Computer der Nutzer diese Software gleichzeitig installieren darf, jedoch wurde mir mitgeteilt, dass zwei Computer (also ein PC und ein Laptop zum Beispiel) desselben Nutzers kein Problem wären.

 

CyberLink PowerDirector 15 Ultra

Grundsätzlich lässt sich der PowerDirector 15 Ultra in zwei Bereiche einteilen, den einfachen und den vollständigen Modus.

Der einfache Modus entspricht wirklich seinem Namen. Ihr zieht all Eure Videos in ein Fenster, klickt auf weiter, wählt Übergänge aus usw. bis dann am Ende das Projekt erstellt wird.

Dieser Modus ist wirklich nur für die Nutzer gedacht, die mal eben schnell ein einfaches Video erstellen wollen und sich nicht mit Videoschnitt Timelines herumschlagen wollen oder können.

Für die meisten Nutzer, welcher diese 100€ Software kaufen, wird aber der vollständige Modus deutlich interessanter sein.

Die Benutzeroberfläche des CyberLink PowerDirector 15 Ultra ist soweit verständlich und auch modern designt, hier und da sind zwar einige Optionen und Vorlagen etwas sehr verspielt aber grundsätzlich habe ich hier auch das Gefühl eine Software aus dem Jahr 2016 vor mir zu haben.

Die Benutzeroberfläche besitzt einen vertrauten Aufbau. Unten ist die Timeline in welcher sich mehre Spuren Video/Audio anordnen und letztendlich auch schneiden lassen.

In oberen Linken Bereich sind Eure Medien, Ãœbergange, Einstellungen zu finden. Im oberen Rechten Bereich hingegen ist die Vorschau des aktuellen Projekts.

Diese Vorschau kann qualitativ in mehreren Stufen eingestellt werden. Eine Vorschau mit niedrigerer Qualität belastet das System weniger als mit hoher Qualität. Hierbei scheint das Maximum allerdings bei Full HD zu liegen, eine 4K Vorschau scheint aktuell nicht möglich zu sein.

Wie kann man Videos bearbeiten? Die Basis Funktionen sind selbstverständlich vorhanden, es ist also problemlos möglich Videos zu kürzen, teilen, Text einzublenden, Übergänge auszuwählen, Effekte über das Video zu legen und noch einiges mehr.

Dabei können eigene Textvorlagen, Übergänge oder auch Effekte erstellt werden oder aus dem Internet heruntergeladen werden. Auf der Herstellerwebseite gibt es einige Vorlagen, welche teilweise aber etwas verspielt sind für meinen Geschmack..

Dazu kommen Unteroptionen welcher sich durch das Anklicken des Clips erreichen lassen.

Dazu gehören zum einen die PowerTools welche es ermöglichen beispielsweise aus einem 2D Video ein 3D Video zu machen, das Videos zu zoomen, die Videogeschwindigkeit zu verändern usw.

Sehr interessant ist auch der Motion Tracker, der es erlaubt ein Objekt auszuwählen und diesem Text oder Effekte anzuhängen. Diese folgen dem Objekt dann über den Bildschirm.

Das Ganze funktioniert durchaus, allerdings muss sich dafür das Objekt sich wenn möglich gut vom Rest des Bilds abheben und nicht zu schnell Bewegen.

Hier ist also durchaus noch etwas Luft nach oben.

Neben diesen PowerTools gibt es auch die klassischen Optionen ein Video zu „verbessern“. Damit meine ich natürlich die wie eine Anpassung von Helligkeit, Farben, Kontraste und ähnlichem. Etwas schade ist, dass es hier keine Option gibt „automatisch verbessern“.

Ebenfalls hier lässt sich das Rauschen verbessern bzw. entfernen, das Video stabilisieren, Schärfe anpassen, Hintergrundlicht entfernen, Verzerrungen des Objektivs korrigieren wie auch einen Farbfilter über das Bild legen.

Die Video Stabilisierung hat mich nur bedingt überzeugt. Hiermit kann man auf keinen Fall eine gute optische Stabilisierung ersetzen, zumal das Bild etwas zugeschnitten wird, was auch die Qualität etwas reduziert.

Positiv überrascht hat mich hingegen die Option Rauschen reduzieren. Diese hat ziemlich gut unter anderem bei Smartphone Aufnahmen funktioniert und die Aufnahmen sichtbar entrauscht ohne dabei Schärfe oder Bildqualität zu kosten.

Selbstverständlich gibt es noch mehr Optionen und Features aber ich denke dies waren erst einmal die wichtigsten für 90% der Nutzer.

 

Audio

Ton lässt sich zum einen direkt im PowerDirector schneiden, entrauschen und von der Lautstärke verändern.

Allerdings gibt es für eine erweiterte Bearbeitung noch ein weiteres Tool, den WaveEditor.

Hier lassen sich zum einen Aufnahmen mit dem Mikrofon anfertigen aber auch WAV und MP3 Dateien Bearbeiten.

Dazu gehört die oftmals nützliche Dynamicbereich-Komprimierung, das Hinzufügen von Effekten wie Hall oder Störgeräuschen, das Anwenden eines EQs oder auch das Verändern der Geschwindigkeit.

Anschließend lassen sich diese Projekte dann selbstverständlich in den PowerDirector übernehmen.

 

Formate

Welche Formate unterstützt der PowerDirector 15?

Beginnen wir mit dem Formaten, die der PD15 Importieren kann: H.265/HEVC, MOV (H.264), MPEG-2, MPEG-4 AVC (H.264), FLV (H.264), Dual-Stream AVI, MKV, AVI, WMV, DivX, 3GPP2 WAV, MP3, WMA, M4A, OGG, FLAC, AAC.

In Kurzform so ziemlich alles was man aktuell auf dem Markt finden kann. In meinem Test zeigte sich der PowerDirector 15 hier wirklich sehr unproblematisch.

Bei den Formaten welche der PowerDirector 15 erstellen kann, ist die Liste etwas kürzer. Allerdings finden sich hier alle im Jahr 2016/2017 relevanten Formate wie H264 mp4, H265 mp4, AVI, MPEG2, WMV oder XAVC.

Hierbei sind primär die beiden ersteren empfehlenswert.

 

Performance und Stabilität

Positiv, Abstürze hat der PowerDirector 15 bei mir keine. Allerdings gerade beim Importieren großer Video Dateien (10GB+) kann es zu Hängern kommen.

Auch das Anwenden von größeren Filtern oder ähnlichem kann ein paar Sekunden bei größeren Video Dateien dauern.

Hierbei ist mir dieses bei meinem Desktop PC (Intel Core i7-5820K) kaum bis gar nicht aufgefallen, beim meinem Notebook(i7-6700HQ) schon etwas mehr.

Auch je nach Video Format scheint der CyberLink PowerDirector 15 Ultra mehr oder weniger arbeiten zu müssen. 4K Videos aus meinem iPhone ließen sich gefühlt etwas flüssiger bearbeiten als Full HD Aufnahmen aus meiner Action Cam.

Ohne Intel QuickSync

Beim Export Fertiger Projekte kommt es massiv auf euren Rechner an. Beispielsweise ein Fünf Minütiges 4K Video brauchte auf meinem Notebook(i7-6700HQ) rund 11 Minuten für den Export.

Deutlich schneller geht das Ganze wenn Euer PC z.B. Intel QuickSync unterstützt. Ist dieses aktiv sinkt die Exportzeit auf rund 5 Minuten und 30 Sekunden.

Mit Intel QuickSync

Ebenfalls einen sehr großen Einfluss hat die Art wie Ihr Euer Video bearbeitet habt auf die Exportzeit. Entrauscht Ihr das Video, stabilisiert es, habt Ihr eine Farbanpassung angewendet und im besten Fall noch mehrere tolle Effekte werden aus den 11 Minuten auch schnell mal ne ganze Stunde.

Leider ist dies aber auch nichts Unnormales für die Bearbeitung von Hochauflösenden Videos.

 

Fazit

Es muss nicht immer gleich Adobes Premiere Pro CC sein. Gerade im Hobby/semi professionellen Bereich macht auch eine Software wie CyberLinks PowerDirector 15 Ultra eine gute Figur.

Der Feature Umfang ist auch hier beeindruckend und vor allem ist der PowerDirector 15 Ultra eine Moderne Software.

Dies gilt zum einen für die gute Benutzeroberfläche aber auch für den Codec Support. Der PowerDirector 15 Ultra unterstützt 4K und sowohl H264 wie auch H265, gerade letzteres ist aktuell noch kein Standard. Adobes günstigeres Premiere Elements beispielsweise kann noch kein H265.

Zwar gibt es auch beim PowerDirector 15 noch Luft nach oben, gerade was die Performance bei größeren Clips angeht aber trotzdem hat CyberLink hier eine sehr gute Software auf die Beine gestellt, welche für die große Masse alles an Funktionen bietet, die man sich wünschen kann.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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2 Kommentare

  1. Rechtschreibung, Zeichensetzung, Leerzeichen ist durchaus verbesserungswürdig. Aber so netter Test, mir gefällt aber der Videoexport nicht -> zu unflexibel.

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